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tm, bis man den« end- !a« aber jemandem Sa- vr. rchtet. kwil 3 Schneeberg, am 21. Juli. Wochenschau. Wege. Auch läßt sich nicht verkennen, daß im Dienste Ruß lands an der Donau manche schlimm« Thal geschehen ist. Aber «in dir«c1«r Zusammenhang -mischen den oberen Spitzen und den unteren Organen, die die That ausführten oder auS- führen ließen, war doch wohl nie zu constatiren, wenn man nicht in längstvergangkne Zeiten zurückgehen will. Im gegen wärtigen Falle aber muß man ehrlicher Weise Rußland über haupt aus dem Spiele lassen. Es ist schon genug, daß man von dem Prinzen Ferdinand und der Regierung seines Ministers Natschewitsch nicht ebenso ruhig vorübergehen kann. Indessen auch hier handelt «S sich nicht um e'ne materielle, sondern nur um eine moralische lich die bekannten 3 Kreuze Hütt« dem Abreisenden her macht. Und wie kam Ferdinand dazu, seinen Schutzherrn fallen zu lassen und pretSzugeben? ES ist zunächst anzunehmen, daß der Prinz selbst die ragende Grütze des Stambulow und seine eigen« hohe Ver pflichtung gegen ihn willig anerkannte. Seine Frau aber wollt« ihren Mann am höchsten stehend, von Niemandem überragt sehen, selbst wenn ,S zum Heile des Vaterlandes war. Nur ein großer Charakter kann sich von ähnlicher Beschränktheit frei machen, und den besitzt wohl die Fran Prinzessin nicht; ihr konnte es daher nicht lieb sein, den gehetrathet zu Haden, der, wenn er klug war, den Willen eines klügeren und kräftigeren Anderen befolgte. Sicherlich hat sie den Koloß weggewünscht, der ihren kleinen Mann be schattete. Zudem ist die Prinzessin Französin und glaubt« ein« politische Mission zu erfüllen, wenn fie den gährenden bulgarischen Staat um jeden Preis in die russische Umarm ung leitete. Und zur selben Zett nun, als d«, Vertreter der bulgar ischen Selbständigkeit unter dem Mörderbeil fiel, bereitet« der Metropolit Kl«m«nt in Petersburg die Unterwerfung Bulgariens unter russische Gewalt vor. Das sagt genug. Verantwortlichkeit. Von der Existenz des Prinzen Ferdinand von Koburg würde die Welt wohl schwerlich jemals etwas erfahren haken, wenn ihn nicht die mächtige Hand Stambulows auf den Thron gesetzt, aus ihm gestützt und gehasten hätte. Einen Platz, den der tapfere Battenberg« aufgebrn mußte, würde der herzlich unbedeutende Ferdinand schon längst klanglos verlassen haken, wenn ihm nicht durch seinen unerschrockenen Berather Muth elngrklasen worden wäre. ES schien für ihn auch die Wahl nicht schwer, lieber mit Unterstützung des kräftigen und für sich Vaterland begeisterten Stambulow selbständig, als ohne ihn ein bedeutungsloser Vasall Rußlands zu sein. Und doch ließ er ihn vor Jahresfrist ohne Grund und ohne Gnade fallen und gab ihn plötzlich als den ärgsten Feind des Vaterlandes seinen Feinden zu beliebiger Verwendung Preis! Was das in einem halbbarbartschen Lande bedeutet, kann man sich den ken, zumal wenn durch die Gewohnheit der Knechtung das Gefühl für wahre Freiheit noch so wenig Eingang gefunden hat, und immer genug schurkische Hände bereit sind, einen scheinbar platonischen Wunsch eines Führers oder Befehlsha- berS in rohe That