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Dresdner Nachrichten : 07.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-07
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1891
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s«r Po,Mt. U"«»Wn-. «EkW«eetr. ltcktMichM.r«. ^.r». — tz»»at»ne las» odn na» »«Iitaan, ga Vk,. stuicrin tzmck, «Llnat'mid» Ürttr « PI,. »ntunLiami,«» auI dnPrival- «nttiani wird nlck» aclicd«,, An-' warvae Äulaudiannütauiiwae aeae« «l-rderbcja>>»ma durch Armin ackn, odrr Poi!e«»zat»I»na. kür Rück,ade emaemndier SchrM- iiucke leuie Berdmdlichkcli. rlnkund,,unae» ntlime» lümmML« pamkqne tzna^lielui,^«llc>»en an. Aufl. Jahrgang. 52,000 Stück. Iäs1)ö's LlLlLsrtrLetdon'bons: »no vtültsim, 8« invr Ivosnsea I^lnHsslrk»«» irnä d«» unüdortrvAnnon v»vn<vnu I. I NUirnn in xvlbnn lisntoiL rn 20 »nli 4V kk^- unli Llo1»Il«losvv itz 25 1^. »N» in 8»<;v«Gn. L!1»vri,oj Dresden, 1801 »Iler ärten «MpsiskU billigst ?nsär'!eLDot2 UiMesdrükksnitraiüs SV >»»l 81. SslllrüvrLtrLüs« 28. vr. Dss' Viiitetiskliv ffeillimtült Z IZrv-,«1vi»-Zs., »««8. 2 VntnrloU,«-, Xsrvcmkranko, nn 8N1tovorcks>rdni55, V^Etl- 8 Icrimknniton ntv. I-olck^n l». Xnfnndmn.jcuinivoit. 5roi. tzN Scdrlfwn: Ur mvck. Idtltt««. 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ES kann keinem Zweifel unterliegen, dak die Lösung der io» rialen Frage nicht allein durch Aenderung der materielle» Beding ungen erreicht werden kann. AuS den Kreisen der Bildung, dcS Besitzes und der Macht »iuk eine sittlich religiöse Erneuerung und Vertiefung sich erheben, damit de» Menschen ein friedlicheres Jahr hundert erscheine. Die soziale Frage ist im tiefsten Sinne eine religiöse und sittliche Frage, aber sie ist eS nicht in dem Sinne, in welchem die Vertreter einer starren Kirchlichkeit cS glauben. Wohl hat auch die letztere das Recht und die Pflicht, mitzuwirken an ven Problemen unserer Zeit, aber die Kirche vermag nicht zu b hauplcii, dak sie ihrer Aufgabe bisher in irgend entsprechender Weise genügt habe. Die Kirchen der christlichen Bekenntnisse haben daS Anschwellen des materialistischen Geistes zu wenig beachtet und cs selten und nicht mit richtigen Mitteln bekämpft. Es fehlt dazu auch jede Vorbereitung, denn in beiden christlichen Bekenntnissen ist nach einer Richtung bin die Erziehung schon im Beginne verfehlt. Die Theologe», besonders die in Prieslerhäuscrn erzogenen, erhalten zumeist eine ganz einseitige Fachbildung, sodas; ihnen daS Wesen jener Zeit, in der sie wirke», deren Strömungen sie zuweilen be kämpfen sollen, vollkommen fremd bleibt. Sie sollen von Beruf auS z. B die Gedanken des Materialismus bestreiten, kennen aber dessen Erscheinungsweisen uhht. Sic wissen nichts von den Ein seitigkeiten und Uebcrtreibungen naturwisscnschastltchcr Annahmen, fremd ist ihnen die Entwickelung der Vvlkswtrthschaste-lebre: man lehrt sic nicht einmal gründlich Psychologie und Erziehnngsknudr. Ter Feind licht sich nur mit eigenen Waffen bekämpfen, nur ans seinem Gebiete: man inrch seine Gedanlengänge und Jrrgüngc kennen, um im Staude zu sein, ibnen zu. folge» und die Schwächen anfzuweiseii. DaS ist fast gar nicht geschehe». Mau hat einerseits den Feind gar nicht beachtet, ja. ihn selbst dort, wo er das Recht hatte, gehört zu werde», verachtet — oder man kämpfte mit falschen, vielleicht mit stnmvsen und verrosteten Waisen. So verlor das Pricslerthnm inr Allgemeinen jeden Zusammenhang mit der Zeit und damit das Verständnis; ihrer