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a der GeschSsts- Beförderungseinrichtungen durch höher« Gewalt hl S- (Sonnabend- zieher reinen Anspruch auf Lieferung oder Nach» .Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezug»pri F«ruß»«her Amt Vischoftwerda Nr. <44 uud 44». La, Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der " )at der Be- Nachlieferung der , kzahlung oe» Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 46 nun breite einspaltige Millimeterzell« 8 Rpf. Im Textteil die 90 mm breite Millimeterzeile 2» Rpf Nachlag nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Ikukirch un- Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim > Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, T. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1S21. 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Jahrgang di« Bezichtigung, als ob di« Part«i und «in« sogenannt« „Minorität verführter und verhetzter Anhänger des Neu- Heidentums" «ine amtliche Veranstaltung der NSDAP, zu christentmnsfeindlichen Demonstrationen benutzen könnt«, als «in« durch nichts gerechtfertigte Herausforderung zurück. Der Nationalsozialismus, der den Bolschewismus in Deutschland niederschlug zu einer Zeit, da die Lirch« ihn nicht überwinden konnte, hat mehr für das (Christentum ge tan als alle anderen Parteien in Deutschland zusammen! Eine christentumsfeinüliche Demonstration ist niemals s«i- tens der Nationalsozialistischen Partei zu verzeichnen gewe sen. Die schlimmsten christentumsfemdlichen Demonstra tionen, die man sich jedoch denken konnte, waren die Bünd nisse der Zentrumsprälaten mit den atheistischen Marxi stenführern. Der Brief des Bischofs grenzt nahe an die Drohung, di« ihm kirchlich unterstellten katholischen Deutschen zu Unruhen aufzureizen. Seine letzten Worte, daß eine Beruhigung seinerseits gegenüber der als Provokation bezeichneten Rede wohl kaum Erfolg haben würde, ist die typische Art, einer unmittelbaren gesetzlichen Feststellung der Drohung zur Auspeitschung der Bevölke rung zu entgehen. Man spricht viel von Kirchenverfolgungen im Aus lande. Die Tatsache, daß von einem Bischof selbst derartige Briefe gegen einen Reichsleiter der Deutschland «präsen tierenden Bewegung geschrieben werden können und kein« Verhaftung eintritt, zeigt, wie tolerant der nationalsoziali stische Staat einem Venreter einer christlichen Konfession gegenübersteht. Reichsleiter Rosenberg befaßte sich dann mit Aeuße- rungen einiger von katholischer Seite geleiteten Emlgraakenzelkungea und einzelner Auslandsorgane, die nicht etwa die Devisen schiebungen verurteilt, sondern die Gesetzgebung zum Schutze des deutschen Volkes als ungültig hingestellt hätten. „Diese Presseäußerungen sind derart furchtbar, weil sie an die Grundgesetze und die Lebensnotwendigkeit des deut schen Volkes überhaupt rühren und hier prinzipiell das gleiche Verbrechen eines Volksverrates für zulässig erklä ren, wie einst die jüdisch-marxistischen Blätt:r der Novem berrepublik." Wörtlich schreibt der Bischof von Münster: „Voraus sichtlich wird eine Minorität verführter und verhetzter An hänger des Neuheidentums sein (Rosenbergs) Erscheinen begrüßen und zu christentum-feindlichen Demonstrationen benutzen, ein Auftreten Rosenbergs wurde von der christ lichen Bevölkerung Münsters als «ine „aufreizende Provo kation" und als^ine „Verhöhnung ihrer heiligsten und be- rechtigtsten