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GdiMtao, 17. August I»»» ^7iM> Dra»tans»rlst! «-»richte, »rwd« gernsprecher-L-mmelnummer: «»1» Nur für Nachtgelprtchei Nr. 3«X>lt «christtettung ». Haupt,elchüftlftelle! »retdeu.«. r. «arienftr-r, »«/er Gegründet 1SLS «e,^,gebühr »«i »gltch ,w»I malig-, Kchellu», mmra»» I.«0 «. <etnIchNe»lich « kür LrLgrrlohn», durch dl. «oft ,.40 «tt. etnlchlleßltch »3 NsL. v°stg«bü»r <°d»e v°st,Ui.eNm,g«gedüdr>. «n,e>nummer 1» «s^. außerhalb »reSden« ro «!«. «ln,et,enpreise: Dt- «ln»eig-ri «erden »ach »oldmarl berechnet: dt« einspaltige »0 mm »retle Zelle 3» Vf,„ für -ulwürt» ea g,mM»»- «>»eigen und «tellengefuche ohne Rabatt U Pfg., außerhalb »» Vf«., dt» »o m» breit« N«Name,«tl, »00 P,g„ außerhalb -30 Psg. Offe tengebühr 30 Pfg. «ubwürttge «ultrüge gegen «or-ubber-hlunn Druck u. Neck«,: Stepsch ck «eich acht, Dresden. Voftlcheck-Sto. 1033 Dresde» Nachdruck nur mit druck.Quellenangabe tDresd». «achr. «uläfftg.) Unverlangt« Schriftstücke «erde» nicht aufbewahrt ZuWllche ReWmittel für Sachsen 16.1 MMmkli stik ßkst MHMMMM Orntzttnolünng n»»»r«r S«Un»r Svtzrlltloltnag Berlin, 18. Aug. Die Reichsregierung hat aus den für den »vsätzltchen Wohnungsbau zur Verfügung stehenden steuer» liche« Mitteln ist einer Gesamthühe von 100 Millionen RM. 11,1 Millionen für Sachse« bestimmt. Die Verteilung der im Notprogramm beschlossenen 100 Millionen ist so geregelt, -aß die Retchsregierung sich zunächst 18 Millionen als Aus- gleich-stock »urückbehalten und die Hauptsumme von «! Millionen inzwischen an die Länder vergeben hat. Diese Vergebung ist nach einem Schlüssel vorgesehen, der unter fol- -enden Gesichtspunkten berechnet wurde. Einmal spielt dabei die Bevülkerungsziffer der einzelnen Länder eine Rolle, dann die Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter nach dem Stande vom 31. Mai 1080 und ferner gewisse In- Wen für die Wohnungsnot, vor allen Dingen die An- ,,hl der Wohnungen, in denen Untermieterfamilien unter- -ebracht sind, und die Anzahl der überfüllten Wohnungen nach Maßgabe der ReichSwohnungszählung vom Jahre 1927. Da alle diese Notpnnkte anf Sachsen ganz besonders zntrase«, mußte der sächsische Staat eine ziemlich weit gehend« Berücksichtigung finde«, insbesondere deshalb, »eil dt« Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter in Sachse» unverhältnismäßig groß ist. Me gesagt, hat Sachsen 10.1 Millionen zugewiesen be- können, «a» etwa einem Achtel des zunächst ausgewor- snM Betrages entfpricht. In sächsischest Kreisen ist man der »nsicht. daß Liese Berücksichtigung alSgerechtnndauS- reichend bezeichnet werben kann, während von andere« Lindern vielfach geltend gemacht wird, daß Sachsen zu sehr bevorzugt worben sei. Die sächsische Regierung wird, nachdem der ReichSzuschuß festliegt, von sich aus die Untervertetlung vornehmen, und zwar ist mit dieser Ausgabe der Geschäftsführer der Sted- lungsgesellschaft „Sächsisches Heim* und Referent im sächsischen Arbeitsmtnisterium, Oberregierungsrat Rusch, beauftragt worden. OberregierungSrat Rusch hat einen innersächfischeu BerteilnngSplan aaSgearbeitet, der die Wetterverteilung der Gelder unmittelbar an die Städte und Gemeinden vorsteht. ES bleibt den Gemeinden über lassen, Vorschläge darüber zu machen, wie sie die Gelder ver» wenden wollen. Dabet hat sich die sächsische Regierung ein Kontrollrecht Vorbehalten, das in gewisser Beziehung auch dem von Reichs wegen mit dem zusätzlichen Wohnungs bauprogramm betrauten Reichskommissar Dr. Jmhoff zu steht. Dr Jmhoff hat jedoch die sächsische Regierung wissen lassen, bah er sich bei feistem Kontrollrecht lediglich auf einen großen Ueberblick beschränken