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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050526020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905052602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905052602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-26
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
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Dies«» Matt «Kd de« Leser» von DrrSd» und Umgebuvg am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während e» die Post.Abonnenten am Morgen m nner Gesamtausgabe erhalten. . SerugsgeMr: »tcrtfflülirtich »»r »rc«»e» bet ti,lt» »wetmaltier ZuNa»u»e d»«k untere Bolen „»>>»« und «»r«en«. a» Soun und Moulaae» nur einmal» »Ml »oD>. durchauö>varNae»k>m mMoNüre , Ml. btt. , Mk »0 Ps. vel etninaliaer Zuinlluna durch die gotlSMt. loknevesleila»ld>. i»i«u«. and «>i enttvlechcndcin äulchlaae. lach druck aller Arukl u. Onuiual- MUkilunue» nur mtt deutlicher !iu«ll«non,abti,DreSd Nachr.'l »Attll Nachnüairche bonarar. »nlbrüche dleiben underücklichNal: «t»v«ianal» Manulkrivt« werdet» nicht auldcwadrl. Telearamm-ildrell«: Ngchrlch»«« »r«»d«» KegvLrrT-el 18äH N»vlag von Fiepsrh L Nerrjiardt. Anreizen. tM. Annahme da« Aukii«dt»«u,en di« nachmiliaa« » Udr San» und Neienaas nur Marienlirabe « von r> bis '/»rUiir Die rtraiiraeAn»» «eile »ca. a Silben» » Vl« . 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Russisch.javanischcr Krieg. / Petersburg. Einem Mitarbeiter des „Ruh" gegen- Uber erklärte der Verweser des Marineministeriums, Aduural Aoellan, die beunruhigenden Meldungen über den Gesund» heltszu stand R o I h e st w e ns k l s seien mit grober Vor sicht aufzunebme». In seinem Berichte teilte Rosheflwenski mit, er sichle sich besonders infolge eines Nierenleidens ermüdet, doch hake sich sein Befinde» seil Antritt der Fahrt nicht verschlim mert. Admiral Fölkersam sei jedoch krank. RoshestwenSki stehe wie bisher an der Spitze des Geschwaders und sichre es mit Zuversicht seinem Ziele zu. Die Ernennung eines neuen Kom mandanten der Flotte im Stillen Ozean sei zu erwarten ae- lbeseu, da Nojheftweuski nur Ehcf seines Geschwaders sei. Avcllan sprach ferner die Ueberzeugung aus, daß zwischen Rochestwenski und Birilow ein Antagonismus nicht auskommen cheiide. Eine Seeschlacht sei bald zu erwarten. Roshestwenski verfüge über viele Mittel, die Japaner zu einer Schlacht zu zwingen- Das Unglück von Port Arthur werde sich nicht Wieder holers Manila. Ei» unbestätigtes Gerücht besagt, die Platten seien im Süden von Formosa zusammengc- jtoben und die Japaner seien geschlagen worden. getötet und gegen 30 verletzt wurden, herbeifükrte, indem er, Timäus zu Pserde. Der Parade wohnten die Königm-Mtw> daS Haltesignal überfuhr und dadurch in die Flanke des Per-! mit der jungen Prinzessin Margarete, Prinzessin Mathilde, d»- sonenznaes fuhr, zu 1 Jahr GetaMNs. Der Mitangeklagte ^ Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich bei. Der Heizer Marschner, der die zweite Maschine führte, wurde frei-. Kronprinz und Prinz Johann Georg befanden sich in der Front, gesprochen. l Der Erbprinz von stienß j. L-, welcher vom Könige L Is suii<» Wiesbaden. Das Befinden derKaiserin ist an dauernd günstig: Ärankheitsberichte werden daher nicht mehr ausgegeben. Heute vormittag unternahm die Kaiserin eine Aus fahrt, nach dem Rabeugrund. Berlin. sPrw.