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Ur. 71. Prei« Sch« w»»« »N- DtüWc MgtMioc ZnMg. -Mchrhtit »d Mcht, Freiheit „d »«setz!» Mitimsch, S6. Mitrz 1879. Ivfteat« p>» «» »ir Ek»«dNt»» 1» *«»»>, M ft»»«. Ivfteli,»»»«Sitze ch» »u » Pf, MU« mW. c« Ausfische Cuttur. Di« «»läßlich dies«» Vorfälle- eingeleitet« benachbarte Hau» de» Bauer« Pawel Zchadadse be geben. Dort hals die ältere Schwester Maija den Bäuerinnen Turfa und Elisabeth Zchadadse bei der Herstellung von Farben. Die Fabrikation von Farben Wurde nnweit »vm Hause de« Bauer« Pawel Zcha dadse in einem 66 Faden von der sogenannten Ssad- saglichewschen Straße entfernt liegenden Wäldchen vorgenommen. Sarah Modebadse sah zn, wie die andern Mädchen arbeiteten. Um 3 Uhr nachmittag» machte sich Sarah auf den Heimweg. Um dieselbe Zeit, al« Sarah sich entfernte, fuhren einige Innen vorbei, und darauf verschwand Sarah Modebadse spurlos. Zwei Stunden nach dem Verschwinden der Sarah wurde dieselbe von ihrem Vater und ihrer Schwester gesucht, wobei diese zweimal den Weg, wel chen die Verschwunden« zurücklegen mußte, und die Umgegend desselben resultatlo« durchsuchten. Auch die Bauern Pawel und Data Zchadadse und Iwan Ka- panadse.suchten vergeben«. Am andern Tage wurden die Nachforschungen von mehrern zu diesem Zweck zusammeugtrufenrn Bauern fortgesetzt. An demselben Tage, d. h. am 5. April, hatten die Bauern Theodor und Saloman Modebadse undZarariaS und Teimuva« Dorbaidse die Stelle durchsucht, auf welcher später die Leiche gefunden wurde, ohne dieselbe damals zu be- , merke». . - ... sollte. Sieben dortige Jaden werde» beschuldigt, am 16. April v. Ä. im Dorfe Perewissa de« Bezirk» Scharopan da« sechsjährige christliche Mädchen Sarah Modebadse geraubt, dasselbe im Städtchen Satschchery getödtet und ihm daselbst das Blut zu rituelle» Zwecken abgezapft zu haben. Außer den sieben Angeklagten werden noch zwei andere Israeliten beschuldigt, der eine der Verheimlichung der Mordthat, von welcher er wußte, der zweite ist angeklagt; die Leiche de« ge- tödtetea Mädchen« au« Satschchery nach dem Felde übergeführt zu haben. Da das Verbrechen in der Nacht vor dem jüdischen Osterfeste geschah, wird der Mord al« zu religiösen Zwecken de« Judai-muS geschehen erklärt. Au« Furcht vor den Christen wollte anfaug« kein einziger Advocat Rußlands die Vertheidigung der Angeklagten übernehme», endlich erklärte sich hierzu der bekannte Bertheidiger der Wera Sassnlitsch, der Petersburger Advocat Alexandrow, bereit. Dem Wortlaute der Anklage entnehmen wir Fol gende-: Am 4. April 1878, nachmittag« etwa um 3 Uhr, verschwand di« Tochter eine- Bauern, Sarah Jossefowa Modebadse, welche in dem im scharopanischen Kreise gelegenen Dorf- Perewissa im Hause ihrer Ael- tern lebte. Am 6. April fand man infolge einer seitens der Bauerkuaben Aidsewin Zirdidse und Ssat- jchino gemachte» Anzeige die Leiche der Sarah Mode- Bolke nicht gemindert hat. Dankbar erwidert da« deutsche Volk ihm Liebe und Vertrauen, und heMe zumal thut sich diese Liebe kuud in alle« treuen deutscheu Herzen und studet tausendfachen Ausdruck in dem Wunsch«, daß Gott den Kaiser erhalten wolle bi« an die fernste Grenz« mrnschlicher Dauer! So lassen Sie un« denn da« Sla« erheben und unsern Wunsch zusammenfassen in dem