Volltext Seite (XML)
Anzeiger für Inserate werden bi- spätesten» Mittag» de» vorhergehenden Tage» de» Erscheinen» erbeten und di« Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und »war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich t Mark 20 Ps. prssnuw«ean<io. Zwönitz und Umgegend Organ f«r den Stabtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. s«Donnerstag, den 12. Mai 1881.6. Jahrg. Bekanntmachung. Es ist wahrzunehmen gewesen, daß bei den in hiesiger Stadt stattsindenden Aufenthalts-, Wohnungs- und Dienstbotenveränderungeu nicht immer den Bestimmungen des für die Stadt Zwönitz giltigen Regulativs über das An- und Abmeldewesen vom 19. Mai 1879 nach gegangen wird. Dieser Umstand veranlaßt den Unterzeichneten die nachstehenden Bestimmungen in Erinnerung zu bringen. 1. Ziehen auswärtige Familien bez. einzelne Personen hier an, so sind sie verpflichtet, sich sofort an Ratsstelle per sönlich anzumelden (K 1), verändern hiesige Einwohner ihre Wohnung, so sind sie verpflichtet, sich innerhalb 3 Tagen von der Wohnungsveräuderung an gerechnet, an Ratsstelle zu melden und eine neue Wohnungskarte zu lösen. (8 3). Lehrlinge, Zieh- und Pflegekinder unterliegen ebenfalls der Anzeigepflicht. (8 5.) Die Vermieter bez. Aftermieter von Wohnungen oder Quartiergeber sind auch in den Fällen, wo ihnen nicht die alleinige Anzeigepflicht obliegt, für die pünktliche Wohnungs-An- und Abmeldung ihrer Abmieter oder Logisleute, sowie der Personen, die zu deren Hausstande gehöre», mit verantwortlich. 2. Besuchsfremde sind, wenn sie sich länger als acht Tage aufhalten, kostenfrei anzumelden. (H 8.) 3. Ziehen fremde Dienstboten hier an, oder verändern hiesige Dienstboten ihren Aufenthalt oder Dienst, so sind sie ge halten, dies binnen 3 Tagen, von ihrem Anzuge oder von ihrer Aufenthalts- oder Dienstveränderung an gerechnet, ebenfalls an Natsstelle cmzumelden, dabei ist das Dienstbuch mit zur Stelle zu bringen. Die Dienstherrschaften sind für die rechtzeitige An- und Abmeldung ihrer Dienstboten mit verantwortlich. Die Nichtbeachtung dieser Bestimmungen zieht die regulativsmäßige Ordnungsstrafe nach sich. Zwönitz, am 9. Mai 1881. Der Bürgermeister. Schönherr. Bekanntmachung. Nach 8 13 sud e des Regulativs für das Hospital der Stadt „Zwönitz" sind die Zinsen von 100 Thaler (300 Mk.) zur Aus stattung eines sich um das Meisterrecht bewerbenden Handwerksgesellen und eines sich verheirathenden Mädchens nach folgenden Bestimm ungen zu vertheilen. „Es werden die Zinsen dieser 100 Thaler (300 Mk.) jedesmal 10 Jahre lang gesammelt und dann zu gleichen Theilen an einer männlichen und einer weiblichen Person vertheilt. Beide müssen, um dieser Ausstattung theilhaftig werden zu können, arin sein und aller andern Hilfsquellen ermangeln, so daß sie weder das Meisterrecht noch eine Ausstattung aufzubringen im Staude sind. Es müssen auch diese Personen nach dem Zeugnisse des Schullehrers die Schule gut besucht und sich resp. in der Lehre und sonst gut aufgeführt haben, ihre Eltern besonders ehrfurchtsvoll behandelt und sich überhaupt untadelhaft betragen haben." Diese Zinsen gelangen in diesem Jahre zur Vertheilung, indem wir dies andurch bekannt machen, fordern wir zugleich diejenigen, welche sich um diese Stiftung bewerben wollen, hierdurch auf, ihre diessallsigen Gesuche binnen der nächsten 3 Monate und bis spätestens den S«. Juni d. I. schriftlich bei dem mitunterzeichneten Bürgermeister anzubringen. Zwönitz, am 30. März 1881. Neidhardt, Pfarrer. Schönherr, Bürgermeister. Tagesbericht. — Erledigt ist die Lehrerstelle in Lenkersdorf bei Zwönitz. Kollator: das k. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 928 M. Gehalt, 72 M. für Fortbildungsschulunterricht und freie Amtswohnung. Gesuche sind bis zum 31. Mai an den k. Bezirksschulinspektor Schulrath Saupe in Chemnitz einzureichen. — Leipzig. Abermals trafen am 7. d. Nachmittags mit dem Personenzuge der Bayrischen Bahn 4 Uhr 10 Min. und sodann wiederum Abends 10 Uhr 4 Min. eine große Anzahl böhmischer Auswanderer hier ein. Es waren zusammen 5 Wagen von Eger aus vollbesetzt und die Gesammtzahl der Auswanderer etwa 200 Personen. Dieselben gingen auf der Magdeburger Bahn weiter nach Bremen und Hamburg. — Eine aufregende Scene spielte sich am Donnerstag Abend im Johannapark ab. Es war nämlich auf der nächstgelegenen Polizeiwache angezeigt morden, daß am Eingänge des Parkes ein Packet niit der Aufschrift „Dynamit" gefunden morden sei. Der Wachtkorporal machte sich eiligst auf den Weg, nahm das Packet in Beschlag und öffnete es an Ort und Stelle. Bei dieser Arbeit mich das Publikum, das sich neugierig versammelt hatte, eiligst zurück, da es eine Explosion befürchtete, doch der unerschrockene Kor poral beendigte trotz alledem seine Untersuchung und siehe da, es kam eine Partie — — abgerissene Wäsche aber kein Dynamit zum Vorschein. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag versuchten I Diebe in Hoheneck beim Restaurateur Löbig einen Einbruchsdiebstahl auszuführen, der jedoch durch das Hinzukommen des Sohnes Löbigs vereitelt wurde. — Auerbach, 6. Mai. Gestern Mittag ertrank im Mühl graben, welcher durch die Stadt fließt, ein noch nicht 3 Jahre altes Mädchen. — Schwarzenberg, 8. Mai. In der letztverflossenen Nacht ist die sogenannte „böhmische Mühle" unweit Rittersgrün mit allen ihren Gebäuden abgebrannt. Die Entstehungsursache ist zur Zeit unbekannt. — Kirchberg, 9. Mai. In vergangener Nacht gegen 2 Uhr entstand beim Papier-Mühlenbesitzer Ernst Spurath in Hartmanns dorf ein Schadenfeuer, infolge^"ssen die Papiermühle nebst zwei Seitengebäuden, sowie das angrenzende Wohnhaus mit eingebauter Stallung des Gutsbesitzers August Oelmann bis auf die Umfassungs mauern niederbrannten. Das Feuer ist in «->em erst kürzlich mit Dachpappe versehenen Anbau herausgekommen. — Marienberg, 8. Mai. Am 7. d. M. Nachts ^12 Uhr hat der hier in Arbeit stehende Schuhmachergeselle Heinrich Grämer aus Marienberg das Dienstmädchen Minna Feig aus Herrmanns- dorf in hiesiger Spitalstraße mittels eines Beiles zu ermorden ver sucht. Grämer hat dem Mädchen mehrere Hiebe auf dem Kopf ver setzt und ist darauf entflohen. Wie man hört, ist derselbe bereits durch die Gendarmerie aufgegriffen worden. — Am vergangenen Donnerstag ist der seit längerer Zeit