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Schönburger Tageblatt «nd Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr« »Nd —— Mittwoch den 13. Zuni 1900. Versteigerung des Mteraulspacht-rs PSRi Grüner in Kaufungen Hotels -um Hirsch zur Besichtigung. Kaussangebote nimmt schon entgegen AuS der ConcurSmasse des Kirsch - y, . Ken » -^„ni 1 000. Penig, den 8. Juni 1900. Wagen, 1 Rungenwagen (Zzöllige Räder) öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Die Wagen stehen vom 11. d. M. im Hofe de« Rechtsanwalt vr. Rüde, Verwalter im Paul Grüncrschen Concurse. Witteruttgsbericht, ausgenommen am 12. Juni, nachm. 4 Uhr. — . ..k d->n Meeresspiegel. Thermometerstand 4- 23,,° 6. (Morgens 8 Uhr > 23,r° 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Lust nach Varometerstaud 765 MW. reduc.rt auf den Schmeier 46«/°. Thaupuukt 12., Grad. Windrichtung: Ost. Daher Wtttsrnngsansfichte» für den 13. Juni: Heiter, Gewitterneigung. Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr» Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen bei Herrn Fr. Janaschek; in Langenchursdorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herr» Wilhelm Dahler, TigarreugeschLst an der Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in Wallenburg bei Herrn Ernst Rösche; m Ziegelheim bei Herr» Eduard Kirsten. »Waldenburg, 12. Juni 1900. Daß sich die chinesische Regierung für die Dauer in der bisherigen Weise nicht mehr aufrecht erhalten laßt, hat sich'in der letzten Zeit zur Genüge gezeigt. Der aus dem grenzenlosen Hochmuth und Fanatismus der Chinesen entsprungene Haß gegen alle Weißen, die dem schlitzäugigen Zopfträger nur als Menschen zweiten Ranges gelten, beseelt dieses ganze Reich der Mitte, die Regierung in Peking ist davon ebenso wenig frei, wie der ärmste Lastträger, höchstens weiß sie unter der steten Controlle der Vertreter der fremden Mächte ihre Abneigung bester zu verbergen. Dabei ist di- Wirth- schast am Hose, wie bei den hohen Beamten eine so ungemein aussaugende, daß Unruhen in China gang und gäbe sind. Die Aufrührer werden dann in geschickter Weise immer wieder in die Wege des Wcißcnhastes ge lenkt, und zur Stunde ist das bei der Rebellion der Boxer wieder der Fall. Die rücksichtslos grausame Kaiserin-Regentin hat von je den Weißenhaß in jeder Weise gefördert, sie rechnet jetzt, wie schon immer, auf die Uneinigkeit der in China intercssirten fremden Staaten, dürste aber diesmal doch anerkennen, daß der Krug nur so lange zum Brunnen geht, bis er bricht. Auf die sogenannten Reform-Chinesen, erinnert sei nur an den schlauen Vicekönig Li-Hung-Tschang, der bei seiner letzten Europareise seine Gastgeber schön übers Ohr hieb, ist ebensowenig zu geben, wie auf die Reform- Türken. Wenn die Chinesen nicht an ihrem eigenen Leibe erkennen, daß ein Stärkerer über sie gekommen, werden sie nie pariren, sich nie zu kultivirteren An schauungen bekennen. WaS werden die großen Mächte schließlich m Ost asien thun? ES wird nichts Anderes übrig bleiben, als das ganze Küstengebiet aufzutheilen und in das jedem Staate zugesprochene Gebiet eine so starke Militärmacht zu legen, daß den Bewohnern de« Hinterlandes MoreS gelehrt werden kann. Dazu werden nicht ganz wenig Soldaten gehören, das Anlagekapital für die Inbesitz nahme von Chinas Eingangspforten wird nicht gering, aber was will man anders machen? Daß mit ruhigem, stillem Abwarten nicht daS Geringste erzielt wird, hat sich nur zu deutlich erwiesen. An eine Austheilung von ganz China mit seinen Hunderten Millionen Einwohnern ist gar nicht zu denken, da würde die Elle länger wer den als der Kram und ganze Armeen würden zur Be setzung dieses unabsehbaren Landcomplexes erforderlich Es muß also eine feste Verwaltung, die mit ge- gend-n Machtmitteln ausgestattet sein muß, an der ""S-richtet werden, und von hier muß eS dann wir Deu«»^"" dem Innern zu gehen. Und sind, mit wüsten, da wir nun einmal in China »ro?'