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AavermuerAnzeiger Lokal- und AnzeigeblatL für Rabenau und Umgegend. rr::rr::r: urr: r> <c NsnlG, dc» Mz !W «iime? A. Wrccher: Vn-, Fcciio.I i2v D !« y! a n l chr i s!: N »zcie r Schriftleitung, Druck uno Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadigemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. Erschein! Mvniag, Niittivvch und Freitag. Bc-ugewcis: Riouailich 1,20 Alo.ck, iniichenlüch W PM , einzelne Pir. 10 Psg. Im Falle höherer Gemalt (Krieg oder sonstiger Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liefe ranten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. u .MWH. Anzeigen: einfp. Pctitzeile 20 Goldpfeunig, ausu,. 30 Pfg-, nuitl. Teil u. Reklamen 50 Psg. » Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen nur gegen Vorausbezahlung. Anzeigen werden an den Erscheinungstagen bis u spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen Z Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung, ü Gemeindeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 39. Z L okü loü' ud E achsischc-. Nabevan, den 4. März !92O. Iahriuärtrle. In eine!» Gutachten an die Amtsh. Dresden hat die Gcwecbckammcc zu dem von der Ge- meindevelordnetenversammiung von Rabenau beschlossenen Wegfall der seither in Rabenau im Frühjahr und im Herbst stattsiudeuden Jahrmärkte Stellung genommen. Sie führte im allgemeinen aus, daß doch die Existenz vieler kleiner Händler und Schanfteller aus den Iahc- marklsverkauf gestellt ist. Diese Gemerbelceibenden wür den beim Wegfall der Märkte ihr Gewerbe im Umhec- ziehen, als Etagenhändler oder dergleichen ausüben und dem seßhaften Handel vielleicht noch mehr Abbruch tun. Zahlreiche gewerbliche Unternehmer, deren Erzeugnisse auf den Märkten vornehmlich abgesetzt werden,' wie Töpfer, Pfefferküchler, Holz und Spielwarenhersleller usw., würde die Aufhebung der Jahrmärkte schwer treffen. Vor allem dürste aber nicht verkannt werden, daß die Märkte immer noch, namentlich an weniger großen Orten, Handel und Wandel beleben. So konnte auch nach einer Umfrage bei den Geschäftsleuten in Rabenau von der Kammer sestgestellt werden, das; dec größte Teil von ihnen sich auch in Zukunft van den Märkten eine Erhöhung des Umsatzes verspricht. Die Kammer konnte deshalb den Be schluß des Sladtratcs zu Rabenau nicht unterstützen. * Freiwillige Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr hielt im Ratskeller ihre 53. Iahreshaupimr- sammlung ab. Branddirektor Köhler eröffnete die Ver sammlung mit begrützenden ^Worten und dankte allen Mitgliedern für die in' abgelantenen Jahre geleisteten Dienste. Hierauf erstattete Feldwebel Bormann einen ausführlichen Jahresbericht, der ebenso ivie dec Kassen bericht und dec Gerätebecicht des Zenqwarts Gerisch mit Interesse ausgenommen wurde. Sodann überreichte Branddirektor Köhler den Kameraden Aehlig und Fehse, mit beglückwünschenden Worten die Silberlitzen für lO- jährige treue Dienstzeit. Die fatzungsgemäß ausscheiden den Führer Hauplmann Köhler, Spntzenzugführer Machill und Feldwebel Bormann wurden einstimmig wieder gewählt. Von den ausscheidenden Vertrauensleuten wurden die Kameraden Mai, Gierth und Herrmann wieder- und Wünschmann nengewählt. Die Wehr zähl! nach dem Jahresbericht 2 Ehren-, 42 aktive und 44 passive Mitglieder. Es wurden im Jahre l928 >8 Uebungen, darunter 2 größere Angriffs- und l Alarm übung abgehalten, sowie 6 Uebungsfahrten