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i 2Ü.—. -VicköNts iwigaiolt 21. —, 07.50 I1-» > nvvoti. Vsnistr Vorzug III >25.— 8,e--,j, uz Itilärr. ln 6«-!' Nnktstuc-S im ->>I- iitiu,>iiiiafütiiu!<--it willen. dluv kur es I nic>>-c.-ssk! im e>-.s in VVevK/Mig- !i,'Iun> V1ns,-kin.-n I-Osaiistnich- unct zren .1»ftvki»sein- 8» Xvvsiffkn tk!S t. lm IVapteiit, >u u-ntsekc-n lkeiebs- -NOINMVN zvol-cten, n clk>s V8I'7NK«>>'I,'N <c?s,'Ii,!>,c>n. ^Iie!» NI88N sin. »>, l <!>-; > 87 uslris- Iktig,, 17 >7 -rou -s-o.s Ikt 31/. zg »s " .5 )7 tz -,7.r >»Z n i islriL . Iklisn Nummer 84 — 2«. Jahrgang Schelm «mal wöchtl. mtl illlnir.GrcMSbeNcigen .Helmut und Welt'und derKbir-erbeilage .,Frohmut». iowle den Terlbetiaue» L!. Benno-Blatt» .llnterhalNinci und Wissen' .Die Well der ssrau'. „SlerztUcher Rntaeber». .Das gute Buch' .Hilmriind. schaut MoiiaINcher «ezug-vrelS 8 Ml. elnschl. Bestell««!!,, ktuzelnummor IV 3- Sonnabend- u. Sonntagnummer itU HauvIIchrifllelteri D». w. T«»e,i,k. Dresden. LüchsWe Mittwoch» den 9. April 193« PeelagSore, Dresden Änzeiaenprelse i Die iaeivnNene'»etiizeN« :tU ^.gamtiien^ an,eisten u.SIcllenstelnche >r«»g. Die Petitreliamezeil». 8vmn» breit. 1 g-iir An,eisten ankerkmlb des PerbreiinnstSstebiclelj 40 4 dte'veiitrekiamezeN« Blieiqeb.tMg. Imgall» höherer Bewali erlischt >ede Berptlichirina ans tüeienma iowi» lkrsitllunst d. An,eigen-Au!lr!isten u. veitinna d. SchadenersaA «eschLstlicher T«U: Kranz 'Vunstarl,, Dresden. alackastrla unS »ul 3:1. «vlrcl somit vom t von lilisr einst uncl ciarnit IVoltprockuIlttoi, »n nwsltsr Stellt ,r Llismlcal vivi, > stslltsn sied clis Ickncksv im ver- rinstlekstofk kOO« !000 >000 >ooa >500 !500 I 00 pi-n/snt ciar r claiitsc-sts Slmtc- voin omsrilülNi- i o ,, c- n Dollar >8 ist jecksukustz, lsirisu ckakrvn 8Nck nur 1t t 00!) t 100 t null >m ver- a Lorm von Im- (atlcsalpatoi', .1>,i- cksiokkniissuli!- in -skn. rXueli l> r Mi-Iigsn llst»l!> !ll, n latn-en slüu-si; . Vai-deniiicknsiris t, clis I,a»pt.«u>-K- vvircl somit cki» tls 7u nisclvig be- arlct noknn im >n (sinsatiliaststet/ olcstoskvsvbiiulna 1000 t Keinsib-Ic- vivck klsts am In- mr im lalno Iv28 ckanc-s, clis itnielt- MNststl, e an LNokstoft. a Donnen klsin- icltsiosf-dsz'NiijKnl kos ttomniunigp^ t>anO>,ii>c?«-ri r?^- SNI spiolillix! -rck Ingahs clor tmms mr ist jocksnt!,!!», stokk-S) »stikat ii vil'cl cmck lluO lul! sr l-limlor in kien sr goxvorrlon Ilo (lummuuisnui ^ 115,!i No,',-, volksseuuna «es«<tft»fte»e, Drutt «.Verlag : «ermama. lN^Z». ,i>r Verlag und Driickerei.FtlialeDreSden.DreSden.?l.>. Paliersiratzel?. K,rnnn2I0I2. VoslscheMonto Dresden S7N8 Vaneeonla Stadtban' Dresden "lr «>7»n Für christliche Politik uni» Kultur Redattlan der TSchstschen VolkSzeitnng DreSden-AUjurdl i, Polierftratze >7. sZernrus LU7N »ud rivlL. SchoberpIanlSleuersenkung Fortführung -er wirtschaftlichen und politischen Aufbauarbeit in Österreich v-l Nach Sicherung der Anleihe Wien, 8. Apiil. (i-esicr» sonv. lvie sie „Neue Tvecic Peene" erfäiut, bei Puu dee-kniiVlsr Schober eine rionfercni mit Vertretern «ne Pd i rischa ftS» ii nd Ha ndelslreise» siatt, in der -er iv.r oie Tiilistkeit Oer Ministerien auf Gnuo der Pesch,ins. ?.r Piilichnsielonseicn.', berichtclc. Schober lniidigte sin- die nahe H»l»nst, so bald die österreichische Anleihe stchergestelll sei» werde, wichtige geseligrberische Aeudcrunge,, „,,f dein tNediet vee Siener- ireseno mit dem ssicl einer Slcuersenlung an. Poch r eu>l>iiust ec die Vertreter