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Dresdner Nachrichten : 29.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-29
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1898
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Ueg^Iwässixs, pvrsriinlleri,« hsinliäuso un<1 Lloäestuäisn in Serlln unä I»ai ts. 8om»vll8vkrrmv" ^ ° " Ur. 147. övitsti tarl lloliivkoraut, xexzr. 1833, ^ ^8pIiLlt-I,ltcIil!>irlvcIi-I,l»<:Ir8,6ai»irI-s.ncIte, ^ vamar-lmoke, kleclrllvs ». »plritus-Imclrv. ^ »t«ta>It: varienstr. 10. -Vmaiionstr. 18. ^ 2i*lel(suer«tr.40, Xeust. ^einriokstr.^lniItciiirlitJ. A ru bil>io8t6n p»-si8sn. E- Iliciivi/ssi'en. E langer boebkeiuer äautsoder nnct vnxliseksr eleffunter Lvrux-, ^ L üossll- und lÄvtvkwil'v in nllsn maävrnon 1'arkvu nnä F Urimu-(zuaIitLton ru billirrsten Kreisen. D ttsnmann ?ö>'8o!iel, 8o!i6ffel8ti'. 19. I L r»e»-v«4,4r«» «''««Irnllvr»»,. I». f»»»L NdSvIUdv, ^»„vnstr. jd <8t->litii<rus- Pfingsten. Ter ivanisch-amerikanische Krieg. Bundesfest des dentsch-nkadem. Sängerbundes,! Atutlmiaßl.Witterung: Mvrd und Selbstmord, Gewitter. „Tschaperl", Cvncert des Kietcr'scheu Damenchors. Nuflieiterud. will, Für einen Staat, der wie Nmerika sich rühmt, seinen schwachen Gegner im Handumdrehen übcrzureiincii, ist das eine recht peinliche und demnthigcnde Sache und demgemäß werden Heute am ersten Pfingstfeiertag bleiben sämmt- lichc Geschäftsräume der „Dresdner Nachrichten" ge schlossen. Am zweiten Feiertag ist die Geschäfts stelle Marienftratze 38 von 11 bis tz,1Uhr Vor mittags geöffnet. Die nächste Rnmmer erscheint Dienstag den 31. Mai und gelangt von N Uhr Vormittags an in unserer Geschäftsstelle zur Ausgabe. Politisches. Unser Altmeister Goethe hat Psingstcn das liebliche Fest genannt und vom Standpunkte der Nntnrbctrachtnng Hecht das Fest niit den grünenden Maien mit Recht so. Psingstcn fällt in die Zeit, wo der junge Frühling in seiner ganzen Lieblichkeit ans Herz und Gemüth wirkt: cs ist die Feier der blühenden Frühlings zeit, das Maicnscst der Freude und des Frohsinns. Aber Pfingsten ist mehr als die liebliche Feier des neuen Lebens der im Friih- lingsschmucke prangenden Statur, cs ist auch das Jrühlingsfcst dcS Geistes. Wie der Lenz die physische Natur, so erneuert das Christcnthum das geistige Wesen der Menschheit. Ucbcrall, wo das Evangelium mit seiner sich immer wieder verjüngenden, scgen- spcndcndcn Kraft hingedrnngcn ist, herrscht ein Geistesfrühling, der das Innerste des Menschen mit der gchcininchvollcn Macht ergreift, wie sic sich an jenem heiligen ersten Pfingsten offenbarte, als sich in der stillen kleinen Gemeinde, die sich nach dem Tode des Heilands um die Jünger geschaart hatte und eines Wunders gewärtig ihre Tage in Gebet und andächtiger Betrachtung hinlebte, mit der elementaren Gewalt göttlicher Eingebung und Begeister ung der Drang regte, aus der Verborgenheit hervorzutretcn und das Wort Jefu: „Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker!" zur Wahrheit werden zu lassen. Als der heilige Geist zum ersten Male ausgegossen wurde, da ging cs wie ein Brausen vom Himmel; wie das Wehen eines Sturmwinds kam cs über die Jünger und machte sic reden mit Zungen, wie es noch nie erhört worden war. Es war nur eine kleine Schaar, Fischer, Zöllner und Ungelehrte von Palästina, die beseelt von dem heiligen Geiste