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Nummer 172 — 2«. Jahrgang Dsched» »mal wSchtt. mit tkkutze.»«N1b«tIae-n ^«tmalun» U,!,- und der Kinderbeilage .Frohmüt'.'sowt« den L-ktb-Uagr, M. venno-BIatt-. .Unterhaltung und WM«,'. .Dt, W«U dq «erjMcher Natgeber-. .Da« gut- Buch', .Ftimrund. lau'. Monatlicher BezugSpret» S Mt. «tiiicht. B-N-llg-th, i-I,lummer lU Sonnabend« u. Sonntagnummer !tv H bauvtschrUtletter- D». «. D«»e,vk. Dr«»den. Sonntag, den 27. Juli 192G «,»>»,«»,»> Sv»,«»,» «,,»q,«op»-n»> Dt« ,g«,batten» P»tU,eite NmnttlM, «ueta«n u.«t»ll,ng«iu»e »<>4. DI» Pelitreltame,«!,^ Nilmal b»»tt, L Ft. ftiir «»zeigen aukerhal» de» Oerbr»lt»ngSgrbte>»I 40 F di» PEr«du»«,etIe l.NO Ft. «rielgeb. »o ^. Im tzallß Whner »ewau »r«,ch> >»d« «erpMtWI LU' Vrtttlkmg d. Ln,e!g»n«kllillrl1g«n n?1!»Immg d. Schadentriag SetchtiMI«« r,ll Kran« Bnngar«,. Dretden. -s iSeschiistSftell«, Driiltn.Berlag: («ermanta. jür «erlag undDnllkerei,?itItaIe Dresden. Dresden.«. I. PoNertlratze N. Fernr,F2l0l2. Postichecklonto Dresden I10Z. Bankkonto Stadtbank Dresden t»r -I7I!> Für christliche Politik und Kultur Nevaktton der Sächsische,, VollSzeitnnp DreSdan-^UMad! 1 Pollerstraftk 11. ^ernrm '?0'M 'i,,d »NN?. M-ge S-Ibslluchl Deckung durch Steuern Brüning legi beim Reichspräsidenten die neue Notverordnung vor 14« Millionen eingesparl Berlin. 2«. Juli. Das R e l ch s k a b I » « t t hat gestern den ganzen Nach mittag und abends bis 22.30 lihr über die »otivendige Steuer- „ o I v e r o r d » >l » g beraten. Die Beratung wird heute vor mittag fortgesetzt, doch diirsei, sämtliche wichtige» Punkte bereits als geklärt gelten. Die Berordnuug wird sofort nach Iterligslellung dem Neichspräsidenten zur Unterschrift vor- qolcgt u»d voraussichtlich schon heute nachmittag veröffentlicht werden. Du? N'olverorönniig dürfte in erster Linie den Reichs- h o n s l> a l l p l <1 n s ii r 1 930 /31 !n Kraft setzen. Weiter sott die Reform der A r b e i t s l o s e n v e r s i ch e r u n g gemäß den vom Vorstand der Reichsanstalt gemachten Vorschlägen dnrchgefnhrt werden. Die Kopfsteuer, das Notopfer der Beamten und der Zuschlag zur Einkommensteuer solle» uugeftchr in der ursprünglich geplanten Art verfugt werde», voraussichtlich auch die Ledigensteuer. — Wie mau hört, ist es »ichzlich gewesen, die Ersparnisse im Reichs haushalt aus 1-10 Millionen Mark zu erhöhen, so das; es mög lich sein wird, einzelne dieser Sieuern etwas niedriger anzn- setzen. Umstritten ist noch die Frag«, ob auch die Ledigen steuer und die Schankverzehrsteuer in die Notver ordnung einbezogen werden sollen. Ungeklärt ist. welche Mass nahmen der Ost Hilfe ans dem Wege der Notverordnung in Kraft gesetzt werden. Die Osthilf« als Ganzes, zu deren Dnrch- iührnng mehrere Fahre erforderlich wären, ist zweifellos durch du Auslösung des Reichstages zunächst gescheitert. Ebenso die Resorm der K r a n k e n v ersi ch e r n n g , die jedenfalls dem neuen Reichstag überlassen merden wird. Schließlich ist in der Kaöinettssitznng noch der Plan er- örtert worden, mit Hilfe einer A e n d e r n n g des Kartell- ge setz es einen Preisabbau heröei'.niiiltren. Doch steht noch nicht sest. ob nbch diese '.vlaßnahme ans dem Wege der Rotver. ordiiltng erledigt wird. L'nrch die Anslolung des Reichstages konnte das in Vor bereitung befindliche Gesetz gegen W o f f e n n> i ß b r o u ck nicht mehr eingebracht weiden, da das hewassnete Anflreten von Organisationen radikaler Parteien i» letzter Zeit eher zu genommen hat und zu befurchten ist, daß dadurch der friedliche Verlauf der Wahlen bedrokt werden könnte, bat der Rein,.