-Tel.l Die Budaetkommissio» des Reichstags setzte die Beratung des Offizier» vensions-Gesetzes fort. Längere Erörterungen verämaßte die Frage, ob in diesem Gesetze eine Zivilversorgung für Offi ziere geicyasfen werden soll und die Frage des Weiterbezuas der Pension beim Eintritt in den Ziolldienst. In erster Be- Muflg wurde von den Rednern eine gesetzliche Regelung nicht tür angängig gehalten, eine Vermehrung der den Offizieren vor- h-hattenen Stellen in verschiedenen Verwaltungen aber ge. wünscht. Bezüglich der zweiten Frage gingen di« Meinungen auseinander, doch lst die Mehrheit zweifellos dafür, daß eine Verschlechterung der im Zivildienst befindlichen Pensionäre unter allen Umständen ausgeschlosjen sein soll. Zu einer Beschluß fassung über die beregten Frage» kau, es heute nicht. — Die Reichstagskommission für die neue Matz, und Ge- wichtkordnung diskutierte heute wieder die Frage der Zulassung von Gemeindc-Eichämter». wäbrend die Vorlage nur staatliche in Aussicht nimm!. Die Verhandlung wird morgen fortgesetzt. Berlin. fPriv.-Tcl.s Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, hat die Betriebsgeselljchast der Orientalischen Egenbahn beim Deut'chen Stahlwerksverband Schiene n best el- lungen im Werte von etwa 2S Mill. Mk. gemacht. Meitze n. Gestern abend wurde hier der Aufseher und Hausbesitzer Weigel bei Maurerarbeiten in seiner Düngergrube durch Gate getötet. Os'enbach. In der vergangenen Nacht brannten die Gebäude eines Fuhrgeichästes in der Mühlgasse nieder. Dabei kamen 2 Frauen und 3 Kinder um. Ein Feuerwehrmann erlitt schwere Verletzungen. Kaiserslautern. Die „Pfalz. Presse" berichtet: Ans der im Bau bcsindlichen Kleinbahn Speyer-Geinsheim ist heute früh ein Mgterialzug entgleist. Eine Person wurde getötet, eine schwer verletzt. tziegnitz. Die Strafkammer verurteilte gestern den Lokomotivführer Köhler, der am 2. April das Eisenbahn- Budapest. Die Blatter besprechen die Lage, die durch das Scheitern der Mission des Grasen Andrassy geschaffen ist. Als wahrscheinlich wird hingestellt, dah in der Nächsten Woche die Enthebungdes Kabinetts Tisza von der interimistischen Geschäftsführung erfolgen, ein Mini sterium ohne Rücksicht aus die Majorität des Abgeordnetenhauses ernannt und das Abgeordnetenhaus vertagt werden wird. Madrid. Die Eisenbahnarbeiter aus den Linien Madrid—Saragossa und Madrid—Alicante sind infolge der Herabsetzung der Löhne in den Aus st and getreten. Konstantinopel. Das türkische Schiff „Kossowo" ist mit 379 verwundeten und kranken Soldaten von Jemen hier eingelrofsen. — In der Nähe von Saloniki wurde beim Athanasklosler eine griechische Bande vernichtet. Sie lictz 25 Tote aui dem Kampfplätze zurück. New York. Der Dampfer „Minnehaha" berichtet durch drahtlose Telegraphie, dah er die Jacht „Walhall o" unter 40 Grad nördlicher Breite und 53 Grad westlicher Länge am 22. Mai. 9 Uhr 40 Minuten abends, gesichtet habe. Der Wind war mäßig stark. Um Mitternacht sichtete er die Jachten „Fleur de Los" und „Atlantic" 37 Meilen vor der „Walhalla". „Fleur de Lys" lag vorn. Belgrad. Den bisherigen Dispositionen zufolge wird sich der König bei der Hochzeitdes deutschen Kron prinzen durch eine Sondergesandtschast unter Führung des Generals Gruitsch vertreten lassen. OertUcheS und SSchMks. Dresden. 