Wahrheiten und Jrrthümer. Tamil aber uhus cS unmittelbar und selber Feinde der Religion au sich. I» der BcrnfSübung trat das Dogma immer stärker zu tage, weil man nur zu oft dessen Werdegang vergas;, dessen psycho logische Entwickelung nicht begriff. Die Vorbedingung des Glaubens satzes ist eine Erregung dcS religiösen Gefühls, eine besonders ge artete Stimmung des GcinütheS. Es sucht sür seinen Inhalt nach Form und findet diese mit .Hilfe der Einbildungskraft in einem Bilde, das etwas bedeutet, aber dieses Etwas nicht erschöpft. In jener Einrichtung der Kirchen, die Gelegenheit zum Kampfe gegen Zeitirrlhümcr gehören hätte, in der Predigt, machte sich leider nur zu oft das Dogma allein geltend. Die Berufung aus das Menschen- gemüth, dieser, Mutterbodcn der religiösen Vorstellungen, trat zurück oder verschwand oft gänzlich, sehr oft vielleicht nur. weit vielen Priestern bei ihrer Unkenntnib des Seelenlebens der Schlüssel zu den Mcnschenherzen fehlte. Bei kleineren Gemeinden, besonders aus dem Lande und in kleinen Städten, liehen sich die menschlichen Beziehungen zwischen Priester und Gemeinde ansrecht erhalten biS zur Gegenwart, viel weniger in groben Orten. Ter Zusammen hang lockerte sich immer mehr und ging ost, besonders bei den In dustriearbeitern. ganz verloren. Hier hat weder Protestantismus noch KathvlicisinuS richtig gehandelt, wen» auch der letztere sich ost rühmt, datz katholische Länder von der Soziaidemokralie freier geblieben seien. Ein Blick ans Belgien und Frankreich bestätigt das Gcgentheil: Spanien kommt wegen des geringen Geiverbfleißes nicht in Betracht. Tie »innere Mission", meint ein vortrefflicher Kenner dcS Volkslebens in der »Köln. Ztg." im weitere» Verfolg dieser Ausführungen, hat gcwih, ebenso wie die ihr entsprechenden katholischen Vereine (Vincenz- und BoiiisaciuS-Verciiil vielfach mit grober. anerkcnncnSwerlhcr Opst'rwllligkcit Gutes gestiftet. Aber eine Thalsache bleibt unleugbar bestehen: die Sendlinge der in neren Mission haben in den Kreisen der Fabrikarbeiter sehr wenig erreicht, ja, sie gelten zumeist als komische Erscheinungen, über die man sich lustig macht. Gewisse Wohlthaten werden ja angcnoin- mcu. aber eine erziehliche Wirkung haben sie selten, und kaum dürste rin Sozialdemokrat sich ihretwegen von seinen Ansichten ab- briugcn lassen. Die übrigen Bestrebungen von hochkirchlicher Seite haben nur kurze Zeit die Sozialdeinolralie etwas eingcdämmt: der Erfolg hat nicht lange gedauert. Die ungleiche Behandlung von An» und Reich bei Spendung der Sakramente hat in den unteren Schichten vst üöicS Blut gemacht. Die Religio», die alle Menschen vor Gott gleich hinslellt, ist in der Amlsnbung der Priester sehr wenig demokratisch. Den Höhepunkt erreicht die sadrikartige Liefer ung von Gnadcnmittclnsbei den Berliner Massentanfen und Masscn- verchelickungc». Hier drängle sich der Unterschied von Arm und Reich in verletzender Geniüthlosigkeit in das Bewusstsein der nntcren Stände. DaS läßt sich nicht einmal durch den Mangel an Kräften rechtfertigen. Aber auch Streitigkeiten zwischen den Bekenntnissen und innerhalb derselben haben das Ansehen der Religion schwer ge schädigt. Die Gegensätze aus diesem Gebiete haben sich sehr zu- gespitzt: bei manchen Vertretern dieses Wissensgebietes ist das Ne, ligWe erstarrt, bet manchen hat eS sich verflüchtigt bis zum bloßen »milhropologischen Problem". Tie Versuche, es durch Logik zu stützen, haben wenig Bedeutendes