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' / . ' , ' ' - - ..... . '' vegründet 1842. W MWG W N WM zu ImÜMz i. §L Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Darlegungen über die Nachteile des Volksmilizsystems diese Wandlung in Bebels Anschauungen hervor? Das find Fra gen, die sich erst gründlich untersuchen und beantworten lassen, wenn man die Wjrkung kennt, die Bebels neueste Erklärung in den Reihen seiner eigenen Parteigenossen zeitigen wird. So ohne weiteres — das ist wahrscheinlich! — wird man sich dort dem neuen Dogma nicht fügen wollen. Am aller wenigsten diejenigen, die im Fahrwasser der sozialradikalen „Leipz. Volkszeitung" fortzusegeln gedenken. Eine so durch greifende Aenderung des Parteiprogramms .wird man sich dort nicht so ohne werteres oktroyieren lassen. Und es ist eine durchgreifende Revision. These 3 des heute für die so zialistische Partei gültigen Erfurter Programms von 189k lautet bekanntlich: „Erziehung zur allgemeinen Wehrhaftigkeit. Volkswehr an Stelle der stehenden Heere. Entscheidung übet Krieg und Frieden durch die Volksvertretung. Schlichtung aller internationalen Streitigkeiten auf schiedsgerichtlichem Wege." . i , Jedenfalls ist es ein erfreuliches Moment, daß sich führende Männer innerhalb der Sozialdemokratie, wie Bebel und Noske, endlich auf ihre Pflicht als Söhne Deutschland- besonnen haben. Doppelt erfreulich ist diese Einsicht — auch wenn sie erst unter dem Druck der Verhältnisse sich ein stellte —, weil sie im Ausland gehört und dort nicht ohne Eindruck bleiben wird. Ersieht es doch daraus, daß die Zeiten vorüber -sind, wo uns mißgünstig gesinnte Mächte im Trüben fischen zu können glaubten, indem sie annahmen, wir hätten bei Ausbruch eines Kruges auch sofort innere, durch die Sozialdemokratie angezettelte Unruhen auf dem Halse. Dies wird nicht der Fall sein. Das Zentrum ließ es durch den Mund des Freiherrn v. Hertling erklären, daß in Fragen der auswärtigen Politik alle Zwistigkeiten innerer Natur zurückzutreten hätten, und auch die sozialdemokratische Fraktion betonte das Einschwenken ihrer Partcileute in die allgemeine Schlachtlinie, falls Deutschland je angegriffen werden sollte. Diese Willensäußerungen mußten das Ausland stutzig machen, und die neueste Erklärung Bebels wird den Eindruck zu er höhen imstande sein. Alle etwaigen Angreifer Deutschlands sehen sich einer festgeschlossenen Phalanx gegenüber, sie wissen auch aus der Geschichte, was deutsche, zum Entflammen ge brachte Begeisterung in Zeiten nationaler Not und Gefahr zu leisten imstande ist, sie wissen, wie gefährlich schließlich dem Wcltschrecken Napoleon I. deutsches Erwachen, deutsches Auf- raffcn und deutsche Hingabe wurden. So wird man sich also hüten, uns anzugreifen. Der Frieden ist gesicherter denn je! Und somit liegt in Bebels Absage an den Antimilitarismus des Erfurter Programms von 1891 nicht nur ein erfreuliches, sondern in weit höherem Grade auch ein eminent wichtiges politisches Moment. Man wird, wie gesagt, Widerspruch, heftigen Widerspruch erheben gegen die neue „Auslegung" — wie „man" viel leicht die neueste Offenbarung Bebels nennen dürfte. Inner halb der sozialdemokratischen Partei wird man Front machen gegen den Antimilitarismus in neuer Aufmachung. Etwas anderes ist's in Wirklichkeit ja auch nicht. Deuten darauf doch schon die Vorbehalte in Herrn Bebels Communique: „ .. . solange nicht alle gesitteten Staaten Verträge und Ein richtungen geschaffen haben, die Kriege für immer unmöglich machen". Bis das geschieht, wird noch manche Generation das Licht der Welt erblicken. Die stehenden Heere werden in Permanenz erklärt werden müssen. Doch sei dem, wie ihm wolle — das Wort hat jetzt die „Leipz. Volksztg."