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Riesaer Tageblatt Girokasser rounerStag, SS. Jmnwr 1848, «beu»S 9«. Jahr, »a^blatt Nies« tzernrus 1997 und An-ekger (Wtdlatt «d Zftyü-tr). Dies« Kettmig ist da» m» Veröffentlichung de, amttichen VSkauntmachunge» de» Saudrat» W »eoßeuhaä »ÄörÄtch beftftnmw Blatt und «uthäft amtliche vekan»tt«rach»>^«n de» Finanz am tt» Rlofa und de» Hauptrollamtt» Metten au» ll Zahlung übernommen. «erlag Bort für St abend» Uhr mit A«»«ah«e ber Tonn- «nb Festtage. Bezugspreis, bet Borau»»a-lu»a, für et»«« Monat 9 Mark, ohne Znst« »föhn« Anstellgebühr), bet Abholung t« der Geschäftsstelle Wochenkarte (8 aufetnan-erfolgenbe Nr.) VS Pfg. Einzelnummer iS Pfg. Alu» _ „ ... Uhr vormittag» aufzugebe«; «tue Gewähr für da» Erscheine« a« bestimmte« Lage« und Plätzen wird nicht übernomv >te SS »» beeile m».Zetl« od«r daeen Rau« » Rpf., die 9V mm breit«, 8gespaltene mm.Zeile t« Texttett 28 Rpf. sGrundschrift: Petit 8 mm hoch). 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Pole«, Lothringen, di« Niederlande, die Schweiz und andere Gebiet« hab«« durch Fahrhund er« o-er durch kür» z«w Zeitspanne« dem Reiche zugehört, aan, abgesehen von den «ändern de» römischen Reiche». Diese» alte Reich stand an ber Spitze ber damaligen Kultur. »Di« Ration hatte einst in überschwellenbem Tatendrang die Kaiser» krön« der Ehristenheit mit der ihren verbunden, ihr Lebe« auSgeschmückt mit alle« Reizen ritterlicher Kunst und Bildung, Ungeheures gewagt und geopfert, um die Führerschaft de» Abendlandes zu behaupten * (Treitschke) In den Kämpfen ihrer Kaiser ging di« Macht der deut schen Monarchie zugrunde. Dafür aber leisteten Bauern und Bürger im Osten di« größte kolonisatorische Tat der Geschichte feit den Tagen ber Römer. Noch einmal rief die Reformation den hochgemuten Geist des zersplitterten Volkes zu großem Wirken. Der 88jährige Krieg zerschlug all« Blüten, das Kaisertum der Habsburger verlor seinen deutschen Charakter, fremde Völker machten deutsches Land zu ihrem Schlachtfeld, am Ende de» furchtbaren Kriege» waren zwei Drittel de» ganzen Volke» in den Tod gegangen. Auf dieser Ohnmacht gründete sich ber West fälische Fried« von Münster und Osnabrück vom 24. vkt 1648. In Frankreich war al» leitender Staat»mann Kardinal Richelieu am Richer sgest. 1«42). In feinem Testament soll er den Raum zwischen den Pyrenäen und dem Rhein als die natürlich« Grenze Frankreich» erklärt stabe«. Ob diese» Testament echt ist oder nicht, ist nicht so wichig wie die Talache, daß Richelieu und seine Nachfolger nach diesen Grundsätzen gehandelt haben. 1682 erhielten Trier und Ehrenbreitstein französische Br- iatzungen, 1884 wurde Philippsburg am Ausgang der Schwär,waldpäffe französischer Besitz. Der Westfälische Friede sicherte den Franzosen große Teile des Elsasses und in den folgenden Jahrzehnten wurde auf Grund der so«. Reunionen (Wiedervereinigungen) immer weitere» deutsches Land der französischen Herrschaft unterworfen Der Westfälische Friede beendete den Glaubenskrieg in Deutschland, indem er den christlichen Konfessionen eine gewiff« GlanbenSzuvexsicht bracht«, für Frankreich aber sicherte er da» Uebergewicht tn Europa. Dieser Friede schwächte den Bestand und lähmte die Kratt de» alten Reiches in einer Weise, daß e» sich daoon niemals wieder erholt hat. Schweden erhielt Vorpommern, Rügen, Stettin und Wismar, außerdem die Landschatten Bremen und Berben als Lehen. Frankreich gewann — wie schon gesagt - di« Länder link» de» OberrhcinS mit der Festung