°u?d^ Interessenten in China ist reichlich UÄ Di- b-i^ ''«"'ff beruht die Gefahr eines Con- ?and stehen sich ln 7«^ Rußland und Eng- einander gegenüber !nd wöL?" «"°Hund und Katz ien für ihren Sp-cia^A diesen beiden Hauptconcurrenten cremen kommen noch Frankreich, Blumenthal, der einstige Generalstabschef des Kronprinzen, sein wird. F^per nahmen die Majestäten im Reichs« tagsgcbäude das Modell Standbild Kaiser Wilhelm« I. in Augenschein, das seinen P»L§. in der Vorhalle zu den Präsidentenzimmern erhalten soll. Die „Kreuzztg.", deren Chefredacteur Professor Or. Kropatscheck, berufenes Mitglied der gegenwärtig in Berlin unter dem Vorsitz deS preußischen CultusministerS tagen den Schulconseren z ist, berichtigt in mehreren Artikeln die Mittheilungen des „Berliner Tageblattes" über die Schulconferenz mit den- Bemerken, daß der Berichterstatter des „Berliner Tageblattes" zwar nicht gerade seiner Phantasie die Zügel habe schießen lasten, daß er aber offenbar in den Vorzimmern der Conferenz mißverstanden Aufgefaßtes seinerseits wieder mißverstanden habe. Die „Kreuzzeitung" faßt die Hauptresultate der Conferenz zusammen, wie folgt: Obenan steht der fast einmüthig gefaßte Beschluß, den Abiturienten der drei höheren Schulen mit neunjährigem Kursus — Gymnasium, Real gymnasium, Oberrealschule — das Studium an Uni versitäten und Hochschulen gleichmäßig freizugeben. In Vorkursen an den Universitäten, bez. Hochschulen sollen die für die einzelnen Fächer mangelnden Specialkennt« niste nachgeholt werden. Diese Gleichstellung hat, wie von den verschiedensten Seiten scharf betont wird, die erfreuliche Voraussetzung und Folge, daß an der Eigen art keiner dieser drei Schulen weiter gerüttelt werden soll. Deshalb sprach sich die Conferenz ein hellig gegen die Hinausschiebung des griechischen Unter richts aus. Demgemäß soll das Englische an dm Gymnasien zwar als facultativer Unterricht gepflegt, aber nicht obligatorisch gemacht werden. Ob im Uebrigen dir deutschen Bundesstaaten, insbesondere auch unser Königreich Sachsen, diese neuerlichen preußischen Sprünge auf dem Gebiete deS höheren Unterrichts mitmachm werden, müssen wir bis auf Weiteres aber noch bezweifeln. Aus Gleiwitz telegraphirt man, die Commission deS deutschen Reichsmarineamts, welche eine Anzahl ober schlesischer Werke besichtigte, um zu prüfen, wie weit dieselben zu den Arbeitensür die Flottenvermrhrung herangezogen werden können, hat sich überzeugt, daß mit Ausnahme von Panzerplatten alle zum modernen Schiffsbau nothwendigen Eisentheil: in oberschlefischen Werken hergestcllt werden können. Mehrere Werke er klärten sich bereit, bei genügenden und lohnenden Auf trägen ihre Betriebe für die Fabrikation von Panzer platten zu erweitern. Die Ergebnisse der Bereisung werden dem Reichstage in einer Denkschrift zur Kennt- niß gebracht werden. Allem Anscheine ist danach die Zeit nicht mehr ferne, in der mit der alten Gewohnheit, den Bau von Schiffen und Schiffstheilen an bestimmte bewährte Firmen zu vergeben, gebrochen und rin Wett bewerb aller in Betracht kommenden concurrirenden Werke eröffnet wird. Es soll dabei, wie im Reichstage versichert wurde, viel Geld gespart werden können. Oefterretetz-Uugaru» AuS Wien wird gemeldet, das Cabinett Körber werde auch nach Auflösung des Reichsraths nichts unternehmen, was den ohnehin bestehenden Schwierigkeiten neue hinzu ¬ sollen om 14 Jnutao von Borm. 11 Uhr au im Hotel zuR Hirsch in Penig durch mich 1 verdeckter Wageu (Zomm-r- und Wm^ach), 1 einfpan- uiger Korbwagen, 1 