! AÜzetge«vre1»: Die S-grsP. Petitzeile oder deren Raum 1b bei Lokal- Anzeigen 18 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Revakttonsteile gb Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, füs Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für INachweis und Offerten-Annahme werden 2S H Extragebahr berechnet. A^serateu-AnnachWe ^ych durch all« deutschen Annoncen - Expeditionen- Erscheint an jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 monatlich bO H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden MdnatS b H, früherer Monate 10 F. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von alle« Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Ausland« Versand wochevüich üvttt Kreuzband. Born Reichstag. 43. Sitzung vom 1. Mai nachmittags 1 Uhr. Die Beratung des Etats des Reichskanzlers und der Reichskanzlei wird fortgesetzt. Die Debatte erstreckt sich nun mehr auf Fragen der inneren Politik. Kaemvf (kreis. Vp.) befürwortet den Antrag Ablaß, den Reichskanzler zu ersuchen, schleunigst eine Aenderung der Gesetze in dem Sinne herbetzuführcn, daß für den Verlust des Wahlrechts zum Reichstag und anderer öffentlicher Rechte weder diejenigen Unterstützungen in Frage kommen dürfen, die in Form von freien Lehr- und Lernmitteln, freier ärztlicher Behandlung oder der Auf nahme in eine Krankenanstalt gewährt werden. Staatssekretär v. Posadowsky erwidert, eS liege tatsächlich im sozialpolitischen Geiste der Gegenwart, daß dteie Frage ge prüft werde. Eine solche Prüfung werde von den Verbündeten Regierungen veranlaßt werden. Götz v. Olenhusen i Welfe) meint, er glaube, der Reichs kanzler, der so über die Rechte des Fürsten von Marokko wache, sollte doch zum mindesten ebenso sehr wachen über die Rechte eine« legitimen deutschen Fürstenhauses. Einem solchen Reichskanzler könne man kein Vertrauen schenken und ihm auch nicht Gehalt aus den Steuern der Steuzahler gewähren. DaS Volk in Braun schweig habe ein Recht daraus, daß der Reichskanzler die Ange legenheit der Regierung deS Herzogs von Cumberland dem Kaiser unterbreite. DaS Verhalten des Reichskanzlers in dieser Ange legenheit bedauerten viele, die mit ihm treu monarchisch gesinnt seien, aus tiefstem Herzen. Es dürft nicht bei uns eine Etn- kreisungs-Politik gegen deutsche Fürsten betrieben werden. Reichskanzler Fürst Bülow: Sachlich habe ich folgendes zu sagen: Ich bin als Reichskanzler nur Organ des Reiches in seiner Gesamtheit, ich bin nicht Organ für die Einzelinteressen der ver schiedenen Bundesregierungen oder Bundesstaaten. Diese In teressen werden vertreten durch in den Bundesstaaten gegebene Organe. Diese Erwägung hat mich auch in der braunschweigi sch«« Frage bestimmt) die Anregung auf Aushebung des Bunde-- ratSbeschluffes von 1885 abzulehnen. Man bat mir im braun schweigischen Landtag vorgeworfen, der Ton in meinem Schreiben sei zu kühl gewesen. ES bat mir fern gelegen, die Gefühle der Braunschweiger zu verletzen. ES ist aber nicht üblich, in solchen Fällen wärmere Töne äüzuschlagen. Deshalb war der Tön meines Schreibens sachlich und nüchtern. Eine Agitation kann das Reich nicht dulden, die gegen seine zu Recht bestehende Struktur gerichtet ist. ES ist gegen eine