Rnfe: „Se. Maj. der Kaiser lebe hoch!" *Parir, 21. Marz. Der Minister de- Innern und der Culte empfing heute da» Personal d«r Ver waltung der Culte und hob bei dieser Gelegenheit hervor, die Regierung «erde die unwandelbaren Rechte . badse «twa 2'/, Werst voui Dorfe Perewissa entfernt I auf einem Felde, welche» an da» Dorf Dorbaidse v»m Deutsche» Reichst»^. OLerli», 24. März. Da» Hau« ffihrt h«ute in der zweiten Berathung de» EtätS fort. Zunächst referirt Abg. Vp. Hammacher über drei Titel de« Poftetat» und beantragt, LOOOOO M. zur baulichen Unterhaltung der Postgebätche zu bewilligen, sodann die» zu GruodstückSirweebunge» und Ervmite- rung-baute» veranlagte« SSOOOO M. «brnfaltt zu ge nehmigen, und endlich für Postgrnodpücke 26000 M. al« Lasten und Abgaben in den Etat zu stellen. Der »Tribüne» entnehme» wir folgenden Bericht: grenzt. „Arp 17. März begann vor dem Krei«gericht in , Untersuchung ergab Folgende». Kutai» (Kaukasus) eine Verhandlung, wie man st« in! Am 4. April hatte sich Sarah Modebads« ain u»serm Jahrhundert kaum noch für möglich hafte» Nachmittag mit ihrer älter» Schwester Maija in da» «« Wacht »no wreweu vervanrr. uno nun, da die Gnade Tptte« solch«« Unglück von uns abgrwasdt, ist unser« Freude um so berechtigter, den Kaiser in alter Rüstigkeit, in ge wohnt« pflichttreuer Arbeit vor un« zu sehen, zu wissen, daß di« schwere Prüfung, die er al« Christ und Hild ge tragen, seinen Muth nicht erschütterte, seine Krast nicht ge brochen und seine Liebe und sein Vertrauen zum deutschen Di« Zeuge», welche die Leiche der Perschwunde»«» a» Ort und Stelle gesehe» habe», sage» au», daß di« Leiche ans dem Rücken lag, wobei di« eine Hand auf die Brust, die andere auf de» Unterleib gelegt war. Zwischen dem große» Finger und Zeigefinger der rechten Hand und auf der Rückseite der linke» Hand bei der Wurzel de« Zeigefinger» fanden sich zwei ziemlich große Wunden. Au« dem nach der Obduction ausgenommen«» Protokoll ist ersichtlich, daß an beiden Händen an den genannten Stellen Weich theile fehlten. Diese Wunde» haben da« Aussehen, als ob da- Fleisch abgerissen wäre nnd zwar mit einem stumpft» Instrument. Nach der Meinung de» Arzte- sind diese Wunden nach dem Tode zugefügt, und rühren von kleinen Raubthirren und Vögeln her. Nach dem Gutachten de« Arzte- ist der Tod durch. Ertrinken während eine» heftigen Platzregen- erfolgt. Da da- Gutachten de« Arzte« nicht mit den durch die Untersuchung festgestellten Daten übereiupimmt: näm lich mit der Art und Weise, wie die Leiche gefunden wurde, und mit den Aussagen mehrerer Zeugen, welche versicherten, daß an dem Tage de- Verschwindens der Sarah eS gar nicht geregnet habe, und daß die Kleider an der Leiche trocken gewesen seien —, so wurde am 16. Mai eine nochmalige Untersuchung der Leiche vor- genommtn. Au» dem bei dieser Veranlassung vom Gouverne- ment-arzt GolubinSkij aufgenommene» Protokoll ist ersichtlich, daß sich auf der Rückseite der linken Hand, am ersten Glied« de» Zeigefinger», eine rundliche Wunde von der Größe eine» Zehnpfennigstück» fand, durch welche aber nur die Oberhaut und die unter Red«. Der österreichisch-ungarische Vertreter dankte im Ramen de« Kaiser« und der österreichisch-unga rischen Armee und gab den Gefühlen herzlicher Freund schaft zwischen