der Industrie, uni ibre Wünsche in be?,ug „ns die sroioernnste» der Ngrorier, die beuorsiebende »> c o i s i a u d e e- o!! s o r i fe ? rmo die .l'undcloverlrostevechnudsunsten mil Tei-lsch,la»d. Ungzirn und onswstnwicn en>stcsten-,uncbinen. Tie osierreichische ?1 n v e s> i l i o n c-n n l c i h e ist gruud- stiulicb beivilligt unü baS V m! s s i o n S s o in i ie e bereite ge» b iiL> ei. Das Renhorker BanNiauv M organ n. Co. bat die Tiiurunst und b!e Bildulig de? Cniiistondinlldibite? übcruomnicn. Mil ''ii'nliiebl aus die bcoorsle'ljende Auslegung oer deutschen lX<l'- iNsillioiieinTollaranscibe boildelie es sich für die österreichische Nc- uienllig oarni», ,„!l ibrcni weil geringeren Anleihebegehren noch >>n- Ailslegillig der deulschen Lilileibc aus ldeui FuionMorti zu er» Tnnen. Nach schwierigen Verbandlnngcn ist cs den> Bauibau? -iorgail gelullgeli, seine cilropaischeu Partner zur Pissung eines !-e!gisch-sra»zöstsch-schwei,ierisch«n Konsoriiunis zu bewege», das ne Verpslichlmig übernahm, unter sz-ilbnmg des HanseS Morgan . deli drei Ländern sBelgicn. ^ranireicb illid die SchweiP an>- rol.gen. Tn Oesterreich ist nuler der Neglcrnna S-bobe, «ine duoei! >.-? inneren Wicveransüanes geleistet worden, die alle Anerkennung o.-rdieni. Durch die Per'nssnngsreiornl und das soeben angenonn n.ne Niititerrorgeselr sind -die GruMags silr eine Kottsolisiernng dcr siaallicben Arbeit gelegt worden. Die Verimnoinngen iil Nonl und Berlin baben anstclisiolilüch das oon Dr. Seipel begollnene böerl einer aktive» österreichischen ^riedellsvoiiiik lveilcigeiiiini. Damit sind die Poranssei.ningcn geschafren worden für die rin- leisten , an die sieb nun eine bleche wirlschoslevolilisch.-r ?!ussto - mastuastnien klllivsen sollen. Man neig, in Sen deutschen Landen nöl euch See- Mains da die Cnergie de'- österreichischen Slanime? abschabig in be- i!eiün. Dazu mag Oesterreich in der Vergangenstelt selbst mgn- che» Anlgfi geboten stasten. Die politische Arbeit, die Schober mit Unlcrsliii'.iiiig der Cbrisiiich-So.riale» uns C'-rosröenischen in in lestiell N.ollaicn geieine! bat, ist ein Mustersteispiel pouiiich.er stuergie lind Zielstrebigkeil. Deine Lristnllg kann uns siir die diusstauarbeit, die wir jesti in Deulscstland leisten müssen, ein 'eerloolle? Porstiiv sein. Das „Antiierror-Geselz" <V o n besonderer o st e r r e i ch i s ch er Seit e.) Wien, 7, -.'lpril, Line Selbsloersländlichiwu ist in Oesterreich Oiesest ge-wor- dcni jedermann, der Arbeit such! und finde!, darj arbeiten, ostnc dost er vor Ausnahme in den Betrieb nach seiner politi schen Gesinnung befragt würde, eine Prü'ung, die bi-cher oft mals weil strenger gehaust,abi wurde, a!s die der sachlichen Befähigung, Ein Gesetz, das der Boiksmund dezeichnend als ,.A n t i t e r r o r g e s e tz" ansgertisen ha!, slelii die demokra tische Freiheit der Arbeit in Oesterreich wieder her. Man sollte annehme». das, an dein Tage, da das An!ilorro,gcsetz Geltung erlange» wird — der liomniende August die ganze Arbeiter schaft Oesterreichs, in welchem poUlischen Lager sie auch steht, befreit auratmen müstle, da erst dann vor aller Welt Svkumeu- lierl erscheinen wird, das; der Einzelne seiner Gesinnung, zu der er sieb ossentiich belienut, auci, tviriiüch frei und ohne Angst um das tägliche Bio! Ausdruck geben liann. Gleichzeitig mil dem Gewissenszwang wird auch der Z> w a » g. Beiträge an eine Gewerkschaft zu bezahlen, enden, gleichfalls eine bedeutsame Neugestaltung im