wolle. Bereits jetzt hat ferner der Reichskommissar ssir baS zusätzliche Wohnungs bauprogramm sei« SinoerftändniS mit Maßnahmen «nb Plänen znm Ausdruck gebracht, wie st« sächsischerseitS a«S- gearbeitet worbe« sind. Insbesondere ist dabei von Reichs wegen begrüßt worden, baß der sächsische Verteilungsplan vor allem auch die IßerAcksichtßgützO Hz- Mph klapste« hinreichend vvrsieht. In eine« spätere« Stadt«» wird der Reichskommissar sich nach Dresden begeben. «« eventuell noch auftreten-e Krage« «tt de« anständigen Stelle« zu er. Ortern. S»lek über die SmchMnmi »er Sltbilk Berlin, IS. August. Ein Vertreter der „Deutschen TageS- »rttung" hatte eine Unterredung mit dem ReichsernährungS- minister Dr. Schiele über die Durchführung der Osthilfe. Dr. Schiele sagte in Beantwortung mehrerer Fragen unter anderem: Alle Maßnahmen, die in der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten vorgesehen werben konnten, werben so schnell als möglich in Gang gesetzt werden. Die Aus zahlung der Umschulbungshilfen setzt freilich die Durchführung der oorgeschrtebenen Prüfungen voraus: auch diese werden nach Möglichkeit beschleunigt werden. Ich selbst und mein Ressort haben an der Vorbereitung der Osthilfe den aller- stärksten Anteil gehabt und werden auch weiter ent scheidend Mitwirken. Die Oststelle übernimmt zwar «ewtsse Funktionen, die auch vom ReichSmtnisterium für Er nährung und Landwirtschaft hätten ausgettbt werden können, aber meine sachliche Zuständigkeit bleibt im Grundsatz un berührt, und metn maßgeblicher Einfluß in allen die Land wirtschaft angehenden Fragen der Osthtlf« gesichert. Die Um- schulbungSkredite werden in der nächsten Zeit etwa zu gleichen keilen von der Rentenbankkreditanstalt und der Preußischen Zentralgenossenschaftskaste zur Verfügung gestellt. Daher wer den diese beiden Institute paritätisch zur praktischen Mit arbeit herangezogen» werden. Die Verordnung des Reichs präsidenten sieht vor. baß da» Anwendungsgebiet weiter ausgedehnt werden kann. Für die Umschuldung wirb die Retchsregierung gern von dieser Befugnis Gebrauch machen, sofern nur sicherstes, baß ausreichende Mittel zur Verfügung stehen. Erst wenn die Umschuldung gesichert ist, kann ein DollstrecknngSschutz gewährt werben, da dieser die UmschuldungSmöglichkeit zur Voraussetzung hat. Alles in allem bin ich der festen Ueberzeugung, baß eS trotz aller Schwierigkeiten, die auch ich durchaus nicht ver kenne. gelingen wirb, schon in den nächste« Wochen die für den Osten vorgesehenen Hilfen in beträchtlichem Umfange an zusetzen. Die Lanöwirtfchaft kann nicht warten vrabimolünng nnooror AorUnor Sobrtllloltnng Berlin, 16. August. Die dem ReichSernährungsmtntster nahestehende „Deutsche Tageszeitung" nimmt heute zu den gestrigen Beschlüssen des Reichskabinetts Stellung, nach denen erneut ein Gedankenaustausch mit der finnländischen Re gierung gesucht werden soll und schreibt: „Wenn es gelingt, durch die neue Verhandluugmtt Finnland eine Regelung zu erlangen, die -er deutschen Milchwirtschaft genügt, dann wäre das natürlich sehr zu begrüßen, weil baS Ziel dann schneller erreicht würde, als auf dem Wege der Kündigung, aber die Klärung der Frage, ob Finnland wirklich hinreichenden guten Willen hat. muß nunmehr mit größter Beschleunigung er- solgen. Ei« längeres Hinziehe« wäre für die dentsch« Landwirtschaft schlechthin unerträglich. Zugleich aber muß nochmals «tt aller Entschiedenheit zum Ausdruck gebracht werbe», daß eS sich hier um eine Lebens- frage für den deutschen Bauern handelt, bet der es verschiedene Formen der Lösung, nicht aber sachliche Kompromisse geben kann. Das haben dt« Kundgebungen aus der Landwirtschaft