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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemem-erat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Sroßröhrssorf, Hauswalde, Arankenthal and Umgegend, Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zvei Mal: Mittwoch und Sonnabend s donnementtprei» inkl. de« allwöchentlich beigegebenen .Illustrierten Unterhaltung«blatte«" rierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bet freier Zusendung durch Voten in« Han« 1 Marl vv Pfennig», durch di» Poft I Mark exkl. Bestellgeld. Jwfernte, die 4 gespalten« Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung»bÄ« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wi Rabatt nach Ueberetnkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag */,1i Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,11 Uhr «inzusendeu. Lckriflleikung, Druck unö Verls- von N. Lchurig, Lrelnig. Nr. 83. Mittwoch, den 1«. Oktober ML 22. Jahrgang Diejenigen Gewerbtreibenden von hier, die schon zu.Beginn deS Jahre« 1913 dem Gewerbebetriebe im Umhrrzieben nachzugehen beabsichtigen, werden hiermit aufgefordert, ihren Antrag ans Ans- stellnng eines Wandergewerbescheines schon jetzt im Gemeindeamte zu stellen. Im Unterlassungsfälle haben sie sich die Nachteile, welche durch spätere Anträge entstehen können, selbst zuzuschreiben. Nach der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 4. März 1912 „Reichsgesetzblatt l Seite 8s» haben die Antragsteller eine Photographie in Difitenkartenformat nnans-1 gezogen beizubringen. Diese muß ähnlich und gut erkennbar sein, eine Kopfgröße von min destens 1,5 cm haben und darf in der Regel nicht Liter al» fünf Jahre sein; sie ist zu erneuern, wenn in dem Aussehen des Gewerbtreibenden eine wesentliche Veränderung einge- treten ist. Bei gemeinsamen Wandergewerbescheinen (8 6V ä Abs. 3 der Reichsgewerbe-Ordnung) genügt die Photographie des Unternehmers, wenn ein Unternehmer nicht vorhanden ist, die eines Mitgliedes. Bretnig, den 14. Okt. 1912. Der Gemeindevorstand. Neueste Nachrichten. Pari«, 14. Oktober. Die „Agencs Havas» meldet au» Belgrad vom 13. v. M.: Da» allgemeine Gefühl ist, daß der Konflikt unv-rmeidlich ist. Ueberall findet man, daß die jetzige Lage nicht andauern kann. Dcr entscheidende Augenblick nähert sich. Die Aufrechterhaltung der Truppen auf K:iea«fuß bedeutet ein finanzielle» Opfer, da« nicht länger ohne Ziel und ohne Erg«bin« gebracht werden kann. Der Kriegszustand kann also bereit« al« bestehend angesehen werden und die Kriegs erklärung ist nur noch eine Formsache. Belgrad, 14. Oktober. Emer um 9 Uhr früh au« Riftowa- eingegangenen amt lichen Meldung zufolge überschritten heule morgen um k Uhr die türkischen Truppen die serbische Grenze in der Gegend von Ristowatz und griffen die serbischen Truppen an. Der Kampf hat begonnen. Konstantinopel, 13. Okrober. Hundertzwanzig anatolische Bataillons mit einem Effektivbestand von je 1000 Mann werden mit der anatolische» Bahn nach der europäischen Türkei transportiert werven. 