Leben des österreichischen Arbeiters, der bis her über seinen Arbeitslohn nicht srei verfügen üonnle. Der erste August wird auch für den Staut das Ende einer unfrei willigen Nolle bringen: der Staat, der über LäOOOO Arbeiter beschäftigt, legt an diesem Tage seine bisherige Steile als Kassier der Gewerkschaften nieder, er wird die GehaNsabzügc für die Gewerkschaften nick,! mehr -urchNikre». Die Beden timg alter dieser Momente liegt Klar. Der Tag. an dem das Antilerrorgese!; im Parlament a» genommen wurde, ist für die innerpoliüsche Geschichte der öfter reichlichen Republik sehr wichtig. Die Sozialdemokra tische Partei hat sicht geradezu selbst als zu schwach be zeichnet, um die Durchführung des Antilerrorgesetzes zu ver hindern und man darf wohl sagen, das; sie sich nicht zuletzt als ln dieser Frage moralisch zu sch,nach fühlte, da es galt, noch länger gegen eine primäre Formel der Demokratie, die Ge - s i n n u n g s f r e i h e i t, Widerstand zuleisten. Die Ausivir klingen des Gesetzes für die Ardeilsfreiheit lassen sich vorlautst nicht übersehen: völlig irrig ist natürlich die Annahme, als ol diese? Gesetz der Sozialdemokratischen Partei de» Todessivs, versetzen Konnte. Derartige Spekulationen verkennen die Ge gebeiiheitcn. Es bleibt aber immerhin abznwarten. welche Wir kniigen das Antiierrorgesetz ans die Arbeitrrschafi in writer r F-olge haben wird und ab das Gefühl, völlig Herr seines Wil lens zu sein, nicht manche Wandlungen erzeugen konnte. Fe- Sensalie, weis; der Arbeiter in Oesterreich in der Fniiunt:. gas; er kein politisch bedingtes Broi mehr eisen mutz. Oö und in welchem Ausmatze sich die Voraussagen der Gegner dm Sozial demokraten erfüllen werden, bleiben avzuwanen. FedeinaUs wird sich die Arbeiterschaft erst jetzt völlig frei und ohne Fwaiig enlscheideu können. Das Parlament beschlietzt mit Ser Erledigung des Ai n terrargeset;e.> cuie arbeitsreiche Winte> st.-ssion »ud die Bolks vertreier können in der Oesfeutilchkei! eine für siel, weil ge besserte Stimmung seslstellen. nuchdem bere is bedeukstche Par lameulsmudigkeil Platz gegriffen batte Alle Anerkennung vereinig! sich aber für die Person des B,,ndeslw»;iers S ch o - der, der Oesterreich in einer kurzen Feu uanue aus einer ge radezu verzweifelten Lage, aus nrgslet Bärgerk»iegspsnckwfe m eine Stellung gebracht hat. die alle Fe.eben des iuterualiv ualen Vertrauens für die N.publik ausweist. Beruhigung im Innern biete! und ein Wiederaustebeu des Glaubens an die eigene Kraft erkennen latzl. Umsall Macdonalds? Das neueste von der Flottenkoiiferenz. London. 8. April. Ans der Pariser Meldung, das, der tza,musische Ministerrat die Haltung Briands in London gebil- üg! hat. wird von den bisherigen Blättern geschlossen. Satz Frankreich die vorgeschlagene Formel skr Artikel 10 der Völker- biindssatzung aiinimint. Der diplomatische Korrespondent des „Daich Telegraph" versichert. Satz die Anslegungsformel, die Brianü mit nach Paris genommen l>at, «ine bemerkenswerte Ueberra schling enthalte. Glotzbrilunmen verspreche nämlich, in Gens in Zukunft mit Frankreich znsanilnenzuarbeiten, nnr die „Lücke" in der V ö i Ir c r b u » d s s n tz u n g zu schlief;«'». Diese Lücke bestehe in dein Paragraphen des Artikels 15. der den Mitgliedstaaten das Rech! gebe, zwischen Krieg und Neu- irafttat zu wählen, wenn der Völkcrbiindsrat keine Einstim migkeit erziele. Ter Korrespondent fügt hinzu: Die Franzosen sind für Einsetzung eines Schiedsgerichts, das im