hinausgingen in alle Welt, um die Menschheit mit dem Lichte der neuen Gotteserkenutuiß zu erleuchte». Pfingsten ist das Gcburtssest der christlichen Kirche. Aus den Wenigen, die sich in Jerusalem zu der ersten Christengemeinde zusannnenthatcn, sind Millionen und aber Millionen geworden; der heilige Gottes geist waltet fort und fort, bis in unsere Tage und darüber hinaus in alle Ewigkeit. Das Christcnthum ist die welt überwindende Macht geworden. Einer neuen wunderbaren Aus gießung des heiligen Geistes bedarf es heute nicht mehr: der christliche Geist kann seine Kraft nie verlieren; er erfüllt und erneuert die Herzen, sobald sie bereit und willig sind, seinem Wirken Rauni zu geben. Der Gottessriedcn des Pfingstfestes scheint auch einen Augen blick auf dem Gebiete der Politik Einzug halten zu wollen. Fast überall ist eine wohlthätige Ruhepause cingetrcten. John Bull trauert an der Bahre seines „Orancl Olä Llan" und hat das Säbelgcrassel wieder eingestellt. Selbst auf dem spanisch-ameri kanischen Kriegsschauplätze ist cs allmählich so still geworden, daß man glauben könnte, cs handle sich bei dem Kampf nur uni eine Komödie, die den „Frieden im Kriege" vorführen soll. Mehr als ein Monat ist verflossen, seit das Kricgsspicl begonnen hat, und noch immer läßt die entscheidende Seeschlacht in den cubanischen Gewässern, deren Kanonendonner schon so oft gehört worden ist, auf sich warten. Auch die einzige ncnnenswerthe kriegerische Aktion, die Vernichtung der spanischen vorsintfluthlichcn Holzleisten vor Manila durch das Geschwader des Admirals Dewey, hat keine weiteren Folgen gehabt, obwohl diese „Heldcnthat" bereits an, 1. Mai vollbracht worden ist. Weder von der Kapitulation der Hauptstadt der Philippinen, noch auch nur von der Beschießung ist bisher etwas bekannt geworden, obwohl sich Bruder Jonathan bereits mit dem Gedanken vertraut gemacht hat, mit der Annexion dieser Inselgruppe eine neue Aera der Wcltpolitik beginnen zu lassen. Auch der Kaperkrieg, von dem bei Beginn der Feindselig keiten so viel die Rede war, scheint zu einem friedlichen Stillstand gelangt zu sein; das Ergebniß, das er bis jetzt gehabt, ist kaum erwähnenswert-. Je mehr sich der Krieg ergebnißlos in die Länge zieht, um so mehr zeigt es sich, daß die Siegeszuversicht, mit der die Ameri kaner den militärischen Spaziergang nach Cuba in ihrer lebhaften Phantasie antraten, im umgekehrten Verhältniß zu ihrer Kriegs- sähkgkeit steht. Mit dem Geldsack allein läßt sich eine brauchbare Kriegsmacht über Nacht nicht hervorzaubern. Die Bereinigten Staaten haben einen Krieg begonnen» ohne sich auch nur im Entferntesten auf der Höhe der gestellten Aufgabe zu befinden. Noch bis zum haltigen Tage scheint eS nicht gelungen zu sein, «die wirklich opemtionSfähige Landungsarmee in Key West zusammenzubringen, und die Truppen, die dort zusammengezogen sind, stellen selbst nach amerikanischem Urtheile nichts Anderes dar, ülS eine Anhäufung theilweise bewaffneter und uniformirter Menschen, denen man erst die Elemente der Kriegskunst beibringen auch m Amerika jetzt schon Stimmen laut, welche die Kriegs Verwaltung mit Vorwürfen überhäufe»: sehr zu Unrecht, meint die „Köln. Ztg.", denn diese Kricgsvcrwaltung kann mit keiue» anderen Verhältnissen rechnen als mit den gegebenen, und diese bieten eben nur ein kaum in Betracht kommendes