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Riesaer Tageblatt 93. Jahrg. Dienstag, 20. Anguft 1940, avendS ^-19S Verbera in ttalienischer Hand Postscheckkonto: Dresden 1530 Girokaffe: Riesa Nr. 52 Drahtanschrift: Lageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. 52 und Anzeiger lMeblatt tmd Aiytlgch. Diese Leitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de- Landrat» «u Großenhain behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen des Finanzamtes Riesa und des Hauptzollamtes Meißen Da» Riesaer raaeblatt «rlcheiot La -b«nl>» Uhr mit Ausnahme l>«r Sonn- und stesttaae. Bezugspreis, bei Barauszahlung, f^ir einen r aui»uacben^e?negewähr^fur°^aS ZWn.n^an''°'mm^°nra°aenu^dvÄ'w'rd°nV^^^ LWch»'°Ü°.°P«iM-N°r'?AL «-wal^-.r.-bSstarung-n u,w ' entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäfktztzole: Sttesa, Goestzest ratze Eine ganze Kompanie -es Kamellorvs erga- sich mit voller Vewaffnung — Feindliche Formationen in Gallabat angegriffen «nd verfprengt — Unbetanntes U-Voot in ttalienischer Minensperre gesnnle« ff Rom. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Rach Ucberwindung der legten Widerstände der feind« lichen Nachhuten haben unsere Truppen am gestrigen 19. August nachmittags Berber«, die Hauptstadt von Bri, iisch-Somaliland, besetzt. Die Engländer haben vor ihrer Flucht aus die Schiffe einen Teil der Stadt in Brand gesteckt. Sine ganze Kompanie des Kamelkorps hat sich mit voller Bewassnung und Ausrüstung bei unserem Kom mando in Hargetsa eingesnnden und sich unterworsen und die Wassen abgeliesert. Im Gallabat hat eines unserer Bataillone über raschend seindliche Formationen angegrisfe» und verspreng» Munition, Pserde «nd Gesängen« erbeutet. feindlich« Luftangriffe aus Reghelli, Rogadiscio, Bar« dia, Merca und Geuale habe« weder Opfer «och nennens werte» Schaden verursacht. I« Rordasrika bombardierte der Feind das Krankenhaus von Derna, von de« Insassen wurden einer getötet und 22 verwundet. vi« U-Boot ««bekannter Rationalität stieß gegen eine unserer Minensperre« im Dodekanes, ei« ausgedehnter Oelsleck an der Srploflonsftell« läßt den Untergang des U-Bootes annehmen. * Hur Einnahme von Berbers fs Berlin Die Reihe der italienische« Liege in Britisch-Lomaliland, die heute mit der Ein« nähme von Berber« ihre Krönung sand, hat in ganz Deutschland Freude und Bewundern»« ausgelöst. Ma» war sich der Schwierigkeiten wohl bewußt, die dem Vormarsch unserer Verbündeten in einem Gebiet entgegenstanden, das neben den start befestigten Stellungen der Engländer allein schon durch sein verheerendes Klima die größten Gefahren in sich schließt. Umso stolzer sind wir deshalb auf die Srfolge des italienischen Bundesgenossen, dessen tampserprobte Truppen in unglaublich kurzer Zeit alle natürlichen und künstlichen Hindernisse dieses Landes überrannten und die Engländer zu einem weiteren »er« folgreichen" Rückzug zwangen. Was der Verlust von Britisch-Somaliland stra tegisch für die Engländer bedeutet, kann gar nicht doch genug eingeschätzt werden und ist in seiner Bedeutung auch überall sofort erkannt worden. Zunächst ist die »un mittelbare Bedrohung Abessiniens", die die Engländer bis zuletzt immer wieder großsprecherisch verkündeten, illu sorisch geworden. Stattdessen steden fetzt die italienischen Truppen am Roten Meer gegenüber von Aden, der wich ¬ tigen Feste im Gefüge des britischen Imperiums, und be drohen ihrerseits die Wege nach Indien. Wie sich das im weiteren Verlaus des Kampfes auswirken wird, ist vor läufig noch gar nicht abzusehen. Klar erkennen läßt^jcch aber schon jetzt, welche ungeheuere Wirkung dieser Lieg auf die arabische und