25 Mai. —* Aus Anlatz des. heutigen Geburtssestes des Königs fand früh 5 Uhr große ReveiNe statt, welche vom Drompeterrorps des 48. Feldartilleric - Regiments ausgefuhrt wurde. Hieran jchlotzsich vormittags 8 Uhr «me Morgen musik, welche vem Monarchen vom Hobolstenwrps des Leib- arenadier-Reglments und den Trompetcrkorps des Gardereiter- Regiments und deS 12- Feldortillerie-Regimcnts vor seinen Ge- mächern vom großen Stallhofe aus dargebracht wurde. Im Lause des Vormittags erschienen Ihre Majestät die Königin« Witwe, sowie die übrigen Mitglicker des Königshauses und der Erbprinz von Reuh j. L. zur Gratulation; von^lO Uhr ab fanden Gratulationscouren statt. Darauf beaab sich Se. Majestät der König in Begleitung des Kirchendienstes in die katholische Hoskirche zu dem anläßlich seines Geburtstages veranstalteten Tedeum. Diejem wohnten auch die Königin-Witwe und die übrigen Mitglieder des Königshauses bei. Das Frühstück nahm der Monarch mit seinen Kindern ein. Um Halo 1 Uhr fand aus dem großen Schlotzhose eine Huldigung durch Abordnungen der König!, «ächs. Militörvereine statt, welche in Stärke von etwa 600 Mann mit Fahnen und Standarten Aufstellung genommen hatten. Beim Erscheinen des Königs erstattete der Präsident von Sachsens Militärvereinsbund, Jnstizrat Haupt- mann Windisch, den Jrontrapport, und der Bezirksvorsleher Wolfram richtete an den König eine kurze Ansprache, nach welcher der Monarch die Front der Militärvereine abschritt und Nch sodann mit Worten des Dankes verabschiedete. Beim Weg gänge des Königs brachte der Vizepräsident von Sachsens Miiltäroereinsbund, Hauptmann Druamüller. ein dreifaches Hock) aus. Nach dieser Huldigung begab sich der König zu Wagen zur Parade über die Truppen der Garnison Dresden, das Kadettenkorps, das 12. Jägernataillon und das 18. Hujaren- Regiment nach dem Alaunplatze. Der König stieg in der Alaun Unglück auf dem Liegnitzer Bahnhofe, wodurch drei Personen straße im Grundstück der Schokoladenfabrik von Jordan u. des 13. Jägerbataillons gestellt worden ist, traf zur Begrüßung des Bataillons bereits vor Ankunft des Königs aus dem Parade platze ein. Nach der Parade begab sich der König zu Pserde noch der Königl. Villa in Wachwitz, wohin auch die Prinzen- söhne und Prinzessin Margarete folgten. Um 4 Uhr findet dort Familientasel statt. Für die Damen und Herren der Hofstaaten, soweit sie nicht an dem von Herrn Staats- minister v. Metztch zu Ehren des Tages veranstalteten Diner teilnehmcn, ist Marschalltasel im Residenzschlossc bezw. in Wack- Witz angeordnet. Heute abend wird der König der beim Staat minister o. Metzsch stattfindcnden Rout im Ministerhotel bei- wohnen. —* Ter Erbprinz von Reuh stattete gestern nach mittag der Königin-Witwe und dem Prinzen Johann Georg Besuche ab und wohnt« von 8 Uhr an der Aufführung der Oper „Hofsmanns Erzählungen" bei. Ter Erbprinz Heinrich XXVIl. Reuß j. L. wurde ä la 8uite des 13. Jäger-Bataillons gestellt. —* Se. Eizellen; Finanzmmistcr Dr. Rüger ist vom Ur