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>>871 L >8.1 Sonnabend, den Ä, März Vom königlichen Schloß, von den Kirchthürmen der Stadt, von allen öffentlichen Gebäuden, wie voll den meisten Privathäusern wehen Fahnen herab und eine überaus zahlreiche" Menschenmenge be lebt in frohester Stimmung.alle Hauptstraßen. Der Rath macht bekannt, daß die heute durch Glocken geläute eröffnete Friedensfeier in hiesiger Stabt nächsten Sonntag, den 5. März abgehalten werden soll. Am Abend dieses Tages große Illumination. Durch Beschluß des Kriegsministeriums sind von den zwölf Reservelazarethen, die im Königreiche Sachsen nach und nach im Laufe des Krieges auf geschlagen worden sind, vier aufgelöst, worden, näm- - lieh das Hospital Nr. 2. in Leipzig, die Lazarethe in Wurzen, Großenhain und Bautzen. Die Kranken mW Verwundeten sind theils in die beiden anderen Lazarethe in Leipzig und diejenigen in Chemnitz und Zittau übergesührt worden. Die Räumung der Lazarethe ist bis zum 28. Februar bewirkt worden. In der Nacht vom 1. zum 2. März wurden im Beisein der betreffenden Fachbehörde» die für die bevorstehende Siegesfeier am altstädter Rathhause in Dresden angebrachten JlluminationS- und Deco- rationsvorrichtungen geprüft. Das Ganze wird, wenn es in Flammen steht, einen mächtigen, großartigen Ein druck machen. In der 2. Etage paradirt der Reichs adler, za dessen beiden Seiten je rin 1. über welchem^ Aus Fcuerschlünden kracht „Victoria" ! z O süßer Klang! der einst aus Engelmunde ö Den Donner trägt der Widerhall in's Weite, ; Zur dunkeln Erde selig niederklang, Boll tönt der Glocken feierlich Geläute ; Von froher Botschaft heil'ge Himmelskunde! Zu dem Victoria das Gloria! ; i In Freudenthräuen still' den Herzensdrang Md alle Herzen jubeln fern und nah' ; Du meine Seele, in dem Freudenliede: ' Dem Ende zu vom langen, schweren Streite, ; „Herr Gott, Dich loben wir! Du gabst uns Friede!" Zum ew'gen Festtag wird der Tag von heute, Der heißersehnte Friede, er ist da! - I. H. (Dr. A.) Sachten. Dresden, 28. Februar. Von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser haben unsers Königs Majestät im Laufe des gestrigen Nachmittags folgendes Telegramm erhalten: „Versailles, 27. Februar, Vormittags .sll Uhr. Mit dankerfülltem Herzen gegen die Vorsehung zeige Ich Dir an, daß gestern Nachmittag die Friedenspräliminarien hier unterzeichnet worden sind, nach welchen der Elsaß, «ber ohne Belfort, und Deutsch-Lothringen mit Metz an Deutschland ab getreten sind, 5 Milliarden gezahlt werden und DHeile Frankreichs besetzt bleiben bis zur Abzahlung dieser Summp. Paris wird theilweise besetzt. Wenn die Ratification in Bordeaux erfolgt, so stehen wir am Ende dieses glorreichen, aber auch blutigen Krieges, der uns mit Frivolität ohne Gleichen aufgezwungcn wurde, an dem Deine Truppen einen so ehrenvolle» Theil nahmen. Möge Deutschlands Größe sich nun in Frieden consolidirey! Wilhelm." ' Bischofswerda, 3. März. Gestern Mittag endlich gelangte die schon lang ersehnte Kunde vom „Frieden" resp. von der Abstimmung der " Nationalversammlung in Bordeaux (s. neuste Nachr.) auch, in unserer Stadt telegraphisch an und prangte infolge dessen Markt und Straßen im schönsten Alaggenschmuck. —, ....... Dresden, 2. März. Aus Anlaß der freudigen eine Feuergarhe sprüht. Ueber dem Reichsadler Nachrichten, welche uns am. heutigen Vormittag der selbst, flammt ein kolossales VV. Die erste Etage Telegraph «uch Versajlles und- Bordeaux brachte, zeigt zwei sächsisch, Wappen, in deren Mitte chl hat die Stadt sich wiederum festlich geschmückt, einem Kranze ein ä. und 6. brilliren, wahrend an. OechSmdzwauztgfier Jahrgang. Bischofswerda, Stolpen und UmsiegeM Amtsblatt des Königlichen Verichtsamtes und des Stndtxqthes zy Dischsf-werdar Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, M lttwocdS und SonuaveudS, und kostet ernschliestlkch der Sonn» abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12cs, Ng>.- Inserate werten bis Dienstags ustd Freitags früh 8 Ubr angenommen und kostet die gespaltene Eorpuszeile »der deren Raum.8 Pfennige..