mit der Auto spritze unternommen. An den Uebungen nahnnn ins gesamt 554 Mann, an einer Uebung sonach im Durch schnitt 31 Manu teil. In l General- und 7 Monats- uersammlungeu, 6 Ausschuß- und 2 Führcrsitzungen wur den dienstliche Angelegenheiten beraten und Aufklärungen gegeben. Die Wehr rückte zur Hilfeleistung im Berichts jahre 2 mal zu Bränden innerhalb des Stadtgebiets und ^mal zu Bränden außerhalb der Stadt ans. Zur Pflege der Geselligkeit wurde I Stiftungsfest und l Fa- millenabend abgehalteu. Die Wehr nahm außerdem am Verbandstage des Bezirksfeuerwehrverbandes Dnsden in Pillnitz teil. Die Mitglieder der Wehr haben sich auch im abgelaufeneu Jahre wieder gern und freiwillig in den Dienst der Nächstenliebe gestellt. Es sei ihnen auch an dieser Stelle für ihre stete Hilfsbereitschaft herz lichst gedankt. * Im engeren Kreise veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr am Sonnabend in der Nabenauer Mühle für ihre aktiven Mitglieder und deren Angehörige einen bunten Abend. Bis auf wenige verhinderte Kameraden hatten sich lsix^ olle eingefunden. Nach gemeinsamer .? <! buNvickelte sich in dem gutgeheizten Saale ein fröhliches ^reiben und es wurde eifrig das Tanzbein geschwuiigeu. Der rührige Vergnügungsausschuß sorgte für allerhand Darbietungen, sodaß alle Teilnehmer in Kaineradenkregen einige fröhliche Stunden verleben konnten. Allzu rasch vergingen die schönen Stunden und man mußte von einander scheiden, mit dem Wunsche, sich recht bald wieder zu einem geselligen Abende zu sammen zu finden. * Pa t en tsch cni. Mi! geteilt vom Patentbüro O/ Krueger, Dresden-A., Schloßstraße 2. Auskünfte an die Leser unseres Blattes kostenlos; Aschristeu. — - (Spezialdienst für die Holzindustrie.) Fa. Fe. Wilh. Kutz scher, Freital-Deuben: Gelenkige Verbindung^ eines um laufenden Mitnehmers mit der ankreidenden Spindel zuni- Schleifen der Wündungsründer und Standflächen von Glasgefäßen (ausgel. Pat). — Waltec Gochts Klcinopitz- Tharaudt: Einrichtung zum Verdrehen dec Scheinwerfer an Automobilen (Gm ). — Mar'und Ernst Hartmann, Freital! Selbstverschluß für Doppelveutilatoren (Gm). — und Aus Gruppen von Taschen zusammengesetzter Luft erhitzer (Gm ). - Hellmuth Böhme, Freital-PotschappA: Tragplatte für magnetische Ausspauuvarcichlungen (Gm). - Welta-Camera-Werke G. m b. H, Freital: Ausein andernehmbarer Mattscheibeurahmen aus Eisenblech (Gm.) — Fa. Mar und Ernst Hartmann. Freital : Aus Grup pen von Taschen zusammengesetzter Platlenlufterhitzer (ausgel. Pal.). - und Wärmeaustauscher für Gase (Gm). Cvfzmannsdvrf. Am Donnerstag fand in einer nichtöffentlichen Gemeindcverordnetensitzuug die Verpflich tung des neuen Bürgermeisters Geffinger, bisher Bürger meister in Ehrenfriedersdorf, statt Oelsa. Eine begrüßenswerte Neuerung haben die beiden Rabenauer Aerzte Angeführt Im Gasthaus „Zur Linde" hält jeden Dienstag und Freitag von l0—ll Uhr Or. Thomschke und jeden Mittwoch und Sonnabend von 10—ll Uhr vr. Herrmann Sprechstunde. Damit hat der fast 2004 Einwohner zählende Ort endlich auch den Arzt im Ort, und die Kranken haben nicht mehr nötig, nach Rabenau zu fahren. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Bon den ansgetriebenen 74 Ferkeln wurden 58 zum Preise von 25—38 Mk. verkauft. Marbach. In einem Kellerloch wurde ein statt licher Fuchs erfroren anfgesnnden. Der gerissene Räuber war vom Hunger in das Dors getrieben worden und hatte dein Hühnerstall eines Fabrikbesitzers einen Besuch abstatten wollen. Dabei ist er aber in ein Kellerloch gefallen und da er sich nicht wieder hecausarbeiten konnte, der grimmigen Kälte der Nacht zum Opfer gefallen. Treuen. Um die BAiesecung jeder Haushaltung mit Wasser zu gewährleisten, hat der Stadtrat den Hans- haltungsvorständeu Karten zugestellt, die bei der Wasser entnahme uorzuzeigen sind. Aus den Kopf wird täglich vorläufig ein Eimer Wasser, jedoch höchstens fünf Eimer für die Haushaltung, abgegeben. Die Wasserabgabe er folgt durch den Wasserwagen und wird in den einzelnen Häusern durch Klingelzeichen bekanntgegeben, so daß ein Andrang aus die Wafserwagen vermieden wird. Lugau. Im hiesigen Kaufhaus Schocken beobach tete eine junge Verkäuferin, wie ein junger Mann ein Paar Herrenschnürschuhe von einem Verkanfstisch ent wendete. Er wurde sofort sestgenommen, und bei der nachfolgenden Durchsuchung zeigte es sich, daß er noch gegen zwanzig Gegenstände aus dem Kaufhause, die ec ebenfalls gestohlen hatte, bei ,ich trug. Er wurde als ein tschechoslowakischer Arbeiter namens Vallo aus dem hiesigen Ledigenheim identifiziert und dem Amtsgericht Stollberg Angeführt. Leipzig. Ein vergessener Schirm und seine Folgen. Ein Fall von seltener Tragik spielte sich im Grimma- ischen Steinweg ab. Ein älteres Ehepaar hatte dort ein Bierlokal verlassen, als der Ehemann bemerkte, daß er seinen Schirm stehen gelassen hatte. Ec begab sich in die Wirtschaft zurück, um seinen Schirm zu suchen. Als er die Straße wieder betrat, war seine Frau verschwunden. Der Mann war der Ansicht, daß sic schon nach Hause gegangen sei und machte sich gleichfalls auf den Heimweg. Zu Hause traf er aber seine Frau nicht au und rief, da durch beunruhigt, die Polizei an. Hier mußte er erfahren, daß während der wenigen Minuten, die er in das Lokal zuriickgekehrt war, seine 58jährige Frau von einem Kraft wagen tödlich überfahren worden war. Wetter - Nachrichten unseres meteorologischen Sondcrdieustes. Voraussichtliches Weller am Dienstag: Sonne, Wolken, tags milde, Wind, strichweis Niederschlag. Mittwoch: Sonne, Wolken, tags milde, Wind, vielfach Niederschlag. Bu den Lod. kicks' an, Gesell, aus du und du, Ich kani so lange nicht dazu, Und munter eingeschlagen! Dir Freundschaft anzutragen. Was soll das Fremd- und Fernesteh'u! Do mag ich s nimmer treiben; Auf du und du. nun ist's geschehe, lind so soll's ehrlich bleibcv. Wohl hört' ich deine Rüstung oft Ob meinem Scheitel rauschen, Sah deinen Schatten unverhofft Bei meinen Rosen lauschen; Und wenn bei Küssen mich beschlich Ein Traum von Ewigkeiten, Er ries mir zu: „Denk' auch an mich, Ich hol' mein Teil beizeiten!" Toch wie ein Jäger in den Wald Aus serncm Pfad verschwindet, Erlosch mir dein Gedächtnis bald, Wo du dich angekündigt; Seit heute aber, da ich dir So nah' mich angedrungen, Sei dein Gedanke friedlich mir In alles einbedungen. Du seist ein alter Feind des Lichts, So wollen viele meinen, Und anvre auch, du seist das Nichts Und mögest nur verneinen. Ich sage: Du bist treu und klar, Drum hab' ich dich erlesen, Die Wahrheit machst du offenbar o scheidest Schein nnd Wesen. J.'G. Fischer. — ^-mckbrmgende Ltnweiier An der Südküste Englands erwarb ein Mann namens Dearkin im Jahre 1850 einen Streifen Marschlandes, um seine paar Kühe darauf zu weiden. Er bekam es für ein Butterbrot, denn das Stück Land hatte das üble Miß geschick, bei jedem Südwinde überschwemmt zu werden. Nun erhob sich drei Jahre