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Volkszeitung IrHtlirj I »»I «SchtiUNch. M»n«tlIG«r v«Mg^r«I» nmh lrign «Inschl. P> Pf-, bzo. « Ptg. riSgiiloh, 170; durch »I« Post 1.70 «I»lchN«»IIch PoKüixnoelsimg»»«»!!-,, pljllgNch ist Psg. Poft-Bestellgrw. st!uz«l-Pr. 10 Psg. Smnabocd. und 8eItta-»-7r«. ik Pfst. stbbefttllungen »Uli«» spL1«st«n, «In« kVoch« vor kldlans d«r B«zug^«U schrlftNch d«k« v«r!a- «ingegang«, s«1«. Unser« Irigrr »Urse« kl« kldb«st,lluirg«, »»lz«ge»,e-»«». ««rlagsorl Dreoden. klnzelgenprels«: dl« tlpalUg« v »im drelt« 8«lk t Ps-Z fstr gamlNenanz«!-«» I Psst 8«, Plotzwllnlch« a,n«n »l, kl« ««wstk KP««. . — Nummer 289—38. Iahrg SachMe LchrisskUun-: vr«»d«»-kü, Polkrstrrch, 17, 8«rrmif «711 ». 11011 <S«lchIst,st«IK, Druck und v»klu-: Lrrnrank Buchdrucker«« und Brrlrrg LH. und 0. Mnkl, PoNerstratz, 17, Frrnrus «011, Postscheck: Nr. U«, 8-nck: Stadtia« vr««de, 7K. «7«7 Freilag, 8. Dezember 1939 2m Fall, von d»h««r »«walt, tk'bol, «Innelend«, ««kleb» stSrunzen Hal d«r Bejleh«r »der kv-ibungtieUxiN»« kl« Ansprüche, soll, dl« Zeitung in deschrllnktem Umsang«, orr- spötel oder nicht «rschelnt. SrsIIll«n,«nr»t»D,««d«». Tagcsbeschl des Großen ZaschistemalS Oie Beziehungen zwischen Italien und Deutschland bleiben die alten — Italien wird seinen Handelsverkehr zur See auf das entschiedenste sicherstellen Bündnispakt mit Deutschland voll bekräftigt Rom, 8. Dezember. Auf der ersten Sitzung des Großen Rates des Faschismus seit Kriegs beginn hat Autzenminister Graf Ciano, wie das amtliclze Kommuniguä besagt, einen Bericht übet die internationale Lage erstattet, der 2)4 Stunden dauerte und vom Grohen Rat mi) Beifall ausgenommen wurde. Hierauf nahm der Duce das Wort zu einer 1)4 stündigen Rä>e. Sodann wurde folgen der Tagesbefehl angenommen: „Nach Entgegennahme des ausführlichen, auf unwiderleg liches dokumentarisches Material gestützten Berichtes des Außenministers bestätigt der Große Rat des Faschismus, daß die dem Kriege unmittelbar vorausgegangenen Ereignisse und der Charakter einer statischen Belagerung, den der Krieg an der Westfront jetzt angenommen hat, ferner seine vorwiegend auf wirtschaftlichem Gebiet mit der Blockade und Gegenblockade erfolgte Entwicklung und die In der territorialen Lage sowie in dem Kräfteverhältnis zwischen der Ostsee und den Kar gathen cingetretenen Verschiebungen den Beschluß des Minister rates vom 1. September, der die „N i ch t k r i e g f ü h r u n g" Italiens festsetzte, in vollem Umfange recht geben, einem Beschluß, der bis jetzt die Ausdehnung des Konfliktes auf Cüdostcuropa und das Mittelmeer vermieden hat und den der Große Rat bestätigt. Gegenüber tendenziösen Informationen ausländischer Her. Kunst erklärt der Große Rat, daß die Beziehungen zwischen Berlin, 8. Dezember. Das Oberkommando der Wehr- macht gibt bekannt: Im Westen geringe örtliche Spähtrupptätlgkcit. Die Luftwaffe führte mit stärkeren Kräften Kon- trollflttge über der Nordsee durch und streifte dabei auch die Ost Küste Schottlands in niedrigster Flughöhe ab. Eine deutsche Staffel wurde östlich des Firth of Forth »on britischen Jägern erfolglos angegrisfen. Aus dem Rück- flug mußte ein deutsches Flugzeug wegen Motorstörung eine Notwasserung vornehmen. Die Besatzung verließ das Flugzeug lm Schlauchboot. Flugsicherungskräste zur Bergung der Be satzung sind unterwegs. SrttWer „Geleit-Sch,!»" tllcht Oslo, 8. Dezember. Die norwegische Handels- und Schiff fohrtszeitung bringt in einem Telegramm aus Bergen den aus führlichen Bericht der jetzt dort angckommenen Mannschaft des kürzlich an der englischen Ostküste torpedierten