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-v Neuere Nachrichten des „sächsischen Erzählers". Bischofswerda, den 2. Februar, Morgens S Uhr. Versailles, 1. Febr. Der Kaiserin-Königin irr Berlin. Die Bourbaki'sche Armee ist gegen 80,000 Mann stark bei Pontarlier per Conventton in die neutrale Schweiz übergetreten. Das ist also die vierte französische Armee, die zum Weiterkampf unfähig gemacht ist. Wilhelm. Berlin, 1. Februar. Die „Provinzial-Corre- spondenz schreibt: Der Kaiser wird auch während des Waffenstillstandes in Versailles verweilen, wo seine Gegenwart sowohl mit Rücksicht auf weitere Operationen im Süden, als auch im Hinblick auf die bevorstehenden ferneren Verhandlungen erforder lich ist. Berlin, 1. Februar. Vom Generalquartier meister v. PodbielSky sind folgende Meldungen hier eingegangen: Versailles, 31. Januar. Die Avantgarde der 14. Division (Süvarmee) erreichte am 29. Jan. die Queue der französischen Armee und warf sie, unter Erstürmung der Dörfer Sombacourt und Chaffois, auf Pontarlier zurück. Der Feind ^verlor 6 Geschütze und etwa 3000 Gefangene. Im Norden und Westen Frankreichs ist die Durchführung des Waffenstillstandes im Gange. Schwerin, Mittwoch, 1. Febr. Dem Ver nehmen nach wird der Großherzog am 8. Februar hier eintreffen und einige Tage hier verweilen. Bern, Dienstag, 31. Januar. Nach einem Telegramm des „Bund" aus Pruntrut wird die Beschießung von Belfort ununterbrochen fortgesetzt. — Demselben Blatte zufolge wäre es einem franz. Corps, dem XXIV., gelungen, südwärts zu entkommen. Der Rest der Bourbaki'schen Armee sei jedoch ab geschnitten und werde gegen die schweizer Grenze gedrängt. Bern, Mittwoch, 1. Februar. Nach einer amtlichen Mittheilung hat heute früh der eid genössische General Herzog ein Uebereinkommen wegen des Uebertritts der Bourbaki'schen Armee bei les Ferrieres abgeschloffen. 3000 Mann sind schon bei St. Croix übergetreten. Die Gesammt- zahl dürste 80,000 sein. Die Vertheidigung der übergetretenen Franzosen auf die Cantone «folgt nach dem Verhältnisse der Bevölkerungszahl. Die H französische Artillerie kommt heute noch bis leS 1 Ferrieres. H Bordeaux, 30. Januar. Gambetta sandte . > an die Präfecten ein Telegramm, wonach er ent* Z schloffen ist, bis zur Ankunst eines Regierung»? H Mitgliedes aus Paris den Status quo aufrecht W 8 erhalten. Die Ankunft des betreffenden Regierung»! ' Mitgliedes sei nahe bevorstehend ; selbiges sei waW scheinlich vergangene Nacht abgereist. Sobald G , die betreffenden Mittheilungen erhalten habe, mH H er seine Entschließungen bezüglich der Politik kuny A thun. Schließlich fordert Gambetta auf, im Beps D trauen zu beharren. In einem sernern Telegramm von heute Mittag 1 fordert Gambetta die Präfecten auf, in der EiW Übung der mobilisirten Nationalgarde in ihren De», partementS fortzufahren. Jede Unterbrechung wäre ein schwerer Fehler in der Zeit der Waffenruhe, welche für die Vertheidigung des Landes unverzüglich nutzbar zu machen die schmerzlichen Verhältnisse ge, bielerisch verlangen. Die Blocave der ganzen Küste wurde auf- i gehoben. London, 31. Januar. Die für heute an beraumte Sitzung der Conferenz hat wegen Unwohl seins Lord Granville's nicht stattgefundcn. London, 1. Februar. Die nächste Confereuz- sitzung wird am Freitag stattfinden. Eine Depesche der „Times" aus Versailles vom 31. Januar meldet: Die französische Regierung hat sich um 8 Tage bei dem noch vorhandenen Proviant H verrechnet, daher die Noth wahrscheinlich sich sehr erheblich gesteigert, um so mehr, da die Wieder herstellung des Eisenbahnverkehrs mit Pari» min- : destens eine Woche erfordert. Eine Depesche der „Daily News" aus Margency vom 30. Januar Abends sagt: Die preußische Bor-, . Postenkette hat bereits 500 Ellen über die Fort- hinaus Stellung. Druck und Verlag von Friedrich May, redigirt unter Verantwortlichkeit von Smit May in Bhchostwerda.