einspänniger^Selbstfahrer^l^SsteÜiteur^Schlerf)^ Deutschland, Japan, die Vereinigten Staaten von Nord- Amerika und Italien; Letzteres rüstet sich, obwohl es zu Hause nun gerade genug Sorgen hat, soeben zum Ein greifen. Im Ganzen find das sieben fremde Mächte, die sich um das chinesische Erbs streiten, und sieben ist nun einmal keine Glückszahl. Von allen diesen Staaten ist das deutsche Reich am bescheidensten gewesen: Rußland und England haben genommen, was nicht niet» und nagelfest war, Deutsch land hat sich mit einem ganz mäßigen Territorium be gnügt. Das war nicht falsche Politik, es gab uns di- beste Gelegenheit, die osiasiatischen Verhältnisse zu studiren, so daß wir wirklich eine praktische Politik von vornherein üben konnten. Aber die neuste Wendung der Dinge wird uns nun auch veranlassen, unsere Rechnung auszuarbeiten, damit wir nicht schließlich zwischen andere und rücksichtslosere Bewerber eingeschachelt wer den. Die Landraub-Politik der Engländer, Franzosen und Ruffen hat bei uns nie Sympathie gesunden, die Reichsregierung hat sich davon ferngchalten. Heute aber haben wir ein unaufhaltsam auseinander fallendes Reich, daS nicht mehr zu rxistiren vermag, dessen einzelne Theile mit ruhiger Strenge moderner Kultur zugeführt werden müssen. Die Arbeit ist keine leichte, das Honorar kann also kein niedriges sein. Deutschland hat seine Rechte in China zu wahren, und die Haupt-Interessenten werden nicht daran denken können, uns in die Ecke zu drücken. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser, der am Sonntag der Grünauer Ruder regatta beiwohnte, besichtigte am Montag auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin das Garde-Küraksier- und das 2. Garde-Ulanen-Regiment, worauf er die Garde- Kavallerie-Division exercirte unter gleichzeitiger Verwen dung von Artillerie und Infanterie. Zum Schluß nahm Se. Majestät einen Parademarsch in Galopp ab. Am heutigen Dienstag betheiligt der Monarch sich an der Bergmannsfeier in Eisleben. Die Stadt ist festlich ge schmückt. Die Ankunft deS Kaiserpaares in Homburg v. d. Höhe erfolgt heute, Dienstag, Abend. Die Kai serin wird mit ihren Kindern etwa sechs Wochen im dortigen Schloß verweilen, der Kaiser bleibt vorläufig nur bis Freitag, kommt aber in einiger Zeit nochmals nach Homburg. Das Thonmodell deS Denkmals Kaiser Friedrichs vor dem Brandenburger Thor in Berlin ist am Sonntag im Atelier deS Professors Brütt vom Kaiserpaar besich tigt worden. Die Figur erhält eine Höhe von 2,80 Metern und soll in Marmor ausgeführt werden. Der Kaiser ist in Kürassierunisorm dargestellt; darüber trägt er die Kette und den Mantel deS Schwarzen Adler- ordenS. In der Rechten hält er den Marschallstab, die Linke ruht am Degen. Der Kaiser war von der Auf- fafsung des Künstlers recht befriedigt. Die Persönlich, leiten, die mit den beizugebenden Büsten verewigt werden sollen, scheinen noch nicht endgiltig bestimmt zu fein; sicher ist nur, daß die eine Generalfeldmarschall Graf Erscheint täglich mit Ausnahme Lage nach Sonn- und ^Mgen. Annahme von Inseraten für die nächster Nummer blö vokmlttagö 11 IIHr. ^ver AbonnementSpreis beträgt viertelMr- »» 1 Mk. 25 M- einzelne Nrn. 5 Pf. Use!°te pro Zeile 1° Pf-- Tinges 20 Pf. r-bellarischer Satz wird ooppelt berechnet. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg . Ctädten Penig, Lnnzsnan, Lichteustein-Callnverg, und in den Ortschaften der nachstehenden StandrSamtsbezirke: Zugleich wett verbreitet m en , St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen Altstadt-Waldenburg, Bräuns . Niederwiera, Oberwiera, Öberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rüßdorf, leuba-Rrederham, Langenleuba-O h , Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Fernsprecher Nr. v. '