solche Agitation auch keine ausreichende Bürgschaft, wenn der Herzog von Cumberland erklärt, auf dem Boden' der ReichSverfafsung zu stehen und einen gewaltsamen Schritt nicht zN begünstigen. Ein solches passives Verhalten reicht nicht aus Er «vst aktiv ««ftreten und für alle Zeit auf Hüützover verzichte«, ««d auch die Agnaten müsse« ebeuso rückhaltslos diesem Verzicht beitrete«. Ein regierender Fürst muß sich ohne Hintergedanken in den Bau deS Reiche- einfugen und ein friedliches Mehrer desselben sein. DaS allein will das Reich. Darüber hinaus greift eS in keiner Weise in die Re gierung Braunschweigs ein. Braunschweig kann jeden zum Re genten wählen, der deni Reiche genehm ist. Preußen Hal sich jeder Beeinflussung enthalten. Wir wünschen lediglich, daß Braun schweig eine Regierung beschieden sei zum Segen Braunschweigs selbst und zum Wohle deS Reiches. (Beifall.) David (Soz.) erklärt, die Rede des Reichskanzlers zeige so recht: Macht geht vor Recht. Der Resolution Ablaß stimmten seine Freunde zu, ebenw der, Zentrumsresolution, die eine Reform des Wohnungswesens verlange. Redner geht dann sehr ausführ lich auf dtn bekannten Frankfurter Fall ein, den der Reichskanzler bet der Etatberatnng erwäbnte. Wie stehe es eigentlich mit der Interpellation über die SchiffahrtSabaaben? Man habe gesagt, d iß jetzt, nach den Wahlen, eine antiliberale Politik nicht mehr möglich sei. Redner ist anderer Meinung und glaubt, daß durch die Wahlen die Chancen Preußen« nur noch gewachsen seien. Wir hätten keine auswärtige deutsche Politik, sondern eine preußische. Und ebenso keine innere deutsche Politik, sondern auch nur eine preußische. DaS schüre die RetchSverdrossenheit, das sei Par- tikularismus schlimmster Art. Reichskanzler Fürst Bütow geht auf Glaucha«'Meera«e ein, das der Vorredner erwähnt hat. und erklärt, die bürgerliche« Variete» sollte« daraus die Lehre ziehen, ihre Organisa tionen mehr als bisher ausznbaueu. In der Frankfurter . Flugblatt-Angelegenheit Hube schon die „Nordd. Allg. Ztg." eine Berichtigung gebracht. Er selber wolle aber auch hier noch erklären, daß seine damalige don» Läs getane Aeußerung unrichtig war. Zu wünschen sei nur, daß auch die Sozialdemokraten stet- bereit wären, falsche Angaben ihrerseüs zurückzunchmeu. v. Oldenburg (kons.) polemisiert gegen die Sozialdemokratie. Mit deren verhetzender Tätigkeit könne es nicht so weiter gehen, wie bisher. An Repression denke leider niemand mehr. Zu dem Reichskanzler hätten die Landwirte und Konservativen Vertrauen. Sie wünschen ihm für seine verantwortungsvollen Aufgaben neue Boudorscheer (Els.) bringt die Frage der els.-lothr. Ver fassung zur Sprache. Er bittet das Haus, für die gesetzgeberische Autonomie Elsaß-L"thringenS einzutreten. Staatssekretär Graf Posadowsky weist auf d>e landesherr liche Eigenschaft des Kaisers in Elsaß-Lothringen hin. Vermöge dieser Eigenschaft stehe ihm das Vetorecht zu. Ein Entwurf für nicht zu ferne Zeil sei zu erwarten. Kulersti (Pole) polemisiert gegen das preußische Anstedlungs- gesetz. Er zieht sich im Lause seiner längeren temperamentvollen Austührungen zwei Ordnungsrufe zu. Bassermauu (nl.) bemerkte, die Resolution Jaeger wegen des Wohnungswesens werde seine Partei annehmen, sie biete wertvolle Anregungen. Ueber die Resolution Ablaß, in bezug aus Wahl recht und Unterstützung Hal ja der Staatssekretär erfreulicherweise befriedigende Erklärungen abgegeben. Fischbeck (freis. Bp.) gebt ein auf die Frage der