norivcgischen Tankschiffes „Reals". In dem es heißt: „Wir waren unterwegs von Philadelphia nach Kopenhagen und wurden von den Eng ländern nach Kirkwall aufgebracht. Mit zwölf Mann Prisen besatzung an Bord ging es in einem Gelcitzug nach London. Der Tanker wurde plötzlich mitschiffs von einem Torpedo ge troffen und brach in zwei Teile auseinander. Bei Eintreten der Explosion stob der ganze Geleitzug in Heller Flucht ausein- ander, als er sah, wie cs uns erging. Wir bemannten die Boote und wurden nach zwei Stunden von einem italienischen Schiss ausgenommen." Todesfahtten um England Stockholm, 8. Dezember. Nach einem in Göteborg einge- troffenen Telegramm ist der Dampfer „Vinga", 1930 Tonnen, nach einer Explosion gesunken. Die Besatzung von 21 Mann wurde von einem dänischen Dampfer an Bord genommen. London, 8. Dezember. Der Sekretär der Admiralität be dauert. berichten zu müssen, daß H. M. Trawler „Washington", 209 Tonnen, gestern in der Nordsee auf eine Mine lief und sank. Amsterdam, 8. Dezember. Wie aus Umuiden berichtet wird, ist der holländische Ftschdampfer „Sllvain" seit längerer Zeit überfällig. Es wird angenommen, daß er gesunken ist. Amsterdam, 8. Dezember. Wie das „Algemecn Niederlän dische Pressebüro" meldet, hatte das holländische Frachtschiff ..Tajondoen" der Dampfschiffahrtgesellschaft Nederland, der im Kanal gesunken ist. 8159 Registertonnen. Er war auf dem Wege nach Niedcrländisch-Indien. Einschließlich der Fahrgäste befanden sich 67 Personen an Bord. Einem Telegramm des Kapitäns zufolge, wurden alle Passagiere gerettet. Sechs Mann der Besatzung werden vermißt. Brüssel, 8. Dezember. Wie aus Ostende gemeldet wird, hat der belgische Fischdampfer „Memling^ In der Nähe der eng lischen Küste 25 Schiffbrüchige des norwegischen Tankdampsers „Britta" gerettet, der in den englischen Gewässern gesunken ist. Die „Britta" (021-1 Br.-R.-T.) hatte eine Besatzung van 8t Mann. Man glaubt, daß sechs von Ihnen ums Leben gekommen sind. Die geretteten Besatzungomitglieder, unter denen sich sechs Verwundete befinden, wurden in Newlyn an Land gesetzt. Italien und Deutschland so bleiben, wie sie von dem Bündnlspakt und bei dem wiederholten Gedankenaus tausch sestgelegt worden sind, der vorher und nachher in Mai land, Salzburg und Berlin stattgcsunden hat. Der Große Rat stellt fest, daß alles, was Im Donau« und Balkanraum geschehen kann, bei den gemeinsamen Land- und Seegrenzen, die durch die Bereinigung des König reiches Albanien mit dem Königreich Italien noch größer wur den, Iialien unmittelbar interessieren muß. In bezug auf seinen Handelsverkehr zur See beabsichtigt Italien, diesen Verkehr sowohl mit Rücksicht aus sein Prestige als auch seine unbestreitbaren Lebensnotwendig kelten in der entschiedensten Weise sicherzustcllcn. Schließlich zollt der Große Rat dem vom Außenminister dvrchgeführten Werk lebhaften Beifall und erteilt ihm den Auftrag, demnächst vor der Faschistischen und Korporativen Kammer über die Wechselfälle und Phasen der internationalen Politik der letzten Zeit zu berichten." «- Zu Beginn der Sitzung hatte der Duce des im Sommer verstorbenen Kammerpräsidenten Constanzo Ciano ge dacht. der von Anfang an dem Großen Rat des Faschismus angehört hat und dessen Geist — wie Mussolini betonte — bet seinen Beratungen auch weiterhin immer zugegen sein werde. Amsterdam, 8. Dezember. Der holländischen Presse zn- folge ist vorgestern auch der griechische Dampfer ..Paralos" (3185 Tannen) in der Thcmsemiindung auf eine Mine gelau fen und gesunken. London, 8. Dezember. Wie gemeldet wird, ist der 4607 Tonnen große englische Dampfer „Ckanchellar" infolge