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Amtsblatt Nr. 185 Zweites Blatt Sonntag, den 12 August 1917 auch in den kommenden Friedenszeiten das ist meine zunächst in der Verwendung von Garnen, dis Zch bin auch in der angenehmen klären. Ich bcmer e, das; ich da- Dank auszusprechen für die umfangreiche isserren, ich trage amb kein Bedenken, !tun in der Erwägung, dar wir in beit, die geleistet worden ist, und fiir den die hindert das aber nicht, das; ich mir noch statten werde, einige ergänzende Ausführungen ^chielnen Personen, rufsstände untereinander und die blonde Herr Präsident 7 (Präsiden! : wird das; Kriegsende, dann sind wir der Gewinden uns weiten der ganzen neuen Industrie ;u kämpien sen Standpunkt stellt sich die Regierung sind ihrer Erklärung, wie ich sic vorhin angezogen iva via'leicht nicht oder nur in ße erhalten werden. nurtu tieb Rohstoffe von unseren Gegnern den, da,'; wir anstatt einer Kriegsentschädigung so müssen nur uns doch vor Augen uns von unseren Gegnern Rohstoffe liefern las-.das; bei dem gro en Anspruch, der nach ist gewis; ein Kriege an den Rohstosimarkt gemacht Das find Das sind Zustand zu unseren Gunnsu gelungen, aus den Anfängen ist, will ich nicht sprechen, aber Zur Schlacht in Flandern. industrie und die Verwirrungen, welche sie gebracht worden sind, und die Opfer, ihr zugemutet wurden, haben in weiten sen — darauf ist heute schon htngewieien Meine Herren! tue mai' taum giernng mus; vielmehr korrigierbare Auffassung und Üch schon seit anderthalb Jahren von Tag zu Tag; vergeblich auf die Bezahlung der beschlagnahm zur wie m un Hoffnung, hochwichtigen ten Waren warten, allerdings Zustande, schuldigen vermag. zwei ber- in es um Aus Grade Ecport-Jnduflrie ist durch die Abschneidung des schränkt worden ist, er ha I ren halten dem wnd das das; Krstg-endc Kommt hinzu- UN» Bau- und nir allen Man- Jetzt und Ja, der il kleidungsfr'age vollständig zu verwenden. dkun ist es bereits wird die ! sie , das ganz nock nur die der Seide enr m dazu enle zitieren , gestattet.) „1 terial, das die Tertilindustrie seither in Wolle, in der Baumwolle und in der zur Verfügung gehabt hatte. Es ist aber stötig, noch auf eiuS l Abholzung der Wälder fiir ihre Zwecke. -das ivürde doch gleichbedeutend sein mir deiren man sagen mus;, das; jeder, der berufen und dazu imstande ist, aufs äu Wege zum Wiederaufstieg herzustellen und, wo es ihr nur möglich ist, auch praktisch mitar- bcsten. -Und, merne Herren, in dieser Hinsicht will ich einige Mrregungen geben und praktisches Regierungen enger aneinanderrücken und helfend die Hände reichen misten. von der anderen, heit schon weiter der Oeffentlichkeit Es ist eine ins Feld zu sah gewachsen sein die Erfahrungen, liegen berechtigen fehr schöner Gedanke, dem alle Parteien oh»e die Preise eine ganz gewaltige Steigerung er Seine Industrie den vai, er- La- aus Papier hergestellt worden sind, einen Er« san gefunden. Man hat ziemliche Forfichrnls in hervorragendem und dieser E-port Seewegs fibr be- ihre Hauptsorge daraus verwenden, so schnell diesen; Grunde haben auch in der Teztilindu- wie möglich und in so großem Umfange wie strie rechtzeitig Bestrebungen eingesetzt auf Ls« mir möglich Rohstoffe zu erhalten, um das fchaffnng von Ersatz fiir die fehlenden Roh« Man hat nun, um es kur; zu streifen, s gewöhnlichen Zeilen leben und auch gx, oen werden, Zeiten, in denen nicht f > sondern auch wWivachsenden Pflanzen GchpiNstfalfern zustellen. Von der einen, bei der es noch len Fleiß, der an den Tag gelegt worden ist.! Wenn ich