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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und z VS, erschau Die«. - » v«, U,,,,,-Vk,»» «s» *« L «»>ni- »«»«mi ,«<«»«». Postscheck-Konto Leipzig Rr. 28148. MterhöltiWS- K, M AozeWla« Diese Zeitung verüffenMcht die amtlichen Bekannttnachungen des Gemetnderate» M Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen .Neue Jllnprierte", .Wad« nnß Heim" «d .Der Kntnw". Sehriftleiümg, Druck und Verlag Hermann Rühle, OtLndorf-Okrilla. Nunnner 2 Mittwock, den H. Januar ^928 27. Jahrgang. kinreicdung Ser Sieuerlratten uns kinlagebsgea für lyr?. I dc ArdciiN'hunr, süc den im J-Hre 1927 Lohn. Üeue ma kea verwendet worden sind, hat die Steuerkartcn w» E laaedo^en in der Zeit vom I. Jmuar bi« 29. Frv u ir 1928 an da« Finanzamt obzuliefern, in dessen Be- zu! er zur Zett der Ablieferung wohnt oder seinen ge wöhnlichen Aufenthalt hat. lieber alle« nähere gibt ein Merkblatt Au«kunst, da« beim Finanzamt kostenlo« entnommen werden kann. Die Versäumni» der Ablieferungspflicht ist mit den in 88 202 und 377 der Rrtch«abgabenordnung vorgesehenen «trafen bedroht. Nadeverg, den 3 Januar 1928 Pas Jinauzamt. OertlicheS «nv Sächsisches. Vttendorf-Dkeilla, den z. Januar ,Y?S. — Lohnsteuer. Auf die öffrutlich« Aufforderung zur Ablieferung der Sleuerkarten mit Einlaaebogeu im amtlichen Teile dirser Zeitung wird wegen der Wichtigkeit dieser An ordnung besonder« hingewiesen. — Der M.G V. „Freie Sänger" und der Fraueuchor „Einigkeit" hatten sich sm ersten Wcihnachtssetertag im Gasthcs zum „Schwarzen Noh" zur Darbietung eine« Konzerte« vereinigt, dem ein gut ausgewählte« Programm zugrunde lag. Es wurde mit den beiden Mannerchören „Proletarier-Weihnachtslird" und „Republikanische Hymne" o. H. Kuhn eröffnet, worauf der Frauenchor „Mahnuf an« Vaterland" von Abt sang. Wenn der Saal diesmal besser al« sonst besetzt war, so lag da« wohl daran, daß die Konzertsängerin Frau Delta Mühlinghau« Dresden, die schon im Vorjahre di« Herzen erfreut hatte, wieder ge. Wonnen worden war. Mit sichtlicher Spannung erwartete da« Publikum ihr Austreten. Es kam voll und ganz auf seine Rechnung; den Frau Mühlinghau« fang vollendet mit eine« wrichen Mezzosopran die drei Lieder „Auf dem See", „Feldeinsamkeit" und „Bon ewiger Liebe" von Brahm«. Bon ihrer vo hd ungesagten Heiserkeit war fast nicht« zu merken. Ihre dramatische Gestaltungskraft zeigte sie am besten in den drei Schubertliedern „Morgen- tzändchen", „Wiegenlied" und „Ungeduld". Fast Totenstill« herrscht« im Saale, al« si« — besonder« f-infinnig von Herrn Ma zahn begleitet — da« Wiigenlted a-sun.n» hatte. Stürmischer Beifall s tzt« ein, al« d i« drille L'd Ungeduld g«cnd«t hatte. Dl« wilkung«oollste Nummer dc« ganzen Programm« war die Kantate für Gemischten Chor „Dir, Seele de« Weltall«" von Mozart, in der Frau Mühlinghau« den Solopart und Herr Marzahn außer drn Dirigieren auch noch di« nicht leichte Klavierbegleitung übernommen batte. Hier zeigt« sich am besten, mit wieviel ernsten Fl-iß und welch großer Liebs zu guter Musik die Männer« und Fraueochör« «instudiert waren. Daß aber neben den Kanßlird auch da« Volk«ltrd von den beiden Vereinen ge pflegt wird, zeigten die Sängerinnen durch den Vortrag der beiden Lieder am „Spinnrädchen" v. E. Parlow und „Phylli« und di- Mutter" (bearbeitet