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Monatt. Bezugoprel» Sonnabend/Sonnlag, 12./1S. April 1941 «. Potterstr. >7, Siu, LMU und LtülS; Dejchastostell«, Druck «l. Verlag: Germania Buch- »-.i-^rlag Th. «- D- Winkel, Polierstr. 17, Rul 3101L; Poslicheck: I02L: Eiadlbank Dresden S4787. Im Falle von höherer Gewalt, verbot und Betriebe störungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende keine Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umlange, verspätet oder nicht erscheint — Erfüllungsort Dresden Erscheint « mal wächentlich. Monatt. Bezugspreis - — - M M Nummer«?—4». Jahr«. lSLL?S.SL» «ctl ^rim'i^ihockte vor Ablaus der Bezugs. W MD W B-rlagsor« Dresden. zett schriftlich beim Verlag eingegangen sein. Unter- Trager dücsen kei«e Abbestellungen enlgegennehmen. M MV Anzeigenpreise: die Ilnaltige 22 mm breite Zeile ö Psg W Für Plahivlinsche können wir kein« VolksÄttUNS Die Truppen der Achse reichen sich die Hand England hält Dampfer zum Rückzug aus Griechenland bereii Nördlich des Ochrida-Sees Grußtelegramm -es Berlin, 1L. April. Das Oberstomliiando der Wehrmacht gibt bekannt: In Slldserblen haben am II. April deutsche Trup. pen nördlich des Ochrida-Tees den italienischen Truppen dl« Hand gereicht. Der Führer hat folgendes Telegramm an den Duce ae- richtct: Ducei In dein Augenblick, da sich deuische und italienische Ber, bände zum ersten Male auf dem jugoslawischen Kriegsschau platz die Hand reichen, griitze ich Sie aus das herzlichste. In treuer Kameradschaft Adolf Hitler. Immer neue Züge serbischer Gefangener kommen durch Sofia Sofia, 12. April. Immer neue Züge serbischer Gefangener kommen hier durch. Sie bilden so ein lebendiges Zeugnis der Niederlage der jugoslawischen Armee. Die Blätter veröffentlichen Gespräche mit serbischen Ge fangenen, von denen sich viele unter ihren verwahrlosten Uni formen als Bulgaren aus Mazedonien oder Kroaten entpuppen. Die Bulgaren ans Mazedonien und andere „Jugoslawen" frem der Volkszugehörigkeit sind froh und glücklich, der Hölle der Sosia, 12. April. Aus Athen wird gemeldet, datz die englische» Mllitärbe- Hörden mehrere Tranoportdampfer, die mit englischen Truppen nach Griechenland gekommen waren und die wegen neuer Truppentransporte nach Aegypten hätte» zuriickkehren solle», im Hafen von Piräus zurückgehalten haben. Diese Matznahme Berlin, 12. April. In ciucin Aufruf, dcu General Kvatcrnik im Agra- mer Rundfunk veröffentlichte, heisst cs u. a.: „Mit Gottes Voranssehung und dem Willen des «rotzen Verbündeten haben wir nach schwerem Kamps des kroatischen Volkes und der kroatischen Ustascha sHeimwehr) dank der strotzen Entschlusskraft Dr. Ante Pnwelitscho Kroatien zu einem vollkommen selbständigen Staat erklärt. Ich rufe aste auf, insbesondere die Offiziere, Unteroffiziere, die Beamten usiv., sich in Agram oder in ihren Orten zu mel- den und den Schwur auf das unabhängige Kroatien abzulegen. Ich übernehme die gesamte militärische Gewalt. Za Bos Tpremik „Zum Kamps bereit". Mutz der Ustascl»a.) Im Agramer Rundfunk wurde eiue Verlautbarung ver breitet, derzufolge Peter Petkowitsch als Vertreter des ('Ge nerals Kvatcrnik das Ressort für öffentliche Ordnung und Si- ckstrhcit in Kroatien übernehmen wird. Alle Sicherhcitsorgaue werden aufgefordert, sich seinen Anordnungen zu fügen. General Kvaternik wird in diesen und anderen Verlaut barungen stets als „Vertreter des Stantschcfs und Komman dant der ganzen bewaffneten Macht des freien Kroatien" be zeichnet. Proklamation de» Reichsverweser- Inschutznahme der ungarischen Bevölkerung in den 1»1« ab getretenen Gebieten Jugoslawien» durch die ungarisch« Armee Budap « st, 12. April. Der Reichsverweser erließ eine an die ungarische Nation gerichtete Proklamation, worin er anklindigt, daß er der unga rischen Arme« besohlen habe, di« ungarische Bevölkerung de» I»»» von Ungarn abgetrennten Gebiete» Jugoslawien» gegen die Anarchie in Schutz zu nehmen. Wie der Generalstabsches