religiös«» Ueberzsugung" empfunden werden 'und könnte zu verhängnisvollen Zusammenstößen führen." Zum Schluß ersucht der Bischof, ein Auftreten Rosenberg- kn Münster in absehbarer Zeit durch die Regierung zu ver hindern, und bttt«t, in einer befristeten Zeit Mitteilunazu erhalt«», ob dies«» Atttrag stattgegeben werde, da im Fall einer Ablehnung ernsthaft zu erwägen sei, ob der Bischof in einem Erlaß zur ruhigen Hinnahm« dieser „Provokation" öffentlich auffordern müme. Erschließt: „Ich bin fr«ilich zweifelhaft, ob dies« Maßnahme vollen Erfolg haben würde? Konfessionelle Quertreiber. Drohungen des Bischofs von Münster gegen Reichsleiter Alfred Rosenberg Münster, 7. Juli. Das große Gaukreffea der NSDAP., Gau Destfalen-Rord, auf dessen Einzelprogramm bekannt lich auch eine Rede de« Reichsleikers Alfred Rosenberg an gekündigt war, hat den katholischen Bischof von Münster P» einer gar» unglaublichen und vnaeheaer- lichen Herausforderung veranlaßt, die überall die grSPe berechtigte Empörung hervorgerufen hat. Der Bischof hat sich in einem Schreiben an den Oberpräfidenken der Provinz Westfalen zn einer groben Drohung gegen über Reichsleiter Alfred Rosenberg hinreißen lassen, auf die die verdiente Abfuhr uud Aurückwel- s u yg nicht ausgeblieben ist. Alfred Rosenberg selbst gab in etuer geotzen Suüdgevung auf dem Hlndenburaplatz in Münster die Einzelheilen-des Briefe» de» Bischof» Nemen» August von Münster mit den darin enthaltenen Verleum- düngen und Verdrehungen bekannt, und Reichsinnenminl- ster Dr. Arlck nahm auch seinerseits mit aller Entschieden heit Stellung gegen diesen Vries. Reicheleiter Alfred Rosenberg setzt« sich in einer großen Rede unter anderem mit den unerfreulichen Ein- flüssen verschiedener katholisch-kirchlicher Stellen ausern- ander. Rosenberg beleuchtet« die geschichtliche Situation vost 1918 b» 1933, um dann an einem Beispiel darzulegen, wie ' anstatt dem Nationalsozialismus für die Errettung Deutschland» und somit auch aller katholischen Deut schen zu danken, die Zentrumsführer mit Hilfe der nach Auflösung der politischen Partei noch gebliebenen Organisationen unterirdisch, oft aber auch schon offen, gegen Len neuen Staat kämpf«n. Reichsleiter Rosenberg verlas Stellen aus einem Brief, -en der Bischof von Münster qn den Oberpräsidenten der Provinz Westfa len gerichtet hatt«. In diesem Brief erklärt Bischof Clemens August von Münster, di« Ankündigung, daß Reichsleiter Rosenberg in Munster sprechen würde, habe „in der christ lichen um» besonders in der katholischen Bevölkerung" der Stadt Münster bereits „stärkstes Befremden" erregt, und die Ausführung des Plan«s würde „unfehlbar eine lebhafte Beunruhigung* Hervorrufen. zum Beispiel eine verstärkte Agitation wayrgenommen »ätz gegen das Reichsgesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuch- »aß ses. Dieses Gesetz ist von der Reichsregierung aus wohl erwogenen Gründen erlassen worden, um das deutsche Volk gesund zu erhalten, und es ist unverantwortlich, wenn man von gewisser Seite, die auch von dem alten Zentrumsgeist erfüllt ist, gegen dieses Gesetz mit allen möglichen Mitteln der Gewissensbindung vorgeht. Ich muß als berufener Vertreter der Reichsregierung hier feststellen, daß wir nicht gesonnen sind, weiterhin eine derartige Sabotage der Reichsgesetze zu dulden. Auch nach dem Konkordat ist die katholische Kirche verpflich- tet, die Gesetze, die für alle im Staate bindend