laub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder über lwmmcii. —* Gestern vormittag fand in der katholischen Hoskirche znm ehrenden Gedächtnis für die vor Jahresfrist aus dem Leben geschiedene Frau Prinzessin Johann Georg ei» feierliches Requiem statt, dem Ihre Maiestät die Königin-Witwe, Ihre Königlichen Hoheiten Prinz Johann Georg urst seinen Verwandten, dem Herzog und der Frau Herzogin Philipp von Württemberg, Prinzessin Mathilde und die Prmzen-Sühn« und Prinzessinnen-Düchter Sr. Majestät des Königs beiwohnten. Die Mitglieder des Königlichen Dauses m,d die Württemberg» - scheu'Herrsckmsien hatten prachtvolle Kränze mit Schleifen am Sarge der Entschlafenen niederyelegt. —* Dresden imFlaggcnschmuck. Ein sv sarde.n- buntes Bild, wie heute die Prager Straße, der Allmarkt, dre Wilsdruffer, König Johann». Schloßstratze und andere bieten, kann so leicht keine zweite deutsche Großstadt aufweisen: auch Berlin nicht: ichou deshalb nicht, weil ihm nur die Reichs- färben schwarz-weiß-rot und di- preußischen schwarz-weih für die Fahnen zur Verfügung stellen ldie Berliner Stadffarbeu sind dieselben wie die des Reiches!, während uns außer den Reichs- tarben noch grün-weiß und schwarz-gelb für die Ausschmückung gegeben sind, nach physiologischen Gesetzen gibt das ein scheinba» oft der etwas an die Piratenslagge erinnernde Union-Jack, die alle Farben und noch einige mehr aufweisende Fahne Schweden- Norwegens, daneben der Danebrog, das rot und grün ivnrahlnlc Kreuz von Savoyen : sie alle und zahlreiche andere geben gerade dieser Hauptverkehrsader ein grosMdtisch-internatwnales Fesi- kleid. An der Spitze siehen, was Ausschmückung im ganzen be trifft, selbstverständlich die großen Hotels, wie der „Europäische Hos". Bellevue-Hotel usw., dann in originell vornehmer Eigenart die Geschäftshäuser Hirsch u, Co., Olivier. Naaelstock, Goldmann. Großartig sind die — allerdings hauptsächlich für die Illumination bestimmten — Dekorationen des im Bau bc grifsenen prächtigen Palastes der Filiale der „Deutschen Bank" sJohannes-Allees und der Allgemeinen Creditanitalt sam Alt- markt>. Die Dekoration der letzteren stellt sich jedenfalls >»i< ihren farbigen Glühlampengirlanden und Namensjügcn. auw ohne daß sie brenne», würdig dem Rolhause zur Seite, dessen fobnenflankierte, mit Purpurbaldachincn überdeckte Balkone reichen Blumenschmuck aufweisen. Gegenüber aus dem Altmarkt arbeitet man noch eifrig an der großen Tribüne. In der König-Johannstratze zeichnet sich Kunst und Wissenschaft. s* Konzert. Die alljährlich um diese Zeit von Frau Gertrud o. Kieter veranstaltete Ausführung mit ihrem Damenchor und ihren Soloschülerinnen fand gestern nor zahlreichem Publikum im großen Saale des Konzertyauses Zoologischer Garten statt. Tue bei diesem Anlah gegebenen schätzenswerten Beweise eines gediegenen, rationellen Unter- richts, die gewöhnlich das Arbeitspensum einer ganzen Saison bedeuten, blieben auch diesmal nicht aus. Der Damenchor, etwa 40 Sängerinnen, leitete dos Konzert mit Holländers „Morgen lied" lSchiller) stimmungsvoll ein und bewährte sich später als sorgfältig studiertes Ensemble in a aapolla-Ouartetten von An sorg«: „Aus die Nacht in den Spinnstuben", „Trutzliedchen". „Der Himmel hat keine