Schiffahrts abgaben. Die preußische Regierung habe durch jurist sche Tüfte leien ihren Standpunkt zu verteidigen gesucht. Zu bedauern sei Vor allem, wie Preußen auf andere Staaten Pressionen geübt habe. Angesichts der heutigen Rede von Oldenburgs sollte der Reichskanzler eigentlich das Wort einhalten: Gott bewahre, mich vor meinen Freunden! Herr Oldenburg verlangt wieder Repressiv- maßregeln gegen die Sozialdemokraten. Der Reichskanzler wird hoffentlich wissen, wie wenig die früheren Ausnuhmegesetz- Legen die Sozialdemokraten geholfen haben. Redner wendet sich schließ lich zum Reichskanzler, um ihm zu bedenken zu gebe», dass seine konservativ liberale Paarung zweifellos Fiasko machen werde, falls er nicht seine Zusage wahrmache und eine wahrhaft liberale Politik verfolge. Es wird ein Schlußaniraa angenommen. Darauf wird der Etat des Reichskanzlers genehmigt und die Resolutionen Ablaß und Jaeger angen- mmen. Es folgt der Etat des Auswärtigen Amts. Nach einer unerheblichen Erörterung über komularifche Vertretung und über Verfehlungen eines Beamten im Haag befürwortet Kaempf (freis. Vp.) die Resolution Ablaß, betr. eine Ver einheitlichung des Wechsclrcchts auf dem Wege internationaler Verhandlungen. Staatssekretär v. Tschirschky führt aus, wir stehen dieser Anregung sehr svmpatbisch gegenüber und würden uns freuen, wenn es uns gelänge, die gewünschte Vereinheitlichung zu erzielen. Ueber die Schritte zu diesem Zie'e sind wir noch nicht schlüssig geworden. Svahn (Zentr.) empfiehlt die Resolution Hompesch, betr. periodische Vorlegung urkundlichen Materials über die tnter- nationalen Beziehungen des Reichs. ' Die Resolutionen Hompe ch und Ablaß werden angenommen und nach kurzen Bemerkungen v. Chrzanowskis (Pole) und Goerckes (natl.) der Etat de- Auswärtigen Amts erledigt. Darauf vertagt sich das Hau- aus Donnerstag 1 Uhr: Kleine Vorlagen, Ergänzung-etat-, Postel ' > Bebels neuer Antimilitarismus und dessen nützliche Seite. ** Die jüngsten Reden der sozialistischen Reichstags abgeordneten Bebel und Noske zum Militäretat sind noch in frischer Erinnerung, schon deswegen, weil sie gegen frühere Kundgebungen an gleicher Stelle und zum gleichen Thema beinahe befremdlich zahm gehalten waren. Das meiste Aufsehen erregte eS, daß gerade Herr Bebel es war, der seine Anschauungen gemildert, derselbe Herr Bebel, von dem man früher die wildesten Ausbrüche gegen den Militarismus und gegen alles, was Uniformen trägt, zu hören bekommen konnte. Es ist uns noch nicht bekannt geworden, daß gegen ihn wegen seiner neuesten Offenbarungen von seiten seiner Partei mobil gemacht worden wäre. Wohl aber — worauf wir gestern hinwiesen — gegen seinen Fraktionsgenossen Noske, dem die „Leipz. Volksztg." gar zu gern einen offi ziellen Rüffel zugeschanzt hätte. Dieses heiße Bemühen wird unbelohnt bleiben. Hat doch kein anderer als Herr Bebel selbst just zur selben Stunde, da das Leipziger „Genossen"- Organ seinen Femruf in die Lande sandte, eine neue Er klärung über den Antimilitarismus erlassen — eine Erklärung „im Namen der Partei", deren Wortlaut im Pariser „Matin" erschienen ist. „Hervüs antimilitaristische Gedanken und Propaganda", heißt es darin, „sind in der deutschen Sozialdemokratie unmöglich. Diese ist der erklärte Gegner des gegenwärtigen Militärsystems, betrachtet aber eine militärische Organisa tion als notwendig (!), solange nicht alle gesitteten Staaten Verträge und Einrichtungen geschaffen haben, die Kriege für immer unmöglich