v. Fr. Bothe). Der gemischt« Chor li«ß den Abend fröhlich ausklingen durch di« drei Volkslieder „Es ritten drei Reiter" (bearbeitet v. Othcgrasen), „Da« Lieben bringt groß Freud" und „Der Schafer putzte sich zum Tanz", von drn da« letz'ere wieder holt werden mußte. — Zusammrnsaffend muß gesag; werden, da« hiesige Publikum kann sich freuen, solche gute Konzerte zu hören. Besonderen Dank ist e« d-m Chor- meiste: W. Marzahn schuld.g der zielklar mit seinem künstlerichen Geschmack an seine Aufgaben herantritt und sie dann mit unermüdlichen Fleiß, großen Geschick und bester Umsicht durchführt. — Wie von gut unterichteterSeite mitge- tritt wird, war da« Weihnachts-Konzert rin Abschiedskonzert der beiden Vereine, da beide Korporationen, die schon seit zwei Jahren eine Arbeitsgemeinschaft pflegtrn, sich nun ab 1. Januar 1928 zu einem g oßen Verein verschmolzen unter dem Namen: „Bolks-Chor" Otteudors-Okrilla. Sch. — Am Mittwoch veranstaltete der Turnverein Jahn «ine Weihnachtsfeier für seine Kinderabtetluug. Sir fand zahlreiche Teilnehmer, dir mit innerer Anteilnahme den netten und abwrchilunySreichrn Darbietungen folgten. Ein an«- keunung«wrrt«r Weis« hatten sich Mitglied« iu drn Dienst der Sach« gestellt und sangen W'ihnoch^lied«. D'S Mitglied A thur Hoffmann erfreut« durch «inig« Solovor- träqe auf s«iner Violine unter Begleitung von Hrrrn Lch er Stitfler, der selbst auch durch Gesang«darbirtung«n besonders mit der Schilderung der tollen Strriche von Max und Moritz g«genüber d-m Onkel sehr zur Erheiterung aller beitrug. Natürlich gefielen auch sehr die zwei Theaterstück« von dem Gnomen die mit der Anfertigung der Weihnachtssachen beschäftigt sind, daun auf ihren Wunsch hin, rinmal Zeuge sein zu dürfen bei einer Wethnachtsbe- scherung bei Kindern, zunächst einmal Grundbegriffe vom Weihnachtsmann lernen vom deutschen Kinderturnen und dann mit gehen dürfen, von den Erscheinen dieser Heinzel männchen und ihrem Arbeiter an den W«ihnacht«sachen der bei ihrer Beschäftigung «ivgeschlafenen Kinder bi« hin zum Erscheinen dr« Knecht Ruprecht und dem Singspiel zu- nrigenden Prüfung«sc«nr, Klavierbegleitung Herr Jacob in der fromme Einfalt der Kleinen und Witz der Großen sich ablöste. In den zweiten Stück gab Frau Olga Bähr di« Mutter der Kinder der einem Familie mit gutem Ge schick, während Herr Stiefler in beiden Darbietungen so lebenrwar und drastisch drn Weihnachtmann vorzauberte daß man seine Freud« daran haben konnte. In der Pause war eine Kaffeetafel für die Kinder gedeckt di« sich Kaffee und Stollen gut schmecken ließen. Allen Mit- wirkenden von Groß und Klein gebührt herzlicher Dank, ganz besonder« ab« dem Leiter de« schönen Abend« Herrn Lehrer Stirflsr. — Slloest« und Neujahr im GottrShau«. Wie immer so hatte sich auch am letzten Silvesterabend eine staatlich« Gemeind« zum Silvestergottt«di«nst eingefunden. Im Kerzenschein «strahlte dec Christbau« und weihevolle Orgel- klänge', durch-ogrn da« geweihte Hau«. Ergreifend und au« tiefsten Hir,,n«grund kommend erklangen die Silmster- lteder als Ausdruck de« Danke« der Versammelten für all« dir Beweise göttlicher Liebe in allen Leben«lagen. Dieselben Gedanken kamen auch zur «greifenden Wiedergabe in dem Liede, da« unter Leitung setnr« Dirigenten de« Hrrrn Kantor Beger der Männergcsangverein August Waller