darüber hinaus auch auf die gesamte asiatische Welt ausgeüb» hat. tvv d-r Nimbus der englischen „Unbesiegbarkeit" rapide ,m Abnehmen begriffen ist. Tie Engländer selbst haben das wohl am besten erkannt und versuchen mit allen Mitteln ihrer berüchtigten Propaganda, den italienischen Sieg zu verkleinern. Zudem sie aber diese propagandistischen Mittel an diesen nach ihren Worten „unbedeutenden Flecken" wenden, bestätigen sie nur, wie wenig er das in Wirklichkeit ist und unterstreichen so in direkt auch von sich aus den großen italienischen Sieg, zu dem wir das faschistische Italien herzlich beglück wünschen. Realer meldet: Somali mit Erfolg geräumt! Somali ist mit Erfolg geräumt worden. Alle Geschütze wurden ver- )< Genf. Reuter gibt amtlich bekannt: „ schifft bis auf zwei, die vorerst verlorengiugen." Stach den „glorreichen Rückzügen" der Engender von AndalSnes, Namsos und vor allem Dünkirchen wird es niemanden in der Welt mehr überraschen, daß die Englän der jetzt Britisch Lomaliland „mit Erfolg geräuWt" haben. So reibt sich ein englischer Sieg an den anderen, bis . . . . Wie es um dir heile Verschiffung aller englischen Ge- schütze, bis auf zwei, steht, wird man sich vorstellen können, wenn man an das Material znrückdcnkt, das die Englän der in Dünkirchen lassen mußten. Widerliche Heroisierung der neuesten britischen Niederlage Zur Räumung von Britisch Somali durch die englischen Truppen gibt das Londoner u r i e g s m i n i st e r i u m einen längeren Bericht heraus. Danach waren die ursprüng lichen alliierten Dispositionen in Somaliland auf dem Plane engster französisch britischer Zusammenarbeit aus- gebaut Rach diesem Plane sollten die französischen Streitkräfte in Dschibuti natürlich den schwersten Teil des Neue Erfolge unserer U-Voot-Wasfe Erfolgreiche Bombenangriffe auf englifche Nüfiungsfabriten. VetriebüfioMager, Bahnanlagen, SSfen, Flugplätze und Truppenlager )( Berlin. Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Unterfeebootswaffe hat neue Erfolge erzielt. Ein Boot versenkte den 4578 BRT. großen bewaffneten britischen Handelsdampfer „Ampleforth", ein zweites 6880 BRT. feind lichen Handelsschiffsranm. Ein andere« U-Boot, unter Führung von Kapttänlentnant Loh au«, von dem bereit« ein Teilergebnis von 32300 BRT. gemeldet war, hat insgesamt 41000 BRT. seindliche« Handelsschiffsranm versenkt. 3m Zuge der bewaffneten Aufklärung griff die Luftwaffe Rüstungssabriken, Betriebs» ftofflager, Bahnanlagen, -äsen, Flugplätze «nd Truppenlager insbesondere in den Graf- schäften Suffork, Norfolk «nd Oxford erfolgreich mit Bomben an. Bei Nacht richteten sich unsere Angriffe gegen Flugplätze in Südengland sowie gegen Hafenanlagen und Großlank lager an der britischen Süd- und Südwestküste. Feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht zum 20. 8. an verschiedenen Stellen Bomben auf Wohnviertel und freie« Feld. Einige Zivilpersonen wurden gelötet und verletzt, mehrere Häuser zerstört. Dank de« tatkräftigen Eingreifen« de« Sicherheit«- und Hilfsdienste« so wie de« Selbstschutzes der Bevölkerung konnten an verschiedene« Stellen entstandene Schä den rasch behoben «erde«. ö feindliche Flugzeuge wurden durch Säger «nd Flakartillerie abgefchoffen. 