-., Präsident ans Vorschlag der Reichsreglernng gestern den Gesetz en t w n r f aus Grund des Artttels ts der Aeigm-oerm»»,», a > s Verordnung in Kraft gesetzt. Die Verordnung is, bis zum I. April 1931 besristet und sott nach erfolgter Neuuiahl sofort dem Reichstage als Entwurf vorgrlegt werden. Die Verordnung bedroht zunächst das unbefugte Führen von Hieb- und Stoßwaffen mit Gefängnis bis zu einem Fahre, an dessen Stelle beim Vorliegen mildernder Umstände Geldstrafe» treten können. Der Kern der Verordnung ist jedoch eine weitere Sondervorsthrist, die sich g e gen a s b e m a s i n e t c A n s - treten politischer Verbände richtet. Wer gemein sam mit anderen zu politischen Zwecken an öifentUchen Orten erscheint und dabei bewaffnet ist. wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft. Das wesentliche dieser Sonderoorschrift gegen das bewaffnete Demonstrieren befiehl darin, daß sie nicht nur für Hieb- und Stoßwaffen, sondern für alle Waffen gilt, und daß die in ihr angedrohten Gefüngnisstrasen nicht in Geldstrafen unigewandelt werde,, können, so daß Zuwiderhand lungen dieser Art tatsächlich mit Freiheitsslrasen geahndet wer den können. Gens und die deutsche Krise Die Erörterung des Paneuropa-Problems auf 193 l verschoben Frankreichs Auffassung London, 26. Full. „Marningpvst" berichtet ans Mnis. verlaute, daß eine völlige Aendenlng in der Zusammensetzung der französischen Delegation für die Völkerbunde-versammlung im September er folge» solle. Dieser Beschluß, der vom Ministerpräsidenten nach Beratungen mit Vriand gefaßt worden sei. sei daraus znriichznfühtx'ii. daß die 6 Mnlanientarier. die der letzten Deie. g<rtim, angehörten. kürzlich in der 'Parlamenlssession »egg,, die Regierung gestimmt hätten. Die nette Delegation »»erde wahrscheinlich mehrere Dernfsdiplomaten und möglicherweise auch einen Wirtschasls- stichverstandigen. der nicht Politiker sei. umfassen. Die sran- zvüsäte Regierung messe der Septemix»Versammlung wenig , Pedentnng txi. irwil ivegen der unsichere» politisri>en Lage in Deutschland ein veranltvortlicher den! s ch e r Wortführer nicht zugegen sei» iviirde und es daher nach nanzösisäter Ansicht ziveckios iväre. die enropäisctKil Probleme in Angriff zn »eh men. so daß di» Erörterung»,, über das Briand-M»,norandliin m»d die Kommentare der 26 Regierungen dazu wahrscheinlich aas «ine» späteren Zeitpunkt verschoben werden würden. Der König von Italien im Erdbebengebiet Neapel. 