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Dresdner z Journal. MnigUch Staatsanzrtgr*. Verordnungsblatt der Ministerim nnd der Ober- «nd Mittelbehörden. 1S1L M98. I -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Do enges in Dresden. < Montag, 29. April Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große ;wingerstraße 1«, sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark vierteljährlich. En;elne Nummern 10 Ps. Erscheint: Werktag« nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1«S», Redaktion Nr.-K7-. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile Sv Pf., dierspaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7K Pf., unter dem RedaltionSstrich (Eingesandt) 1bv Pf. PreiSermäßigg. auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Zwischen Tr. Majestät dem König und Sr. Majestät dem Kaiser hat a»S Anlaß deS StapellaufS detz Linien. schiffS „König Albert" ein Telegrammwechsel stattgefunden. In Dresden und Leipzig nahmen gestern die deutschen AuSschcidnngS-Ballonfliegen um den Gordon-Bennett-PreiS der Lüfte ihren Anfang. In Wernigerode sind in der vergangenen Rächt acht Wohnhäuser durch Feuer eingeäschert worden. Die Lammlunien für daS Militärflugwesen in Front- reich haben den Betrag von 3 Mill. FreS. überschritte. Die Dardanellen sind für die Schiffahrt noch nicht wieder geöffnet worden. Die kretischen Abgeordneten werden auch zu den neuer- licheu verh ndlungen der griechischen Sammer nicht zu gelassen werden. Die französische Regierung hat an Stelle Regnaults den General Liautch zum Generalresidentcn für Marokko ernnnnt. * Aus dem Innern des Landes kommende Marokkaner erklären, daß ewige Stämme den Bruder deS Sultans Mulah Hafid, Mulah Mohammed den Einäugigen, zum Sultan ausgerufen haben. DaS «asarviertel in Damaskus wurde durch Feuer zerstört. lS Menschen kamen ums Leben. Der Güterschaden wird M uMLähr 1» WUl. Fres, geschätzt. Gin Tornado hat in Oklahoma mannigfach« Vr« heerm gen angerichtet. »1 Mensch.« kamen dabei mn» Leben. Amtlicher Lett. Ministerium des Königl. Hauses. Dresden, 29. April. Se. Majestät der König sind gestern 9 Uhr 41 Min. vormittags von Danzig nach hier bezw. Wachwitz zurückgekehrt. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde, Herz gin zu Sachsen, ist heute vormittag 10 Uhr 58 Min. von Danzig hierher zurückge.ehrt und hat die König!. Villa n Hosterwitz bezogen. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bauhofsaufseher bei der staatlichen Wasserbau verwaltung Großmann in Dresden das Albrechtskreuz zu verleihen. Ministerium deS Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Präsident der Zweiten Stände kammer vr. Bogel in Dresden den ihm von Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, verliehenen Verdienstorden vom heiligen Michael 2. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Kaufmann Oswald Schäfer in Danzig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adlerorden 4. Klasse annehme und trage. Ri listerium der auswärtigen Angelegenheiten. Anläßlich des Stapellaufs des Linienschiffs „König Albert" hat am 27. d. M. zwischen Sr. Majestät dem Könige und Sr. Majestät dem Kaiser folgender Tele grammwechsel stattgefunden: Seiner Majestät dem Deutschen S iser, König von Preuße», Achilleio», Eorfu. Da« Linienschiff „Ersatz Aegir" durch meine Schwester „König Albert" g taust, ist soeben glücklich vom Stapel gelaufen. Möge da- Schiff den Traditionen seine« Namen« getreu, allzeit bereit sein, sein Brfie« einzusetzen für Kaiser und Reich, al- würdige- Glied unserer Flotte. Dir, ihrem obersten Krieg-Herrn, danke ich dabei erneut von ganzem Herzen