eines Zusammenstoßes mit einem anderen Dampfer gesunken. Der Kapitän und die Besatzung wurden gerettet. Abschied der Sowjetabordnung von Krokau Die freundschaftliche deutsch-sowjetische Zusammenarbeit erneut bekundet Krakau, 8. Dezember. Der Besuch der Sowjetabord nung für die Umsiedlung im Generalgouvernement für die besetzten Gebiete fand am Donnerstag seinen A b - schluß mit einer Fahrt in die Berge der Hohen Tatra. Die Delegierten der Sowjetunion traten dann im Sondcrzug über Krakau die Rückreise nach Russisch Przcmysl an. Der erste olsizielle Besuch einer Abordnung führender Per sönlichkeiten der Sowjetunion beim Gencralgouverncur in Krakau hat bewiesen, daß jetzt im Zeichen der freund schaftlichen deutsch-sowjetischen Zusammen arbeit alle Voraussetzungen sür das große Friedenswerk der Umsiedlung vorhanden sind. Besuch de- Oberkommandierender, der estnlschen Armee in Moskau Moskau, 8. Dezember. Am Donnerstag traf -er Oberkom- mandierende der estnischen Armee. General Laidoner. in Moskau ein, wo er sogleich nach seinem Eintreffen vom Ver- teidigungskommissar der Sowjetunion. Marschall Woroschi low, und danach vom Vorsitzenden des Rates der Volkskom missare und Nußenkommissar Molotow empfangen winde. Am gleichen Tage gab Woroschilow zu Ehren Laidoners ein Essen, an dem auch Stalin und Molotow teilnahmen. Sie Konferenz der Außenmlnifier Dänemarks, Norwegens und Schwedens Kopenhagen, 8. Dezember. Die Außenminister von Däne mark. Norwegen und Schweden, die ani Donnerstag in Oslq versammelt waren, haben, wie von amtlicher dänischer Seite mitgeteilt wird, die Fragen, die sich aus dem finnischen Appell an die Genfer Liga ergeben, erörtert und sich darüber geeinigt, zu versuchen, alles zu tun, was seitens des Völkerbundes nütz lich sei, nm eine friedliche Verständigung zwischen der Sow jetunion und Finnland herbeizuführen. Sie haben auch die Auswirkungen, die der Krieg in Finnland auf die all gemeine Läge haben könne, besprochen sowie endlich einzelne Fragen von geringerer Bedeutung behandelt, die die Tätigkeit des Völkerbundes betreffen Die Außenminister lmben die Ge legenheit ihres Zusammenseins benutzt, nm sowohl an den ioländiscl-cn Erstministcr wie an drn jinnischen Außenminister telegraphisch Grüße zu senden. Deutschland und die finnische Frage Berlin, 8. Dezember. Angesichts ebenso böswilliger wie törichter und politisch kindlicher Unterstellungen werden in einer Verlautbarung die Beziehungen Deutschlands zu den nordischen Ländern in den letzten zwanzig Jahren einer kritischen Prü fung unterzogen. Es ist kein Zweifel, daß die Völker des Nordens in Deutschland immer eine besondere, auf historischen und gefühls mäßigen Gründen beruhende Snmpalhie genossen haben. Diese Snmpathie ist aber im Verlauf der letzten zwanzig Jahre mehr und mehr eine einseitige geworden. In den sür Deutschland so bitteren Jahren der Nachkriegszeit hat keines der Länder sein Gewicht gegen das dem deutschen Volke angetane ungeheuer liche Unrecht in die Waagschale geworfen. Als in Deutschland der Nationalsozialismus die Macht übernahm und das deutsche Volk unter Führung von Adolf Hitler begann, seine Fesseln abzuschülteln. da wurde von dem überwiegenden Teil der Presse des Nordens dieses Ereignis nicht etwa freudig begrüßt, sondern fast jeder Schritt zur deutschen Selbständigkeit und jede Tat des Führers zur Be seitigung des Versailler Vertrages emer hemmungslosen Kritik unterworfen. Bis in maßgebende Kreise hinein ging die syste- matische Ablehnung alles dessen, was aus dem Drillen Reich kam. so daß von deutscher Seite nickt selten ossizielh- Wege beschritten