aktives Heer und eine ganz ungeübte und unvollkommen ausgcbildete Miliz, die man nnr bei ganz besonderem Leichtsinn ohne Weiteres und sofort den Unbilden eines Krieges aussetzen kann, dessen Schwierig keit nicht nur im Schlachteuschlagcn. sondern auch im Erdulden großer Strapazen bestehen wird, wie sie das zu besetzende Gebiet und sein ungesundes Klima bedingt. Sb es den Amerikanern nun gelingen wird, in einigen Wochen ans den ungenügend aus gebildeten Milizmannschaftcu ein einigermaßen brauchbares Heer zu schassen, das muh abgcwartet werden und das wird für die neutralen Staaten eine sehr interessante Beobachtung bilden. Amerika hat durch lange Jahrzehnte den großen Vortheil gehabt, sich ohne ein ncnncnsivcrthes stehendes Heer behelfen zu lönnen, dank seiner geographischen Lage und auch dank seiner Politik, die sich auf das eigene Land beschränkte. Man machte sich jenseits des Wassers oft lustig über die europäischen Völker, die gewaltige Summe» für Rüstungen auswcnden, und hielt ihnen die idealen , . Verhältnisse Amerikas entgegen, das auch ohne stehendes Heer und sichtlich ohne große militärische Einrichtungen seinen Rang als Großmacht aufrechthalte. Und wie in Amerika sprachen auch in Europa die Sozialdemokraten und gewisse fortgeschrittene Demokraten, die in den amerikanischen Einrichtungen ein nachahmungswcrtheS Vorbild erblickte». Nun, wenn diese Herren sich noch ein klein bischen ruhiges und unparteiisches Urtheil gewahrt haben, so werden sie sich jetzt wohl tagen, daß auch der europäische „Militarismus" unter Umständen sein Gutes hat, und in diesem Urtheil werden sie bestärkt werden, wenn sic sich einmal vorstellen, wie es jetzt erst geworden wäre, wenn das im Grunde ungerüstete ''Amerika mit einem europäischen Staate zu thuu gehabt Hütte, der militärisch in jeder Beziehung auf der Höhe der Zeit steht. Die Amerikaner, führ' die „Post" in einem interessanten Vergleich zwischen dem amerikanischen Milizspstem und dem deutschen Heere aus, sind ja in der glücklichen Lage, zwischen sich und dem Feinde den Ozean zu haben und dadurch gegen Angriffe der feindlichen Landarmec zunächst geschützt zu sein. Man denke sich den MecreSwall hinweg und die mit dem Milizspstem ausgerüstete amerikanische Republik dem unmittelbaren Angriff einer der großen europäischen Armeen ausgcsetzt. Das Chaos müßte unfehlbar über das gelammte Staatswcscn hercinbrechen, säst ohne Kampf das ganze Territorium in Feindeshand fallen. Würde cs doch an der Zeit fehlen, auch nnr die iiothwcnbigslen Rüstungen vorzunchmcu. Der vorhandene Rcichtbum des Landes wäre in diesem Falle lediglich dazu da, den Gegner zu verstärken. Unsere Radikalen und die Sozial demokratie Pflege» auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika als leuchtendes Beispiel dafür hinzuweffen, daß alle stehenden Heere überflüssig seien, daß, wenn der Feind in's Land falle, das freie Volk freiwillig „ohne militärische Dressur" dasselbe leisten werde, was letzt die stehenden Heere thätc». Die große Republik mit dem Sternenbanner begnüge sich mit einer winzigen Armee, weil sic gewiß sei, in der Stunde der Gefahr mit ihren Milizen jedem Gegner gewachsen zu sein. Was müßte aus unserem Vnter- lande unter den vielgerühmten militärischen Einrichtungen Nord amerikas werden! Umklammert von einer Welt von Feinden, von ded Landseite