bervorgcbracht. die richtige psy chologische Begründung hat man kaum versucht. Brocken derartiger Erörterungen verirren sich in die Tageszeitungen und zuletzt tauchen sie als Wortbomben ln Versammlungen rcligioilsscindlichsr Sozial demokraten auf. Die streng kirchlich-gläubige Theologie ist aber ebensowenig geeignet, die Sache GotteS zu fördern; sie kann das GlaubenSsyslci» lehren, aber der Glaube sür sich ist auch nicht die Religion. — Die letzte, aber nicht kicinstc Sünde mutz, in der Art gesucht werden, in der den Kindern der Glanbensstosf vermittelt wird. In Zeiten, wo das öffentliche und häusliche Leben mehr kirchlich gefärbt war, mochte eS genügcn, den Stofs äußerlich dem Äedächtnitz zu übermitteln. Alle Väter können die gleiche Erfahr ung machen, wie die Kinder Glaubenssätze, Lieder und Sprüche, ohne die Worte klar fassen zu können, mit Mühe sich zu eigen machen. Aber die religiöse Empfindung, die Ahnung des Zu sammenhanges niit Gott und dein Göttlichen bleibt säst nngcweckt. Zuletzt sei der Mißbrauch der Bibel erwähnt. Es wird eine Zeit kommen, wo man eS nicht begreifen wird, wie man je das un verkürzte alte Testament Kindern bat in die Hand geben können, Kindern der Großstädte vor allem, die alles Häßliche und Unreine sich, soweit sie rö verstehen, anssnchcn und einander ans die an- stöbigstcn Stellen aufmerksam machen. Darin handelt derKatholi« ciSmus viel weltklügcr. Haben aber die Gebildeten und Besitzenden ihre Aufgabe dem Religiösen gegenüber erfüllt ? Ist ihr Leben in Wort und That ein solches gewesen, das; cs hätte den unteren Ständen znm Vor bild dienen, in ihnen das Vcwußtscin jenes brüderlichen Zusammen hanges erhalten können? Tausende haben e? gcthan, Hnnderttau- scnde nicht. Für viele galt daS Religiöse als ein Ucbcrwundcncs, aber ans Wcltklughcit stelllcn sie sich mit der Kirche ans den Ve- snchsstis;. Es erschien ihnen als »schicklich", sich den äußeren Formen zu fügen. Außerhalb dieses beschränkten Kreises handelten sie nur, wie Leideuschast und Ichsucht es vorschricden. Ihr ganzes Ehristen- thmn war Scheimvcsen und selbst das Gute, was sie thatcn, wur zelte nicht iur Bewußtsein sittlich-religiöser Vcrpstichtiuig, sondern im gesellschaftlichen Schicklichteilsgcfühl, in der Eitelkeit oder bestenfalls in einer inntlherzigen Empfindsamkeit, die sich mit der Vorstellung von fremdem Elend absindcn will, um ungestörter die Vortheile der eigenen Lage genießen zu können. Mit diesen, vcr- stelktcn Materialismus wuchsen in weiten Kreisen die Uebenchätz- img der äußeren Güter und die Genußsucht, die besonders in Groß städten geradezu aufreizend und zugleich verführend wirken mußte. Sie wellte Nachahmung in den uirleicn Schichten, wo sic sich vergröberte, und weckte zugleich Hai; und Neid. Ebenso verlor das Wohltlum seine Weibe durch das Herz. Man sang, tanzte, lachte und .flirtete" zn wodlthäliaen Zwecken. Es ist aber nicht gleich- giltiq, wie die Mittet znm Wvhlrbnn zuiammenkommen: diele Art wirkt wenigstens in Großstädten nicht versöhnend. Daß manche der Ursachen heute erkannt worden ist, beweist die Sozintresorm, an der die besten Kräfte der Volles mit der Negierung und dein Herrscher gemeinsam arbeiten und weiter arbeiten werden. Aber zu ihr muß sich, wenn sie nicht Stückwerk bleiben soll, anS den Kreisen der Bildung, des Besitzes und der Macht eine sittlich- religiöse Erneuerung und Vertiefung gesellen. Ktruschrelv- uns Fernsprech-Bcvtchte vom 6. Januar. Berlin. Der Kaiser wird die