26. Juli. Der König von Italien hat da« Erdbeben- gebiet besucht. Die Fahrt ging durch die Gegend von Laeedoiua. Agtnloma und Visaecia. Der König suchte in den einzelnen Orten die Hospitäler auf. sprach den Verletzten Mut zu und itösleie die Htnletbliebene». Die Veoölliernng 1»creilete ihm eine» herzltchen Empsang. Die 'M>>> Polizei von Nea,»el hat :!0O Wohnungen wegen Ei» sturzziesahr rättmen lassen. Den betrossenen Familien nnnden andenvetlig Wohnnitzze» ztigewiesen Sechs Kirelw» in Neapel sind r»a» drn Banpoltzei ebenfalls ivegen Einslnrzgesah, ge sperrt worden. Diese Zahle,, ans Neapel, das vom eigentlichen Etöbelx'nherd ziemlich weit aöl-egt. und >vo verhältnismäßig geringer Schaden anger'chiet ivorden ist. zeigen, wie groß der Gebändeschaden iw eigentlichen Erdbebengebiet sein innß. Eilte aus Polen za gemeldete Statistik ergibt, daß in einer im Erdbebengebiet selbst liegenden Gemeinde von 11000 Einwohnern, die den verhältnismäßig geringen Verlust vvn 22 Tote» und 200 Verwundeten liat. met! ihre znm großen Te'l landivirlsämsiiiche Einwohnerschaft während der Ernte auch nachts auf den Feldern bleibe s»0 Häuser «»gestürzt. 6N0 von Einsturzgefahr bedroht und 2000 mebr oder minder beschädig! sind. Dem Einsturz nahe sind in dieser Gemeinde fast alle Kirche» und das Rathaus. Die letzten Meldungen ans dein Erdbebengebiet lassen dar auf schließe», daß die Zahl der Toten sich o uf ungefähr 3000 beläuft. Es ist ober i,unter noch nicht zu übersehen, ob es bei dieser Zahl bleiben wird, solange die Trümmer nicht aufgeräumt sind und nicht feslgestellt worden ist, wieviele Leichen unter den eingestürzten Häusern begraben sind. In de» Kran kenhäusern sind inzwischen eine Reihe no» Verletzten gestorben. Mit einem Sonderzug trafen in Foggia die aus dem schwer beschädigten Gefängnis in Melsi stammenden überlebenden Ge fangene». iin aanzen 00 an der Zabl. eilt. Passive Resisten.; in Slesyp.'en Kairo, 26. Juli. Die sogenannte Paelnmentstitziiag. die die Waidabgcocd- nete„ trotz der Steigerung des Königs, eine Tondertaguna des Parlaments eiuzubertisen, abzuhaltcn drohten, fand lpuUe kurz nach Mitternacht unter dein Vorsitz des Präsidenten der Kam mer im Taadkilib statt. Es wurde ein Mißtrauens votum gegen die Regierung angenommen, nachdem die Petition an de,, König um ein« Tondertagung verleie» ivorden war. Nach der Sitzung erklärte der Wasdsührer, Nnhac Pascha, daß eine passipe Resistenz unverzüglich mit der N ichl- ke Zahlung der Steuer» beginnen werde. Der Voll zugsausschuß des Wasd erklärte, daß heute keine Kundgebn» gen stattfindei, werden. Don Steuern, vom Slaalsbanlieroll und anderen guten Dingen Durch Notverordnung wird heute die Negierung Brüning die Steuergesetze erlassen, die zur Deeknng des Defizits im Reichshanslzalt nolwendig sind. Diese netten Steuern werden im Wahlkampfe eine große Ralle spielen. Die Opposilian van Units und rechls wird sich an die Wähler heranmachen und sagen? ..Wen,, Ihr uns die Stimmen gebt, werden wir diese Stenern vvn Euch nehmen!" — Die Zugkraft einer wiche» Wahlparole darf man nichl unlerschätzen. Der Appell an die mensch liche Selbstsucht versagt in den selleusteu Falle». Vater landsliebe und soziale Sesinnung Horen für viele Men schen beim Seidbeule! aus. Es lokul. sich einmal aui den StandvunKt dieser Leute zu stellen und zu fragen? Wer sargt beim iv i r k l i ch für unser materielles Interesse - die Regierung, die jetzt Steuer!! erbeut