12 Züge «erden täglich hier eintreffen. Sofia, 14. Okt. Hier wurde wieder «in Selbstmord au« politischen Gründen be gangen. In einem Hotel erschoß sich der be kannte mazedonische Führer Lasaroff, weil er infolge eine« schweren Leiden» verhindert ist, sich dem Freiheitskampfe seine» Lande» anzu- schließen. OertliÄeS und HLH fische-. — Zur Wahl der Berkrauendmänner und Ersatzmänner für dle Ängestelltenversicherung sind folgende Vorschlagslisten bei der Kgl. Amtshauptmannschaft Kamenz eingegangen: I. Für die versicherte'n Angestellten: Vorschlagsliste der Heuplausschußverbände de» Deutschnationalen Handlung«gehilsenver- bande« Hamburg, de» Verbände» Deutscher Handlungsgehilfen Leipzig und de» Deutschen Werkmeisterverbander Düsseldorf ; eingegangen am 21. September 1912: Vertrauensmänner: I. Reißmann, Alwin, Kcankeakaffenkaffiecer. Großröhrsdorf. 2. Meyer, Max, Buchhalter, Königsbrück. 3. Haase, Georg. Buchhalter, Großröhrsdorf. 1. Ersatzmänner: 1. Meißner, Edwin, Buchhalter, Bretnig. 2. Walter, Johanne«, Geschäftsführer, Königs- brück. i3. Schulze, Gotthold, Werkmstr., Königsbrück. 2. Ersatzmänner: 1. Brosche, Franz, Kassierer, Ohorn. 2. Schierz, Max, Buchhalter, Großröhrsdorf. 3. Gräfe, Paul, Buchhalter, Großröhrsdorf. L. Vorschlagsliste de« Verbände« der .Güter- beamten; »ingegangen am 28. Sept. 1912: Dertrauen«männer: 1. Rassig, Gustav, Oberförster in Ohorn. 2. Bormann, Max, Inspektor in Biehla. 3. Irmscher, Friedrich August, Brennereileiter in Weißdach bei Königsbrück. 1. Ersatzmänner: 1. Naumann, Bruno, Revierförster in Gödlau, 2. Gratzmüller, Ernst Martin, Inspektor in Wohla. 3. Rösch, Max, R-vlersörster in Dobrig. 2. Ersatzmänner: 1. Zimmermann, Johurn, Ha«»oat«r und Inspektor in Lieiks. 2. Kühler, Joses, Retchigräflicher Förster in Bulleritz. 3. Hetnig, Hermann, Inspektor in Reichenbach. 4. Tschierstch, Otto, Rsmersöcster in Biehla. Ü. Vorschlagsliste de» Äewerkschaftskartell» für Pulsnitz und llmgegena; eingegangen am 28. Sept. 1912: Vertrauensmänner: 1. Fciedmeier, Max, Lagerhatter, Söniq»drück. 2. Klotzsche, Emil, Geschäftsführer, Pulsnitz M. S., Konsumverein. 3. Schöne, Bernhard, Werkmeister, Ogorn. 1. Ersatzmänner: 1. Senf, Hermann, Lagerhalter, Großröhrs dorf, Konsumverein. 2. Seifert, O» oald, Lagerhalter, Lichtenberg, Konsumverein. 3. Sämann, Gustav, Lagerhalter, Elstra, Kon sumverein. 2. Ersatzmänner: 1. May, Bruno, Lagerhatter, Gersdorf, Kon sumverein. 2. Kegel, Emil, Lagerhalter, Obersteina, Kon sumverein. 3. Schöne, Olto, Lagerhalter, Pulsnitz M. S., Konsumv-rein. II. Für die Arbeitgeber: 0. Vorschlagsliste des Verband«» Sächsischer dansfadrikanten, Sitz Pulsnitz; eingegangen am 28. Sept. 1912: Vertrauensmänner: 1. Großmann, Max, Kommerzienrat, in Firma C. G. Broßmann in Großröhrsdorf. 2. Gebler, Max, Fabrikbesitzer, in Firma Gotth. G-bler u. Sohn in Bretnig. 3. Schurig, Arthur, Fabrikbesitzer, in Firma I. G. Schurig in Großröhrsdorf. 1. Ersatzmänner: I. Raupach, Fritz, .Fabrikbesitzer, in Firma Schurig-Raupach in Pulsnitz M. S. 2. Rammer, Alwin, Fabrikbesitzer, in Firma Fr. Jos. Rammer m Ohorn. 3. Schöne, Max, Fabrikant, in Firma W. F. Gebler in Großröhrsdorf. 