zu übersetzen. So ganz Platonisch waren aber di« Wünsche mcht einmal immer avsgedrückt. So rieth das Blatt de» Ministers Natschewitsch, des radikalsten Fein- des des Ermordete», noch vor Kurzem seinen Lesen», Stam- bulows Haus anzuzünden und ihm die Knochen einzeln au« dem Leib« -u reißen. Kan« man widerwärtig deutlicher sein? Natürlich finden sich da Leute, die das wörtlich nehmen und dann die Hand -um Empfang deS SündenlohneS ausstrecken. Di« Pflicht der Regierung Wäre es gewesen, wenn fie die schwen Verantwortung vermeiden wollte, den schon längst mit dem Tod« Bedroht«« vor seinen Mördern zu schützen; denn war bekannt genug, daß ihm nachgestellt wurde. Konnte do» schon am 29. Mai dem russischen Blatt« „Nowosti" au- Sofia ««schrieb,» werden: „der Zweck der (damaligen) Reise des Prinze» Ferdinand ist, daß inzwischen Stambulow in Sofia ermordet werd,» soll, weck man dessen Proeeß wie seine Entlassung aus dnn Lande in gleichem Maße fürchtet.- Ja, bewacht wurde SMmbulow freilich bei Tag und bet Nacht, aus Schritt und Tritt, damit er sich nicht entfernen und seinem Schicksal entgehe» könne. Als aber die Moidbuben ihn überfielen, da waren di. sz„all lauernden GenSdarmen PlötzUch wu °us «inen Wm, vo» der Gasse verschwunden und tauchten ebenso Plötzlich erstwied«, auf, um statt deS einen I entfliehenden, verwundeten Mv,d„, den verfolgenden Diener Tagesgeschichtt. Wewtschlawh. - — Gegenüber der infolge einer vom „Berl. Tageblatt- auS Fez gebrachten Zuschrift in der Presse geäußerten Auf fassung, der Fäl Rockstroh sei gütlich beigelegt, schreibt di« Stambulow gegen den Wunsch Rußlands sein Vaterland zu nationalem Gefühl und Bewußtsein, zu politischer Srlbstän- digkett erhoben hatte, was natürlich bei einem kulturell so niedrig stehenden Volk« ohne Härt« und Grausamk«U nicht akgehen konnte. Aber diese Härte und Grausamkeit ließ Stambulow nur vor aller Augen, im öffentlichen Gerichts verfahren, und er ließ sie nur walten, wenn das Wohl des Vaterlandes auf dem Spiel« stand. Mit heimlichem Meuchel, mord, den der rollende Rubel so manchmal mit sich brachte, hat er nie seine Hände befleckt. ! Die Verbrecher find zunächst entkommen. Zwei derselben hat Stambulow selbst mit Name« bezeichnet: Tüfektschiew und Hal«; der letztere indessen ist verduftet, der erste hat sein Alibi nachgewtesen, was in Bulgarien nicht schwer hält, wenn man geeigneten OrteS unterstützt wird. Da man die Mörder also nicht hat, so ist die Frage zu beantworten : wer hat den Mord veranlaßt? Man muß darm sehr vorsichtig verfahren und Nicht einfach nach dm Grundsatz, entscheiden: I» xroävst. (Dem dieThat Nutzen bringt, der hat sie vollbracht.) Di« »Hamb. Nach,." warnten gleich davor; «ine Reih« frei- finniger Blätter konnte es sich ab« nicht v«sagen, trotz der unerweisbarleit der VndachtSgründe in plumper Ausrichtigkrit imm« und immer wieder mit de« Fingern aus Rußland hin- zuweisen, als ob di« russisch« Regierung und womöglich der Zar selbst di« Mörder gedungen und beauftragt hätten. Der notorisch« Mangel an gut« Lebensart kann solchen dmch nicht- zu rechtfertigenden Verstößen in Petersburg nicht zur Entschuldigung dienen; und wenn