Volltext Seite (XML)
b. U73 l.8850. zudringen. versendet billigsten »Iori, Riesa. B. e.b.A. co k» Der Schulvorstand. <3rvt«vl»ol. DaS Stammgut der Kaiserin, der Hof Augustenburg in Schleswig-Holstein, sollte von der Kaiserin angekaust sein. » «ark Rogg« - l-st. >r lo« >0ewa» Königliche AmtShauptmannschaft. vr 8t«1»ort. g., bei » Pfg. ,, Ctr. tterg. '«i>ü««>a »n K»It« conx »I» UN- Tageblatt «MSbM B die lluialiSm Md Wtistzc- BehSrdcu zu Neider, Md Braud. Verantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. b. b. b. di- -r äußett i, daß n ei« cht» är». d. V. b. b. ». S. B. v. ». G. b. «. —— SL Jahrgang. — Mittwoch, den 29. März Freibergsdorf — Schulaufuahme betr Die Aufnahme der schulpflichtig gewordenen Kinder findet Donnerstag, den 6. April, nachmittags 2 Uhr statt; ^ür die einzutretenden Fortbilvungsschüler Montag, de« 1V. April, nachmittags o Uhr. Das Schulentlaffnngszeugniß ist mit- uch sltbilligst iterSstraße. Erscheint irden Wochentag Ab mdS '/,» Ihr für den ü anderen Lag. Bret» vierteljährlich S Mt. Sb Psg, d zweiwonatli» 1 Ml.50 Pfg.«. einrnonatlichlüPig. § Kelchstagsferiea. Wir sind in die stille Woche eingetreten. Der Reichstag hat seine Ferien angefangen, nachdem er in der ersten Hälfte seiner Tagung das Etatsgesetz und die Mililärvorlage sertiggestellt hat. Die Zeitungen erscheinen ohne die Berichte über die endlosen Debatten der Volksvertreter und müssen sich nach anderem Stoff umsehen. Und, ehrlich gesagt, eS giebt interessanteren Stoff. Die Rednergabe und dialektische Gewandtheit der Volksvertreter in allen Ehren, aber daS Schaumschlagen mit landläufigen Phrasen, das Ausbauschen kleiner und unbedeutender Dinge, die hundertste Wiederholung dessen/ waS neunundneunzigmal gesagt worden ist, das Kämpfen mit öden Witzeleien und kleinlichen Nadelstichen — kurz das Feblen großer Gesichtspunkte und bahn brechender Ideen bei der Behandlung nationaler Angelegenheiten 'vermag auf die Dauer kein Interesse einzuslößen. ES mag ja noch Leute geben, die den Verhandlungen der Volksvertretung mit nie ermüdender Theilnahme folgen; warum nicht? Der Geschmack ist verschieden, und des einen Eule ist, wie Fritz Reuter sagt, des anderen Nachtigall. Aber sür weite Kreise darf es wohl gelten, daß das Interesse an den Ver handlungen des Reichstages im Abnehmen begriffen ist und daß die Reichstagsferien durchaus keine Lücke in ihrem Dasein hinter lassen. Es ist bedauerlich, daß eS so gekommen ist; denn die lebendige Theilnahme des Volkes an den nationalen Angelegen heiten, die im Reichstag verhandelt werden, ist unbedingt er forderlich, wenn die Geschicke des Reiches eine gedeihliche Ent wickelung nehmen sollen. Wenn die Arbeit der gesetzgebenden Faktoren nicht getragen wird von der lebhaften Antheilnahme des ganzen Volkes, kann unmöglich etwas Gutes erwachsen. Aber wie das ändern? Ist die Gleichgiltigkeit, die sich viel fach zeigt, begründet in Veränderungen, die in der Volksseele vorgegangen sind, oder ist sie bloß die Folge von Fehlern, die man im Reichstage selbst begangen hat? Wie es scheint, hat Beides zusammengewirkt, um jene Erscheinung herbeizuführen, und an beiden Stellen wird hiernach der Hebel einzusetzen sein, wenn es besser werden soll. ES war ganz natürlich, daß unser Volk, so lange eS keine gemeinsame Vertretung hatte, diese herbeisehnte als das Heilmittel für viele Uebel, unter denen es litt. Es hat die Vertretung bekommen, manche Uebel sind auch beseitigt worden, andere sind geblieben, neue dazu gekommen. Die Enttäuschung war empfindlich und führte naturgemäß dazu, sich kritischer der Volksvertretung gegenüber zu stellen. Wirtschaftliche Fragen tauchten auf, deren Lösung