2. Ersatzmänner: 1. Menzel, Hermann, Fabrikbesitzer, in Firma , Dresdner Tischfabrik in Großröhrsdorf. L Schurig, Martin, Fabrikbesitzer, in Firma F. A. Schurig in Großröhrsdorf. 3. Gebler, Paul, Fabrikbesitzer, in Firma T. F. Gebler in Bretnig. . — Der Landesausschub desLandesoerbandes sächsischer Feuerwehren hielt am Sonnabend und Sonntag in Dresden längere Sitzungen ab. Auf der Tagesordnung standen an erster Stelle Mitteilungen. Dieselben betrafen die Gebührenordnung, die Unfall- und Hasipflich:- versicherung, die Anstellung de» neuen Vsr- bandssekretär«, die lebhafte Inanspruchnahme de» Feuerwehrheim« in Karlsbad, zwei Uattr stützungen für bedrängte Feuerwehrleute aus der König Friedrich-Auguststiftung, die Wer bung von Mitteln für die Errichtung und Ausstattung eine» Feuerwehrheim» im Deut schen Reiche, Diplomatenangelegenh-it-n, dis Stiftung einer besonderen Auszeichnung für Leistung einer ununterbrochenen 40jährigsn freiwilligen Feuerwehrdirnstzeit, die Erstattung von Gatachten an dte Kgl. Brandverstcherung«- '.mmer und andere Behörden. Der nächste sächsische Feuerwehrtag wird 1914 in Bautzen abgehaltrn. — Für den Geschäftsverkehr mit Serbien bringen die vom R-ichsaal de« Innern herau«- gegevenen „Nachrichten für Handel und Industrie" fotzenden wichtigen Wink: „Die Iiroische Regierung hat für die Dauer de« Mobilmachungszustanoe« ein Handeltproviso- rium für da» Inland erlassen, dessen Wirkung sich jedoch auch aus Zahlungen nach dem Aus land erstrecken muß, weshalb einstweiirn Lor- sicht bei der Kreditgewährung geboten ist. Eme ordnungsmäßige Erledigung von Rekla mationen durch dis serbischen Behörden ist zurzeit nicht zu erwarten, va bei allen Be hörden der Geschäftsgang wegen der Einzieh ung der Beamien stockt. Vorsicht ist jedenfalls z. Z. allen Balkanstaaten gegenüber angebracht. Großröhrsdorf. Am1. Kirmeilage abend» wurde beim „Anker" hier ein 30 jäh riger Mann von nnem fremden Automobit über fahren und dadurch sehr schwer verletzt. — Ein Luftballon vom Sächsischen Luftschiffsr- oerein, mit einem Herrn und einer Dame al» Insassen, landet« am Sonntag nachmittag» auf dem Felde in der Nähe der „Schäferei». Ec unternahm dann mehrere Ausfahrten in Höhe von 100 Metern, an denen sich da« Pub likum gegen eine Gebühr beteiligen konnte. Zittau, 13. Okt. Mit ,der Schweine zucht in städtischer Regte beschäftigte sich der Rat anläßlich eines dahingehenden Vorschlags« eine« Landwirte« aus der Umgebung. Hier nach sollte die Zucht und Mast der für dte Bswohnerschast erforderlichen Schlachtschweine vom Rate selbst in die Hand genommen wer den. Es wurde jedoch beschlossen, infolge des bedeutenden Risiko» und weil ein derartiges Vorgehen bisher von den Städten nur ver einzelt in der Praxi» angewendet worden ist, sie Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Dresden. Zur Angelegenheit des Rechts- aniyalj« Bschorer, veflen Verschwinden gemel det wurde, erfährt der „Dr. Anz.» noch, daß es sich nicht um nur 20 000 Mk. Mündel gelder bei den Unterschlagungen handelt, son dern um insgesamt 60 000 Mk. Wie ver lautet, soll der verschwundene Anwalt außer dem bedeutende