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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. ! «ezuatprel«: Für einen Monat r—MI ß k mit Zutragen; einzelne Nummer 1V Npfg- - s :: Demelnoe-Derdanos-Girokonto Nr. o V Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Rr, 408 - ß :: Postscheckkonto Dretden 122 4« :: j Aelteste Zeitung des Bezirks Vieser Blatt enlhSll -le amlllchen Bekanntmachungen -er Amlshauplmannschafl, -es Sla-tratr un- -es Flnanzamlr Dippol-ttwal-e i Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite : MMimeterzeile 6 4tzfa.; im Ter««» »le V» k Millimeter breit« Milllmeterzetl« 18 Rpfg. - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags :: 1 ß :: Zur Ze» ist Preisliste Nr- 4 gültig. :: E. ß ß 103. Jahrgang Donnerstag, am 18. März 1937 Nr. 68 Nuü -er Heimat an- -em Sach-entan- Dlppoldlrwal-e, ! 8. März. Der Reichsbund der Deutschen Beamten — Ortsgruppe Dippoldiswalde — hatte gestern zu einem Gemeinschaftsabend in die „Reichskrone" eingeladen. Pg. Schubert—Dresden behandelte das Thema: „Der Beamte im Lebenskampf des deutschen Volkes" und verstand es, den Hörern die wirklichen Ursachen für das Sterben eines Volkes klar zu machen: die Nichtbeachtung der Naturgesetze von der Arterhaltung, von der Auslese und von der Reinheit des Blutes. Jeder einzelne deutsche Mensch und nicht zuletzt jeder verantwortungsbewußte Beamte, dem sein Bekenntnis zum nationalsozialistisches Staat nicht nur Lippenbekenntnis ist, mutz zu diesen Fragen Stellung nehmen, mutz sich seines Blutes bewußt sein. Er mutz wissen um fein Volk und um den neuen Sinn des Lebens: Ewiges Deutschland! Ein zu Eingang des Abends von drei Hitlerjungen gebotener Vor spruch und gemeinsam gesungene Kampflieder gaben dem Vor trag den würdigen Rahmen. Dippoldiswalde. Die „Ar-Ni"-Lichtspiele haben seit Mittwoch ihre Tore geöffnet, um alieti Gelegenheit zu geben, den großen Eesangsfilm „Ave Maria" mit dem welt berühmten italienischen Tenor Benjamins Gigli sehen und hören zu können. Eesangsfilme haben immer angesprochen, besonders seit die Tonwiedergabe so glänzend ist, daß der Besucher sich fast in die Oper versetzt glaubt, und berühmte Sänger Mitwirken. Wer hätte es wohl vor einigen Jahren geglaubt, einmal im Lichtspielhaus die wundervolle Kompo sition des Liedes „Ave Maria", das meist nur Attargut der Dome und Kirchen war, zu hören, und noch dazu, wo es hier zum musikalischen Mittelpunkt eines Films geworden ist. Bewundernswert ist die Hingabe Giglis beim Gesang des Liedes, in das er mit seiner gottbegnadeten Stimme all die Tragik menschlichen Leides, aber auch die Inbrunst erlösender Gnade gibt. Eine schauspielerische Glanzleistung vollbring! Käthe von Nagy in ihrer Rolle. Wunderbar sind auch die Aufnahmen im sonnigen Süden. — 2m Beiprogramm läuft der herrliche Natur- und Kulturfilm „Sommerliches Berg land", der das ganze Berchtesgadener Land in seiner ganzen Pracht und Schönheit zeigt. — Schmunzeln bereitet der Micky-Maus-Film „Ali-Baba und die Räuber". Keine Sammlung von Rasierklingen. Der lobenswerte Eifer, der bei der Erfassung aller Altmaterialien zu verzeichn »en ist, führt hin und wieder in Unkenntnis besonderer Ver hältnisse auch zu Mißhelligkeiten. So ist es in verschiedenen Teilen Deutschlands dazu gekommen, daß Sonderaktionen zur Sammlung gebrauchter Rasierklingen