dies« taS soeben erst be- ruhigte Mißtrauen gegen uns zu unserem Schaden Wied« ansache», so werden jene Blätter schwerlich die Kosten tragen wollen. Freilich wird Rußland hauptsächlich vom Tode deS kräf- tigw bulgarisch,» Staatsmannes Borth,il ziehen; freilich war er Rußlands Wünschen als Depossedirte, »och immer sehr im StambnlowS zu verletzen und trotz seiner Aufklärungen z« verhaft««. Das ist in «b«n so hohem Grade veidächttg, wi« d« Umstand, daß die Rtg'erung den Tüfektschiew, der ge schworen hatte, Stambulow zu tvdten, und der noch eine ihm in Konstantinopel zuerkannte 15jährige Kerkerstrase Wege« Mordes zu verbüßen hat, frei in Sofia umhergehen ließ. Bei der sehr lässig angesteilten Untersuchung hat man die zuverlässigsten Zeugen vor der Hand gar nicht vernom men, dagegen nach türkischem Muster eine ganze Menge Leut« arretirt, Lie mit der Sache gar nicht- zu thun halten und wieder entlassen werden mußte». Damit kann man vielleicht in Arabim od« Marokko Sand in die Augen streuen, m Europa ab« nicht. Der europäische Areopag wird und muß s« n Uriheil ohne Zweifel dahin abgeben: hat an» die Re- gierung des Prinzen Ferdinand nicht den direkten Befehl zur Beseitigung Stambulows qegeben, so bleibt doch durch ihr Verhalten die moralische Verantwortung auf ihr hasten. Ob man die thatsächlichen Mörder saßt od« nicht, ob diese für die Regierung erleichternde od« erschwerende Aus sagen machen, od« vielmehr ob man sie solche machen läßt od« nicht: das Alles berührt nicht den Kernpunkt d« Sache, und dies« ist eben di« moralisch« B«antwortung. Bulgarien wird allmähltg sich bekreuzigen, Winn Prinz Ferdinand die Absicht zu «kennen gtebt, „zur Erholung- sich ein« Zeit lang außer Landes aufzuhalt, lich die bekannten 3 Kreuze hinter Während Deutschland begonnen hat, die stolzen Gedenk tage des großen Krieges zu feiern, umr in seinem begeistert nationalen Aufschwung nur das unerhört freche, schamlose Gebahren sozialdemokratisch« Blätter einen dunkeln Punkt bildet, der Deutschlands blanken Ehrenschild beschmutzt, hat fich auf der Balkanhalbinsel ein entsetzliches Drama zugetragen, das wohl geetgret ist, das sriedliL« Leben der europäischen Staaten zu beeinträchtigen. Am Montag Abend wurde in Sofia auf offen«, hell« Straße von 3 Individuen ein Mordanfall gegen Stambulow begangen, dessen Folgen dn BedauernSwerth« am Donnerstag Morgen erlegen »st. Die ganze gebildete Welt durchzuckte das Gefühl höchst« Entrüstung üb« diesen heillosen Schurkenstreich, der mit seiner Veranlassung und den begleitenden Umständen und Fol gen Bulgarien aus der Reihe civilisirt« Staaten Wied« hinausstvßt in di« Zahl halbwilder Existenzen. Nur sran- Mschen chauvin stischen Blättern war es Vorbehalten, in der i Blutthat eine gerechte Vergeltung zu erblicken dafür, daß Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Schnee»«* Älrntolrl nlck die Königl und städtischen Behörden in Sue, Hrilnhain, Hartenstein, Johann- /AmlslNull georgenstadt, Lößnitz, Neustädlets 8chneeöerg, Schwarzenberg und MildenseL Snser-ten.