den Armeen Italien- und Oesterreich- Ungarn« Ausdruck. General Nevel sprach im Ramen der italienische» Armee." * Mailand, 23. März. Bei der Jahresfeier der Schlacht bei Novara kam eS zu einem Zu sammenstoß zwischen dem Polke und dem Militär. Die Ouästur hatte durch Ma»«ranschlägt da» Tragen von Fahnen untersagt, die dyrch die Verfassung ver boten erscheine». Ein BolkShßufe, der sich zum Fried hof begab, wurde durch Car^inieri aufgehalteu, die aus der Kaserne auf der - Bist MöScova kamen. Die Fahne der „Fratellanza repichlicana" wurde zerrissen, andere Fahnen weggenommpp. E« kam zu einem Kampfe, bei welchem viel« Bürger verwundet und viele verhaftet wurden. Ei«« Menge Frauen flüch teten in die benachbarte Kirch«. Der Friedhof wurde von Bersaglieri und Polizei gesetzt. *pari», 23. März. Dev Toast, welchen der Fürst v. Hohenlohe bei dem Festdiner in der deutschen Botschaft auf de» Kaiser an«brachte, lautete fol gendermaßen: Wen» ich in letztbergaugenen Jahren an diesem Festtage im Kreis« befreundeter deutscher Landsleute dem Kaiser mei nen rhrfurchtlvollsten Gruß darbrachte, da haben Sie stet« meiuer Äussordtrung mit freudiger Begeisterung Folg« ge leistet und in manchem kräftigen Hoch Ihren Gefühlen Aus druck gegeben. Heute vereinigt un« da« gleicht Fest, heute aber erfüllt un« «in stärke«« Gefühl, heute schlagen unsere Herzen lebhafter dem Kaiser entgegen, und wenn wir uu« da« Bild unser« kaiserlichen Herrn vergegenwärtigen, so er greift un« Bewegung bi» in« innerste Herz. Liegt doch da« Jahr hinter un», da» un« die schmachvollen Thateu gebracht, jene Thate«, die wir dem Wahnsinn znschreiben möchten, wen» wir uu« der Erkumtniß verschließen könnten, daß nicht Wahnsinn, sondern sittliche Verwilderung di« Ursache de« Berbrecheu» gewesen ist und daß zuchtlose Roheit die Hand der Verbrecher geleitet. Liege» sie doch hinter un« jene Tage und Wochen banger Sorgen, wo wir zweifelten, -ob.dem deutsch«, Bolte der Schmerz und disDemüt-igung -MMleib« ' «licheraUfge^MrMwnund höM daß zu Mem MWß-n Resultat führen würde». — Der KrouprinL von Schwede» ist gestern Hit, eiu- getroffe» und begibt sich von hier nach Bukarest. 33. März. Bei den hieflge» Muni- cipalWahlen haben im dritten WahtkÜrper »ach ein«« heftigen Wahlkampfe alle zwölf Cqpdidaten der regirnmgSfreundÜche» Partei gesiegt. * La», L4. März. Ueber die Enthüllung he» auf de» Schkschtfsld« von Novara errichtete» Deut- mal« wird «eiter gemeldet: „Als der österreichisch ungarische Vertreter in Begleitung mehrerer italitnifcher Generale erschien, intonirte» die Musikcorps die öster reichische VolkShymue. Da» Comits übergab das Monument der Gemeinde. Bei der Feierlichkeit sprachen Saracco uov Pianciana »amen« de» Senat« und der Deputirtenkammer; auch der Präfect hielt eine Telegraphische Depeschen. * Lerlin, 24. März. In Wetljanka ist »ach Berichten an das hiesige Gesundheitsamt am 21. März ein neuer Pestfall vorgekommen, nachdem am 1b.März die Sperre aufgehoben worde» war. Wahrscheinlich «iägeschleppt. Or. Sommrrbrodt ist dort anwesend. * Miet, 24. März. Der Geburtstag Sr. Maj. des Kaiser« ist überall in Schle-wig-Holstein auf die feierlicher Weise begangen worden. — Der Mariue- miuistrr General v. Stosch ist hierselbst ringetroffen; derselbe hat heute di« in Kiel