internationale KimstailSstcllnng gar nicht eröffnen. Wahrscheinlich wird ein Staatsbeilrag gewährt werden. — Ern Komitee.au dessen Spitze der Minister deS König lichen Hauses, v. Wcdcll-Piesdorf. stehr, erlässt einen Aufruf um Gaben zum Ban einer Kaiscr-Wilhelm-Gedächtnißkrrche. welche im Westen Berlins errichtet werden soll. Die Griindsteinlcgiing findet ans Wunsch des Kaisers bereits am 22 März statt. — Der BnndeS- rath nimmt om Tnnnerstag seine Sitzungen wieder ans. Die Ansschußsibiingen l-cgimnen gestern. Zur Berathmig stand der Gcsctzcntwnrs über die kaiserliche Schntztrupve in Ostafrika. — Nuools Löwensiein, der Mitbegründer des,.Kladderadatsch" ist Ver gangene Nacht iin Alter von 72 Jahre» gestorben. Berlin. Die mit der deutschen Finanz kontralurten argen tinischen Anleihen werden von dem englisch-argentinischen 'Ab- kommen behufs Befriedigung der englische» Gläubiger Argentiniens nicht berührt. Aus Vorstellung unserer Regieuing hat sichAracn- tlnien bereit erklärt, mit den deutschen Gläubigern in besondere Bcrhandlnngen cinzutretcn nnd zugleich daS Recht der deutschen Gläubiger ans Zahlung der Coupons in Gold anerkannt. Frankfurt n. M. Der Kasscehändler Robert Court ist mit Hinterlassung von mehr als iM/M Mk. Schulden verschwunden. Die Aktiven sind gering. Es sind zahlreiche Wechselsatichungen vorgekommen, wodurch eine hiesige Bank IstV.tM Mk. verlieren ioll. Hanibnr g. Tie neue Kolonialgescllschast für Südwestafrila Wird ihren Sitz in Hamburg haben und nntcr Aussicht des Reiches stehen. Die jetzige oentsche Kolonialgrsellschaft sür Südwestafrika bleibt bestehen, moem sic den südlichen Theil ihres jetzigen Gebietes einschließlich Anara-Peaucna behält. Lübeck. Die Trave fällt langsam. Die durch den Nordost- sturm hervorgerustne UederschwemminigSgefabr ist vorüber. Infolge der Schneeverwehungen sind die Posten auS Mecklenburg und Süddcutschland ansgeblicbcn. I » owrazlam. Hier iviude wegen Werben? von Answan- derem nach Brasilien ein Agent verhaftet und in da? diesige Amts gericht clngclicfert. Die Answaiidcrling hat in letzter Zeit wesentlich nachgelassen. Paris. Wie verschiedene Morgenblätter melden, ist der Journalist Gregoiw, welcher PadlewSki beherbergt hatte, ans Pa lermo zurückgekehr! und gestern Abend verhaftet worden. Londo n. Das Auswärtige Amt erklärt die Nachricht des »New-Vorker Hcrald", der englische Gesandte in Washington habe dein Staatssekretär Blaine cm Ultimatum der englischen Negie rung in der Behringsmcersiage überreicht, für unbegründet, mit dem Hinillftlgcn, daß seit den letzten drei Wochen letzt ant diese Frage bezüglicher Meinungsaustausch zwischen GroßbriMnnien und den Unionsstaaten stattgefuiidcn habe. Nach einer Meldung der »Times" soll im »Stillen Meere" vor Beginn der Fangzeit im Bchringsmcer eine stärkere amerikanische Flotte, bestehend ans 23 Schiffen, mit 118 Kanonen und 3000 Mann Besatzung zu- lammengezogen werde». London. Pros. Koch ist gestern hier eingetroffen nnd be glicht sich hcnte von hier nach Edinburg. — Zwischen Großbri tannien und Deutschland soll ein Abkommen über den Robben fang ini Behringsmecre dariiber schweben. K o n st a n t i n o v c l. getroffen sein oder doch Verhandlungen Die Lire orthodoxen Kirchen sind heule den Gläubigen wieder geöffnet worden. Tie Berliner Börse setzte aus günstigere Pariser Nach richten i» fester Haltung ein, doch war das Geschäft minder anac- regt als gestern. Lebbaftere Nachfrage bestand für alle Eisen- und