noch in den letzten Tagen in aller Klarheit gezeigt, und darüber ist sich natürlich auch das Reichskabinett nun endlich völlig klar geworben. Witter AursußrliberMuß im M Die Han-elsbilanz im ersten Halbjahr 193« mit 8L« Millionen aktiv Berlin, 16. Angnft. Die « « Ss« hr, gegenüber dem Vormonat «m Ist Mill. RM gestiegen, beträgt im Kali »SS Mill. RM^ wovon SS Mill. RM. ft« Bormonat tt Mill. RM.j ans die ReparationS-Sachliesernnge« entfalle«. Die «ins» hr erreicht im In« «nr »69 Mill. RM. fJnni °Uj. obwohl in den SinsnhrnachweiS für diese« Monat baS SraebniS der Zollabrechnnnge« a«S dem Lagerverkehr für das l. Halbjahr 19«» in Höbe »»« US «i». ««. el»he,,g«« ist. Mithin schließt bi« Außenhandelsbilanz für Juli wiederum »tt eine« »«merkenswerte« Ausfuhrüberschuß «». Für den JahreSte« Jannar/Jnli 1»»» ist der tatsächliche ««Sfnhrüberlchnß. der sich ergibt, anf rund 889 Rill. RM. ««znsetzen. Die Zunahme der Ausfuhr beruht aus einer Steigerung de« Absatz«» an Kmckigwaren f-i- »8,7 Mill. RM.s und auch an Rohstoffen und balbfertigen Waren s-i-11,8 Mill. RM.s. Die Ausfuhr odn Lebensmitteln und Getränken hat dagegen -dgenommen 1-8,1 Mill. RM.j. Der um »8.8 Mill. RM. der Einfuhr zeigt Mehrbeträge von « «Ul. RM. »et der Grupp, LebenSWttel npd Getränke und von 88 Mill. RM. bei der Gruppe Rohstoffe und halb fertige Waren. Innerhalb der Gruppe Lebensmittel und Getränke verzeichnet der EinfichrnachwetS eine bemerkens werte Steigerung bet Kaffe«, Butter, Gerste, Weizen. MaiS und Kakao. Zum größten Teil beruht jedoch die Zunahme bei diesen Erzeugnissen auf den Einflüssen der halbjährlichen Zollabrechnung. Eine tatsächliche Zunahme im bedeutenden Umfang hat nur bet der Einfuhr von B «tter stattgesunden. Die Ferttgwarenetnfuhr zeigt sich insgesamt kaum verändert. FeuersrkÄt in Agram Belgrad, 16 August. Wie die amtliche südslawische Agentur Avella meldet, kam eS am Donnerstagabend in Agram zu einem Keuergefecht zwischen politischen Agitatoren und Polizeibeamten, wobei ein Agitator mit dem Decknamen Stanko getötet und ein anderer mit dem Decknamen Aga schwer verletzt wurde. Die richtigen Namen der beide« sind Wie-ererstan-ene Schlagbäume Schon oft mußte an dieser Stelle Klage darüber geführt werden, daß ein hochentwickeltes Industrieland wie Sachse» bet der Vergebung von Reichsaufträgen nicht in genügendem Maße Berücksichtigung fand. Obwohl unsere engere Heimat mit ihrer dichtgedrängten gewerbefleißtgen Bevölkerung einen wett über die durchschnittliche Kopfguote hinausgehenden An teil zu den Retchssteuern liefert, ist es heute trotz langer Kämpse immer noch nicht gleichberechtigt mit der in Berlin, Brandenburg und in Rheinland-Westfalen ansässigen In dustrie. Auf diese begründeten Forderungen Sachsens hinzu- wetfen ist jetzt, wo LaS große Arbettsbeschaffungsprogramm der RetchSpost und der Reichsbahn vergeben werben soll, be sonders wichtig. Denn schließlich tst unsere in der Kertig- warenfabrtkatton führende Heimat dasjenige deutsche Land, das am stärksten von der Weltwirtschaftskrise betroffen tst und deshalb den höchsten Prozentsatz an Arbeitslosen aufzu- wetsen hat. Wenn das Retchsarbeitsprogramm den Sin» und Zweck haben soll, die Arbeitslosigkeit zu mindern, dann darf man in einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet mtn- d e stenS. auch die gleichmäßige Berücksichtigung aller Glieder fordern, falls man sich nicht etwa zu dem Standpunkt durch- ringe« will, daß Gebiete, deren ErwerbSlosenztffern über de« ReichSdnrchschnttt liegen, auch Anspruch aus besondere Berücksichtig»«, habe«, «te» diese» Grundsatz eiusachster Gerechtigkett nicht Genüge getan, dann darf man sich nicht 1 wundern, wen» ein