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Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. M 67. 1886. Sonntag, den 21 März Lss I^issrs ben. »11s nooli 1auKS sisrsL V^ir Dir AsliörsL 2 enen er us .che mV ador e unseres «gen wir Dank für beim Bk' machtvolle tüd Theil- o reichem z Begräb- und La ¬ der Erde Teilnahme ;efühltesten n Pastor rm geehr- r das frei ein reicher ein „Ruhe ^lUKollULSL ssi VOL lisvvlSIQ Osinom LöüiAstliroQ! van ^udsln ksut <Üs Lrousu vir, voiisL2ollsrrl-8oIui l Md laiitsu vsr26Lssvllä§SL Voll 2rsus ilir ruid tür V^ir ^auoliLSQ kroft ontKSASL vsut Laissr ^illrolm vir! softvörsv L6L: Vas Losptsr Veins Hand, NÖAst lanAS Looli reAieren vu starL das veutsoks Vavä, Isur 8e§6Q und VeäeiliSQ Kei vsntselNaLäs vrd und Lftsil, varni mÖA' Votd verleiden vir, Laiser ^illrelin, Veil! Iluu, ilrm ist ss xsluLASL, vsr vsutsLlüanä stark bsvaokt, Vr Kat äsn I'silld b62Vlln§S2 Und vsutsoklanä §ross Asmaokt! Und mild trä^t vr dis Lrons, Vas Kosxtsr tükrt sr mild: 8o sit^t vr auL dem Lkrovs, Vin kook srkad'nes Lild! Astk. chletthe. Nit tsstsr Visd und Iren! ^Vir vollsn 2U vir stsksu In allsr I'akr und Notk! ^ir vollen init vir §sken Vereint bis in dsn Lod! z 1886. und Ge ¬ im Itter )ukel, der Gottes übcc- woh! kühlen roieder er aste. ^n disssin ^ir vollen nS ist Nr. 4 c-es ütesjährüM Re chs-Gesetzblattes ist ernhienen und itegr in der Expedi tion der unterzeichneten Behörden 14 Ta«e lann zur Einsichtnahme «ns: cht Nüra-! besonders Lechner. Das zu dem Nachlasse des verstorbenen Oeeonomen Heinrich Ludwig Weigel auf Pfeilhammer (Pöhla) gehörige Schiff und Geschirre, als: Wagen, Schlitten und Ackergeräts, sowie verschiedene Kleidungsstücks, Meubles, Glas-, Zinn- und PorzeLanaerLths als auch dec ganze Vorrath an Getreide, Kartoffeln, Bund- uuo Schültsnstrob soll am 22. und 23. PlSrj d. I. von Vormittag) 10 Uhr an gegen sofortige Baarzshlung öffenttiv versteigert werden. Pöhla, am 12. März 1886. ' ' 3 Die Ortsgerichte das. JnsettwuSgebith«« die gespalten» ZUl« 10 Pfennige, die zweispaltig« Leile M amtlicher Inserate M W Pfennige. Gesetz, betreffend die Feststellung des Rsichshaushalts-Etats für das EtatSjahr 1886/87 S. 29. — Gesetz, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Ler- waltnngen des Reichsheeres, der Marine und der Reichseiienbah tsn Z. 52. Die Stadträthe von Lößnitz, NenstädteL, Schneeberg und Schwarzenberg; die Bürgermeister von Ane, Grünyain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt und Wildenfels. Gott bat Illit vsissill rVkltöll, 0^. LLaissr-LöniA viob ^.IQ VsbsL uns srbaltsll, 8o AllädiA vätsrliob! rVillkonullSll! Vsil und 8s§sn! vsil, Laissr-LöniA, vir! 8o ^udsin vir slltASASll ^.U8 vollsva vsr^sL vir. vlld IllÖA' Amtsblatt für die königlichen Md städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels w genug es doch em Kran- rdsn,,oon zu müs- Schmiedsverkauf. Auf Antrag der Erden des Schmiedemeisters AnerSwald in Niederaffalter sollen die zu dessen Nachlaß gehörigen Grundstücke 1., Wohnhaus mit Scheune und eingebauter Schmiede, Beandcat. Nr. 20, 2 , Feld und "Wiese, Fvl. 89 des Grundbuchs für Niederaffalter, umfassend 1 b. 39„ a (2 Acker 154 OR), sowie das vorh aldsne Vieh (2 Kühe) Schiff und Geschirr «edst Möbel», Kleidungsstücken und dergl. Dienstag, den 23. März 1886, von Borm. 9 Uhr ab in oben bezeichnttem Wohnhaus öffentlich versteigert werden. KaufSbeoingangen sind an Gerichisstell« und bei dein GtUSMtzeS Heern Johan n Christian Harnisch in Dittersdorf, welcher auch weitere Auskunft ertheilr, ötnMsshen. Tsgesgeschichte. De«tschla«K. — Der Chauvinismus macht sich in Frankreich wieder in bedenklicher Weise bemerkbar. Er tritt in den Preß- organen der verschiedensten Parteien in unliebenswürdiger Form zu Tage. Man hat es hier nicht mit einer vorüber gehenden Tageserscheinung zu thun, sondern man steht einem wohlorganifirten Systeme gegenüber. Nicht blos bei den Erwachsene» wird der chauvinistische Geist durch die immer wieder