zu verzeichnen waren, weil man geglaubt hat, der hochwertige Stahl der Rasier klingen sei besonders wertvoll für die Sammlnng. Allerdings handelt es sich bei Rasierklingen um besten Stahl, aber diese Eigenschaft kann bei der Wiederverwertung nicht ausgenutzt werden, weil eine ausschließliche Verarbeitung von Rasier klingen nicht durchführbar-ist und die Klingen in der Praxis nur mit dem allgemeinen Schrott zusammen verarbeitet werden können. Die zusammenkommenden Mengen an Rasierklingen stehen außerdem in gar keinem Verhältnis zu der Gefahr der Verletzungen, die vielfach bei der Sammlung von Rasier klingen vorgekommen sind. Die. Rasierklingen sind in den Müll zu werfen oder irgendwie unbrauckbar zu mache». Poffendorf. Hier beging ein 10 jähriger Knabe durch Er hängen Selbstmord. Dresden. Am Mittwoch wurden auf dem Neustädter Bahn hof in einem Zugabteil dritter Klasse ein 30 Jahre alter Mann aus Bobersen bei Riesa und eine etwa gleichaltrige Frau an einem Kleiderhaken hängend aufgefunden. Während der Mann bereits tot war, gab die Frau noch schwache Lebens zeichen von sich. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Grund zu der Tat ist unbekannt. Dresden. Selbstmord in der Eisenbahn Auf dem Nenstädter Bahnhof wurden in einem Zugabtci! ein dreißig Jahre alter Mann ans Bobersen bei Ries« und eine gleichaltrige Fran an einem Kleiderhaken hän gcnd aufgesundcn. Während der Mann bereits tot war gab die Fran schwache Lebenszeichen von sich; sie wurd, ins Krankenhaus gebracht. Bad Schandau. Großfeuer in Schrecken st e i n. In den Schicht-Werken in Schreckenstctn, in dencr Kerzen hcrgestcllt werden, entstand ein Feuer, das durck die leicht brennbaren Vorräte zu einem Großfeuer aus artete und ein 2000 Quadratmeter großes Gebäude mb sämtlichen Maschinen, Erzeugnissen und Vorräten Vernich tete. Durch die zum ersten Mal in der Tschechoslowakei angewandten Schaumlöscher konnten die umliegenden Ge bäude gerettet werden. Der Schaden wird auf etwa drei .Millionen Kronen geschätzt. Schiebung um Spanisch-Marokko Landesverrälerisches Angebot Valencias an England und Frankreich Die spanische nationale Presse veröffentlichte am Mittwoch in großer Aufmachung ein Schriftstück vom >. Februar, das der sogen. „Außenminister" der bolsche- vistischen Machthaber. Alvarez del Vayo, den Vertretern Englands und Frankreichs im Völkerbund anläßlich der ctztcn Ratssitzung überreichte. In dem Schriftstück wird eine aktive Zusammeuar- »cit hinsichtlich der „spanischen Außenpolitik" mit Eng land und Frankreich vorgcschlagcn, zu welchem Zweck Ke bolschewistischen Machthaber bereit wären, aus dem Vcbiet des wirtschaftlichen Wiederaufbaues wie in mili- ärischcr Hinsicht die Interessen der beiden Großmächte, oweit irgend möglich, zu berücksichtigen; ebenso wäre» ie bereit, mit England und Frankreich die Möglichkeit iner Uebercinkunft bezüglich einer Aenderung der zebiets mäßigen Verhältnisse in Marok- o zu untersuchen 0), wobei eine solche Aenderung nus- chließlich England und Frankreich zugnte ommeu sollte. Die bolschewistischen Machthaber seien der Meinung, daß eine territoriale Neugestaltung in Spanisch- Marokko die internationalen Schwierigkeiten beseitgcu önnte (!). Im zweiten Teil des bolschewistischen Machwerkes vird nochmals betont, daß man bereit sei, „Opfer" hin- ichtlich der