in de» Htntergrund gedrängtes wichtiges Wirtschaftsgebiet wie Sachse» zur Selbsthilfe schreitet und wenn der sächsische Staat und die sächsischen Gemeinden, der Not gehorchen-, dem Grundsatz huldigen, öffentliche Auf träge nur noch an da» heimische Gewerbe und die heimische Industrie zu vergeben. Sie stützen sich dabei auf einen Be- schluß des Sächsischen Landtag» vom 12. Dezember 1V2S, wonach öffentliche Körperschaften bei der Vergebung von Aufträgen ohne zwingenden Grund die sächsische Industrie nicht benachteiligen dürfen. Unter den obwaltenden Um ständen eine ganz selbstverständliche Forderung. Um so selbst verständlicher, als die süddeutschen Länder und die einzelnen preußischen Provinzen ihre Aufträge nach genau den selben Grundsätzen vergeben. Das Reich bevorzugt Berlin, Brandenburg und bas Ruhrgebiet, die übrigen Teile des Reiches ihre eigenen Wirtschaftsgebiete. Was bliebe also Sachsen anderes übrig, als in diesen Spuren zu folgen. Die Wirkungen zeigten sich bald in den Klagen, die nichtsächsische Spe,talfirmen beim Wirtschaftsministerium über die AuS- schaltung vom sächsischen Markt einreichten. Aber nicht ver gessen darf werden, baß es sächsischen Firmen in anderen deutschen Ländern ähnlich geht. Auch sie werden vom Markt ferngehalten. Und ferner darf nicht vergessen werden, daß das Reich durch seine einseitige Ver gebung von Aufträgen aus allgemeinen Mitteln den An stoß gab. Diese Entwicklung ist für die Aufrechterhaltung eine» einheitlichen deutschen Wirtschaftsgebietes natürlich ver- hängntSvoll. Wie wett dieser Zustand auSzuarten droht, er gibt sich daraus, baß nichtsächstsche Firmen bereits an gedroht haben, sie würben, falls sie weiterhin boykottiert werben, zu Kampfmaßnahmen ihrerseits übergehen und keine Aufträge mehr an die Industrie des Landes und der betreffenden Gemeinde erteilen. Zur wirkungsvollen Unterstützung dieser Drohung pflegt man bann eine Wert angabe dessen folgen zu lassen, was man bisher aus dem be treffenden Lande bezogen hat. Das sind natürlich Gefahren symptome, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Sie können allerdings nicht von Sachsen aus bekämpft werben, s o n d ern vom Reich, das zu diesen Ver- hältntssenbenAnstoßgab. Denn was droht in Deutsch land wieder zu erstehen? Jener wirtschaftSschädltche Zustand, der vor der Gründung des Deutschen Zollvereins von 1885 bestand. Damals zerfiel Deutschland in 800 selbständige Territorien, die sich alle durch Zölle und Schlagbäume voneinander ab schlossen und so zum Vorteil des industriellen Englands ihre Wirtschaft verkümmern ließen, die auch schon damals auf Arbeitsteilung und infolgedessen auf ein entsprechend großes Absatzgebiet angewiesen war. Es wäre para dox, diesen Zustand im heutigen Deutschland wieder aufleben zu lassen, in einer Zeit, die im Interesse der Rationalisie rung der Wirtschaft gebieterisch nach großen WirtschaftS- und Absatzgebieten ruft. Gerade jetzt, wo man im WirtschaftS- zusammenschluß mehrerer Staaten das einzige Heil gegen über der rationaltsterten Industrie Le» großen, einheitlichen, amerikanischen WtrtschaftSkontinentS erblickt! Der Pan- europagebanke, als allerdings nicht realisierbare Ideologie, und der durchaus mögliche und für Deutschlands Wirtschaft sicherlich segensreiche Gedanke eines mitteleuropäischen Zusammenschlusses sind Ausdruck für dieses Streben. Und in dieser Zeit wäre natürlich für die Stoßkraft der deut schen Wirtschaft nichts verhängnisvoller, als wenn man de« Rückhalt be» Exporte», den Binnenmarkt, in zahlreiche, streng voneinander abgetrennte Territorien nach mittelalterliche, Stabtmanier zerlegen wollt« «nd dadnrch dte große» Speztai,