Breisach; der Besitz der Bistümer Metz, Toul und Verdun wurde ihm bestätigt, außerdem wurde istm die „Bogtei" über 18 freie Reichsstädte im Elsaß, überlassen. Die Loötrcnnuug -er Freistaaten am Ober rhein und Niederrhein vom Reiche (Schweiz und nördliche Niederlande) wurde staatsrechtlich bestätigt. Damit waren die Mündungen von fünf deutschen Strö men (Rhein, Ems, Weser, Oder «nd Weichsel) fremden Händen auSgeltefert. Darüber hinaus legte der Westfälische Fried« die »Souveränität ber Landesherren* im Reiche fest. Diese „deutsche Libertät*, von der die französischen Politiker damals (wie beute) redeten, mußte alle Versuch« zu einer Reform ober zu einer Kräftigung de» Reiche» verhindern. Die Souveränität der Landessürsten bedeutet« von nun an ihre Selbstherrlichkeit, denn sic standen zum Reiche nicht mehr in der Eigenschaft de» LehnSverhältnisse», ber Kai ser war nicht mehr ihr Oberherr, sondern der erste unter gleichberechtigten Fürsten. Di« Landesherren durften Bündnisse unter sich und gegen ihre Nachbarn schließen, sie konnten sogar Allianzen mit dem AuSlaNde treffen, allerdings sollten sich diese nicht »egen Kaiser und Reich richten. 88» bis 488 weltliche und geistliche Für stentümer standen nun im Reiche neben dem Kaiser und neben den größeren Territorialstaaten (Brandenburg. Bayern, Sachsen usw ), dazu noch etwa V8 freie Reichs städte und Städtchen. Dieses Reich ohne Retchsgewalt hatte einen ständigen Reichstag in Regensburg, der aus den Gesandten brr »Reichsstände" bestand. Seine Hilflosig keit war der Spott ber ganzen Welt. Schweben war durch seine deutschen Eroberungen »Reichsstand" geworben, dar über hinaus waren Schweben pnb Frankreich „Garanten" des Westfälischen Kriäens. Die Möglich keit ber Einmischung tn deutsch« Berhältntffe, die Jntri- gen »wischen den kleine« und mittlere« ber deutschen „Souveräne" war damit erleichtert, di« Ohnmacht de» Reiche» erwie» sich ein ganze» Jahrhundert hiktdurch gegenüber den Raubkriegen der Fraugosen. Ein Zustand, wie er damals nach dem Westfälischen Frieden bestand, erscheint heute wteber den Machthabern tn Paris «nd London als erstrebenswerte» Ziel. Der rheinisch« Historiker Prof. AloyS Schulte faßt« im Jahre 1818 das Urteil der Geschichte über den West fälischen Frieden wie folgt zusammen: »Die politischen Sünden unserer Vorväter hatten Dentschlanb zu einem politischen LSllstätzW üLfllSM, stM Kto» ßttziäg» Iagdeinfötze im her Westfront AUfliakungssmgr -r-EU «UOiand — vsm-rnGm »VrmMUmv unr-Er m orr rZErmm X Berlin. Das Oberkommando ber Wehrmacht gibt bekannt: I« Weste» ket«e des»«deren Ereignisse. Luftmaffeupervände führte» Jatzöeinsütze a» der Westfront »»d AufkläruntsflM-o gegen «r»bbrita»»ie» durch. Das Panzerschiff »Deutschland-, das fett Kriegsausbruch Handelskrieg i» de« atlantische» GemSsser» geführt hat, ist vor einiger Zett in die Heimat znrüS gekehrt. (VNdkie-Viiidor, u.» Vtm-erdchist „Deulfchl-rrtz" ßml tz-> It-m-N „Nitz-W" -mtz-irmmt )s Berlin. Der Führer »«»vderste Befehlshaber der Wehrmacht hat di« Um« deneunnng des Panzerschiffes »Deutschland* ans de» Name» »Lütz»«* befähle«, da der Name »Deutsch» laud* für ein größeres Gchiff nprgefehe» ist. Der «rsprüuglich auf de» Name« »Lütz»«* getauft« Gchmere Kreuzer n»ird gleichfalls «mbeuanut »erde». DaS englische Dorpostenschiff »Nelvshaven" gesunken )( Amsterdam Rente» znfolge ist das englische Bor, poftenschiss .»