und Söhne so weihevoll zum Vortrag brachte: Dr« Jahre« letzt« Stunde. Der Ort«pfarrer ab« predigte üb« Sacharja 14,7 mit dem Thema: Um den Abend wird e« leicht sein. Eine Kollekte von 19 Mk- wurde nach Schluß gesammelt für den allgemeinen Ktrchenfond«. Am NrujahrStagr predigte der Orltpfarrrr hier und in Medingen über da« Thema: wie bekommen wir ein angenehme« Jahr ? — E» dürft« vielleicht manchen interessieren, etwa« Nähere» über den Kunstabrnd de» Ort«- und Bürger- Verein« am 1b. Januar im Gasthof zum Hirsch zu er fahren. Dir Vorlragsfolg« nennt uns bemerkenswerte Stücke, so da« Strrichquart«lt D moll von Franz Schubert und da« Streichquartett G-Dur op. 18, Nr. 2 von Beet hoven: ein Rückblick und Ausblick. Feierten wir doch im Frühjahr den 100. Todestag Beethoven« und gedenken wir in diesem Jahre d«« 100. Todestage« Franz Schubrrt« ( 31. Januar 1797—19. November 1828). Radiofreunde weiden mir recht geben, daß fie gern drn Wiener Sender aussuchen. Warum? Weil dort allw-il auch heute noch so gemütvolle Musik geboten wird. Ganz warm wird einem um« Herz, wenn nach einem Walz« o. Johann Straub eine Melodie von Schubert erklingt. W« sich mehr mit Schubert beschäftigt, muß ihn lieb grwinnen. Ihn, drn da« Leben so hart an packte. Arm von Hau« au« — er war d« Sohn eines armen Schulmeister« — hat er bi« zuletzt Not gelitten. 32 jährig starb er am Nervensieb«. Al« Beethoven während seiner letzten Krankheit Kompositionen von Schubrrt zu Ge- sicht bekam, rief er au«: „Wahrlich, in dem steckt der göttliche Funke!" Wir sehen heute in Schub«! die natürliche Ergänzung B-ethoven«. Jener die Verkörperung männlicher Kraft, — dieser d« von weicher Siaulichkeit erfüllte warm und hingebend empfindente Niederöstereicher — Die drei letzten Streichquartette (A-moll, D-moll, Ee-Dur) zählen zu den repräsentativsten Jnstrumentalwerken Schubert«. In der Breite der Anlage gehen sie fast über den Rahmen der Kammermusik hinaus, im Klanglichen bringen sie Wirkungen von «taem Reichtum und einer Farbigkeit, di dem Quartettsatz bi» dahin fremd waren. Da« D-mo Quartett iß bereit« 1824 entstund««, aber wahrscheinlich zu Lebzeiten Schubert« nicht ausgeführl worden. Die erste nachweislich« öffentlich« Aufführung sand am 12. März 1833 in Berlin statt. Bemerkenswert ist noch, daß der 2. Satz (da« Andante) rin Thema enthält, da« dem Liede „Der Tod und da« Mädchen" entnommen ist. Betetltot am Spiel sind 2 Geigen, eine Biola (Bratsche) und »in Violoncello (Kniegeige). Da« Quartett besteht au« 4 Teilen (Sätzen): au« einem Allegro (lebhaft), einem Andante scon moto (ruhig), einem Scherzo (skerzo-heiter) und eine« krsto (sehr schnell). Die Aufführungsdau« ist ungefähr 35 Minuten. Beethoven« Streichquartett S-Dur ist da« weite von drn stch« unter Op. 18 «schieneneu Quartetten. )ie Entstehungszeit ist um 1800; zur gleichen Zett «schien Op. 20 (da« Septrtt). Op. 18, Nr. 2 trägt heiteren lharakter. Es brstrht ebenfall» au» 4 Teilen. — Für -iute mögen di«se Hinweise genügen. Hinzusügen möchte ch noch, daß di« Namen der Künstler «ine restlo« be- riedigrnde Aufführung verbürge«, und daß niemand denke« oll, e» wäre für ihn zu schwer. Wahr« Kunst greift «dem an» Herz. Johanne« Jacob. — Eine Wiihnachtseier für Kinder und Erwachsene veranstaltet die Kirchgemeinde am Donnerstag, den 6. Januar im Saale