sich nicht mit allgemeinen theoretischen Erörterungen abthun läßt, Vertiefung in Einzelheiten, die nur dem Fachmann geläufig sind, wurde nothwendig, die Ohnmacht des Dilettantismus, der überall mit einem fertigen Urtheil bei der Hand ist, trat klar zu Tage. Man begann den Aufwand von Kraft und Zeit, von Lunge, Tinte und Druckerschwärze, den alljährlich die Volksvertretung erfordert, in Vergleich zu ziehen mit dem erzielten Resultat, und man fand ein nicht unerhebliches Defizit. Das alles dämpfte natürlich die Theilnahme des Volkes nicht wenig. Oesfentliche Zustellung. Der Gutsbesitzer Karl Oswald Apitz in Hohenwusten bei Ostrau, vertreten durch den Rechtsanwalt Roth in Döbeln, klagt gegen den Zahnarzt Friedrich Ludwig Max Loigt, früher in Frankfurt a. M., jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen einer ihm ab getretenen hypoihekarischen Darlehnsforderung von 12000 Mark — s. A., mit dem Anträge, den Beklagten zu verurtheilen, bei Vermeidung der Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung seines Grund stückes Fol. 23 des Grund- und Hypotheken-BucheS für EberSbach (Amtsgericht Döbeln) und bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung in sein übriges Vermögen dem Kläger 12000 Mark — s. Zinsen zu 5 vom Hundert vom 1. Oktober 1898 ab zu bezahlen, sowie da- Nrtheil gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Cwilkammer deS Königlichen Landgerichts zu Freiberg Das Gut, welches mit dem daneben liegenden Schloß Augusten burg, das bekanntlich Eigenthum des BruderS der Kaiserin, de» Herzogs Ernst Günther war, der Stammsitz der Herzöge zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, ist 200 Hektaren groß und hat mit dem gesammten tobten und lebenden Inventar einen Werth von 360 000 Mk. Der König der Belgier traf in Wiesbaden zum Kurgebrauch ein. Der bisherige K mmandeur der 2. Garde-Jnfanterie-Divistvn Generallieutenant Frhr. v. Falkenhausen wurde mit der Führung des 13. Armeecorps beauftragt und der bisherige Kommandeur dieses Armeecorps, General der Infanterie V. Lindequist, zum kommandirenden General des neu zu bildenden 18. Armeecorps in Frankfurt a. M. ernannt. Im Reichstagsgebäude fand Sonnabend Nachmittag eine Sitzun gzur Bildung eines erweiterten Comitös für den Tuber kulose-Kongreß statt. Der Herzog von Ratibor eröffnete die Sitzuug mit herzlicher Begrüßung und leitete die Verhand lungen sachgemäß ein. Zu einem eingehenderen Bericht nahm hierauf Prof. v. Leyden das Wort, der die Bedeutung des Kon gresses sür unser Land und das Volkswohl betonte und über die bisherigen Arbeiten auf diesem Gebiete Bericht erstattete. Inte ressante Aufschlüffe über den derzeitigen Stand der Tuberkulose- Bekämpfung gab Stabsart vr. Panwitz; Reder gab ferner die statistischen Ergebnisse der Tubertuloseausbreitung bekannt, die erschreckend große Zahlen auswies. — Schließlich berichtete Geh. Oberregierungsrath vr. Naumann über die bisherigen Vor bereitungen für den vom 24—27. Mai in Berlin ta genden Kongreß. — Der Kaiser hat ein lebhaftes Interesse für das Werk bekundet, die Kaiserin sagte ihr Erscheinen für die erste Sitzung zu. Die bei der Einführung der grauen Mäntel den Offizieren vom Kaiser bewilligte Frist zum Aufträgen der schwarzen Mäntel ist am 1. April abgelaufen. Von diesem Tage an haben die Offiziere nur graue Mäntel zu tragen. Das Linienschiff „Oldenburg", das in der Strander Bucht festgekommen war, ist, wie kurz erwähnt, mittlerweile wieder flott geworden. Welcher Anstrengungen es bedurfte, die „Olden burg" wieder abzubringen, schildert die „Kieler Ztg.": Freitag mittags 12^2 Uhr ist das Panzerschiff „Oldenburg" mit Hülse der Panzerschiffe „Kurfürst Friedrich Wilhelm" und „Branden burg" sowie des Werft-SchleppdampferL „Norder" von der Stranduugsstelle abgeschleppt worden. Den ganzen Vormittag ivar der große Schwimmkrahn der kaiserlichen Werst mit dem Abheben der Batteriegeschütze beschäftigt, nachdem zuvor die Munition an Bo.d der Hulk „Musquito" und die Bunkerkohlen an vier Prähme gegeben worden waren. Von den Batterie- geschützcn wurden die Rohre abgehoben, die Lafetten blieben an Bord. Ein günstiger Umstand bei der Abbringung der „Olden burg" war, daß ein frischer Wrnd aus nördlicher Richtung weht^ der ein stetiges Steigen des Hafenwassers bewirkte. Gegen Mittag hatte der Wasserstand saft dieselbe Höhe erreicht wie am Abend der Strandung, und nun konnte der Versuch mit Erfolg wieder holt werden, den Panzer, der beim Sinken des Wasser» saft 40 em in den Grund eingedrungen war, aus der unangenehme« Lage zu befreien. Mit langsamer Kraft beginnend, setzten die Maschinen deS „Norder" und der „Brandenburg" nach den erste« Anzeichen der freieren Bewegung der „Oldenburg" voll ein, und strebenden für diese oder jene Ansicht zu gewinnen^ der guten Sache durch die Kraft der besseren Gründe zum Siege zu ver helfen. Das war eine, vielleicht unbewußte, Täuschung, und diese Täuschung rächt sich. Fast alle Debatten, die im Reichstage ge führt werden, sind nicht für die Abgeordneten bestimmt, die an die Vorlagen mit vorgefaßten, in den Fraktionsversammlungen festgelegten Meinungen herantreten und sich durch die Gegner, und wenn diese mit Engelzungen redeten, nicht überzeugen lassen, sondern für die Draußenstehenden. Alle die Reden, die da ge- ha ten werden, gehen viel weniger darauf aus, ein Mitglied im Hause zu bekehren — was würden wohl Eugen Richter oder Liebknecht zu einem Parteigenossen sagen, der sich in irgend einer Frage einmal bekehren ließe! — als vielmehr, die eigene Mei nung denen da draußen im Lande recht mundgerecht zu serviren, die Vorzüge der eigenen Partei im Brillantfeuer erglänzen zu lassen, damit dann später bei den Wahlen die Partei den Nutzen davon hat. Darum die Seltenheit sachlicher Debatten, die den Lesern der Parlamentsberichte ja bald langweilig werden müßten, darum das endlose Debattiren über Dinge, die hinter den Coulissen längst abgemacht sind, darum die völlige Einflußlosigkeit der Debatten auf die Abstimmungen, die ohne die Reden sicher lich nie anders ausfallen würden als jetzt mit dem oratorischen Beiwerk. Soll es anders werden, so wird man künftig im Volke wie in der Volksvertretung sich mit dieser Sachlage abfinden müssen. Man wird im Volke nicht mehr von der Volksvertretung bean spruchen dürfen und diese wird nicht mehr scheinen wollen, als sie wirklich sein kann: ein Sprcchsaal für die verschiedenen Rich tungen des politischen Lebens und ein freilich unvollkommenes Werkzeug, um dem Volke einen gewissen Antheil an der Gesetz gebung zu sichern. Wird so die Thätigkeit der Volksvertretung in ihrer wahren Bedeutung offen anerkannt, dann wird unser politisches Leben nur gewinnen, wie denn die Wahrhaftigkeit immer ihren Lohn findet. Im Volke wird man erkennen, daß die Vorbereitung und sachliche Prüfung der Gesetzentwürfe viel mehr als bisher die Thätigkeit aller mit dem Gegenstand ver trauten Kräfte hcraussordert und daß sich daran die weitesten Kreise betheiligen müssen. In der Volksvertretung aber wird man aus alle Scheingefechte verzichten, die kleinen Scharmützel, mit denen nur Zeit vergeudet wird, bei Seite lassen und sich an die großen grundsätzlichen Fragen halten, die allein die Rich tung geben und bei denen man auch Interesse bei den Wählern finden wird. Politisch« Umschau. Freiberg, den 