Sterne so klar". Die Chöre wurden durchweg in lobenswerter Sicherheit der Tongebung, intelli- genter Auffassung und geschmackvoll im Vorträge gesungen. Noch bester als diese Chöre sielen die dreifach besetzten a oapall«- Quartette auS: „Nun der Tag geschieden" sPotpeschnigg), „Mit Veilchen blau" sCursch-Bühren!, „Zum Reigen herber, drei Stücke, die überaus anmuttg, mit Höherem künstlerischen Ver ständnis zum Vortrag gelangten. Von den Soloschulerinnen zeichnete sich Frl. Martha Eichhorn besonders aus. Sie lang die große Szene und Arie der „Lucia" zur allgemeinen Befriedigung mit großer technischer Sicherheit, bemerkenswerter Beherrschung der Koloraturen und einer nicht gewöhnlichen stimmlichen Begabung. Das frische, elastisch« Organ, für den Zitraesang scheinbar sonderlich gut geeignet, dürste bei weiteren Studien größeren künstlerischen Ausgaben leicht zuaängig gemacht werden. Lebhafte Anerkennung verdienten sich die jungen Damen Eichhorn. Duncker und Roch mit dem Lachnerscben Terzett „Mondscheinnacht", Frl. Sonntag und Frl. Mothes mit zwei Alt-Duetten und Irl. Duncker imt dem Vortrage von Liedern am Klavier. Außerdem verzeichnet« das Programm noch zwei Frauenchör«: „An den Mond" sLudwig!, „An den Fächer" sSchuniann!. Die Leitung der Chöre und die Beglei- tunaam Klavier hatte Frau v. Kreter übernommen. Sie wurde im Verlaufe deS Abends vielfach mit lebhaftem Beifall aus- gezeichnet. Ll. 8t. 4* Amalie Schönchen, deren Tod wir bereit- tele graphisch gemeldet haben, war, was wohl nur d«» wenigst«« bekannt sein dürste, ursprünglich Sängerin. Mit 28 Jahren das war sie iw Jahre 1864 — hqtte die Künstlerin bereits eine Laufbahn in dieser Eigenschaft hmter sich. In Hannover, in Wiesbaden war sie. wie das ,,B. T." aus zuverlässiger Quelle zu melden weiß, in mancher Oper ausgetreten, und außer ihrer ichönen Stimme wurden ihre schauspielerischen Mittel gerühmt, besonders von den Kolleginnen, die sonst nicht gleich mit dem "Rühmen bei der Hand sind: zum Beispiel von Marie Seebach und der Frieb-Blinnauer. um nur zwei Namen zu nennen. Aber die Oper war ihr „zu groß". Sie erkannte in sich eine andere Begabung und ging entschlossen ins alte Fach über. Nach einer Probezeit in Nürnberg wurde sie fürs Münchner Gärtnerplatz-Theater gewonnen, wo sie 24 Jahre hindurch wirkte, von Herman v. Schmid, dem Volk-dichter, als „das unkündbare Kapital dieser Bühne" bezeichnet. Mit den von Hofpauer geleiteten Gastspielen der Münchner spielte sic sich aller Welt in die Herzen, bis di« Äastreisen aufhörten und die Wiener Bühne die Künstlerin für sich gewann. Erst das Raimund-Theater, dann das Horburg-Theater, das sich nun in der Zeit ihrer Krankbeit so freundlich gegen das beliebte Mitglied erwiesen hat. Ein Jahr noch, und sie hätte mit voller Pension sorgenfrei leben können: die BurgerlieS als Rentnerin. Sie bot'S nicht abgewartet, und ist still von der „wunderlichen Welt geschieden, an der sie mit einem seinen Verständnis für alles Menschliche hing. Dresden hat die „Frieb-Blumauer der Ooerbayern". wie sie sich gern nennen hörte, noch in den letzten Jahren ihres Lebens kennen gelernt und zwar in zweien ihrer Glanzrollen: di« Künstlerin spielte im Königl. Hofschan- spiel zum ersten Mole am 16. April 1900. wo sie als Löhner- Traut! im „Herrgottschnitzer" mit solchem Erfolge ein,prang, daß sie die Generaldirektion für nächstes Jahr zu einem Ehrengastsviel einlud. Dieses fand am 3.. 