auf das Tapet gebrachte Revanchsidee fort während genährt, sorrdern malt sucht ihn hauptsächlich der Heranwachsenden Jugend einzuimpfen. In den Schulen wird der Haß gegen die Deutschen ebenso eifrig und heftig gepredigt, wie in der Presse. Derselbe Geist hat zur Er richtung einer militärischen Jugendwehr getrieben, in diesen Schulbataillonen wird die lernende Jugend nicht blos in den Waffen und den taktischen Bewegungen geübt, sondern den zukünftigen Baterlandsvertheidigern wird auch in der nachdrücklichsten Weise der Haß gegen den Feind des Vater landes eiugeschärft. Daß dis Begeisterung für diese Ideen später nicht etwa erlischt, dafür sorgen die in den letzten Jahren zahlreich gegründeten und voltsthümlich gewordenen // Turn- und Schützenvereine. Daß diese Vereine nach be rühmten deutschen Mustern gegründet und organtsirt sind, wird der an übertriebenem Rationalstolze leidende Franzose freilich nicht zugeben wollen. In dielen Vereinen wird die Revanche-Idee förmlich gezüchtet, ihr Vertreter ist vor Allem der berüchtigte Deroulede, der bekanntlich im Jahre 1870 als angeblicher Offizier der Mobilgarde die Hauptstadt Schlesiens, in welcher er interairt war, mtter Bruch des Ehrenwortes heimlich verließ. Wie nahe ihm und seinen Ideen manche RegterungSkretse der französischen Republik stehen, das trat vor einigen Monaten hervor, als er neben dem KriegSmiutster Campenon bei einem Turner- oder Schützenseste präsidirte und als der französische .Unter richtsminister Paul Bert die Schulbücher mit gegen Deutschland gerichteten Bemerkungen versehen ließ. Der jetzt in Frankreich herrschende Chauvinismus, der uns Deutsch- mahnt, auf unseren republikanischen Nachbar ein wachsame- Auge zu haben, ist übrigens auch zum guten Theile ein Ausdruck der in der französischen Republik allge mein zu Tage tretenden Unzufriedenheit, die in de« wtrty- schastlichen Medergange de- Landes ihren Grund hat. Bet der Unsicheren Lage der Verhältnisse wird da- Kapital vor sichtig, der Unternehmungsgeist erlahmt, da- Vertrauen ver übrigen Länder zu Frankreich schwindet mehr und mehr. Da- find auch die Gründe, welch« dazu führten, den Pla» einer Weltausstellung in Paris falle« zu lassen. Die traurige Königliches Amtsgericht Lößnitz den 2/März 1886. sIckwbexch. gion erhalten" werden" bezeichnet den Anfang der Aera die ser innereu Friedenspolitik. Entsprechend dem tiefen reli giösen Gefühl unseres Kaisers suchte er die Heilung der socialen Schäden, an denen unsere Zeit krankt, auf dem Gebiete der Religion, welche das Evangelium der Liebe predigt. Es wirkte dies zugleich auch wie ein Appell an die christliche Nächstenliebe, der nicht ungehört ver hallt ist;, denn es sind gerade in den letzten Jahren von Großindustriellen namhafte Stiftungen zu Gunsten der im Dienste der Arbeit verunglückten oder in Folge ÄlterS er- w«rbLunfähiz gewordeurn Arbeiter gemacht worden. So sehr mau auch die edle Gesinnung der betreffenden Wohl- thäter anerkennen muß, so kann man es sich doch nicht ver hehlen, daß dadurch nur einem kleinen Theile der nach Hunderttausenden zählenden Nothleidenden geholfen wurde. Hier konnte nicht der Einzelne helfen, hier mußte der Staat und die Gesetzgebung helfend e.utceten. Eine kaiserliche Botschaft kündigte daher die Errichtung von Krankenkassen an. Auch durch andere Einrichtungen und gesetzliche Be stimmungen zeigte sich vielfach die Fürsorge für Vas mate rielle Wohl der arbeitenden Klaffe. Hoffentlich ist es un serem Kaiser noch vergönnt, die Wirkungen der soctalpoli- ttschen Gesetzgebung der Neuzeit zu beobachten. Der wohl wollende Monarch würde seine Regterungszsit mit besonde rer Befriedigung beschließen, wenn es ihm und seinen Rath gebern gelingen würde, durch diese Gesetzgebung die Unzu friedenheit, die tu weiten Kreisen der Arbeiter in Folge von Noth und Entbehrung mancherlei Art entstanden ist, zu bannen. Dem milden persönlichen Sinne unseres Kaisers, der auf Religion und fromme Erziehung so hohen Werth