werden mußten, um diesem uuerträalicheu Zustande cntgegenzutretcn. Besonders ausfällig zeialen sich die Folgen der systematischen Hetze gegen Deutschland in den nordischen Ländern, als Deutschland sich im Laufe dieses Jahres bereit erklärte, mit den kleinen Staaten des Nordens Nichlangrifis- vcrlräge abzuschließen. Während mit Dänemark und den bal tischen Staaten die Verträge zum Abschluß kamen, waren cs Schweden. Norwegen und Finnland, die sick desinteressiert zeigten. Schweden und Norwegen erklärten aus prinzinüülen Gründen, Finnland aber hat damals den Abschluß eines Nicht angriffspaktes mit dem Deutschen Rück abaeleknl. obwohl- Deutschland nicht das erste Land gewesen wä> e. mit dem Finn land einen solchen Pakt abgeschlossen Kälte. Blum auch damals dcutscium politischen Kreisen die Haltung Finnlands unver ständlich nmr. so geht mau nach den E-mhrungen der seit herigen Entwicklung nicht sebl in der Ann ibin u daß der seiner zeitige finnische Entschluß in wütgehendem Blaße van den englischen Kriegshetzern becünilußt war. von denen über andere skandinavische Politiker sei'ker die lebka'Iessen Fäden nach Helsingfors gesponnen wurden. Seit Ausbruch des Krieges mit den Weltmächten nun hat sich die Haltung der nordischen Länder nicht etwa geändert, sondern Deutschland, das keinerlei Divergenzen mit den nordischen Staaten hat und von jeher in seiner Geschichte für deren Interessen eingetretcn ist. mußte wiederum erleben, daß es gerade die Staaten des Nordens waren, die in ibrer Presse und in ihren Handlungen alles andere als eine wohl wollende Haltung deutschen Belangen gegenüber einnahmen. Jedes Land möge seine Sympathie da wählen, wo cs ihm am besten dünkt. Es soll sich dann aber nicht darüb-r beklagen, wenn ihm seinerseits nicht jenes Maß an Sympathie entgegen gebracht wird, auf das man bei ihm seit Jahren vergeblich gewartet hat. Das Deutsche Reich kennt sehr wohl die Berpilichlung der Dankbarkeir und der Treue, aber leine Freundschaft liegt nicht auf der Gasse, wo sic jeder nach Belieben sich wieder nehmen könnte, nacichem er sie vorher ausgcschlagen hatte. Das Deutsche Reich hält denen die Treue die ihm die Treue halten, das Deutsche Reich steht denen bei. die ihm beistehen, das Deutsche Reich nützt dem. der ihm nützt. Das deutsche Volk bat nichts gegen das finnische Volk, im Gegenteil, Das deutsche Volk hat keinerlei Feindscimst gegen die Völker des Nordens. Es ist zu Holsen, daß die Leiter der Gelchick« unserer nördlichen Nachbarn eines Tages sich darüber Gedan ken machen und sich die Frage vorlcgcn werden, ob es besser ist. wie in den vergangenen Jahren, den Einflüsterungen eng lischer Völkerbundsapostel und Kriegshetzer ein williges Ohr zu leihen oder dem natürlichen Interesse ihrer Völker nach einer Freundscimst mit dem deutschen Volke sichtbaren Aus druck zu verleihen. Neben der Materie noch Erpressung! Engländer lassen sich von aufgebrachten neutralen Schissen Bußgelder zahlen. Montevideo, 8 Dezember. Die Mannschaft eines hier eingetroffencn spanischen Schiffes sagte aus. daß ihr Schiss, die „Eabo San Antonio", auf der letzten Ausreise 15 Tage von Engländern festgehalten wurde. Die Schikanen der Durchsuchung wurden noch gesteigert durch das Einzieheu von Bußgeldern (!) vom Warnungsschuß angefangen bis zur Zahlung von Geldern sür die britische Wache. Im Gegensatz zu dem iveiteren zeitrautwnden Festhalten durch englische und französische Schiffe wird das Verhalten deutscher U-Boote lo hend herausgestrichen, die lediglich neben dem spanisci)en Schiff austauchten und es begrüßten. Oie geftrigen Englandflüge unserer Luftwaffe