oder die Opposi tion. die diese Stenern aulelmt? Zunächst wird niemand auuehmeu. daß d?e Regie rung diele Stenern erhebt nur zu ihrem Veraiiim'M Sie erfüllt damit nur ibre Pflicht, den» Pflicht ieder Reichsregiernug ist es. die Stal s s i n a u z e u i u O r d - n ii u g zu halten und damit den Kredit des Rewhes zu ivabreu. Pam Kredit des Reiches aber bäuat der Kre dit jedes einzelnen Uuteruebmeus in diesem Reiche ab. Das haben wir in der Zeit der Inflation iebbaft zn spü ren bekommen. Soll die Regieruna es unternebmen das Loch in der Reichskasse otsenznlanen und tu d?e Wirt- schaitskrise in Deutschland zn verschärfen? Dieie ''-erant- ivortniig kann kein Mensch, der (Kemmen bat. üMrneh- >neii. Die binter der Regierung stehenden Parten'" Mben schau zur Zeit, da der Reichstag narb bestand, sich "atz aller 'Bedenken bereit erklärt, das Deekunasvr'g"'mm zn bewilligen. Zn dem gleichen Schritt waren ja auch dn' D e u t s ch u n t i v ii a l e n bereit, aber sie forderte,' als Preis für ikr Einschmenken die 'Bildung einer R'ebts- regiernng in Preußen. Sie wagten dafür gar knümmoli- tische (Gründe anzusübren. obgleich ne es doch »"".'eien sind, die im 'Prenszischen Landtag gegen das KaDm-.bat gestimmt haben Weil das Zentrum ein wich üb'es poli tisches Schache"geschäkt abgeieln'U hat. haben d e Se???IH- nationalen wider ihre bessere Erizennti'is d e Swuer- gesetze ini Reichstag niedergestimmt Und Ve So ? iaI - d e m o krat e n ? Ruch sie waren für Deelmna. ai-ez ne verlangten stärkere 'Belastung des Kavitais Stenern also, die die Kapitalflucht ans Sent'chiand we?:er aeste- aert. neue Betriebsstillegungen !'er'.'e-ae'"brk ???w d?e Nrbeitslasigkeit weiter eri'äbt batten S?akl aus der Krise heraus, hätte ein solches 'Borgebe,' nur > "Keres Elend hineinaefnhrl. Ein Fainst'chiaa ins EM'ich: ist :r.-?:i geeignetes RUttel gegen Nasenbluten. Ieder Deutsche, der den neuen Reich-'-:w n, t'?.?"ab- len hat. muß sich darüber klar lein, daß auch d?Ver Reichstag vor den gleichen Fragen steilen wird ,n e der vorige. Und daß die Staat-Kiiianzen iiae-wme - Ord nung gebracht werden münen - Ja 'verden nun d?e einen, die von Herrn Hitler geiernt baben 'aaen -oannn zahlt Ihr denn R e p a rati o n e n ? Stellt d?e Zabbun- gen stach den, Ponnavlan ein. dann werden d e Re"chs- finanzeu gleich in Ordnung kommen! zen Le, te dürfen wir darauf verweisen, daß 'e Ibst Hitler und M,- genberg zugegeben haben, daß ei ne Beiweiae' Reparationszahlungen eine Wirt ' ein t'tskrne , UN-) bringen würde, gegen die die beni n. Na:e e.? ? 1? l' spiel sind. VSem es ali'a noch nicht 'IO. ech: genug gebt der wag dielen Weg gehen. Wir aber ,ve mein im--- den reu- iel mit Beelzebub anszutreiben. Ai 'er. st'-.de - ' ".:??! d?e anderen, gegen die Kapital, I n :?'i d.'ch etwas tun! Wann» sollen d:e> gate, a?'d.?i a>'?> Be- ielle» die ihr Seid über die Sren bt'.'iaen. a lieg Bor- teil haben, wir hieinen Leute abei um? "? m leicht erfassen bann, den so einst ebe »den Ste, .eigtissgll decken? Dazu ist zu tagen, daß es > ei ne ^tie t" rage z:vi- Keule: Heiinnt und Ptelt sIll Wochenkeiloge) Unterhaliung and Willen lurntn. Sport und Spiel Fil„lru»dschau