spanischen Marokko-Zone zu bringen sowie auf rin Abgehen von der Neutralitätspolitik hinznwirken, venn damit weiteres Blutvergießen vermieden werden önnte. Sollten die englische und die französische Regie- mng diese Vorschläge aufnehmen, so wären sie auch ver- tntwortlich für die Ergreifung irgendwelcher Mittel znr Verhinderung einer deutsch-italienischen Intervention (l). Schließlich behauptet del Vaho in seinem Schreiben, eine Auftraggeber seien mit allen Bemühungen einver standen, die eine fremde Einmischung in Spanien besei- igten, weshalb sie sich bcreiterklärten, den Vorschlag an- mnehmen, wonach bis zu einen: noch festznsetzenden Zeitpunkt jegliche in Spanien kämpfenden Ausländer >hne Ausnahme abbefördert werden sollten. Im nationalen Spanien hat das oben wie- »ergegebenc schamlose Angebot der Bolschewisten großes llufscheu «nd Entrüstung erregt. Es wird als llatter Verrat der spanischen Interessen angesehen, wobei insbesondere die beabsichtigte Abtretung Spanisch-Morok os durch die bolschewistischen Machthaber aufs kräftigste mrückgewiesen wird. Bernünlttge Haltung Englands Ablehnung der Marokko Schiebung Das Londoner Reuterbüro bestätigt, daß eine der- rrtige Note tatsächlich am 9. Februar dem englischen Außenminister Eden und dem französischen Außenminister Dclbos vom sogen. „Außenminister" der bolschewistischen Machthaber in Spanien in Genf übergeben wurde. Die britische Negierung habe hierauf Valencia^ licht geantwortet, weil der Vorschlag auch nicht ünen Augenblick lang weder von der britischen noch von -er französischen Negierung erwogen worden sei, weil es n Widerspruch zu den Pertragsverpflichtungen der fran- iösischen und britischen Regierung stand. Eine Antwort Keses Inhalts werde in Kürze an die bolschewistischen Machthaber in Palencia abgehen. Kamenz. Schuljungen aus Weißig-Lohsa, die auf dem Nachhausewege von. -er Schule zu Hermsdorf waren, hängten sich an die beiden Anhänger eines Kieswagens. Als der Fahrer dies bemerkte, hielt er an und trieb die Jungen fort. Nach dem Weiterfahren hängte sich der elfjährige Kurt Hanske an die Zugstange zwischen die beiden Anhänger. Hierbei rutschte er ab und kam uwec die Räder des letzten Anhängers, die ihm über Hals und Kopf gingen, so daß der Tod sofort eintrat. Weinböhla. Siegreiches Jung mädel. Der Deutschlandsender hatte ein Preisausschreiben für Jung- mädel veranstaltet, das den Teilnehmerinnen die Aufgab« stellte, in einem kurzen Aufsatz ihr schönstes Erlebnis wie derzugeben. Unter den zahlreichen Einsendungen wurde die Arbeit des hier wohnenden Jungmädels Elisabeth Vetter als beste ausgewählt. Der Deutschlandsender lud die Siegerin ein, auf feine Kosten nach Berlin zu kom men und ihr Erlebnis im Rundfunk zu erzählen. Radebeul. 160000 Mark weniger Unter stützung. Der Haushaltplan für 1937 zeigt die Gesun dung des Gcmcindewesens; er schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 4173850 Mark ab. Die Ausgaben fm Wohlfahrtscrwcrbslose konnten infolge der gllnstgieu Entwicklung des Arbeitsmarktes gegenüber dem Vorjahr um 160 000 Mark niedriger eingesetzt werden. Bad Schandau. Mühlenbrand. Die Sputh- mühle bei Mittclndorf fiel einen Brand zum Opfer; auck das Wohnhaus des Besitzers branute nieder. Der Sach- und Gebändeschaden wird als sehr erheblich bezeichnet Vermutlich liegt Selbstentzündung