«nmchin» für bl« «a liachmtttog ersch«dm»« «umm« bl» «er» - o »Ut-g 11 Uhr. «n» Bürgschaft für dw uächfttägige «usnahmr d« «n^a« G«. b«,. an den »vrgeschrtebmm Lag« sowie an bestimmter «telle wird nicht — , gegeben. «ubwSrtige Aufträge nur gegen Bvrautbejahluug. gllr «ückgLte I a nra»«» eingesandter ManustrtPtr macht sich die Siebaetlon nicht »rr-ntw»rtlich. " S Stück weiche Klötzer 7—12 von Oberfiärke, - m lang, Wagn«. Nutz- und Brennholz-Auktion aus I. B.: I. Bochmann. 1010 1340 1090 227 122 260 235 16 11 19 Fe»nsp,,cherr Schn«»«« Sf. Au» r». Gch»«P,ib«- 5—6 7-9 10-12 Remser Revier. g, de« 2. August 18S5, Hofe in Remse Der Rath der Stadt. Gareis, Brgrmstr. S10 - . 1L—15 . - - meistbietend unt« den üblichen Bedingungen versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltuna Remse. Dienstag, 23. IM 1895 ieost.8eit»n«,Itst« «r. «1«v. - - - 13—15 - - 3„ - - - - - 16-22 - - S„ - - - - - 23—40 - - 3 , - . Hundert ReiSstangen S—6 - Unterstärk«, Raummel« weiche Brer«scheite, 6 Raummeter weiche Breunknüppel und - - Brennäst« meistbietend gegen gleich baare Bezahlung und unt« den vor der «netto« btkannt zu g«b««- d«n Bedingung«« vrrauction'rt w«d«n. Crandors, am 22. Juli 1895. Der Gemeinderath das. sollen im Rosewfeld'sche« Gasthofe in R-mf- tto» früh G Äh» arr folgend« im SerSdvrf und Slosterholz aufbenürten Hölzer und zwar: 1555 fichtene u. tann., 15 rief. u. lärch. Stämme von 10—15 om Mittenstärke, 348 - . . 12 - - - - - 16—22 - - 92 - . . 8 - - - - 23—29 - 14 ... 5 - - - - - 30—43 - 3 . Klötz« Von 27—38 om Oberstärke, 3—4 m Länge, 440 Nadelholzstämm« von 3—4 om Unterstärk«, I Der .chrMbkgtsch« v»U»fr«md- erscheint täglich mit Aufnahme der Lag« «K», . i nach den Son»- undtzefttagen. «tonnement vierteljährlich 1 Mari 80 «sg. Nl-lvö s berechne»; tabellarischer, auhergewühnlicher -atz nach erhvhlem r-rtf. Bekanntmachung. Nachdrm di« projekt'rt« off«n« Bauweise an d« Südwestsett« d« S»n«b«g« Straße von d« Straße 5 bis zum Flvßgraben Parzelleu-Nr. 379 385, 389, 403 bi» 409 um- fassend, sowie di« Nordostseite der Schneebrrgerstraße von d« verläna«t«n Straße 1 bis .jedenfalls -um Flüßpraben, Parzellen Nr. 393, 393» 398 », d, o, 399 und400«mfaffend, von den städtischen Collegien genehmigt worden ist, wird dies in Gemäßheit der Bestimmung j de« Z 8 der Bauordnung für Aue vom 17. Juli 1861 hierdurch mit der Aufforderung zur ^öffentlichen Kenntniß gebracht, daß betr. Plan während der Geschäftssinn den t« uns«« Bau- amtSexpedition — SchulhauS, — 14 Tage lang -u jedermann» Einsicht ausliegt und etwa- ige Einwendungen gegen dies« Bauweisr b«i V«rm«.dung des Ausschlusses hier anzubringen find. Au«, am 18. Juli 1895. Holz-Auktion. Im Waguer'sche« Gasthofe zu Eraudorf sollen Dienstag, den 30. IM d. I., Von nachmittags 4 Uhr an folaend« im Crandors« Gemeindewald« aufb«ettei« Nutz- und Br«mhvl»«, ol»i rzgebDolks Der am IS Jmet LS»» fällig g«w«srn« m Ter- mi« A«lage« ist zu Bermridung des BeitreibungS- verfahrens nunmehr bis längstens zum 25. Juli 1895 anher ab-uführen. Der IV. Termin Awlage» wird am 1. August 1895 fällig und ist innerhalb t4 Tagen nach d« Fälligkeit -u berichtige». Schwarzenberg, am 18. Jplt 1895. Io» e» om«. Eisen- tstifte, im e > II«. ' re« r u. in «t« este, ilfS- »ft- oeg- ss-r- ach I pro ffaet. »pkur, irisch«