Koblcnwerthe, die infolgedessen metirerc Prozente höher einietzte». Später trat, ausgehend von den Alticn der Deutschen Bank, eine schwächere.Haltung ein. Schluß indes; wieder erholt. Banken ziemlich belebt, Eisenbahnen still, auch fremde Renten wenig be achtet. Russen gefragt. In Bergwerken entwickelten sich später mehrfache Schwankungen, doch blieb die Tendenz im Allgemeinen fest, nur Bockmmer schwach. Iin Kayaverkehr Banken ruhig, wenig verändert. Eiieiibahnen schwcnhcr. Bergwerke riemlich rege. Jn- dnstriccn lebiiast, fest. Denüchc Fonds und österreichische Priori täten behauptet Privakdiscrutt OH Proz. Nachbösie ruhig. — Weller: Andauernder Schneesntl, etwas kälter, Nord-Nordoit-Wind. »r,»rr»rl tlrev»: -7a,«>. «-laa«,«. L2I.7L «»Md. ll»M. >G»U,ger —ur.eii. >»r«c. u»<. !U,»>». DILcont» r'I2.»>. LrrSdll. «7. rc.0,7o. s«,r» rar.-,!:, «ous-nw«-» I7c.N. gcg. « « r > s. eqli,».> Rnir, «>.«!!. «»IkNi, nu.au. ou-llkorr 9>.7r. ««,-«>. b»b» aau/i». :«->!,7l>. vo v-c>>ri!»>ni —. Spanier 7a-/,. »»»»er» «dtz.a«. »rt»»,»r- >,/>/,',tt. an».,»«,, krit « » r I ». «r»»«erro <««»>>.> weile», »er Jam,ar Li!.!», per Mai-Huimir Ai.8«>, fest, kpirtln« per Uanuar U7.'n» rrr Scpt.-Drecmder 33,Lü, ruhig, »lübiil per Januar per e/tai -tagiist 68,2». steigend. r»mst«r»,u>. vra»,r,e» «Schiuk!. wetze» per Marz L2I, per stNat —, N„ge» »er M»,z lSä, per Mat Kg. Mid . - . . rst Gräfin Fabrice, gefolgt von zahlreicher Dienerschaft, welche mach tige Armleuchter trug, die Twppenflnr hinab bis zn den Wagen culgeg"iigckilt, um dieselben in ihr Heim zu geleiten. Ihre Ma jestät die Königin mußte leider infolge ihres noch der Schonung bedürftigen Gesundbeilsziistandes dem Testa sernkleibi-n Sn ll Hassel.' Jacobi, verllicheS and Sächsisches. — Se. Majestät der König, der gestern mit den Prinz Georg'scbcn Herrschaften dem Gottesdienste in der Kath. Hoskirche deiwobntc, empfing Mittags Herrn Geh. Rath v. Metzich im König!. Schlosse in Audienz. — Es wa. wiederum eine überaus glänzende Dcrsgmmlung auserlesener Personen, welche das Gräflich Fabrice'sche Haus vorgestern Abend anläßlich seiner ersten Soiree m diesem Winter in seinen mit woblthuender Behaglichkeit aukgestattcten Räumen vereinigte. Nicht nur daß alle Stande, weiche durch hohe amtliche oder geieUschnitliche Stellung einer Soiree dcS reprä- sentirenden Staalsministers Gtan; verleihen, in großer Anzahl ver treten waren, der vorgestrige Abend zeichnete sich vielmehr auch durch eine liberans reiche Vereinigung fesselnder Erscheinungen der Frauenwelt anS. wie sie. gehoben durch die Entfaltung schönheits voller Kostüme und kostbaren Geschmeides, anderwärts nur bei den Festlichkeiten deö Königlichen .Hofes wieder vereinigt sind. Mancher unterer Leserinnen würde inan gcm einen Blick in die glänzende Veiiammlu-ig gegönnt haben, um sie dieser fesselnden Eindrücke lheilhafkig werden zn lassen. Ein wahrhaft liebenswür diges Angebinde empfing jeder Theilnehmer der Soiree in dem freundlichen Willkommen, welche? ihm von den Lohen Gastgebern, Graf und Gräfin Fabrice, in ihrem anstrengenden Amte von dem Sohne des Hauses, Herm Rittmeister Grasen Fahricc, und Adju tanten Rittmeister v. Oppen-Hnldenberg unterstützt, geboten wurde. Gras Henckel- DonnerSmarck und dessen Gemahlin, geb. Granu Fabrice, waren leider durch Trauer behindert, an der Soiree thcil- zimetzmcn. Wenige Minuten nach st Uhr erschien Se. Majestät der König und in unmittelbarem Gefolge: Se. Königl. Hoheit Prinz