infolge Heißlausens einer Fahrstuhlwelle vor. Hohnstein (Sächsische Schweiz). Englischer Be- such beim Puppen spiel. Die Vereinigung der Freunde der Marionetten in England veranstaltete in Frühjahr 1936 eine Studienreise nach Deutschland, bei dei Pnppcnspielbühncn im Westen und Süden des Reiches besucht wurde». Der Erfolg dieser Reise bewog die eng lische Vereinigung, anch Ostern 1937 nach Deutschland zr kommen Die Reise führt von Berlin über Dresden nack Hohnstein znm Besuch der Handpuppenspicle der NS.- Kulturgcmeindc, die als die beste Handpuppcnbühne in Deutschland gelte». In Dresden wird das hcintatkund lichc Museum von Hosrat Prof. ScNsfcrt besichtigt, anck die Stadt Leipzig soll besucht werden. Strehla. Spiele »ich l mit Schießgewehr.. ;zn Aussig faud man de» 16 Jahre alten Schmicdelchr- iing Werner Hofmann mit einer Schußwunde in der Brust oor. Er hatte kurz vorher in einem hiesigen Geschäft eine Schußwaffe gekauft, »m »ach Spatzen zu schießen und infolge Unvorsichtigkeit sich einen Schuß beigcbracht. Der Schwerverletzte mußte ins Krankcnhans geschafft werden. Zschopau. Grauenhafter Selbstmord In .'incm Nervenznsammcnbruch übergoß die Galtwirls- irau Püsch in dem Dorf Schlößchen ihre Kleider mit Spiritus und zündele sic au; die Frau erlitt so schwere Lrandwunden, daß sie ini Krankenhaus starb. Reichenbach i. V. Bahuwärtcr überfah ren. Der 46 Jahre alte Bahnwärter Ernst Auerswald »on der Bahnmeisterei Reichenbach wurde auf der .Bahn strecke zwischen Neichenbach und Netzschkau tot aufgefun- »en. Nach den bisherigen Ermittlungen liegt die Vermn- mng nahe, daß Auerswald von einem Personenzug über fahren worden ist, der besonderer Gründe wegen das Sleis in der linken Fahrtrichtung benutzen mußte. Sachsen, leimt Ihr Eure schöne Heimat? Heimatwettbewerb des DDAC. und des Laudes- vcrkehrsvcrbandes » Von dem Gedanken ausgehend, daß unsere sächsische »eimat den eigenen Bewohnern oft viel zu wenig bekannt !t und daß das Wandern zu Fuß, mit Schneeschuhen, mit em, Fahrrad, mit den, Kraftfahrzeug in der engeren ieimat ebenso reizvoll sein kann wie große Fahrten in »nie Länder, hat Der Deutsche Automobilclub, Gau 16, -achsen, mit den, Landesfremdenverkehrsverband einen Seltbewerb ausgeschrieben. Es handelt sich darum, die « der Ausschreibpng ohne Ortsangabe abgebildete,«. Stätten in beliebiger, zwangloser Reihenfolge und zu eliebiger Zeit aufzusuchen und sich den. Besuch bestäti- en zu lasten. Die Aufgabe wird nicht leicht von einem Teilnehmer ei den geforderten sechzig Lösungen restlos bewältigt »erden können, zumal der Wettbewerb ganz Sachsen um- ißt. Der Wettbewerb, der am 15. November 1937 endet, ndet seine Krönung in der zu Weihnachten 1937 erfol- enden Preisverteilung, wobei die Preisrichter besonders nsere sächsische Heimatkunst berücksichtigen werden; es ehen nennenswerte Beträge für diesen Zweck zur Ver- igung. Die Teilnahme, offen für alle DDAC.-Mitglieder n Gau 16. ist bei dem geringen Nenngeld von 1 Mark ir jedermann möglich. Die Ausschreibung erhält man on sämtlichen Geschäftsstellen des Clubs und von den )rtsgruppen. Wer sein Sachsenland neu entdecken will, er beteilige sich an diesem Heimat-Wettbewerbs . j Wetlervsrhertage K-ü Neichswetter-ie«stes Ausgabeorl Dresden für Freitag: Wolkig. Mild. Geringe Schauerneigung. Abslauends Winde aus Südwest bis West.