2 eigene Flugzeuge werde« »ermißt. Kampfes ans sich nehmen, nämlich die recine Flanke, äas Kernstück der gesamten Stellung, halten. Mit dem plötz lichen Abgang der französischen Regierung und ihrem Aus scheiden aus den um Lvmaliland entstandenen Feindielig- keitrn sei für England eine ernste Laste qeschaften worden Mehr als die Halste der versüstbaren alliierten Streitmacht sei lahmflelkst» worden und es habe die Rotwendistseit bc standen, die wirksamsten Maßnahmen zu beschließen, um dieser Ausnahmelaste bksteqnen zu können. „Wir konnten", so heißt es dann im Bericht weiter, „genügend Verstärkungen nach Britisch Lomaliland »n einem Umfange entsenden, der ansgereicht hätte, seine Sicherheit zu gewährleisten. Aber unter diesen Umständen zu handeln, hätte die Verwendung bedeutender Reserven erfordert nnd hierdurch die Reserven auf anderen Kriegs schauplätzen, die bedeutender waren, als Britisch Somali land, geschwächt. Auch der Faktor der Zeit mußte ernst haft mit in Betracht gezogen werden. Wir mußten den Plan daher bedauerlicherweise aufgebcn." Eine andere Lösung habe in der sofortigen und wider- standslosen Räumung gelegen. Das hätte die Ausgabt des britischen Hoheitsgebietes ohne Kampf bedeutet: da durch wäre die Gelegenheit verabsäumt worden, dem Feind Verluste zuzusügcn. „Die dritte Lösung bestand darin, mit unseren geringen Kräften im Lande zu bleiben und uns ihrer dazu zu be dienen. dem Feinde die größtmöglichen Verluste znzufügcn bis der Rückzug unvermeidlich geworden war. Diese dritte Lösung wurde gewählt. Und die Räumung des Somalilande» ist nun mit Erfolg beendet worden. Unsere Armee wurde zurückgezogen. Alle Geschütze bis auf zwei die während früherer Phasen der Aktion verlorengegangen sind, wurden verschifft. Auch ein großer Teil des Kriegs materials, des Proviants und der Ausrüstung wurde gleicherweise fortgeschafft und der Rest vernichtet. Die britischen Truppen entledigten sich der ihnen auigetragcncn Aufgabe mit Geschick und Bravour." Ansnadmernftand in ganz England )( Stockholm. Ganz England ist am Montag in den Ausnahmezustand versetzt worden. Las englische Innenministerium gab in den Mittagsstunde« eine Mitteilung aus, in der es heißt, daß allen Distriktskommissaren in England, Schottland und Wales uneingeschränkte Bollzngsvollmachteu erteilt wurde«. Die Bollmachte« der Kommissare beziehen sich auf das kurz nach Kriegsbeginn in Kraft getretene Gesetz zur Verteidigung deS Landes. Dieses Gesetz steht vor, daß die eigens hierfür eingesetzten Kriegskommissare in» Falle einer bevorstehenden Gefahr bevollmächtigt werde«, alle Befugnisse anSzmiben, die sonst dem Innenministerium zustehe«. Ab Montag können die Kommissare in Zusammenarbeit mit de« ört liche« Militärstelle« Straße« sperren, ein Ausgehverbot für die Bevölkerung erlassen, die Benutzung vo« Wasserwegen verbieten ufw. Bisher hatte« diese Vollmachten nur für gewisse Küstenstreifen bestanden. Schließlich fällt aust daß mau i« Loudon Wert auf die Feststellung legt, die Bevollmächtigung der Kommissare sei besonders wichtig für den Fall, daß der Feind die Verbindungslinie« zwischen London und der Provinz zerstöre. Die britischen Nachrichtenmethoden sind nur noch pathologisch zu werten. Genau wie bei den Lufischlachccn über England werden Niederlagen zu Siegen umgesälscht. Jeden Menschen mit soldatischem Empfinden ekelt es bei dieser widerlichen Heroisierung britischer Niederlagen unk Rückzüge. Man kann geradezu von einer Entwertung der militärischen Sprache reden, wenn man die Bulletins der englischen Wehrmacht liest. Früher war ein Lieg ein Sieg und eine Niederlage eine Niederlage. Nur England bringt eS fertig, aus weiß schwarz und aus schwarz weiß zu machen. Man faßt sich an den Kopf . . . .l Der Führer a« de« Dme Glückwunsch zum italienischen Siege in Lstafrika ft Berlin. Der Führer hat zum italienischen Sieg in Oftafrika solgendes Telegramm an den Duce gerichtet: »Duce! Rehme« Sie «nd Ihre Wehrmacht z« dem großen Sieg in Oftafrika meine« «nd des ganzen deutschen Volkes Herz, ltchfte» Glückwunsch entgegen. Ihr Adolf Hitler."