für die mit so viel Liebe und Treue mir und meinem ganzen Sachfenvolk erwiesene Ehre und für die herr- Nche Gestaltung der heutigen Keter, die mir und meiner Schwester unvergeßlich bleiben wird. Friedrich August. Seiner Majestät dem König von Sachsen Danzig. Ich habe Mich sehr gesrrut über Deine Mitteilung von dem glücklichen Stapellauf de« Linienschiffe» „König Albert" und danke Dir und der Prinzessin Mathilde herzlich für das Erscheinen zur Etapellauffeier. Möge da« stolze Schiff dem Ramen de« Heer führer» au» großer Zeit allezeit Ehre machen und ein neue» Band knüpfen zwischen den Bewohnern de» Sachsenlande» und der deutschen Marine. Wilhelm. Die K. K. priv. Allgemeine Assekuranz s^ski- eururioni Vvovrsti) in Triest hat als Stellvertreter des Hauptbevollmächtigten für das Königreich Lachsen gemäß 8 115 Absatz 2 des Reichsgesetzes über die privaten Bersicherungsunternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn vr. plül. Ferdinand Meyer mit dem Wohnsitze in Leipzig, Thomasring 6, bestellt. roillk Dresden, am 23. April 1912. so»» Ministerium -es Innern. Dem Eisendreher Johann Karl Brühl in Seidau ist für die mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Er rettung eines Schulknaben vom Tode des Ertrinkens in der Spree eine Geldbelohnung bewilligt worden. Bautzen, am 23. April 1912. 176 a III Königliche Kreishauptmannschaft. svs- Ta- Königliche Ministerium deS Innern hat be schlossen, die Konzession zur Fortführung der Apotheke i« Niederbobritz, ch alsbald einem hierzu geeigneten Bewerber für seine Person zu erteilen. Bewerbungen um diese Konzession sind spätestens bis zum 31. Mai 1912 bei der unterzeichneten Königlichen Kreishauptmannschaft einzureichen. Einrichtung und Warenvorräte der Apotheke in Niederbobritzsch sind zum Zeitwerte und das Grundstück zum Preise von 55 000 Mark zu übernehmen, auch ist eine Anzahlung von 29 000 Mark zu leisten. Die Bewerber haben außer ihrem Approbations- sch in, einem behördlichen Leumundszeugnis und einem Lebenslaufe noch eine nach der Zeitfolge geordnete lückenlose Übersicht über die bisherige Tätigkeit seit der Approbation beizufügen, aus welcher hervorgeht: ») die Anfangs- und Endzeit — nach Tagesdaten —, b) der Ort und c) die Art der Tätigkeit. Ferner sind die einzelnen Zeitangaben fortlaufend zu numerieren und die entsprechenden Nummern auf die zugehörigen, der Zeitfolge nach geordneten und gehefteten Zeugnisse zu setzen. Außerdem wird noch auf Folgendes hingewiesen: 1. Bewerber, welche eine Apotheke bereits besessen und sie freiwillig wieder veräußert haben, können in der Regel keine und nur ausnahmsweise beim Vor handensein ganz besonderer Umstände Berücksichtigung finden; 2. Gesuche von Apothekern, welche sich vom Apo thekergewerbe abgewendet und durch Übernahme ander weiter Geschäfte und Stellungen ihrem Berufe ent fremdet haben, können nicht berücksichtigt werden; 3. Gesuche von Apothekern, die erst seit kürzerer Zeit als 12 Jahre zurückgerechnet, approbiert sind, haben keine Aussicht auf Erfolg; 4. Konzessionen werden nur als persönliche verliehen, sind also unveräußerlich und unvererblich. Persönliche Vorstellungen im Königlichen Ministerium des Innern sind zwecklos. »7ck VH Dresden, am 26. April 1912. 3100 Königliche Krei-hanptmnnnVchaft. Nichtamtlicher Lett. Bom Königlichen Hof«. Dresden, LS. April. Se. Majestät der König nahm vormittags im Residenzschlosse militärische Meldungen und die Vorträge der Herren Staatsminister, sowie des Kabinettssekretärs entgegen und kehrte hierauf nach Wachwitz zurück. Hosterwitz, 29. April. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde ist heute vormittag IO Uhr 58 Mm. von Danzig kommend in Dresden eingetroffen und ist nach der Königl. Billa Hosterwitz übergesiedelt. Im Austrag Ihrer Königl. 4 oheit der Prinzessin Mathilde nahm heute nachmittag die Palastdame Freiin v. Gaertner an dem zum Besten der Ausstellung Frauenkunst veranstalteten Tee auf dem Königl. Belvedere teil. Deutsches Reich. Bom Aufenthalte -es Kaisers auf Korfu. Achilleion, 28. April. Se. Majestät der iKaiser hielt heute vormittag in der Kapelle des Achilleions Gottesdienst ab, an dem auch die Kronprinzessin von Griechenland und der Gesandte Frhr. v. Wangenheim mit Gemahlin teilnahmen. Um 1 Uhr folgte dec Kaiser mit den Prinzen, den Prinzessinen und Gefolge einer Einladung des Königs und der Königin von Griechen land zur Frühstückstafel im Schlosse Monrepos- Zur SteichstagSersatzwahl im Wahlkreise Barel-Jever. Oldenburg, 28. April. Nach dem vorläufigen amt lichen Wahlergebnis erhielten bei der vorgestriegen ReichsfiM-iLLjatzwahl im zweiten oldenburgischen Wahl kreise Barel Jever vr. Wiemer (fortschr. Bp.) 10 901, Hug (soz.) 12 557, vr. Albrecht (nl.) 1898 und Frhr. v. Hammerstein (Bund der Landwirte) 9S8 Stimmen. Zersplittert waren zwei Stimmen. Ausland. Der italienisch-türkische Krieg. Die Ereignisse in Tripolis. K 0 nstantin 0 pel, 28. April. Dem Kriegsministerium wird aus Tripolis gemeldet: Zwei beim Blockhause von Buchamez lagernde italienische Regimenter griffen Tuz'a an, mußten aber infolge des Widerstands der Türken und Araber die Flucht ergreifen. Sie ließen eine Anzahl Tote und Verwundete zurück und wurden bis zur Festungslinie verfolgt. Die türkischen und arabischen Truppen hatten 15 Tote und 120 Verwundete. Nach diesem Kampfe bombardierten die Italiener Sidi Said, jedoch ohne Erfolg. Konstantinopel, 28. April. Das Kriegsministerium veröffentlicht ein Telegramm Enver Beys vom 23. April über einen Kampf, der in dieser Nacht bei Tobruk statt- gesunden hat. Die Italiener hätten etwa 40 Tote ge habt. Ferner seien zwei Maschinengewehre unbrauchbar gemacht und ein Scheinwerfer zerstört worden Die türkischen und arabischen Truppen hatten zwei Tote und drei Verwundete. Zur italienischen Aktion im Ägäischen Meere. Rom, 28. April. Die „Agenzia Stefani" meldet: Admiral Presbitero gibt vom Panzerkreuzer „Pisa" aus funkentelegraphisch bekannt, er habe, um die Besetzung der Insel Astropalia zu einer vollständ aen zu mache», zwei Kompanien an Land gesetzt. Diese bemächtigten uch durch einen Handstreich der Pässe, welche die Stadt Livadia beherrschen, in der Absicht, die dort versammelten türkischen regulären Truppen zu umzingeln. Tie Um- zingelung glückte vollständig. Bei Tagesanbruch forderte ein Parlamentär die Türken zur Übergabe auf. die an genommen wurde. Man erwies der kleinen Garnison, die für kriegsgefangen erklärt wurde, militärische Ehren. Konstantinopel, 28 April. Der Ministerrat hat über die Öffnung der Dardanellen für die Schiffahrt noch kemen Entschluß gefaßt. Es wird versichert, daß der Ministerrat der Ansicht ist, daß eine Öffnung der Dardanellen so lange unmöglich ist, als die Gefahr eines Angriffs auf die Dardanellen besteht. Die französisch - spanischen «arokkoverhanvlungen. Paris, 28. April. Die in den gestrigen Abend blättern enthaltene Nachricht, daß in dem gestrigen Ministerrat die Frage des Abbruchs der Verhandlungen zwischen Spanien und Frankreich aufgerollt worden sei, in nach einer Meldung der „Agence Havas" unrichtig. Vielmehr habe Ministerpräsident Poincarö die Minister über den Fortgang der Verhandlungen unterrichtet Auf eiten Frankreichs lasse man die Hoffnung nicht sinken, ie demnächst zu Ende zu fuhren.