Volltext Seite (XML)
tuf dem » e« >eät. Skact. ad. 5ü 25 Fs. Span. . 120. rgerndev gt. Von mittel» cten an. :ten den für die 100 Fl., )be und > wenig waren !te; der Hern re. ls sonst, klagten ichtung en und orhcrr- Wollen Markte ltg.) Jun. erden, j ver-- >—77 rris, a!l. r. 4pc. estpr. c. po- I3S, a. d. Br., Br., 113. c. — -l. e. -7-; 50tj neue 300 Br., Mittwoch Nr. ss. 28. Junius 1843. WW Deutsche Allgemeine Zeitung. sHW. . «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zur Nachricht. Auf das am I. Juli 1813 beginnende neue vierteljährige Abonnement der , Deutschen Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämtern und Zeitungsexpcditionen des In- und Auslandes Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt in Lachsen vierteljährlich 2 Thlr., in den übrigen Staaten aber wird derselbe nach Maßgabe der Entfernung von Leipzig erhöht. im IM >5«. s A Brockhaus. »-»««»lick. Deutschland. ""Aus Thüringen. Zcitübcl, deren Gründe und Ge genmittel. "Berlin. Statistisches vom Zollvereine. "Dresden. Ver handlungen der l. Kammer über den Gesetzentwurf, die Befreiung der über 20 Bogen im Drucke starken Schriften von der Censur be treffend. ""Frankfurt a. IN. Erzherzog Stephan. Schloß Rumpen heim. Prinz Friedrich von Hessen. Projekte neuer Zeitungen. Preußen. Düsseldorf. Der von den Kölnern den rheinischen Provin zialständen gebrachte Fackelzug. jj Berlin. Potsdam. Die Pfaueninsel. Defterreich. "Presburg. Die Kirchensachen. Spanien. "Paris. Große Revue in Madrid. Rede Espartero'S. Ur theile der Presse über sein Manifest. Nachrichten aus Catalonien. Großbritannien. Unterhaus: Interpellationen. — Ein politisches Duell. — Der Nepotismus. Frankreich. Warum hinsichtlich Spaniens eine andere Sprache an gestimmt wird. La Ronciere begnadigt. * Paris. Der Krieg des Klerus und der Staatsschulen. Italien, s kom. Ein römisches Abenteuer. Reumont. Die Fürstin von Leiningen. Dänemark. * Kopenhagen. Prinz Friedrich von Hessen. Ein Hei- rathsproject. Serbien. Von der serbischen Grenp. Wahl der provisorischen Regierung. Türkei. "Ahodus. Die Europäer dürfen keine Grundstücke mehr in der Türkei besitzen. Ekegypten. -f Alexandrien. Hr. Ludant. Schnelle Justiz. Die Pest. Die Heuschrecken. Handel und Industrie. Stnkündigungen. Deutschland. ** Aus Thüringen, 24. Jun. Allenthalben klagt man über Ver armung und Noth, allenthalben predigt man Mäßigkeit, ruft zu Mäßig - keits vereinen auf. Bei oberflächlicher Betrachtung kann es lächer lich erscheinen, daß man dort, wo über Hunger geklagt wird, Mäßig keit anräth; aber mit Ausnahme einzelner tcmporairer Unglücköfälle ist es allerdings wahr, daß die Hungersnoth Vieler nur eine Folge vorangegangener Völlerci ist. Unmäßigkeit in allen leiblichen Genüssen ist die vorherrschende allgemeine Krankheit unserer Zeit, eine Krank heit, welche wieder die Quelle unzähliger Uebel des Geistes und Lei bes ist. Was blos Mittel sein soll, ist zum Zwecke, zum Hauptzwecke geworden: man lebt, um zu essen und zu trinken, Schmaus- und Zcchftcuden sind der Gipfelpunkt des Vergnügens aller Stände. Zer rüttung deö Vermögens und der Gesundheit, die Folter ewiger Geld verlegenheiten und die Qual jener unausrottbaren Verdauungskrank- hciten, an denen jetzt in der That das ganze Geschlecht leidet, find die natürlichen Folgen jener Entartung. Aus der Natur der Sache selbst, man möchte sagen durch den Jnstinct der Menschheit, entwickelte sich eine wohlthätige Reaktion in der Wiederauflcbung und Verbreitung der Wasserheillehre, die weniger durch ihre eigentlichen Euren als vielmehr durch die Verbreitung des Wassertrinkens und Badens ein Segen der Menschheit ist. Zu gleicher Zeit entstanden dort, wo das Uebel am ärgsten geworden war, Mäßigkeitsvercine, die an Ort und Stelle viel des Guten wirken und diese wohlthätige Wirkung durch die Macht des Beispiels auch in ferne Gegenden verbreiteten. Allein sie tragen den Keim ihrer baldigen Entartung und Auflösung in sich, indem sie ver- laygen, was unmöglich, und selbst wenn es möglich wäre, nicht wün- schenSwerth ist. Dies thun sie, indem sie verlangen, die Menschheit solle durchaus nichts