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27. Jahrgang viewrbanMngen Wischen Lenlrum unsi NZVW einen Entwurf der Nowerordnuna, der Mmit der -Sozial. Heim in Bunzlau mehrere Schlisse abgegeben hatte und PE.LLN' fLÜL ««—«L «in» gen, die diese Verhandlungen bisher erschwert hätten. Diese Stö- rungen ergaben sich vor allem daraus, daß verschiedentlich neue Unterhändler der Nationalsozialisten auftraten, von denen nicht genau festzustellen war, wie weit sie von der Parteileitung autori. stert waren und durch immer neue Bedingungen die Verhand lungen komplizierten. München, 2. September. Zu der gestern gemeldeten Ver lautbarung über die Besprechung zwischen Zentrum und Natio nalsozialisten schreibt der „Bayerische Kurier" u. a.: Bei allen Ge rüchten, in denen behauptet werd«, die Verlautbarung habe nur den in den Hals sprossen hatte, wegen Totschlag,versuch», Begehung von Gewalttaten mit Waffen und unbefugter Waffenführung zu acht Jahren Zuchthaus und acht Jah ren Ehrverlust. La, Gericht hat angenommen, , daß die UL" Der AM», rmn Wirtfchaltsvrogramm der Reichsregknmg Berlin, 2. Sept. Der Bundesvorstand des All gemeinen Deutschen GewerkschaftSbundeS beschäftigte sich mit den in der Rede des Reichskanzlers von Baven vom 28. August angekündigten wirtschaftspolitischen Planen der Reichsregierung. Ueber die Stellungnahme der Gewerk schaften wird erklärt, daß wettere Lohnsenkungen eine un- erträgliche Verschärfung der sozialen Bedrängnis der arbeitenden Bevölkerung sowie eine weiter« Schrumpfung der Kaufkraft der breiten Konsumentenmafsen und neue gesteigerte Arbeitslosigkeit zur Folge haben würden. Ueber- dies sei der Bundesvorstand der Ansicht, daß das von der Regierung verft gte Ziel, «inen Anreiz zu Neueinstellun gen von Arbeitskräften zu geben, auch erreicht werden würde, wenn eS bei der im Plan der ReichSreaierung vor gesehenen Zahlung der Prämie von 400 RM. für jeden neuetngestellten Arbeiter sein Bewenden hätte. Im Rah men des Gesamtplanes der Regierung könne auf die Kür zung der Löhne verzichtet werden, ohne den von der Regie- rung erwarte-°n Effekt des Planes zu schmälern. — Der ZwÄ, ArbeiLose in Arbeit Zu bringen, würde wirkungS- voll gefördert werden, wenn die in Aussicht genommene Steuererstattung auf solche Betrieb« beschränkt bliebe, die durch Neueinstellung von Arbeitskräften bei der Ueber- Windung der Arbeitslosigkeit Mitwirken. Durch eine solch« Aenderung des Planes der ReichSregterung würden von der Summe von 1,8 Milliarden aus Steuermttteln, die nach dem Programm Les Kabinetts in vollem Umfange bedingungslos angerechnet werden soll, erhebliche Beträge frei werden, die zur Ingangsetzung und Förderung von öffentlichen Arbeiten, also zu echter Arbeitsbeschaffung im Sinn« der bekannten Forderungen der Gewerkschaften, Verwendung finden müßten. Mn überholter Entwurf zur Sozialpolitik Eine linksstehende Korrespondenz hat vovgesternabend Politik befaßt,' veröffentlicht und Li gen -«knüpft, in denen besonders gegen die »unsozialen PunKe" Stellung genommen ist. Wie wir hierzu von unter richteter Sette erfchren, handelt es sich um einen längst überholten Entwurf, der inzwischen fallen gelassen worden ist. Der Entwurf kam auch im Zwickauer SPD.