der ungarischen Honved mitten,, haben die ungarischen Truppen die in Trlanon Nefiö«ene Grenze zwischen der Donau «nd der Theitz sowie im sogenann- icn Vnnauya Dreieck zwischen der Donau und der Drau Uber- schritte». Führers an -en Duce furchtbaren Feuerwirkung deutscher Waffen entronnen zu sein. Sie stehen alle noch unter dein erschütternden Eindruck der gewaltigen deutschen Kriegführung und sind voller Groll gegen den grausamen serbischen Chauvinismus, der sie in dieses Un glück hineingejagt hat. Viele erzählen, wie serbische Offiziere aus Mazedonier oder Kroaten, die angesichts des deutschen Vor dringens ihre Waffen niederlegtcn, feuern ließen. Hunderte von ihnen sind unter dem serbischen Feuer zusammengebrochen. Die Zeitung „Sora" bringt einen Bericht, in dein ein Gefangener aussagt, datz k>Nl) Bulgaren aus Mazedonien, die sich den Deutschen ergeben wollten, unter dem Feuer serbischer Maschinengewehre gefallen seien. Die serbischen Truppen waren vor allem durch die deutschen Stukas und Panzerwagen über rascht. Die meisten von ihnen hatten von deren Wirkung und Aussehen keinerlei Vorstellung. Die Zeitung „Dnevuik" veröffentlicht einen Bericht eines anderen serbischen Gefangenen, der erzählte: „Wir hielten es für unmöglich, datz die Deutschen in unsere Stellungen hinein kommen konnlen. Aber das Unerwartete geschah. Gegen Mit tag erfuhren wir. datz die Deutschen nichts mehr aushalten konnte. Um l> Uhr waren sie schon bei uns. Ein Höllenlärm von Kanonen und Flugzeugen ging an. Dann sahen wir auch Panzerwagen Als die Stukas heranheulten, hatten wir den Eindruck, datz sie sich in die Erde einbohrten. Im Nu kam das Chaos von Bomben, Wehgcschrei und Flicgerlärm. Ich wollte weglausen. Wir waren aber eingekreist und mutzten uns ergeben." bedeutet, datz die Engländer die Dampfer zum Rück transport der englischen Truppen aus Grle- chenland benutzen wollen. In diesem Zusammenhang gewinnt die Tatsache besondere Bedeutung, datz mehrere englische Truppentransporte, die ans Aegypten hätten eintreffen sollen «nd deren Ausladung in Griechenland bereits vorbereitet war, nicht eingelrosscn sind. Der Houvedgeueralstabschef meldet am Freitagabend: Die ungarischen Truppe» erreichten im Lause des >l. April trotz stellenweise nahen feindlichen Widerstandes in Be festigungen überall ihre gestecklen Ziele. Der Durchbruch durch die Mlakas-Linie Nahezu Llltlll Meter hoch gelegene Verteidigungsstellungen Brrlin, 12. April, lieber den Durchbruch deulschcr Truppen durch die Metaxns-Liuie werde» folgende Einzelheiten bekannt: Gebirgsjäger haben die aus einem nahezu 2l>lX> Nieter hohen Gebirgskamm gelegene Verteidigungsstellung durchbro chen, zwei gut ausgebautc und voll besetzte Betonbunkerstelluu- gen genommen und sind noch am ersten 'Angriffstag in das jen seitige Tal durchgestotzen. Andere Gebirgsjägerabteilungen ha ben von den modern ausgebauten, tief in den Fels gesprengten Befestigungen westlich des Flusses mehrere starke Werke ge< stürmt, das feindliche Beriridigungssystem durchbrochen und die Oeffnung des Nuzrelpasses ermöglicht: Mehrere 'Vatierleu ins- dernstcr Art wurden erlu-utet, viele hundert Gefangene gemacht. Bei der Bezwingung der Metaxas-Linie stietz der vsft- zlerostotztrupp einer Aufklärungsabteilung am ersten Angriffs tag durch die Befestigungen bis ins Slrumatal durch und ver hinderte die Sprengung einer Brücke bi, zum Eintreffen der Division. . Schnellzug Chicago-Miami entgleist Newqork, 12. April. Bei Valdosta sGeorgia) entgleist« au» bisher ungeklärten Gründen rin hochmoderner Schnellzug der Ehtcago-Miami-Ltnie. Obwohl die Lokomotive und vier Wagen des au» sieben Wagen bestehenden Zuge» «ine Böschung herabstürzten, wurden sie nicht sonderlich beschädigt. Ebenso kamen die Passagiere glimpflich davon: es wurden zwar über 2« verletzt, jedoch keiner lebensgefährlich. Ostersreude in ernster Kriegszeit „Christ ist erstanden! Freude den Sterblichen!' So klingt der Iubelruf der