vollständig einverstanden bin, s bei der die ganze Angelegen« gediehen ist, will ich hier vor einmal sprechen. Pflanze, von der es schon B rückhaltlos meine Anerkennung und meinen werde, über das 'cither übliche Mag, der - - - . .... . . . ArZRegienrngsfürsorge hmauszugchcn. Aber meine sen sollen. Meine Herren ! Gemacht, es wird heute in der Te nlinduitris teil für die Zukunft zu erringen. Denn wer zuerst vollständig seine Industrie in Gang zu bringen vermag, wer zuerst auch wieder Waren Auf die- Feinde, nicht einlullen lassen; wir sollen -- --g in durch eine derartige Möglichkeit nicht wggcnc yoben, die weniger optimistisch gesinnt a bcransgenommen hat. Aber immerhin ist irr für die Tertilindustrie die erwarten wir alle ein baldiges einen günstigen Fricdenssckluß auch ''chon Schäden und Rachteile entstanden, es ist z. B. vorgekommeu, daß eine Frau, drs Bettwäsche gekauft hat und sie in die Wäsche gegeben bat, sie als wertlosen Klumpen, als formlost Pap.icrnia.ile ans dem Waschzuber den — tiefste Verstimmung hervorgerufen, um Meine Herren ! Mit dem Bericht, uns die Finanzoeputation hier vorgelegt kann ich mich allenthalben einverstanden somehr, wenn man Vergleiche zog und dabc sand, daß gerade, in bezug aus Beschlagnah mungen die Tectilindustrie Liel rücksichtsloser ungefaßt wurde als andere Teile unsrer Volks wirtschaft, die hinsichtlich des Durchhaltens eine noch viel wichtigere Stellung einnahmen als die Textilindustrie. Aber geradezu in Entrüstung ist diese Stimmung verwandelt worden bei Leuten, denen Rohstoffe und Materialien und auch Fercigfabri ate beschlagnahmt wurden, aber beschlagnahmt zu Preisen, die weit unter dem eigenen Einkaufspreise liegen. Aber nicht ! Ausrottung unserer W g l d c r wäh- stend der .Kriegszeit. Aber auch muh dem Kriege, wenn wir schließlich aus den; jetzt noch in der Neutralität befindlichen Ausland aus Schweden z. B. — Hol; in großen Mengen haben können, gilt immer wieder, daß wir dann unser gutes Geld nach dem Aus lande schicken und unsere Valuta dabei im mer wieder nicht einer Verbesserung, sondern! einer Verschlechterung zuführcn. Es müssen also nach meiner Meinung weitere Eriatzstons beschafft werden, die geeignet sind, unsere wirtschaftspolitische Situation und die Bs- schon alles Mögliche aus Papiergarn berge« avsführen kann, der hat natürlich einen westen Zstllt, ich will nur auf einige Dinge Hinwei- Vorsprung vor dem Gegner. Es werden also-sen - Möbelstoffe, Portieren, VorbaNgstoffe, genug mit solchen Verlusten! Vielen der Verlust noch vergrößert dadurch, daß Leute überhaupt nicht bezahlt werden, daß Bezug mn Rvhäencn gerichtet sein Rm ich mich, meine Herren : Werden unsre lomaten, die üch an den grünen Tisch müücn, nm die Fricdcnsvcrhandlungcn leiten nnd zn Ende zu rübrcn, jenen bemüht sein mü te, solche üblen Vorkommnisse so schnell wie möglich beseitigen zu helfen.! Vielleicht wendet auch unsere Regstrung die-j sen Dingen einmal ihre AufmerZamlcit zu., Ich will mich an dieser Stelle nicht weiter! darüber verbreiten, denn es sind doch mehrst oder weniger Begehungssünden des Reiches,! für die wir unsere sächsische Regierung nicht; ohne weiteres verantwortlich machen können Aber dahingegen bin ich der Ansicht, daß unsere Regierung, nachdem ihr die Größe der von der sächsischen Industrie und insonderheit! von der Textilindustrie gebrachten Opfer im! vollen Umfange gegenwärtig ist, alle Anstrem! gungen machen muß, die jetzigen und die noch kommenden Nöte der Te tilindustrie beseitigen! oder mindestens aufs äußerste mildern