-Organ .Sächsisches Volksblati? -um Abdruck. Amerika besteht aus Zahlmg der Kriegsschulden London, 2. Sept. „Time," meldet au» Washing ton, daß der stellvertretende Staatssekretär Castle heute eine Aeußerung getan habe, wonach die Regt,rung fest entschlossen ist, auf ihrer bereit» bekannt gegebenen Politik zu verharren, daß Kriegsschulden bezahlt wer den müssen. Der stellvertretende Staatssekretär sagte. . die Bereinigten Staaten erwarteten, daß Deutschland die am 80. September fälligen Teilzahlungen leisten werde. Der Korrespondent fährt fort, diese Teilz ahr- lungen seien nur gering, sie betragen nur 12,5 Mill, RM für BesatzungSkosten und 20,4 Millionen RM für die Bezahlung der Ansprüche amerikanischer Bürger ge gen Deutschland. Castle erklärte, daß von Deutschland keine Aeußerung bezüglich der Zahlung dieser Gummen eingegangen sei, daß aber die Bereinigten Staaten di« Zahlung der Gelder au» dem abgelaufenen Moratorium erwarteten. Bei dem seinerzeitigen Verhandlungen im vorigen Jahre hätten sowohl Deutschland al» auch, die Bereinigten Staaten den Standpunkt vertreten, Paß di» Zahlung solcher Forderungen nicht in die Suspendierung der Schuldenzahlungen «tnbezogen werden solle, da e» sich um eine Vereinbarung handele, die lediglich.zwi schen amerikanischen und deutschen Bürgern abgeschlossen worden sei. Die letzten Arbeiten an ber Mrt- schaftroerordnuag B «rlin, 2. Sept. Das RetchSkabinett wirb morgen vormittag zu der schon vor einigen Tagen in Aussicht ge nommenen Sitzung -usammentreten, die den Zweck hat, die große Verordnung über die wirtschaftlichen Maßnahmen zu verabschieden. Die Veröffentlichung wird allerdings nicht schon morgen, sondern den bereits bekannten Disposi tionen entsprechend am Dienstag erfolgen. Da die Rückkehr des RelchSprWdenten nach Berlin erst für die zweite Hälfte der nächsten Woche in Aussicht genommen ist, wird vor der Veröffentlichung selbstverstäMtch ein Vertreter der Reichs regierung nach Neudeck fahren, um die Verordnung dem Reichspräsidenten vorzulegen, der über sie in großen Zügen ja bereits durch den Vortrag des Reichskanzlers unter richtet worden ist. fluirr Tageblatt MM- Anzeiger für das Erzgebirge ««chritn,» «M» Sr, «o« »«. ftmt-^elchw ft». Är. 208 Sonntag» äen 4. September 1932 Hitler unä äie Uoalitwnsbestrebungen rilche? Vott,pa"r-?'d^ B^PP völlig« Grsebni^ofigk-it d«r di,-«« geführt«« Br- Verhandlungen zu der''über di« sprechungen zwischen Zentrum und NSDAP, zu verschleiern, Han- Verband'ungen zmischm 8-nttüm Uber die del. e, sich um «in. Kombinationen. Di. Besprechungen würden Selbstverständlich ^niia- NattonMoztalisten u. a.: Mitte der nächsten Woche ebenso intensiv wettergefüh Über allgeme »politisch, Ziele, sondern müße dazu Uber di« rinzuschlagenden Weg« und auch G, anzuwendenden politischen Methoden kommen. Uch NW darum handeln, etwa Koalttion,pr°gramm« im .^ttl aufzustellen. Ein Rückfall in die alten Koalition,- Methoden »erde von niemand mehr begehrt. E, «eh« vielmehr um die Frage, im Reichstag eine Front zu bilden, di« eine Regierung und vor allem d«m Reichspräsidenten ein verfassungsmäßige« Re- gieren ermögliche. E» handele sich schließlich um nichts andere«, als nunmehr von Seilen de« Reichstage, her da, zu versuchen, wa, d.n^^^prUsidenten selbst und der Regierung Papen nicht g«. glUckt sei, al, fle «inen Umbau de« Reichrregierung entsprechend dem Ergebnis der Wahl vom »1. Juli versuchte. Es