Anderes als kaltes Wasser oder chinesisch-hollän dischen Blätterabsud trinken. Man begeht mit dieser Federung den Fehler, daß man die menschliche Natur zugleich über- und zu gering schätzt; man thut das Erstere, wenn man ihr eine völlige und immer währende Enthaltsamkeit von geistigen Getränken zutraut, das Zweite, wenn man eine solche Enthaltsamkeit für nothwcndig hält, um der Unmäßigkcit vorzubeugcn. Der Geschmack an geistigen Getränken kann zum Laster ausarten, aber man darf ihn deshalb nicht in seinem Ur sprung und in jeder Befriedigung überhaupt für lasterhaft halten. Je des edlere geistige Getränk und namentlich die edle Gottesgabe des Weins befruchtet auch viele Keime von Tugenden und Kräften, die im Thee und Wasser nimmermehr gedeihen würden. So wie jedes Fest, bei welchem blos Wasser oder Thee getrunken wird, ein Trauer-, ein Bußfest ist und bleibt, man mag dabei auch noch so viel Freude er künsteln wollen, eben so würde dem Leben eines Volkes, welches blos Wasser und Thee tränke, der größte Theil jener Freude fehlen, welche nicht nur für das Leben überhaupt, sondern besonders auch für daS politische Leben ein wesentlich mit erhaltendes Princip ist und sein muß. Wenn also ein menschlicher Trieb nicht an sich und durchaus schlecht und verderblich ist, sondern es erst durch Entartung wird, so muß man diese Entartung, nicht aber den Trieb selbst auszurotten streben, und um dies zu können, muß man die Ursachen der Entartung erforschen. Die Ursache unserer Unmäßigkeit aber, wenigstens die wichtigste Haupt ursache derselben ist, mit kurzen Worten gesagt, der Mangel an Schwung, an Begeisterndem und Erhebendem in unserm Leben. Dies gilt nicht nur für den großen Haufen, es gilt auch für die höhern Stände des Volks, welche bei unendlichen Schmausgclagen schwel gen, eben nur, um ihre Zeit zu verschweigen. Unsere edlere, unsere studirende Jugend vergeudet den Schweiß der Acltern, die Zeit der Jugend, die Gesundheit des Lebens bei fast ununterbrochenen Sauf gelagen, weil sie in Ermangelung einer hinreichend erhebenden und wei henden Anregung ein Heldenthum des Saufens anstrebt. Der großen Menge des Volkes fehlen durchaus alle Licht - und cdlern Strebepunkte des Lebens (fehlen sie ihr wirklich, oder weiß sic sie nur nicht zu fin den? wir dächten, für Jeden, der mit Thatkraft und Bruderliebe wir ken und nützen will, wäre überall und schon im nächsten Kreise gar viel zu thun und zu streben, was wol über das Leben eine hebende Weihe verbreiten möchte. D. Ned.); sie weiß in die drückende, ab stumpfende Einförmigkeit ihrer Mühsal nur durch das Zechen Abwech selung und Erholung zu bringen. Der Arme endlich liebt den Rausch, weil er im Rausche sein Elend vergißt. Dies sind natürliche Folgen widernatürlicher Zustände. Die Orientalen, die Chinesen, deren Leben noch maschinenhafter ist, brauchen stärkere Rauschmittel, um sich aus der schalen Wirklichkeit hinauszuträumen, und — dies glauben wir ganz ernsthaft — wenn die Versumpfung unsere Lebens noch zunehmen sollte, so werden auch wir noch Opium essen. Was geschehen muß, um den Gebildeten eine edlere Spannung und Gelegenheit zu befriedigender Thätigkeit zu geben, das ist cs eben, worüber die Zeit noch brütet und kämpft; dem eigentlichen Volk aber, ja dem ganzen Volke mit Inbegriff der höhern Stände, fehlen wahre Feiertage, Volksfeste. Aeltere Gesetzgeber haben die Wichtigkeit solcher Feste so sehr anerkannt, daß sie dieselben mit gottesdienstlicher Weihe umgaben, und selbst die katholische Kirche zur Zeit ihrer höchsten Macht und Strenge hinderte die Volksfeste nicht, begünstigte sie vielmehr und gestattete sogar, daß in den Kirchen Esels - und Narrenfeste gefeiert wurden. Vor der nüch tern verständigen Lcbensansicht des Protestantismus aber fanden die Volksfeste keine Gnade. Allein die Weisen aller Zeiten haben aner kannt, daß die Ueberfülle von Lust, die in jedem gesunden Volke gährt, von Zeit zu Zeit ausschäumen muß, und je allgemeiner und öffentlicher dies geschieht, desto besser ist es. So lange cs Volksfeste gab, hatte die Lebenslust deö Volkes von Zeit zu Zeit einen Zielpunkt freudigen..