Falle eines Ttreiles durch Mehrheitsspruch über Recht oder Unrecht ent scheiden würde und somit England ieichl in einen Krieg mit einer anderen Grotzmacht verwickeln könnte. Es besteht ein völliger Widerspruch zwischen Macdonalds Haltung, wie vor l» Tagen von dem offizielle» Presteiinorniator des Foreign Ojsice verzeichnet wurde und seiner jetzige,, Haltung. Der mstzielle Wortjührer hatte damals erklärt, nach britischer Aus aüm-g ft, die Lücke in der Völluröundssatzung nickt eine Schwäche, sondern ei» Vorteil. Der Korrespondent schlicht, auch wenn Maedvnaids Zusage a» Briaud nur die Form einer fromme» Hoffnung Hai, wird Frankreich sie dock, als eine bindende politisch e Z u s a g «> betrachten. Der Sowjet-Terror London, 8. Apul. „Morning Post" metorl: Der svwielrnssische Grnerutwnint in London, Lkichess, Kai an nnaesästr 20 in England testende Russen, die früher bei der Sowjeistandetsvrguuikition beschäftigt waren, die Aufforderung gerichtet, -binnen 7 Tagen nach Sv w > e t r n s> sa ud z n r ückz n ke b r e n. Wenn sie dieser Anssardernng nicht Folge leisteten, würden sie die Staaiöange Hörigkeit der Sowjetunion verlieren, und c? werde da? Dekret de? Zeniralvvllziigeaiiöschnsse? von, 21 November 1020 gegen sie an gewendet werden, Fn diesem Dekret steitzt eS, ,,0.>>vrning Poll" znsvtge, Satz die 22eige>nng eines Sowieibiugers, der 'Anjso,ee- rnng zur Rücktest»- Folge ,;» icisien, mil B'e scst I a a na !> in e seine? »an»'» Vermögens und mit C> schien ung :n almden sei. „Mornino Post" verööenilict'1 anclr einen Auszug ans c-ne>» solche» Briese mil der Namensu»',,'! s.l-rii: des o'-euera! konsum. in Faksiiniie, 2'öu- ginge werden cs n>l> die eniopäiseken otegieruu.,.!, noei' qeiallc» lassen, bmaatz die stk'auslragien -der l"isise!'en Mact-Waoe, mifteii in den eurovist-eken bändern ibre» T.rrer io-!-eu.n nne damit das st r.-p gewä-stopsneet'! ict-mädstui ne-.teuer' Artikel 48 Die Nationalversammlung hat bewußt davon abge» sehen, der Reichs regt eruiig oder dem Reichsplüsidenteff ein allgemeines Verordnungsrecht zu gebe'». Nur für dey Fall, daß „im Reiche die öffentliche Sicherheit und Ord nung erheblich gestört oder gefährdet wird", sollte de» Reichspräsident in die Lage versetzt werden, „die zur Wiederherstellung der össentlichen Sicherheit und Ordnung notwendigen Maßnahmen zu treffen, erfordernden Fat!» mit Hilse der bewaffneten Macht einzuschreilen." Zu diesem Zweck darf der Reichspräsident auch voiübcrgebend die „Grundrechte" der Verfügung sVersammIungssreiheit, Postgeheimnis. Eigentumsrechte, Zensurfreiheil usw.j außer Kraft setzen, Die Maßnahmen des Reichspräsiden ten find dem Reichstag „unverzüglich zur Kenntnis zu geben" und müssen auf'dessen Verlangen außer Kraft ge setzt werden, Das ist der Inhalt des berühmten Absatzes 2 des Artikel U8 der Reichsverfassung, der jetzt in der politijchen Erörterung wieder eine jo große Roste spiel!. Der erste Reichspräsident hat von de» Ausnahmebestimmungen der Reichsverfassuitg oft Gebrauch machen müssen. Nicht we lliger als 1!! 