zu hel fen. Wie die Frage des R o h st o f f b e z u - ges für die Tertilindustrie gelöst werden wird, das ist gleichzeitig die Lösung der E x i ste n z f r a g e unserer Tes ti l i n d u st r i e. Was aber die Te tilin- dustvie in unserer sächsischen Volkswirtschaft be deutet, das wird jedem von den leidet nur noch wenigen in diesem Hohen Hause anwe senden Herren bekannt sein, und ich meine, es darf darum auch fiir unsere Regierung nicht allein dabei bewenden, wie das auf Seite 58 und 59 des Berichtes zu lescn ist, das; sie der der Industrie innewohnenden, unverwüstlichen Le benskraft und der ihr eigenen Tatkraft ganz besondere Anerkennung! ausspricht, sich über die Meine Herren! Die Leiden der Tczfil Misere Stärke Hai nie in der Verschlagenhei >oir dürfen die Hoffnung haben, daß noch mebr und in der Ueberredungskunst gelegen, üe hat reicht werden wird. Die Meinungen find vielmehr in Unserem tatsächlichen Können ge allerdings in Interessenkreisen auch hier noch legen, in der Bereitschaft, in dem Gerüsleticin geteilt, auf der einen Seite flehen die Spinner, Und darum meine ich auch, meine Herren, fol oie neue Maschinen angeschafft haben, die als len wir uns von einem Schlagwort, wie cs ^geisterte Anhänger des Papiergarngedankens icÄ durch unsere Lande geht, nämlich die Auf- auftreten, auf der andern Seite silnd es dis erlegung der RoystoMiekrungspslicht für mist >ta-ufakliouare, die noch mit den Ainderkrant- schelmen, die unsere Gegner ren Ader zeit imstande waren, Die scitberjigcn Erfahrungen, die in der Vergangenheit uns a'Undings nickst zu der unsere Diplomaten in dieser NW SM MW. Rede des Herr»! Landtagsabg. Posern am 14. Juni 1917 in der Zweiten StcMdttunmei. als letzte in der ^Lage ist, ihre Erzeugnisse ber zustellcst und durch deren Verkauf zu dem Er lös für ihre Arbeit zu gelangen." zu diesem Bericht zu machen. In der Regierungserklärung vom 26. April 1917 wird, wie auf Seite 58 des Berichts 107 zu ersehen ist, anerkannt, das; die Volkswirt schuft Sachsens in diesem Kriege ganz beson dere Opfer gebracht hat, weil — ich darf wohl ehe den anderen überlegen fein werden. Dem dieser Beziehung recht viel erreicht worden, und Meine Herren! Es ist Ihnen bekannt daß zurzeit unsere re tilindustrie außer Befriedigung des Heeresbedarfs so gut weisen, ml? das ist die starke Benutzung brauche ich null, st^, Wälder. Die Wälder sollten uns - . . . - . "egen die Ding -p§l,z liefern, sie sollen uns Grubenholz deutet das doch ohne weiteres eine vollständigem, daß wir unsere Lütuatmn beim Friedens pg- Material zur Papierherstellung die Zeitungen liefen,. Run ist Ihnen ! bekannt, daß die Zeitungen schon über qel an Druckpapier zu klagen Haven. -kommt noch die ganze große Tertilindustrie j hinzu und verlangt auch die Ausnutzung Industrien. Diese Nachteile werden mit dem Kriege nicht ohne weiteres verschwinden. Gs ist zu - ber'ücksichtigen, daß die Rohstoffe für untre In-. Es ;st m letzter ^e>r und ist meinem -UN dwtric erst allmählich hercmkommcn werden!°ns eriM,allg ,n und daß naturgemäß die Fcrtigindustrie ^^rist ,W >e Wirllichkeill davon gesprochen WMZ die Wümche alle iricgfiihreudcn Teile aut oen Handtücher, Bettücher, Leibwäsche, Schuhs ( : „77.7,-, ge, entgegen den Ausführungen früheren Red- Vorfchläge machen. nern über diesen Bericht der Finanzdeputation bei in manchen Punllcn der Regierung zumu- , frage Futterstoffe und auch Kleiderstoffe werden dem« Tip -aus Papiergarn hergestellt. Daß sich natür« setzen ljch nicht alles, zurzeit wenigstens noch nickr, ewm ch der grössten