Schulden haben. Er wird bereits seit dem 2. d. M. vermißt und man hat '.noch keine Spur davon, wo er sich hin- gewandt hat. Sein Bureau in der Johann- Georgen-Allee Nr. 8 ist von der Behörde geschlossen worden. Dresden, 13. Okt. Sprünge von den Eiabrücken. Am Sonnabendabend stürzte sich das aus Görlitz stammende und in Gorbitz wohnhafte 19 Jahre alte HautmLbchen Emma Mikan von der Sarolabrücke in die Elve hinab. Das wegen eine» Leiden» schwermütig ge- woidens Mädchen wurde noch lebend an« Land gebracht. —Ferner stürzte sich am Sonnabend abend die 66 Jahre alte, au» Apolda zuge reiste Frau Marie Bsysr aus Existenzsorge« oom Elbkai am Fernheizwerk in die Elbe und wurde edsnfalls oon Schiffern noch lebend den Fluten entrissen. — Am Sonntag früh gegen 7 Uhr sprang ferner eine etwa 70 Jahre alte unbekannte Frau son der Marienbrücke in die Elbe und verschwand sogleich in der Ties«. Dte Ertrunken« wurde noch nicht geborgen. Zwickau t. Sa., 11. Okt. üeberfahren und getötet. In dem benachbarten Stangen- dorf ereignete sich am Donnerstagabend eia schwerer Unfall. Sin Gul«besttzer «ar auf dem Felde mit Kartsffelavsahrea beschäftigt, al» die Pferde de« vollbeladenen Wagen» durchgingen. Dabei kamen der 10 jährige Sohn de» Maurer» Mari»ka und der Sohn de« Schieferdecker» Martru» unter den Wagen. Beide wurden überfahren; der erster« war so fort tot, der andere wurde schwer verwundet. Zwickau, 11. Okt. (EiN Ftüchtling.) Der 22 Jihre alle, au» Leubnitz stammende Handelsreisende Paul Han» Wlldenhayn ist nach Unlerschlagung von mehreren lausen» Mark flüchtig geworden. Leip , ig , 11. Okt. (Zur Fleischteuerung.) Am Donnerstag hielt die Fleischerinnung von Leipzig eine Versammlung ad, um sich über die gegenwärtige Lage de» Fleischergewerbe» und die Einfuhr ausländischen Fleische« au«- usprechen. Ooermeister Vogel führte in seinem Referats au», zur Beseitigung der Fleisch teuerung habe man zur Fleischeinfuhr au» Dänemark gegriffen. Daraufhin seien dort die Preise sofort gestiegen. Beide Jnnungr- obermeister hätten die Verhältnisse auf An regung de» Stadtrale» an Oct uud Stelle geprüft und seien überzeugt, daß durch eine Einfuhr de» ausländischen Fleische» kein« wirksame Abhilfe geschaffen «erde. Trotzdem hab«, der Rat weitere Bestellungen auf fremde» Fleisch in Absicht. Nun entspann sich eine lebhafte Debatte darüber, wer den Verkauf diese» fremden Fleische« übernehmen solle, und man war der Ansicht, daß ein Fleischer, der nur mit gutem Ftersch handele, durch minderwertige» ausländische» Fleisch sich seine Kunden vertreibe. Auch scheine sich die Konjunktur aui dem Rindermarkte zu bessern, so daß sich da» fremde Fleisch auf die Dauer keinen Eingang verschaffen werde. Dennoch müsse man den Antrag de» Rote» beachten, da immerhin der Verkauf fremden Fleische» aen Markt günstkg beeinflussen könne, freilich nur, wenn da» Fleisch nicht anter 2. Qualität sei. Uebrigen« könne infolge der hohen Schweinepreise der 10-Pfg.-Wurstvrrkauf nicht aufrecht erhalten werden, ebenso seien die Kälberpreise enorm gestiegen; eine Besserung sei nur auf dem Rindermarkte erfolgt.