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Vesper in der Ssphienkirckie. Dresden, Sonnabend, den 22. Mai 1897, nachm. 2 Uhr. 1. Maternnser für 4 Solost. und Chor von Fr. Ernst Fesca (1789—1826). Vater unser, der du bist im Himmel. Geheiliget werde dein Name. Zu uns komme dein Reich. Dein Wille ge schehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser täglich Brod gieb uns heute. Und vergieb uns unsre Schuld, als wir vergeben unfern Schuldigen Und führe uns nicht in Versuchung. Sondern erlöse uns von dem Uebel. Denn dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 2. Arie für Sopran aus „Elias" von F. Mendelssohn, ge sungen von Fräulein Anny Hartwig. Höre, Israel, höre des Herrn Stimme! Ach, daß du merktest auf sein Gebot! Aber wer glaubt unsrer Predigt, und wem wird der Arm des Herrn geoffenbaret? So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger zum Knecht, der unter den Tyrannen ist: Ich, ich bin euer Tröster. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich! Wer bist du denn? daß du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vergissest des Herrn, der dich gemacht hat und den Himmel ausbreitet und die Erde gründet. Ich bin euer Tröster! Weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich! 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 427, 8. Wohl mir, ich bitt' in Jesu Namen, der mich zu deiner Rechten selbst vertritt! In ihm ist alles Ja und Amen, was ich von dir im Geist und Glauben bitt'. Wohl mir, Lob dir jetzt und in Ewigkeit, daß du mir schenkest solche Seligkeit. Vorlesung. 4. Gebet für Sopran-Colo von Heinr Hosmann, gesungen von Fräulein A. Hartwig. Du Born, daraus der Friede quillt, gieb meiner Seele Ruh', und führe meiner öden Brust des Himmels Frieden zu. Mir ist so bang, mir ist so schwer, mein Herz ist freuden arm und leer; o Gott des Friedens, Brunnquell du, gieb meiner Seele Ruh'. Im Sonnenglanz ruht die Natur in heh'rer Majestät; in meiner Brust da wogt ein Sturm, den stillet kein Gebet. Ich weiß nur eins: krank ist mein Herz, drum neig', o Herr, dich niederwärts! Du Friedensfürst, hör' mein Gebet, das dich um Frieden fleht. Der du so reich im Geben bist, gieb meiner Seele Ruh'; mit Frieden, Frieden segne mich, gieb meiner Seele Ruh'. 5. Wittgesang für zwei Chöre und vier Solost. von Ehr. R. Pfretzschner (I82l—8d). Herr, sei uns gnädig um deiner großen Güte willen. Herr, sende deinen Engel vor uns her, daß er uns behüte auf allen unfern Wegen. Amen.