Osterfreude in Goethes „Faust" auf. Der an sich und der Welt verzweifelnde Forscher, der umsonst die Weiten der Wissenschaft durchforscht und die Geheimnisse der Magie versucht hat, wird durch das fromme Lied ins Leben zurückgerufen, das aus der benachbarten Kirche zu ihm heriiberdriugt. „Erinnerung hält mit kindlichem Gefühl vom letzten, ernsten Schritt zurück." Halb unwillig möchte Faust so die in ihm aufs steigende Welt österlicher Gedanken lind Gesichte zurück« drängen. Am nächsten Morgen aber, aus dein Oster spaziergang, ist er schon ganz ausgeschlossen der inneren Freude, die von dem Feste der Auferstehung ousgeht. Das Erwachen In Feld und Flur wird ihm ebenso znm Sinnbildc solch geheimnisvoller Erneuerung durch gött liche Kraft wie die wieder erwachte Lebenslust der nach harter Winterszeit der Natur zurückgegebenen Menschen, Abends, in der stillen Zelle, überdenkt er die Eindrücke des Festtages. Und seine Gedanken wenden lick der ewigen Liebe zu, bereu schöpferische Tat ani Anfänge dieser Welt gestanden hat. Wie verschlossen ist dock vielen Menschen ein echtes Erleben des Osterfestes? Es ist. als hätte Goethe mw in den Osterszenen des Faust doiür ein bedeulsomes Bei spiel zeichnen wollen. Bielen ist es nur Erinnerung und kindliches Gefühl, das für sie im Glockenklana und feierlichem Gesang der Festtage nnUchwnng. Andere sehen nur das Wiedererwacheu der 'Natur, die jo ireilich eigenwillig ihre W>'oe gebt und sckon nwnckes Osteriest statt in Grün in Weitz gekleidet hat. Die driüen sind zwar erfüllt non der Weihe des religiösen Erlebnisses, aber das bleibt für sie ein inneres Geschehen, das n>cht vorstötzt bis i» die Bezirke des äußeren Seins. Oger freude oder will alles gemeinsam zu einer v-erwonie zusammenfassen: Notnreinpfindeu und relioiöses (''' leben, Erinnerung und Hoffnung. Ahnung und Gegenwart. * Der Krieg ist ein Erdbeben sür unsere seelische Landschaft.. Er verschüttet Wege, die ausgetreten und selbstverständlich geworden waren, er öffnet andere, van denen wir kaum noch etwas ahnten. Die alte Sitte oder Unsitte, Feste in erster Linie nut Freuden der Tafel zu begehen, ist heute ahgetau. Um so störker wird die Frage wach nach de» wahren Werten, die uns ein Fest wie Ostern zu schenken hat. Sind uns die Wege zu diesen Werten heute nicht besser geebnet und weiter geöfsnet als jemals'!' Mit gelösten Herzen, mit »nendtich lieser innerer Dankbarkeit erleben nur die Wiederkehr des Frühlings. Wintersnot wird in Kriegsjahren, da die Seelen ohne hin unter einem härteren Gesetz stehen als sonst. Herder empfunden als im Frieden. Um so dankbarer aber ist dann jeder für die ersten Sonnenbiicke der schöneren Jahreszeit, sür das junge Grün und die Hellen Bogel- stimmen. Bor jeder Blüte möchte mau niederknien und den Schöpfer preisen, der diese wunderbare Welt so weise gebaut hat, so seltsam gemischt aus Lust und Leid, so herzbeklemmend und herzerhebend, so überreich an großem Glück. Diese Freude ist jedem geschenkt: der Frühling läßt keinen arm und unbeschenkt durch diese Tage gehen. Aus dem silbernen Morgendäminer wie den sanften Abendröten der ersten Früklingstage leuchtet die Gewißheit, daß dies Leben unsterblich ist, nach dem Willen seines Schöpfers sich erneuert, bis dereinst Zeit und Ewigkeit eins sein werden. Wenn wir im Krieg schon die Auferstehung i» der Natur tiefer empfinden als sonst — wie gewaltig muß unser Herz das Wissen um die über alles Begreifen große Erneuerung bewegen, die unser Baieriand im letzten Jahrzehnt erlebt hat! Ist es nicht just zehn Jahre her, daß die internationale Wirtschaftskrise über alle Länder himvegging? Deutschland, ohnehin belastet mit der Hgpo thek von Versailles, wurde schwerer getroffen als die anderen alle. Verödende Landwirtschaft, zerstörte Indu strien, Millionen von Arbeitslosen: das war das Ergeb- Keine neuen englischen Transporte mehr Kroatien zum selbständigen Staat erMi Aufruf KvaterntkS zum Schwur aus das unabhängige Kroatien