Georg, Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde und die Köniäl. Hoheiten Prinz Friedrich Aiignft, Prinz Johann Prinz Max. Den allerhöchsten Hern" >s-- — 2 «r r: 9» - «i: Georg Gras nnd übrigen zugetdeilt sind. . . Feste ferndlriben. Se. Ma jestät der Körrig trug die Uniform seines Lciinegimentes, Se. Königl. Hoheit Prinz Georg die seines Schützenregimcntes, die Prinzen dir Uniformen der Regimenter, denen sie Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde hatte eine höchst kleid same Robe von leichtem blaßrosn Eflois angelegt und trug kostbares Geschmeide von Hellen Edelsteinen und Perlen im Haar und um den Hals. Die ^Mitglieder des Königlick»cn HauieS nahmen zu nächst im Arbeitszimmer Sr.Excellenz dcS Herrn Premierministers, in weichem die Gäste empfangen werden, eine Taffe Tbee ei» und hielten einen kurzen Cercle ab, um sich alsdann durch die Flucht der anstoßenden Räume nach dem Ballsaal zu begebe», wo der große Cercle statisand. Von sürstliclien Personen waren noch anwesend Se. Durchlaucht Fürst Neuß j. L. tu der Unifo nr seines st'i, Regiments mit den GeneralSabzeichrn und Se. Hoheit Prinz Alexander von Weimar als sächsisck)cr Ulanerttittmeister. Von den Herren Staalsministcrn waren erschienen die Exccllenzen v. Gerber. Tbümmcl und Schnrig mit ihren Gemahlinnen: von den beim hiesige» Königl. Hose acerrdiiirtcn Gesandten die Vertreter Preußens, Oester reichs, Rußlands nnd BavcrirS die Execllcnzen Gras Dönhoss, Gras Cbotek. v. Mengdcn und Frhr. v. Niethammer, ferner von den öste.- rcichisch-ungarischrn und der russischen Gesandtschaften dir Grasen Franckenstein und Prozor. Die Stadt Dresden war vertreten durch die Sladträtde Teucher, O- B. Friedrich und den Stadlverordncten- vorsteher Geh. Hc'srath Ackermann und Bicevorsteher Hosralh Tr. Osterloh. Herr Oberbürgermeister Dr. Stiibel befindet sich be kanntlich infolge des Ableben- seiner Mntter in Trauer. Uebei auS zahlreich war das OfsizierkorpS erschienen, ja so stark, dag das bürgerliche Kleid in der Flnlh der Uniformen fast gänzlich ver schwand. Alle Waffengattungen batten Abordnungen gesandt; die Offizierskorps der hiesigen Truppentbcile waren meist sogar voll zählig vertreten, so das Gardereiterregiment, die Grcnadicrregi- menter und das Pionierbataillon. Von der Generalität seien hier genannt die Excellenzen v. Rudorfs. Sensit v. Pilsach, v. Funcke. O'Byrn. v. Reyher, die Generäle Stadtkommandant Lanaß. v. Hodcnberg, PortiuS, Haberlond, der Konimandant der Festung Königstein v. Lossow mit dem Unterkommandanten Oberstleutnant v. Egidy. Durch sein hohes Alter und seine Uniform erregte Ant' meiksamkeit der österreichische Fcldmarschallleutnant v. Ziegler. Von hohen Hof- und Staatsbeamten waren zu bemerken Oberhosmeistcr v. Watzdorf, Kammerdcrr Gras Luckner, Execllen; Schmaltz, der Viccpräsident des Landeskonsistoriums Oberhofprediger Dr. Meier, die Geheimen Näthe ». Cbarpentier, Bär. Häpe. v. Metzsch, Tiller. Polizeipräsident Schwank, die Geheimen Reqicrungsrälhc v. Seydcwih. Bodcl, Bosse. Berndt, LandgerichtSdircktor Dr. v. Weber, NeglcAuigörath Posse, die Polizriräthe Dr. Zapff und Döeger. Als Vertreter der Wissenschaft sind zu nennen Geh. Rath Geh. Rath Zeuner. Generalarzt Dr. Roth, Leibarzt Dr. Medirinolrath Pros. Siedamgrotzky, Prof. Johne, Obcr- wedizinakrath Pros. Tr. Leopold. Hosralh Warnatz, Prof. Knothe. Geh Hosratd Tr. Vogel. Oberschnlrath Bertbelt. Schulrath Heger,
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