aus einem unmittelbaren Einbruch in unser Gebiet ausgesetzt, hätten wir in Deutschland nicht die Zeit, wie die amerikanische Republik, »Wochen, ja Monate mit den nothwendigcn Rüstungen zu verschwenden. Vielmehr müssen wir, die Waffen in der Hand, jeder Zeit bereit sein, den Friedcnsbrccher mit über lcgcner Gewalt zurückzuichlagcu. Jni anderen Falle würden wir binnen wenigen Tagen von feindlichen Schaarcn über- fluthct werden. Und wen» der deutsche Wähler nch dann die Kosten besehen sollte, die die ungeheuren Kricgskvntrihntioncn ihn: verursachen müßten, dann würde er wohl erkennen, welchen kost baren Schatz Deutschland an seinem Heere besitzt. Gerade jetzt, angesichts des neuesten Krieges, sollte vor die Seele jedes Deut schen, der cs mit dem alten Deutschland ehrlich meint, das Bild des deutschen Heerwesens mit dem Kaiser als oberstem Kriegsherrn an der Spitze, der Freud und Leid mit seinen Soldaten th'eilt, in einer ganzen Herrlichkeit treten. Gerade jetzt, wo er berufen ist, eine Stimme für die Wahlen zum deutschen Reichstage abzugeben, ollte jeder Deutsche fühlen, wie geringfügig im Verhältnisse zu )cm sicheren Schutz des Vaterlands und zu der Aufrechterhaltung der Ehre des deutschen Namens i» der Fremde die für das deutsche Heer und die deutsche Marine gemachten Ausgaben sind. Und wenn die Wühler und Hetzer, allen Tkatsachcn trotzend, auf's Neue mit den alten Beschuldigungen gegen den deutschen „Militaris mus" iu's Feld rücken, so hoffe» wir, schreibt die „Post", daß Tausende ehrlicher deutscher Männer aufstcheu werden, sie der Lüge zu zeihen und am Wahltage mannhaft für die Wahl echt national suhlender Männer einzutreten, denen die Erhaltung der deutschen Wehrkraft wahrhaft ain Herzen liegt. Sonntag, 29. Mai 1898. Transports von Lazarethmatcrial seitens mehrerer deutscher Landesvereine an die Gesellschaft des griechischen Rothen Kreuzes ihren Tank ans. — Tie amilichen Verordnungsblätter des Reiches veröffentlichen die vom Buudesratb am 12. Mai gefaßten Beschlüsse zwecks Erhöbnng der Betriebssicherbeil ans den deutschen Eisenbahnen und eine Reihe von Bekanntmachungen. Zunächst ist nbgeändeet die Betriebsordnung sin die Hauvtcneiibahiicn Temich- lands und zwar binsichilich der Signale und der Strcckcnblvckii- nngen, der Stärke der Radreifen und der Beschaffenheit der Bremse», der Stärke und der Bildung der Züge. Pcrsvncnzüge sollen darnach nicht über 80 Wngenachsen stark sein. Diese Stärke ist bei einer Fahrtgcschwindiglcit von 01 bis 00 Kilometer in der Stunde auf 00, von Ol bis 75 aus 50 und von mebr als 75 Kilo mctcr ans -10 Wagcnachscn einzniehränken. Güterzüge dürfen nicht mehr als 120, unter besonders günstigen Bedingungen bis 150 Wagnchjen stark sein Stärke der Gütcrzü und solche Gütcrzüge ung mitbcnutzt werden, dürfe», sofern ihre Fahrtge'chwindiakcit nicht über 45 Kilometer in der Stunde beträgt, bis 110 Wagcnachsen stark sein. Jeder mit mehr als 00 Kilometer Geschwindigkeit in der Stunde fahrende Persvnenzug muß mit durchgehender Bremse versehen sein. Weitere Aendernngcn haben erfahren die Bestimm ungen über die Befähigung von Eiiciibahnbctncbsbeamten hin sichtlich der Probezeit der Bremser (vier Monate», die Signal- oidnung für die Enenbnhnen Deutschlands, die Normen für den Ban und die Ausrüstung der Haupleisendahnen. sowie endlich die Bahnocdnung