dc» Gasthof« zum Hirsch. E» gelange« ur Aufführung da« Krippenspirl, verschieden« Lieder dr« !inderchore« und der Film der christlichen Krüppelfürsorgr: Der Hillig« Born. Möchten recht viile kommen. — 3. Aufführung von „Winzrrliesel". Bei der 3. Aufführung der Operette „Wtnzerliefel" in Otteudors-Okrilla wirken wieder 80 Personen mit. Di« Besrtzung ist wieder wie in d«u b«idrn 1. Aufführungen: Winzrrliesel — Käthe Russin«, Graf Walter — Willy Vödisch, Gräfin Irene — Frieda Beutler, Vater W«rner — Alwin Schmidt, Nicht« Henriette — Margaret» Rössel, Srkrrtär Felden — Alfred Moritz, Dinznmox — Wilhelm Marzahn und die beiden humoristisch«» Roll«« — Herbert und Helene Poff». Musikalisch« Leitung wieder: Walter Schmidt, Spielleitung: Wilhelm Marzahn. Orchester gegen 30 Musik« einschließlich Harse, außerdem 10 Mann Ttroltt-Orchester auf der Bühn». Weitere« stehe Inserat. Dre« drn. Am 2. Januar beging d« Inhaber der Firma Ludwig Bach L Co. iu Dre«drn sein 2b jährige« Geschäft«.Jubiläum. Di« Firma selbst im Jahr« 18S7 gegründet und am 2. Januar 1903 von Herrn Iuliu« Kornblum al« Inhaber übernommen, wurde seit dieser Zeit in ihrem Umfange und ihren Aussehen immer größer, so daß st« heute unbedingt zu den führenden Firmen Dre«deu« zu rechnen ist. Die Firma besitzt auch iu der Dresdner Neustadt «ine Filiale, die 1915 eröffnet und im Jahr« 1925 vollkomm«u umgebaut und «weitert wurde, in einem Um fange, daß fie heut« unbedingt al« eine« d« bedeutendsten Geschäfte avzusprechen ist. Herr Kornblum selbst, der iu seinem 60. Lebeu«jahre steht, «freut sich «in« recht guten Gesundheit und ist heut« noch mit demselben Eis« und mit derselben Liebe für die Firma tätig, deren Name wahr, schetnlich auch vielen Ottendorf« Einwohnern geläufig sein wird. Mittweida. Montag 8,24 Uhr wurde der von Lunzenau kommende Omnibu« der Staatlichen Krastwagen- verwaltung am unbewacht,» Bahnübergang bei Göritzhain von einem Güterzug erfaßt und etwa 20 Meter zur Seit« grschlrudert. Von den Fahrgästen «litten vier von den zertrümmerten Fensterscheiben Schnittwunden. Eine Dam« erlitt außerdem »in«» Gchlüffelbeinbruch und ein Mädchen R'ppenquetschungen. Aerztlich» Hilf» war sofort zur Stell«. Dresdner Schlachtviehmarkt. 2. Januar 1928. Auftrieb: 101 Ochfru, 227 Bullen, 279 Kalben und Kühe, 43 Färsen, 511 Kälber, 661 Schafe 2404 Schweine. Preise in R«ich«mark für 50 Kg. Lebendgewicht: Hchfe«: vollfleichig» ausgemästet« höchsten Schlachtwert«« junge 59—63, ältere 52—58, sonstige vollflrischigr junge 42—46, ältere 36—39. Nullen: jüngere vollfleisch, höchst Gchlachtwttte» 52—57, sonstige vollflrischigr oder ausge- mästete 52—58, fleischige 45—50. Küße: jüngere voll- fleischig« höchste» Schlachtwerte« 50—54, sonstige vollfletsch. oder aurgemästete 43—47, fleischige 32—36, gering genährt« 25—29. ALrse«: oollflrtschige aurgemästet« höchst. Schlacht- werte« 57—60, sonstige fleischig« 48—53. Kälber: Beste Maß- und Sauakälbrr 74—80, mittlere 66—70, geringe 58—64. Schafe: Beste Mastlämmer und jüngere Mast- Hammel, StaUmast 58—62, mittlere, ältere u. gut genährte Schafe 48-56, fleischig- 49-46, gering genährte 25—35. Schweine: Frttschweine über 300 Pfund 62—64, vollfleisch. Schwein» von 240 bi« 300 Psd. 59—61, von 200 bi» 240 Pfd. 55-57, von 160 bi« 200 Psd. 53-54, Saue« 50—53 Ausnahmepreist über Notiz.