darauf einer der größten Stürme des vorigen Jahrhunderts und blies 24 Stunden hindurch mit orkamuäßiger Gewalt. Das aber hatte ein merkwürdiges Ergebnis für Dearkin. Seinem Grund und Boden gegenüber hatte das wild gepeitschte Meer einen förmlichen Wall von L-and Geröll und abgeschlif fenen Kieseln aufgeschichtet, so hoch und massiv, daß Sach verständige ihn aus dreieinhalb Millionen Tonnen schätzten. Der Wall blieb auch liegen, wurde nicht wieder weggespült, und Dearkin hatte die Freude, sein Besitztum nie wieder überschwemmt zu sehen. Es war in der einen Nacht aus de» fast wertlosen Weidestelle in einen der er giebigsten Weidegründe jener Gegend umgewandelt wor den, während Tausende von anderen Farmen von Grund auf verwüstet worden waren. Ähnliches ereignete sich im Mai 1862 in der englischen Grafschaft Norfolk, wo auch ein Sturmwind heillosen Schaden anrichtste nnd unter anderem die Hauptaussluß- rinne der großen Schlcusenanlage bei dem Hafenorte Kings Lpun zerstörte, wodurch mehr als sechstausend Morgen Landes überschwemmt wurden. Die Grafschaft mutzte sich entschließen, einen neuen Kasteudamm aufzu- richtsn, die Kanalschleuse wieder Herzustetten und dann durch unermüdliches Pumpen dem Ozean die Wasser massen wieder zuznführen, die die Wiesen und Felder der wenig fruchtbaren Gegend bedeckten. Als das erreicht war und oie Landlcnte seufzend untersuchten, ob ihr arm seliges Land nicht etwa so versandet sei, daß es nicht ein mal ihren! mageren Viehstande Nahrung biete, da ergab sich die überraschende Tatsache, daß die Wogen ganz er staunliche Mengen reicher kalk- und schwefelhaltiger Fruchterde mit sich geschleppt und überallhin verteilt hatten, so daß die ertragärmsten Wiesen in das ergiebigste Acker land verwandelt worden waren. Der Hauptbesitzer der Gegend erklärte nach fünf Jahren, sein Gewinn bei der Überschwemmung belaufe sich auf reichlich 500 000 Mark. Ju Kalifornien hatten bis 1863 die Goldgräber sich mit ihrem Graben darauf beschränkt, die Flußbetten auf Gold zu untersuchen. Sie gruben provisorische Kanäle, nm den Flußlauf bloßzulcgen und seinen Sand- und Kiesbodeu auszuwaschen. .Um den Überfluß des abge leiteten Wassers unterzubringen, mußten sie Reservoire anlegen, deren größtes den Namen „Mammuttank" er hielt nnd einen recht ansehnlichen See bildete. Eines Tages, es war im Jahre 1863, entlud sich ein Wolkenbruch gerade über diesem See, der dadurch einen Dammbruch erlitt und mehrere hunderttausend Tonnen Wassers ins Ta! hinabschüttete. Zum Glück wurden die an den Ab hängen und im Tale beschäftigten Gokdwäscher durch das. donnerähnliche Gebrüll der heranstürzenden Wassermassen noch rechtzeitig gewarnt und konnten ihr Leben in Sicher heit bringen. Aber auch nur dieses. Ihr bißchen Hab und Gut, ihre Hütten und Zelte waren allesamt hinweg- gcspült worden und es gab an dem Tage viel Wehklagen in jener Gegend. Aber was entdeckten sie am anderen Tage? Das Stnrzwasscr hatte auch die Sandschicht hin weggerissen, in der sie bis dahin mit allzu geringem Er folge gesucht und gearbeitet hatten, eine Sandschicht von beträchtlicher Tiefe, und nun lag bloßgelegt vor aller Augen ein großer breiter Gürtel von graublauem Granit, reich durchfleüt mit echtem, unvermischtem Golde, die be rühmte „ Große Quarzader" Kaliforniens, die reichste Goldader der Alten und der Neuen Welt, deren Ent deckung die ganze Art des Goldsuchens umgestaltete und die noch heute nicht erschöpft ist.