28. März. Ueber den von Pfarrer v. Seydewitz mitgetheilten Tepeschen- mechsel zwischen dem Deutschen Kaiser und dem König von Sachsen wird der „Post" geschrieben, daß Pfarrer v. Seydewitz sich für den wörtlichen Inhalt der Depeschen nicht verbürgt. ifp eck est unck 2 0eut»°k- »kruor«- mit itislils«» vvNIä »o ><> l Li» « l>»min« Lom und Aus der anderen Seite beging auch die Volksvertretung einen . , , gewaltigen Jrrthum, indem sie die Ansicht festhielt oder wenigsten- DieS ist jedoch nicht der Fall; nicht die Kaiserin, sondern der sich so geberdete, alt wenn die Reden, die in den öffentlichen preußische Staat hat das Gut erworben und es jetzt als StaatS» Sitzungen gehalten werden, bestimmt seien, die Ansichten über domäne an den bisherigen Pächter Jacobsen für 10000 Mar! die gerade vorliegende Angelegenheit zu klären, die Wider- Pacht jährlich auf die Dauer von sechs Jahren wieder verpachtet. Personen-Souderzüge Dresden-Reick Anläßlich der Pferderennen bei Reick werden am Ostermontag, den 3. und Sonntag, den 9. April nachmittags Perfonen-Sonderzüge nach Bedarf abgelaffen und zwar: von Dresden-Altstadt (Hauptbahnhof, Südhalle) nach Reick von 1 Uhr 15 Minuten ab bis 1 Uhr 35 Minuten, d., von Reick nach Dresden-Altstadt von 5 Uhr 85 Minuten ab bis 5 Uhr 55 Minuten. Zu diesen Zügen werden in Dresden-Altstadt Rückfahrkarten II. Klaffe für 60 Pfg. und III. Klaffe für 40 Pfg., in Reick einfache Fahrkarten nach Dresden-Altstadt für 50 Pfg. (H. Klaffe) und 30 Pfg. (III. Klaffe) auSgegeben. Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird das Publikum aufgefordert, daS Auffpringe» auf die Züge, solange sie sich noch in Bewegung befinden, zu unterlassen. Zuwiderhandlungen werden nach KZ 61 und 62 der Betriebsordnung bestraft. Dresden, am 25. März 1899. Königliche Generaldtrektion der Sächsischen StaatSeisenbahne«. Nr. II 6. 1130. voM -Llrrlrkoeli. G. Die für 30. dieses Monats Rachm. t Uhr in Zethau bestimmte BerfteigStMtSg findet nicht statt. Sayda, den 28. März 1899. Der Gerichtsvollzieher: Sekr. HLve1«ivUiMkue ans de« 10. Juni 180V, Vormittags S Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelaflenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Freiberg, den 15. März 1899. Der Gerichtsschreiber de» König!. Landgericht». 6g. II. 77/99 Nr. 3. Sekr. HaMunaor. Lrlvcklxt hat sich die für den 29. März 1899 in HalSbrücke angesetzte Auction. Freiberg, den 28. März 1899. Sekr. Ikllunorsdorxvr. G.-B. Inserate werden bt» Bormittag 11 llqr « . angenommen. Preis sür die Soalrzetle 13 Pfg. » Suherdalb d«S LandgerichtSbezirk» 15 Pfg. h LWv Die Einreichung der Katholikeaverzeichniffe betr. Der Herr Bürgermeister zu Brand und die Herren Gemeindevorstände der AmtSgerichtS- bezirke Freiberg und Brand werden hiermit angewiesen, die Verzeichnisse aller in ihren Ort schaften wohnhaften oder ansässigen, über 14 Jahre alten beitragspstichttge« katholischen Glaubensgenossen, bez. Vakatscheine, bis längstens den tv. April diese- Jahres anher einzureichen. Zur Vermeidung von Unrichtigkeiten in jenen Verzeichnissen sei hiermit auf die Anleitung hingewiesen, welche diesseits in der Bekanntmachung vom 21. Avril 1879 — s. No. 282 der Zu sammenstellung amtshauptmannschaftlicher Veröffentlichungen, Jahrgang 1879 — ertheilt worden ist. Namen von Ausländern sind genau und deutlich in die Verzeichnisse einzutragen. Freiberg, den 28. März 1899. Königliche Amtshauptmannschaft. — 8lo1»ert. Für den 3. Jmpsbezirk, umfassend die Ortschaften Lobnitz, Löbnitz, TuttenVorf und Halsbrücke, ist am 21. dieses Monats Herr vr. uMvck. Richter in Freiberg als Jmpfarzt verpflichtet worden. Freiberg, den 23. März 1899.