und FriedrichSort sta- timstrt« Marineabtheilungen inspicirt und wird sich mÄgen nach Wilhelmshaven begeben. — Der provin- zirlstäudisch« Ausschuß hat anläßlich der bevorstehen den Goldenen Hochzeit de« Kaiser« beschlossen, 6000 M. zur Unterstützung Erblindeter anzuweisen. * München, 24. März. Da« KreiScomitr de» hiesige» Lauvwirthschaftlichen Verein« hat der von dem untersränkisch«» KreiScomitt an da» Ministerium de» Innern gerichtete» Petition bezüglich de« Zolltarif» zugefiimmt. In der Petition hnßt e-, die Regierung möge bei dem BundeSrathe dahin wirke», daß bei de» bevorstehenden Aeuderungen der Zolltarife di« Zn- tereffen der Landwirthschaft durch Einführung mäßiger Eingang-Zölle auf sämmtlich« landwirthschastliche Pro duct« gleichmäßig mit den Interessen der Industrie ebenfalls gewahrt werden. * Vie», 24 März. Abgeordnetenhaus: Ein Antrag auf Einsetzung eine« Au«schuffe« zur Abfassung einer Huldigungsadresse an den Kaiser anläßlich dessen Silberner Hochzeit wurde angenommen. Der Gesetz- entwirf betreffend d« Forterhebung der Steuern bi« Ende Ahnt und die Ermächtigung, zur Deckung de» Deficit» «a Jahrs 1879 GöldreM« im Nominalbetrags von 100 Mill. Fl. zu hrgcben, wurde in dritter Le- - - - - - 'Lew der »dluugeu de« Gewissen» respectireu; si« w«rde der Religion und der Freiheit de« Gewissen- da« zu gebe» wissen, wa« sie ihnen schuldig sei; aber da» Gesetz müsse stet« beob- , achtet und die Rechte de« Staate« vollständig auf recht erhalten werden. Die Regierung wünsche eine formell« Ausführung de« Concordat»; von einzelne» Clauseln desselben könnte vielleicht hin und wieder ab gesehen «erden, auf diese müsse man aber noch zurück- kommen. * Versailles» 24. März. Senat: Pehrat (Link«) brachte eine» Arttrag «in auf Annahmr einer Resolu tion, dahin gehend, eine Revision de» Art. 9 der Ver fassung vorzu»«hm«n, durch welchen als Sitz der Kam mern Versailles bestimmt wird. Pehrat kündigte zu gleich an, daß er morgen die Dringlichkeit für die Berathnng de» Antrages verlange» werde. In einer Sitzung de» linken Centrum« de-Senat« wurde mit 38 gegen 5 Stimmen beschlossen, nicht für di« Rückverlegung d«r Kammern nach Pari« zu stimmen. * Loudon, 24. März. Unterhaus: Dilke kün digte an, daß er feinem bereits mitgetheilttn Tadel«- , Votum wegen de« Zulukriege« «ine weitere Erklärung hinzufüge, i» welcher ausgesprochen wird, da» Hau» bedauere, daß der Generalgouverneur Bartle Frere trotz de- ihm zutheil gewordenen Tadel» doch noch in seiner Stellung verbleibe. Auf eine Anfrage er widerte Schatzkanzlrr Northcote, di« Osterferien de« Parlament- würdr« vom 8. bi« zum 17. April dauer». * London, 24. März. Zur Feier de« Geburts tage- de- Deutsche»? Kaiser« fand am Sonn abend bei dem deutsche» Botschafter Grasen Münster ein Festbaukel und darauf eine sehr zahlreich besuchte . Soirte statt. — Die Kaiserin von Oesterreich hat gestern die Rückreise nach Wien angetreteu. ' * Odessa, 24. März. General Lobleb«» ist gestern an« Barna hier eingetroffen. * Wien, 24. März, Meldungen der Politisch«» Correspoudenz ah« Konstantinopel: „Di« eng lische Flott« soll Ordre alte» habe«, bi» ArHmg RLwmvUgdesBMtmdMeaH«! iffedub. Der Ministerrath ist mit der B«ach«Ag von MaH- regel» gegen ein« weitere Cntwerthnng der Kaimk» brschäftigt."