Vollkommenheit befindest das Km- brauche ich wohl nickt zu versichern. Es sind Umstellung densmonate himiberbringen werden. Und dann -> kost- auch gehofit, daß allmählich auch wieder nmmmssa kommen werden. ' Vorräte, die heute noch ansgcstapelt 'iind, n;n- 2. die hei uns vorherrschende Tettilin-^'greicke Vorräte an Wolle und Baumwolle dujtrie durck) die Beschlagnahme erst ihrer Roh bm zur^ Befriedigung des Heeresbedarfs und stosse und jetzt mich ihrer Fertigfabrikale be- Z" Sicherung dieses Bedarfes ausgestapelt sonders in Mitleidenschaft gezogen worden ist ü"d, frei werden und uns über die ersten,zrie keine Rohstoffe, nfie wiche vor dem Kriege ver wendet worden sind, zur Versagung hat. Run auf den Kriegsbedarf schwieriger und st.,. . spieliger sich gestaltete als bei vielen anderen Rochtoffe zu uns Fortschritte stent uud ihrer Hoss-militärische Ueberlegenheit, kraft derer wir denr schlich; verschlechtern, wenn wir hinsichtlich der JuUjslUN nung Ausdruck verleiht, daß diese Fortschritte Feinde unseren Willen diktieren können. Un-Rohstoffe schwach sind. Ich meine, wie wir noch sere Situation ist doch so : Der Krieg, in dem zu B e g i n n des Kriege s m i l i r a - -„Gefährdung des jeweiligen Standpunktes hin Zähren werden. Und daß das natürlich, wem sichtlich der Friedens-ediugungen vcislimmen wir große Mengen zu hohen Preisen vom . können. Aber wir müssen uns doch fragen; Auslando beziehen müssen, nicht zur Besserung wird der Krieg auch so enden, das; wir mit unserer Valuta beiträgt, das dieser Forderung durchdrücken können V Es be- zu entwickeln. Jedcnfall! längst bekannt war, da-ß sie die Fähigkeit be sitzt, Gespinstfasern zu liefen;, es ist die wild wachsende Brennessel (urtica dioica). Ei ist Ihnen allen bekannt, daß man schon srü- her gus der Brennessel Wehstofse hat Herstel len können. Aber die im Laufe der letzten Jahrzehnte immer billiger gewordene Baum- !wolle, die uns von Amerika ustd Aegypten her- !gebracht wurde, ist imstande gewesen, allmäb- stich das Brennesselgcwebe von; Markte ;u ver drängen. Es hat apch daran gelegen, daß jdas Gewinnungsverfahren für die Faser, die ZU Gespinsten dienen soll, unvollkommen war, jdaß wir dadurch auch nur ein grobes Gewebe Iheystellcn konnten. Heute ist das nun mich ! anders geworden. Es ist auch im Laufe dieses Krieges viel Mühe und Zeit darauf verwendet worden, die Gewinnung der Gespinstfaser aus Brennessel auf eine vollkommenere Höhe zu bringen und das ist gelungen. Es eristieven heute Verfahren, auf Grund deren es uns möglich ist, Qualitäten herzustellen, die wrS zu der, ich darf wohl sagen, großen Hoffnung c st m ä 7 cßo 0 V ß6 s ' '' eigene Wirtschaftsleben wieder in vollen Gang stosse, bringen zu können, und damit eben über die!""-^ andere Partei einen ausschlaggebenden Vor-! ihre Früchte tragen werden, sondern die Re-wir nun seit 3 Jahren leben, ist ein Wirt-risch gerüstet waren, so müssen wir Z ' uw schaftskrieg und wenn er zu Ende gegangen zu dessen Ende wirtschaftlich sein, selbst mithelsen, die ist, wird eine ede der kämpfenden Parteien allen Möglichkeiten begegnen zu können. st ren lasten, wir sollen nickt warnen auf das Aber wir dürfen uns vor Augen halten, da", wir von; Feinde wohl haben tonnen, ater,^m; pst Verbesserungen in der Verwendung unerbeblickem Mo-i yxtz Papiergarns in der Weise weiter geben, Aber wenn wir wirk' Breits geschehen ist, wir hofscn dürfen, daß wir über die größte Not hinwegkommen. Aber lrottz alledem kann das Papiergarn kein vollwertiger Ersatz seist für das edle Webma- ZI/» )