für Nebcneisenbahnen Deutschlands. Ans den Nebenbahnen sollen mehr als 120 Wagenachien mit keinem Zug befördert werden, Militärzüge sollen nicht über 110 Wagcnachse» stark sein. Jeder zur Personenbefördcrnng dienende Zug ist außer dem Lokomotivführer mit mindestens einem begleitenden Beamten zu besetzen. Sämmtlichc Aendcrnnge» treten mit dem l. Oktober m Kraft. — Die hiesige nordameritanische Botschaft thcilt mit: Im Hinblick auf die häufigen Versuche aktiver Offiziere fremder Armeen und anderer Nichtamcrikaner, im gegenwärtigen Kriege mit Spanien in der Armee der Bereinigten Staaten Dienste zu tbnn, ist die hiesige Botschaft der Vereinigten Staaten auf 120, unter bcwndcrs gnmngen Bedingungen vis je» stark sein. Bei größerer Fahrtgeichwindialeit ist die Gütcrzüge entsprechend ciiiziiichräiike». Militärzüge siitcrzüge, welche fahrplanniässig zur Pcnoncnbefördee Ersuchen von ihrer Regierung angewiesen worden, allen derartigen Personen zu eröffnen, daß die Regierung der Vereinigten «Ltaaten cs nicht für thnniich hält, die ihr ängebotencn Dienste aiiziliiehmcn und zwar aus folgenden Gründen: Die reguläre Armee wird jetzt ausschließlich von eingeborenen oder naiilralisirte» Bürger» der Vereinigte» Staaten befehligt und Ausländer dürfe» als gemeine Soldaten nicht eingestellt werden. Tie Offiziere des freiwilligen Heeres bis znm Oberstcnrang werden von den Gouvc» neuren der Einzelstaaten ernannt und die Centralregierniig kann, wenn die Ausländer von der regulären Armee ausgeschlossen sind, nicht die Ernennung derselben zii O'sizicren bei den Staaistruppen empfehlen. — Dem „Hannöver'schen Courier" zufolge ist an mehrere in Hannover lebende amerikanische Staatsbürger folgen des Sendschreiben des amerikanischen nationalen Küffenvcrtheidig- nngsdepartements gerichtet worden: „Herrn .... Als Bürger der Vereinigten Staaten und ausgebildeter preußischer Soldat wird bei dem derzeitigen Kriege gegen Spanien ans Ihre Dienste dringend gerechnet. Sollte persönliche Mitwirkung nicht möglich sein, so wird eine pekuniäre Unterstützung für die nationale Sache von Ihnen erwartet." Berlin. Der Mcichsanzeigcr" schreibt: In der Oefsentlich- keit ist trotz unseres Dementis vom 11. d. M. von Neuem die Behauptung ausgetreten, daß man innerhalb der Regierung die Absicht habe, das verfassungsmäßige Wahlrecht zu beseitige». Wir sind im Interesse der Wahrheit zu der wiederholten Erklärung er mächtigt, daß diese Behauptung jeder thatsächlichcn Grundlage entbehrt. — Der Redakteur Dippel in Schweidnitz hatte an den ReichStagsabgcordncten Müller-Fulda die Anfrage um nähere Auskunft über denjenigen Bundesstaat gerichtet, in denen Akten angeblich ein Gesetzentwurf bclnifs Aenderung des allgemeinen gleichen und geheimen Wahlrechts vorliege. Herr Müller hat darauf folgenden Bescheid crtheilt: „Antwortlich Ihrer Anfrage hindern mich Rücksichten der Diskretion, nähere Mittbeiliingen zu machen, als ich solche bereits in der Sitzung des Wahlausschusses gegeben habe." Kassel. Heute Nachmittag stieß eine leere Lokomotvic mit einem Güterzug zusammen. Ein Heizer wurde getödtct. die zwei Lokomotivführer wurden schwer und ein Heizer und drei Rangsicr leicht verletzt. Stricaa u. Unter den russisch-polnischen Arbeitern auf dein Dominium ThomaSwaldan brach eine Revolte aus, wobei Leben und Eigeuthnm der Dvminialbcwohner so ernstlich bedroht wurden, duß Gendarmerie rcauirirt werden mußte. 