5. und 6. Juni 1901 im RsustSdter Hause statt und zeigte die Künstlerin neben der schon erwähnten Rolle noch als Großinutter Herwig im „Vierten Gebot" und Burgerlies im „Meineidbauer". Die Eindringlichkeit ihrer Charakterissik, die Schlichtheit und Natur- lichkeit ihrer Darstellung, die Wärme und Herzlicbkeit ihres Tone- wurden damals vi« bewundert, die ,^lt« Schönchen" Herz- lick gefeiert, sodaß die Kritik nichts Besseres zum Abschied aus- sprechen konnte, als die Hoffnung aus «in Wiedersehen, eine Hoffnung, der der All-bezwinger Tod nun für immer die Aussicht auf Erfüllung genommrn hat. Die zweite Ausstellung des Deutschen Aiiustlerbundes. Der Deutsche Künstlerbund, der im vorigen Jahre als eine Art Trutzverein gegen ine amtlich gestempelte Berliner Hos- kunst von Anton v. Werners Gnaden begründet wurde, hoi seiner ersten Ausstellung in der Münchner Sezeffion nunmehr eine zweite in der Berliner Sezession folgen lassen. Er hat damit zugleich das neue Ausstellungsyebäude der letzteren eingeweihf. Es liegt am Kurfürstendamm au- Cyarlottenburger Gebiet, da, wo die meisten der Leute Wohnen, die sich am lebhaftesten für die Kunst inter- essieren und am fleißigsten Ausstellungen besuchen, also so günstig wie möglich. Es ist kein Prunkban. aber ein zweckmäßig.ein gerichtetes Ausstellungshaus. Man betritt von der Straße aus zunächst einen von Pfeilerarkaden umgebenen Hof, den links ein zweistöckiger Bau abschlieht, in dem sich ein großes Restaurant — keine Berliner Ausstellung ohne ein solches! — befindet. Im Hintergründe erhebt sich das in einfachen Formen gehaltene Ausstellungsgebäude, das im ganzen nur neun Säle in der denk bar schlichtesten und prunklosesten Ausstattung enthält. Die Säle sind geräumig, trefflich beleuchtet und in jeder Hinsicht zweckmäßig angelegt. Nur 280 Bilder und Bildwerke sind hier vereinigt, eine äußerst geringe Zahl, wenn man berücksichtigt, daß dem Äünstlerbunde etwa 200 Mitglieder, Maler, Bildhauer. Radierer, Kupferstecher und Zeichner angeboren. Es befinden sich darunter viele Künstler mit klangvollen, weithin bekannten Namen. Wenn eine solche Künstlergenoffenschast eine so beschränkte Anzahl von Werken vorsührt, dann ist man zu der Annahme berechtigt, daß die Auswahl ganz besonder» streng und sorgfältig gewesen sei, daß minderwertige oder selbst nur mittelmäßige Arbeiten von vornherein ausgeichicden leien und das, man, wenn auch nicht durchweg Meisterwerke, io doch »»enigstens tüchtige, hervor ragende, bedeutende Werke vor sich sehen werde. Mit diesem Maßstabe gemessen, bereitet Liese kleine Ausstellung un befangenen. auf keine bestimmte Richtung eingeschworeuen Be schauern eine starke Enttäuschung. Wir wollen zunächst ihre gewiß nicht unerheblichen Licht- seiten beroorhebsn. Tabin rechnen wir. waS allerdings bei einem Deutschen Künsllerbund« selbstverständlich sein sollt«, ave» es nach sonstigen Erfahrungen keineswegs ist, daß wir es hier mit emer rein d«ut,chen Ausstelluna SU tun -ab«.
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