legt, würde es auch entsprechen, wenn er mit der streit baren römisch - katholischen Kirche Frieden schließen könnte. Allein mehr als seine persönlichen Wünsche gilt ihm das Wohl des Staates, er kann nur soweit entgegenlommen, als es das Staatsintereffe gestattet. Gelingt die Lösung dieser schwierigen Aufgaben noch bei Lebzeiten Kaiser Wil helm-, so wird die Geschichte den ersten Kaiser de- neu ge einte» Deutschen Reiche- als einen Herrscher zu verzeichnen habe«, dessen Erfolge M Kriege wie im Frieden gleich aus gezeichnete gewesen find. Daß eS dem greisen Kaiser ver gönnt sei« möge, auch diese Lorbeerblätter seine« RuhmeS- kranze hin,«fügen zu können, da- ist am heutigen Tage unser aufrichtiger Wunsch. Mit unseren Glückwünschen, die wir heut dem Herrscher darbrtngen, vereinigen wir den in nigen Dank gegen die Vorsehung, die ihn uns gegeben und bis in sein hohes Sreisenalter jthm die Frische des Geistes und, de- Körper« bewahrt hat. Freudig wollen wir in den Ruf einsttmmen, der heut au- jeden echten deutschen Manne- Herzen zum Himmel dringt: Gott schsttze, Gott erhielte »Eifer Wklhel«! Zu« 22. März 1886. Der Flapgenschmuck, der beut an allen Octeu des Deutschen Reiches die Häuser ziert, die festlichen Veranstal tungen mancherlei Art, welche heut überall, wo Deutsche wohnen, begangen werden, sie find nur ein äußerliches Zei chen der freudigen Antheilnahms des gekämmten Volkes an dem heutigen Festtags Der Heldengreis im Silberhaar, der beut in sellei.rc Rüstigkeit und Geistesfrische seinen 89. Geburtstag begehr, hot sich durch seine Thate», durch seine langjährige, an Ruhm und Ehren reiche Regierung, durch seine ost bewiesene Leutseligkeit gegen Jedermann die Her zen des Volkes gewonnen, das heut begeistert zu seinem Herrscher, den ganz Europa als Friedensfürsten preist, em- porbltckt. Vom Fels z rm Meer, in Schloß und Hütte wird heut Kaiser Wilhelms in Liebe und Verehrung gedacht. Der fast neunzigjährige Greis nimmt heut in seinem Schlosse zu Berlin die Gratulationen dreier Thronfolger aus dem Hause Hohenzollern entgegen, gewiß ein seltenes Eretgniß in jedem Herrscherhause. Der königliche Hof, die verbündeten deut schen Fürsten oder deren Bevollmächtigte, die Gesandten der auswärtigen Staaten, die Deputationen der Armee und die Vertreter des Volkes, sie Alle bringen heut Kaiser Wilhelm persönlich ihre Glückwünsche dar. Der Kaiser wird trotz seines hohen Alters dir zahlreiche Schaar der Gratulanten auch in diesem Jahre wiederum persönlich empfangen. In seinem Pflichteifer kennt er an diesem Tage keine Schonung feiner Person. ES scheint, als ob die gewissenhafte Erfül lung des „Dienstes", den sich unser Kaiser selbst auferlegt, ihn in der an ihm stets bewunderten körperlichen und gei stigen Frische erhält. Wer den Monarchen an dem Tage feines Regierungsjubiläums und erst jüngst bet den Hoffest- ltchkeiten gesehen hat, war freudig überrascht von seinem gesunden Aussehen und der Lebhaftigkeit, mU welcher er d«w Verlauf der festlichen Veranstaltungen folgte. Auch an der Politik nimmt der Kaiser nach wie vor lebhaften Antheil. Bei Gelegenheit der großen Polendebatten im preußischen Abgeordnetenhaus« haben wir erfahren, daß er auch fernerhin an seinen bewährten treuen Rathgebern fesk halten wird, und daß wir, wie Fürst Bismarck humoristisch ausführte, vor einem Ministerium Wtndthorst, Bebel, Rich ter bewahrt bleiben. Ls ist.der Wunsch de« greisen Helden- katser«, der auf den Schlachtfeldern Fraickreichs Erfolg- er rungen hat, die alle Welt bewundert, nachdem er durch die Diachtstellung, deren sich da- Deutsche Reich gegenwärtig er freut, den Frieden nach außen gesichert hat, seine langjäh rige segensreiche Regierung damit aozuschlteßen, daß er dem deutschen Volke auch den Frieden im Innern wiederberstellt. Da« bekannte kaiserliche Wort: „Dem Botte soll-dv Mi- «rscheiut täglich, mit Au-nahme de, Soun» und Festtage. "Geis vierteljährlich 1 Marl SO Pfennige. herzlichen 1886. Wittwe ern. hl sofort )