11 Männer und 12 Frauen wurden verhaftet und in'S Gefängnis; cingcliescrt. Pvscm Einem Warschauer Blatt wirb gemeldet: Prinz Bischof von Cnlm bestimmt Fernschreib- und Ferns-rech-Bertchte vom 28. Mai. "New-Aork. Ein Telegramm auS Kingston (Jamaikas meldet: Der amerikanische Hilfskreuzer „Harvard" traf heute früh in Kingston, von Santiago kommend, von wo derselbe gestern Mittag adgegangen war, ein. Darnach befanden sich 12 ameri kanische Schiffe außerhalb des Hafens; es wurde fast als sicher betrachtet, daß die spanische Flotte innerhalb des Hafens sei. * Washington. Staatssekretär Long erklärte, daß er heute keine Nachrichten, weder über die amerikanische, noch über die spanische Flotte erhalten habe. * Boston». Der „Boston Herold" meldet, in Kingston er halte sich hartnäckig das Gerüchr, daß ?ldmiral Schlep in den Kanal von Santiago elngedrungen sei, Cervera's Geschwader zer stört habe und Santiago bombardire. Berlin. Heute Mittag fand bei der Kronprinzessin von Griechenland im Schlosse der Empfang einer Abordnung des EentrallomiteeS der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz statt, bei welchem die Kaiserin erschien, um als Protektorin die Mitglieder vorzunehmen. — Aus Havana wird berichtet, gestern Morgen sei des CentralkomiteeS der Kronprinzessin selbst vorzustellen. Die der amerikanische Admiralitätsschleppcr „Maple vor dem Hafen Kronprinzessin sprach dem Centralkomitee für die im vorigen Jahre mit weißer Flagge erschienen. Er hatte den auf der „Argonauta" erfolgte Entsendung eines transportablen Lazaretlis mir Aerrten, gefangen genommenen Oberst Cortffa und den Stabsarzt Garcia Pflegern und Pflegerinnen, sowie für die Sendung eines größeren" an Bord. Unter den üblichen Formalitäten fand die Ausmcchscl- Max von Sachsen ist zum Wien. Als Vertreter des Kaisers Wilhelm bei der Beisetz nug des Erzherzogs Leopold ist heule früh Prinz Friedrich Hein rich von Preußen hier eingetroffeii. Graz. Der hiesige Gcmeiuderath wurde aufgelöst. Lemberg. In den letzten Tage» beginge» Bauern in Kal- warha Ausschreitungen gegen Juden und leisteten auch der ein- schreitenden Gendarmerie Widerstand. Es wurde ein Bauer ge lobtet und zwei verwundet; auch drei Gendarmen erlitten Vcr wundiingen, davon einer schwere. Militär, welches rcquirirt wor den war, traf in Stärke von 120 Mann ein. Nach Verhaftung von 20 Personen war die Ruhe wieder hcrgcslellt. * R o m. Die Ageucia Stefani veröffentlicht folgende Note: Infolge von Meinungsverschiedenheiten, welche heute Nachmittag im Ministerrathc über das Programm der parlamentarischen Ar beiten entstanden, erklärte Visconti Vcnvsta, er wolle dcinissionircil. Daraufhin überreichte di Rudini dem Könige Abends halb 8 Uhr die Demission des Gcsammtkabinets. Der König beauftragte dl Rudini mit der Neubildung des Kabincts. -Madrid. Nach hier cingeaangenen Privatdepcschen soll sich der Jnsuraentenführcr Aguinaldo, der kürzlich auf den Philippinen gelandet ist, zu Gunsten Spaniens erklärt haben, trotzdem er von Admiral Dewey Waffe», sowie zwei Kanonen angenommen hatte. Madrid. Das Geschwader unter dem Oberbefehl Camara's verlieb Cadix. um während einiger Tage Manöver auf hoher Sec Vvrzunehmen. — Aus Havana wird - -
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