8 V e r o r d n n n ge n auf Grund des Artikels -18 Abf. 2 N. V. tragen den Namen E b e r i, nur sieben Verordnungen den Namen Hi " d e u b u r g. Dis Verordnungen Hiudenburgs -waren zudem nur be stimmt, alte Verordnungen aufzuheben, sie schufen also kein neues Recht. In diesen Tai > a ch e n spiegelt sich die sor1> ch r e i kende K o n s o iio i e r u » g der Deutschen Republi k. Es würde einen Rück, schritt bedeuten, wenn setzt wieder von dem Verordn»««;---- recht des Reichspräsidenten in posiiivem Sinne Gebrauch gemacht werden müßt«'. Die häufige Anwendung von Ausnahmebestimmungen kührt zwangsläufig zu einer, sagen wir. weitherzigen Auffassung über de» Umfang des Rechts, den die Reichs. Verfassung dem Reichspräsidenten einräumt Das Regieren mit Ausnahmehestimmungen ist bequem und versührt da- zu, manches auf diesem vereinsnchren Wege durchzusühren, was der ordentlichen Gesetzgebung unbedingt Vorbehalte» bleiben müßte. Eine Durchsicht des Katalogs der IU8 vom Reichspräsidenten Ebert erlassenen Verordnungen ; igl da« mit aller Deutlichkeit. So ist die Ausprägung von 'R aiten- Pfennigen, die Umstellung oes Posticheckverkehrs ans Ren tenmark, der Schutz des Funkvertehrs. das Verbot von Tragen von MHitärunisorm und manches andere auf Grund des Artikel 18 Abs. 2 N. V. geregelt worden, ob wohl eine erhebliche Störung von Sicherheit und Ordnung ohne die Verordnungen wohl tanm zu besürchleu gewesen wäre und man die geringe Verzögerung, die die ordentliche Gesetzgebung mit sich gebracht hätte, wohl Hane in den Kauf nehmen tonnen Bei den jetzige» Erörterungen handelt es ach vor allem um die Frage, «ft, die zur Kajiensanierung nötigen Steuergesetze durch Ausnahmeverordnung des Reichsprä sidenten eingeführi werden könnten Man begegnet dabei vielfach der.str r l ü in l i che » Auffassung, daß es in diejeni Punkte im 'Reich nock keinen Prä;eden;sast gibt, weil de 'Steuernotverordnnngen von 102.", ans Grund -des Erniächi - gungsgesetzes. nicht aber au, Grund des Notoerordnuugs- rechtes des Reuksprändenien erlassen seien. Tatsächlich stützt sich die e r st e Sie u e r n o l v e r o r d n u >> g arn 'Artikel !8 Abs. 2 der'Reichsuersassung. Asterdings har »ich das Kabinett Lutster beeilt, iasart nach Vervaschiedung des Ermächügungsgeietzes die Sieuerndtverorduung lvon- wörilich ans Onnmd der Ermächtigung zu erlassen und die Verordnung des Reichspräsidenten auszukebe». Man wollte offenbar jede» Zweifel an die GüUigleii der 'Ver ordnung ansschließen. Noch im September uud November 1021 hat man aber, nach Erlösche» des Ermächtigungs gesetzes. aus den Artikel >8 zurückgegrifsen, diesmal »icki üm Steuer» zu erhöhen, jonderit u m Steuern ; u senken! Zur Frage des Perordnuugsrechles des Reichspraü> denken hat der Staatsgerichtshos bisher noch nie Stellung nehmen können, weil er vor dem Erlaß des lange ül'er- süllige» Gesetzes über die Nachprüfung der Versassnngs- mäßigkeit von Reichsgesetzen keine „Zuständigkeit" ^liennr besitzt. Es ist nun aber sehr interessant, daß der Staats gerichtshof schon einmal sich mit einem ähnlichen Fast zu beschäftigen hatte, der sich in Preußen ereignete. Dort er ließ eine in Demission b e s i n d I i ch e R e g i e. r u >i g Notverordnungen ans steuerlichem Gebiet. Der Staatsgerichtshof Hai'diese Verordnungen als rechtlich ; n l Ü j s i g ane > ta n n i und in ieiner Entscheidung aus- aesührt. daß man einer Negierung, auch einer nur ge- ichaftsleilenoen Regierung. einen Spielraum l a i s e n müsse darin was sie nach ihren, pflichtgemäße» Ermesten als GGaGinmg der öftenllichen Sicherheit oder als Voriiege» eines nngewöhnliäie» Notstandes aniebe. In der Enlsctw'idnng beißt es: „Den Noiaeiordniingen ge meinsam ist der Zweck, die Ordnung im .Haushalt des Staates, der iommnuuie» Verbünde n»d der Gemeinden sicher;nslesten. Die dazu erforderlichen 'Anordnungen mußten, wenn d-'r Rweck erreicht, die Anftsteliung des Haus.