könne nicht der Sinn dieser Bemühungen sein, den Reich-prLstdenten in der Ausübung seiner regierungsbildenden Funktionen einzuschränken, und ganz töricht sei «,, gar von einer Aktion gegen den Reich,prä- stdenten zu sprechen. E, sei eine durchau» weise Einrichtung, daß der Retchrpräsident, der sein Mandat au, den Händen de, Volke, habe, darauf Bedacht nehmen müsse, Regierungen zu berufen, die , - ebenfalls im Einklang mit dem Volkswillen stünden. E, sei rin Ms 'das Kabinett in Zukunft nur noch vier Minister haben. Verhängnis, Verfassungsreform«» auf bestimmte Persönlichkeiten Der Ministerpräsident würde etwa zu gleicher Zett Finanz- zuzuschneiden, die vergänglich seien. — Das Organ d«r bayerischen Minister werden. Ein Nationalsozialist würde vermutlich Negierung, die „Bayerische Staatszeitung", will zu der Verlaut- das Ministerium des Innern und daS des Unterrichts über- ftt werden —-.M da, Zen» üum habe «ine Vertagung der Verhandlungen auf unbestimmt« Z«tt beantragt. Im ganz«» hab« man de» Eindruck, daß die Ver handlung«» schon ziemlich wett in da, Gebiet sachliche« Einzelhei ten vorgedrungen seien. Gerüchte über die Zusammensetzung de» neuen preutzischen Kabinett» Berlin, 8. Sept. Die Berliner LinkSblätter wissen zu berichten, daß die Verhandlungen um die Bildung He» neuen preußischen Kabinett» bereit» vor der Vollendung ständen. An Einzelheiten wird mit? geteilt, e» sei beabsichtigt, an die Spitze de» Kabinett» al» Ministerpräsidenten ein« Persönlichkeit zu nehmen, die nicht au» der preußischen Landtagswahl hervorge, gangen sei. Hierbei werde an Männer gedacht wie etwa der schon früher genannte Leipziger Oberbürger meister Dr. Goerdeler oder Dr. Bracht. . Wetter heißt eS, statt der bisherigen sieben Minister bas Kabinett in Zukunft nur noch vier Minister haben, sönlichkiten -r-er Ministerpräsident würd« etwa zu gleicher Zeit Finanz bayerischen Minister werben. Lin Nationalsozialist würde vermutlich , ... - -' r Verlaut- das Ministerium des Innern und das des Unterrichts über- auf Hitlers per. nehmen, welches zudem mit dem Justizministerium ver- eingeschaltet bunden werben soll«. Dem Zentrum würde, wie eS weiter und energisch bemüht, die Störungen und Reibungen zu befeiti. heißt, ein wirtschaftliches Mwistertum zufallen, in welchem alsdann dis Aufgabenkreise der Landwirtschaft, des Han dels und der VolkSwohlfahrt zusammenzufassen wären. Im Zusammenhang mit dieser Kombination wird der bisherige Wohlfahrtsminister Hirtsiefer genannt. Das „Berliner Tageblatt" sagt zu diesen Vermutungen u. a., eS falle schwer, zu glauben, daß daS Ministerium des Innern, also die Verfügung über die Polizei, den Nationalsozialisten überließe, d. h. einem Manne, der praktisch von Hitler bestimmt würde. AreMche «rrwaltengrresom «ewbWedet B « «lin, 2. Sept. Die preußische Staatsregierung hat in ihrer heutigen Sitzung nach mehrstündiger Beratung di« Verordnung Wer die Verwaltungsreform verabschiedet. Die Veröffentlichung der Verordnung dürste im Laufe d«S Sonnabends ersolgm. Der Verlaus des Deutsche« Katholikentage; Essen, L September. Di« «»»sprachen in den Arbeit,- gruppen auf dem Katholikentag wurden heute vormittag zu Ende geführt. Da, Ergebnis der Beratungen wird morgen mittag der allgemeinen Mitgliederversammlung vorgetragen werden. Im hiesigen katholischen