gelten, auch für die Angehörigen der katholischen Kirche als bindend zu erachten. Cs sind weiterhin sehr bedauerliche Prozesse ge führt worden, Devisenschieberprozesse, die einen bedauerlichen Tiefstand an Rechts- und Gesetzesachtuna erken nen ließen. Besonders schwer fällt es ins Gewicht, daß leider auch obere Stellen katholischer Orden daran beteiligt waren. Der nationalsozialistische Staat wird es sich nicht gefal len lassen, in dieser Weise mit den Lebensinter«ssen der deut schen Nation Schindluder treiben zu lassen. Wir haben im mer noch Organisationen im öffentlichen Leben Deutschlands, die den Gegensatz der Konfessionen in das Volk hineintrag«». Wir Nationalsozialisten verlangen eine völlige Lnkkonfessionalislerung de» gesamten öffentlichen Leven». Hat es heute noch einen Sinn, katholische Beamtenoer«ine zu haben? Wir wollen lediglich deutsche Beamte. Oder hat es noch «inen Sinn, eine katholische Tagespreise zu ha ben? Wir wollen weder eine katholische noch eine protestan tische, sondern lediglich eine deutsche Tagesvresf«. Ich muß noch sagen, daß die katholischen berufsftändischen Vereine, wie die Gösellenver«ine und auch di« kon fessionellen Jugendorganisationen, nicht mehr in unser« brü tige Zeit passen und daß sie sich vielfach auf Gebiet«» betäti gen, die dernationalsozialiftifch« Staat zurAr- Michsleiter Rosenberg erklärt« nach der Verlesung dieser Stellen: „Indem der Gau Westfalen-Nord mich zu feinem Gautag ersucht, eine Rede zu halten, ist es selbstver- tändlich, datz ich hier in einer parteiamtliche» Eigenschaft prechs üyd nicht au» Privatperson, wt« es vielleicht der Bi- chof Clemens August glaubte hinstell«» zu können. Vieser die gesamte Partei und den heutigen Staat herau»fordernde Brief zeigt dabei, was »ran an gewissen Stellen unter sogenann ter Religionsfreiheit versteht: nämlich die Unterdrückung aller Anschauungen, die nicht mit einem bestimmten Dogma zusammenfallen. Die Führer des Zentrums sind jahr zehntelang so daran gewöhnt gewesen, in Deutschland zu herrschen und ihr eigenes Interesse auch gegen das allge- mein« Deutsche durchzusetzen, daß si« noch nicht begriffen haben, heute in einer neuen Zett zu leben, wo ekiimal auch das gesamte deutsch« Volksinteresse über das einseitig kon fessionell« und klassenmäßige gestellt wird. Ich weise dabei „DerIentrumsgeistmuß verschwinden" Innenminister Dr. Frick fordert völlige Entkonfesfionalisierung des öffentl. Lebens. Reich-Innenminister Dr. Frick hat auf dem Gaukag in schen Staat zu entfremden. Wir haben in den letzten Mo- Münster mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit die kon- naten zum Beispiel eine verstärkte Agitation wahrgenommen fessionellen Quertreiber angeprangerk und festgestellk, das der nationalsozialistische Staat keinesfalls dulden wird, di „ der alte Aeutrumsgelst, in welcher Maske es auch sei, die Volksgemeinschaft stören kann. Dr. Frick for derte die völlige Entkoafefsionallslerung de» gesamten öffentlichen Lebens und erklärte in diesem Zusammenhang, daß katholische berufsständische Vereine nicht mehr in die heutige Zeit paffen. Der Reichsinnenminister führte u. a. aus: Als ich im Juni 1932 das letztemal hier in Münster sprach, war Münster noch «ine schwarze Zentrumsdomäne, eines Zentrums, bas mit den volksverräterischen Marxisten gemeinsame Sache machte. Inzwischen haben sich die Zeiten hier etwas geän dert. Die marxistischen und bürgerlichen