machen. Solange die Gefahr be steht, daß ein Krieg möglich ist, muß jedes Volk eine aus reichende Militärorganisation besitzen s!), um einem An griffskrieg zu widerstehen und sein Eigengebiet gegen Feindes einbruch zu verteidigen. Wenn die deutsche Sozialdemo kratie alle ehrlichen Vorschläge zur Vermeidung des Krieges und Sicherung des Friedens unterstützt, wie beispielsweise die Errichtung internarionaler Schiedsgerichte zur Regelung der Streitfragen zwischen den Staaten, so betrachtet sie darum doch eine Hceresorganisation für unentbehrlich, so lange noch eine Kriegsgefahr besteht. Darum schreibt sie in ihr Programm ein: erstens eine Erziehung, die alle Bürger zum Heeresdienst tauglich macht, zweitens den -Ersatz der stehenden Heere durch Milizen. Wenn also ein deutsches Parteimitglied Heroische Gedanken verbreiten würde, wäre man in Anbetracht des Parteiprogramms zu der Frage berechtigt,. ob es noch der Partei angehört. Die Partei kann keine Propaganda gestatten, die gegen ihr Programm verstößt, der Partei den größten Schaden zu- sügt und deren Forderungen büvr heutigen Stand der Dinge nicht verwirklicht werden könyßn, weil sie den In teressen unseres eigenen Vaterlandes zuwiderlaufen." Herr Bebel ist einfach nicht wiederzuerkennen! Ueber den nunmehr an der Schwelle des Greisenaltcrs stehenden tem peramentvollen Parteiführer ist endlich die Erleuchtung des ruhiger wägenden Alters gekommen und so ist aus dem ehe dem durch Dick und Dünn gehenden Brausekopf ein Phi losoph geworden. Er hat sich mit der Zeit gemodelt, nach dem er vielleicht doch eingesehen, daß es so wie bisher in seiner Partei nicht weitergehen kann. Das in Grund und Boden Kritisieren alles dessen, was besteht und nicht von sozialistischer Seite kam, mußte endlich ein Ende haben. Und das ist gut so. - Noch vor wenigen Wochen sagte Reichstagsabgeordneter Bassermann auf der Dresdner Tagung des Nationalliberalen Landesvereins im Königreich Sachsen zur Charakterisierung Bebels: „Ich bin oft dazu gekommen — ich habe es auch schon ausgesprochen —, Herrn Bebel für den größten Phi lister zu halten, der jemals eine große politische Partei ge leitet hat; er hat gar nichts hinzu gelernt und hält mit stereotyper Monotonie im Parlament und überall sonst immer dieselben Reden." Beides hat sich geändert: Herr Bebel hat endlich gelernt, sich in die veränderten Verhältnisse zu schicken und aus eben diesen Verhältnissen zu lernen, daß man sich ihnen anzupassen hat, will man mit seinen Ideen vorwärts kommen; Herr Bebel hat auch anders reden gelernt, sowohl im Parlainekit, wie letzthin in Glauchau. Herr Bebel hat also doch etwas hinzu gelernt, und — nachdem dies einmal feststeht >— wird Herr Bassermann sicher auch seine Ansicht über seinen auf der äußersten Linken sitzenden Reichstags kollegen einer Revision unterziehen müssen. Woraus resultiert wohl dieser Meinungsumschwung Bebels und derer, die in nächster Nähe um ihn sind? Hat man dort herausgesunden, daß die sinnlose Weiterverfechtung des bisher hochgehaltenen antimilitaristischen Gedankens nur in die Sackgasse sührt, aus der es kein Entrinnen mehr geben könnte? Brachten des preußischen Kriegsministers Anküvdkgunge« sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere Kis .spätesten-11 Uhr mittags dos jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme vö« Anzeige« an bestimmter Stelle . , , kann ein« Garantie nicht ubernoMMn wrtden " , , ^Nachden^luslande^erfan^ ^MB^Tek^Mtzwe^ageM