««Shamn" seit einer Woche überfällig »S ist Wahrscheinlich ans eine Mine gelaufen »nd gesnnke». Belgischer Dampser verloren )( Brüssel. Wie in Ostende aus amtlicher Quell« verlautet, hat man in der Nähe von Gravesend an der Themsemündung «in Floß entdeckt, da» zu dem seit «int- gen Tagen vermißte» belgische» Dampser »Mens«* («88 BRT.) gehört. Auf dem Floß sand man vier Leichen, dar unter auch die des Kapitäns des Schisses. Man nimmt an, daß da» Schiff mit der gesamten Besatzung als verloren angesehen werden muß. Norwegischer Dampser in der Nordsee gesunken )( Amsterdam. In einer United Preß-Meldung auS OSlo heißt es, die Reederei Johanffen in Bergen habe die Nachricht erhalten, daß ihr 918« BRT. großes Schtsf „Miranda* am Sonntag «ach einer Explosiv» in der Nord« see gesnnke« sei. Von der 17küpfigen Besatzung sollen drei tn Kirkwall an Land gebracht worden sein, wo hingegen das Schicksal der anderen 12 unbekannt sei. Zwei Bo» satzungsmitglieder sollen umgekommen sein. Englandsahrt — Todessahrt Norwegischer 4888 Tonnen-Dampfer »Sodfold* gesnnke» )< OSlo. Der 4888 Tonnen-Dampfer »Sndfold* an» Haugesund ist an der schottischen Küste gesunken. Neunzehn Mitglieder der Besatzung find von einem anderen norme» gischeu Dampser gereitet worden. Fünf Seeleute werde» »ermißt. »Keiner am Leben geblieben" EhnMhifls Bednn«-, ,»r Vernichtung des Zerstörers »Exmonth* )( London. Zu der gemeldeten Versenkung des Zer störer» „Ermouth" erklärt die britische Admiralität: »Der Marineminister bedauert mtktetlen zu müssen, daß S. M. „Exmouih" lKapitän Wenson) versenkt worden ist. ES ist zu befürchten, daß von der Mannschaft keiner am Leben geblieben ist. Die nächsten Anverwandten sind unterrichtet worden. Die „Exmouth" ist ein Flottillenführer von 1478 Tonnen, wurde in Portsmouth gebaut und 1983 in Dienst gestellt. Das Schiff hatte fünf 12-Zentimetcr-Tc- schütze, sechs kleinere Geschütze und acht Torpedoansstoß- rohre. liche und kräftige Verwaltung hatte, dem die Einigkeit und Entschlußkraft fehlte. Während in Frankreich aus den furchtbaren Wirren der Rcltgions- und Adelskrtege ein äußerst starker, zu schnellen Entschlüssen fähiger, zen tralisierter Staat entstanden war, den ein absoluter König unbedingt beherrschte, war in dem Deutschen Reiche jeder Wille de» einen durch den Willen anderer gehemmt. Die innere Schwäch« de» Deutschen Reiches war für Frank reich «in dauernder Vorteil — ein so großer Vorteil, daß di« heutige Generation der Franzosen ganz gern diese alten Zustände bet uns wieder einführen möchte l* Neuerbauter jugoslawischer Herstörer gesunken )( Belgrad. Der neuerbaute 1218 Tonnen große jugoslawische Zerstörer „Jublibana* lief am Mittwoch abend vor dem Hafen Stbentk (Sibenieo) ans einen Kelsen »uß sflN». Von A di- s drei erfrtrrdrrrl Pariser Lügenmeldnngen «ber angeblich« Teilnahme bentscher Flieger an russischen Bombenslüge« — Ein« amtliche denkfche Feststellung )( Berlin. Die Pariser Presse »erösseutlicht Mel, bnugen, wonach an ber russisch-stnnischen Front deutsche Pilote« als Geschwaderführer an be« russische« Bomben» flögen tetluehme». Um die Glaubwürdigkeit dieser Mit teilung ,« erhöhe«, sögt die Pariser Presse Hinz«, »aß di« Meldungen dnrch Nachrichten a«S Rußland bestätigt wer de«. HieU« wird amtlich seftgeftellt: Di« Nachricht ist von A bis Z frei ersnnde«. «oder bat Denlschland Pilote« zur Unterstützung der rns- sischen Luftwaffe «ach Rußland entsandt, «och hat die sowie«, russisch« Regierung «m ein« solche Entsendung gebeten. Dentschland hat bekanntlich in diesem Konflikt zwischen Rußland «nd Finnland von An sang an eine streng »en» traie Haltung eingenommen und betztsßät-