Parteien sind nicht mehr. Aber darauf kommt es nicht an, daß die Zentrums partei als solche verschwunden ist, sondern darauf kommt es an, daß auch -er Aentrum»geist au» dem deutschen Volke verschwindet. Hier muß ich leider sagen, es wäre schön, wenn wir uns einig wären, daß dieser Zentrumsgeist schon verschwunden wäre. Im Gegenteil, er spukt und gerade hier in Münster noch recht viel. Was soll ich dazu sagen, wenn man es im neuen Deutschland noch für möglich hält, daß eine hohe Kir chenstelle das Ansinnen an die Staatsgewalt stellt, dem Reichsleiter für di« weltanschauliche Schulung der Partei das Wort in Münsttr zu verbieten? Ich stelle fest: Die Nationalsozialistische Deutsche Arbei terpartei ist der politische Willensträger des na tionalsozialistischen Staates und der Staat der Vollstrecker und Verteidiger dieses nationalsozialistischen Willens. Ich kann ein solches Ansinnen auch als Vertreter der Staatsge walt nur mit allerEntschiedenheitzurückwei» s e n. Deutsche Volksgenossen, wir müssen auf der Hut sein, auf der Wache stehen. Es sind mannigfache Organisationen vorhanden, angeblich unpolitischer Art, die aber auf Hin tertreppen und Umwegen oder unter Mißbrauch der Religion immer noch versuchen, politischen Einfluß in Deutschland auszuWn urck Has Volk dem nationalsozialisti- Lagesschau. * Der Führer besichtigte am Sonntagvormilkag ln Weimar die Baupläne der Sladl am Museums-Platz, nachdem er am Sonn abendabend einer Vorstellung im Ralionalkheaker beigewohnk hatte. Am Montag begab sich der Führer zur großen kraftwagenlran». portübung nach Grasenwörth. * Der Bischof von Münster hat an den vberpräsidenten der Provinz Westfalen ein Schreiben gerichtet, da» in Ton und Inhalt unerhört ist. Er forderte von der Neuerung, da» für den Gaukag Westfalen-Hord vorgesehene Auftreten de, Reichsleiter» Alfred Rosenberg in Münster, zu verhindern. * Auf dem Gaukag Westfalen-Rord hat nächst dem Reichsleiter Rosenberg auch Reichsinneaminister Frick scharf gegen die konfessio nellen üuertreibereie» Stellung genommen. " Bei dem Au«scheid«ug,kampf um die Schwergewichtswell- Meisterschaft, die gestern zwischen dem Exweltmeister Max Schme- ling und dem Spanier Paolino im Berliner Postfladion stattstnd, siegte Schmeling überlegen nach Punkten. " Bel dem deutsch-französischen Schwimmländerkampf in Pari» siegte die deutsche Mannschaft mit 114H zu 7ZL. Lei den olympi schen Fünfkämpfen ln Budapest errang die deutsche Mannschaft «inen überlegenen Sieg vor Ungarn, Schweden und Italien. In einem Teil der Landauer Presse werden nachdrückliche War- nungen vor irgendwelchen Bemühungen um da» Zustandekommen von Sanktionen gegen Italien laut. Morningpost spricht die Hoff nung au», daß England sich nicht darauf einlassen werd«, den Frieden Europa, zu stören, um den Frieden ln Afrika aufrecht- zuerhalten. / Auf einer Veranstaltung der französischen Feurrkreuzler bei Lourcoiag hielt der Führer der Bewegung, Oberst de la Rocque, eine programmatische Rede. Al» Hauptziel bezeichnet« er die wie- derherstellung der Ordnung durch Aüsschaltung de» entarteten Par- lameatariamu» und de» Großbanken»»»». Schließlich stellte er fest, daß er zu feder Zeil den Mobilmachungsbefehl gegen die Linke zu erlassen in der Lage sei. Im Pariser Petit Journal seht sich der frühere Finanzmlnifler und Abgeordnete Paul Reynaud für eine deutsch-französisch« An näherung ein. 1 Ausführlich«» s» anderer Stell«.