Verein,hau, fand zugleich ein« groß« Lairn- Versammlung für di« EperztttrNbewegung statt. Im großen Etadtgartensaal begann heut« früh rin« literarisch« Morgenfeier, di« trotz d«, regnerisch«» Wetter» stark besucht war. Si« wurde «in- geleitet mit d«m Orgelvortrag in G-Moll von Vach. Der Le- kannte Zesuitenpater und Schrifstell«r Friedrich Muckermann ht/lt dann einen Vortrag über Goethe» Sendung für da, Zeitalter der Technik, von besontxver Bedeutung war ferner die gestrig« Feier stunde de» Katholischen Deutschen Frauenbund,,. Die Vorsitzende, Dr. Gerda Krabbel, stellte al, Inhalt der Frau«nbunde«rbeit den Satz auf: E- müßen Wege geschaffen werden, damit der Mensch an dieser schweren Zett nicht zugrunde geht. Baronin Elisabeth von Schönau sprach über da» Frauenhilfewerk für Priesterberufe. Sehr eindrucksvoll war die Feftversammlung de» Bonifaeiu-Meretn», di« untr« Teilnahme de» apostolischen Nun. tius zu einer mächtigen Kundgebung für da» Ktlfrwerk der Katho liken in der Diaspora wurde. Telegrammwechfel zwischen dem Deutschen Katholikentag und dem Reichspräsidenten Berlin, 2. September. Der Deutsch« Katholikentag hat an den Herrn Reichwnäfidenten folgende, Telegramm gerichtet: „Die 71. Generalversammlung der deutschen Katholiken ent bietet dem verchrungswürdigen Herrn Reichspräsidenten treu er gebene Grüße und gelobt au» dem Geiste wahrer Volksverbunden heit opferbereit« Mttarbett »um Wohl« unsrrr» geliebt«» vat«r- land«», gez.: Dr. Baumgärtiur, Bernhard Ott«. Der Herr Reichspräsident hat hierauf wi« folgt geantwortet: ,Jür da, freundlich« M«ingedenk«n sag« ich den zum 71. Deutschen Katholikentag in Essen oersammelten deutschen Män nern und Frauen meinen aufrichtigen Dank. Ihr GelSbnis/opfer- bereiter Mttarbett nehme ich dankbar entgegen. Mögen Ihre Be ratungen dazu beitragen, die christlichen Grundsätze im deutschen Volke und seinem Staatsleben zu festigen und die Einigung unse re» Vaterland«, zu einer wahren Gemeinschaft zu fördern. In die sem Sinne wünsche ich Ihrer Tagung reichen Erfolg, gez.: von Hindenburg, Reichspräsident. Reichsbank am 31. August Berkin, 2. Sept. Nach dem Ausweis ber Reichs bank vom 3. August 1932 hat sich in der letzten August. Woche di« gesamt« Anlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 376,9 Mill, aus 3618,2 Mill. Reichsmark erhöht. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und Schecks um 228,9 Mill, auf 3008,9 Mill. RM., di« Bestände an Reichsschatzwechseln um 33,1 Mill, auf 36,9 Mill. RM. und die Lombardbestände um 114,9 Mill, auf 207,4 Mill. RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähig« Devisen betrug am Ultimo 24,2 geoen 25,2 Poo-ent am 23. August dieses Jahres. Wiederaufnahmeverfahren gegen die Beuthener verurteilte« Berlin, 2. Sqft. Wie wir von unterrichteter Seite hören, ist damit -u rechnen, daß dem Antrag« auf Wieder- aufnahme des Verfahrens im Beuthener Prozeß, der be kanntlich von der Verteidigung eingereicht worden ist, statt- gegeben werden wird. In dem Antrag sind nach Auf fassung der zuständigen Stellen neue Tatsachen enthalten, die die Wiederaufnahme rechtfertigen. vom Sondergericht -u 8 Jahren Zucht hau» verurteilt Liegnitz, S. Sept. Das Ltegnttzer Sondergericht verurteilte in seiner ersten Sitzung den Russen Wassiltef Baranoff, der in der Nacht zum 7. August auf ha» SA«