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Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Ltittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Piecha und Rüßdorf. Dieses Blatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und des StadtratS zu Hohenstein - Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. 'Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schristleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeige« Otto Koch. Rr. 287 De» Preis »er einioultiukn «n^etacn^etle telrüq» IS, der NeklamelcUr 4b lÄvIdr-Iennia». ftür den Nawwei» werden IS Gvtdpsenniae dereLnet. Sonnabend, den 10. Oktober 1925 , B«»u«Sl>reIS dall>mvn«ilich 80 GeldvNnnla« «InItblNKI»«!, Iraqerll>bn. IS. Jahrg. Großkampftage in Locarno Bon unterem Berliner Bertreter Berlin, 10. Oktober Die Konferenz von Locarnoist jetzt an ihrem kritischsten Wendepunkt angelangt, und man kann innerhalb der nächsten 18 Stunden mit ziemlich ernstlautenden Meldungen über Schwierigkeiten der Verhandlungen rechnen. Je mehr sich herausstellt, daß die deutschen Forderungen bei den Alliierten auf stärksten Widerstand stoßen, umsomehr geben sich die En tente-Staatsmänner den Anschein, als sei die Konferenzlage ausgezeichnet und als könne man schon in einer knappen Woche mit positiven Ergebnissen, womöglich gar mit dem Abschluß der Konferenz rechnen. Erst von deutscher Seite muß nachdrücklichst darauf hingewiesen werden, daß die Gefahren eines Scheiterns der Konferenz zurzeit tatsächlich in greifbarer Nähe gerückt sind, und daß die Gegensätze jetzt ihren Höhepunkt erreicht haben. In den letzten zwei Tagen ist sehr vieles ge schehen, was geeignet ist, den fröhlichen Op timismus zu zerstören, mit.dem man tagelang „den guten Fortgang der Verhandlungen" gelobt hat. Gewiß sind die Verhandlungen über den Paktentwurf gut vorwärts gekommen, aber man darf nicht vergessen, daß Deutschland eine Reihe grundsätzlicher politischer Forderungen aufgestellt hat, die von der Gegenseite bisher glatt abge lehnt worden sind. Einige Pressemeldungen sprechen sogar von einer "Einheitsfront der alli ierten Mächte gegenüber Deutschland, das sich namentlich in seiner Forderung von Revision des Artikels 16 der Völkerbundssatzungen in einer völlig isolierten Lage befindet. Die tendenziöse Berichterstattung über den angeblich günstigen Fortgang der Konferenz sind geeignet, die deutsche Delegation in eine schiefe Lage zu bringen, denn wenn sich jetzt die Oeffent- lichkeit der Welt an den Gedanken gewöhnt, daß die Konferenz zum guten Ende führen würde, wird man im Falle ernster Schwierigkeiten be haupten, daß lediglich die Deutschen Schuld daran gewesen seien, wenn die Konferenz nicht zum Er gebnis gelangen könne. Aus diesem Grunde halten es Reichskanzler Dr. Luther und Außenminister Dr. Strese mann für dringend geboten, die Berliner poli tischen Kreise vor jedem übertriebenen Opti mismus zu warnen. Was bisher beraten wurde, ist alles nur in erster Lesung erledigt worden. Es besteht nicht einmal die geringste Aussicht, daß die jetzt so heiß umstrittenen Fra gen der östlichen Schiedsverträge, der Garan tie über die Ostgrenzen und des Artikel 16 auf dem Wege einer Verständigung gelöst werden können. Daraus ergibt sich von selbst die Fest stellung, wie außerordentlich ernst in Wirklichkeit die Lage für Deutschland ist. Im Laufe des Freitag sind die persönlichen Besprechungen der Staatsmänner fortgeführt worden und es bleibt abzuwarten, was der Außenminister Dr. Stresemann bei Briand und Chamberlain erreicht hat, und ob von seilen der alliierten Hauptdelegierten tatsächlich Zuge ständnisse gemacht worden sind. Die Alliierten scheinen bisher den Charakter der deutschen For derungen und Einwendungen absolut mißver ständlich ausgelcgt zu haben, denn sie geben sich der Täuschung hin, daß der Kern der deutschen Forderungen auf innenpolitische Momente zu- rückgeführt werden müsse. Dem muß von deutscher Seite mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden. Es ist ein unmöglicher Zustand, von einer Hartnäckigkeit der Deutschen sprechen zu wollen und ganz zu vergessen, daß die deutschen Richtlinien nach monatelangen Vorbereitungen festgelegt worden sind und sie eine Reihe von Mindestforderungen enthalten, ohne deren Er- jüllung keine deutsche Regierung in der Lage sein würde, den Sicherheitspakt zu unterzeichnen. Man muß daher für die nächsten Tage mit sehr pessimistischen Berichten aus Lgcarno rechnen, da die Lage sich stündlich weiter verschärfen kann und dadurch möglicherweise sogar die ernstesten Folgen eintreten können. Die Auffchrmg in Berlin ist ernst Beim Studium der ausländischen Presse er gibt sich der Eindruck, als ob auf Grund der bis herigen Verhandlungsergebnisse Optimi " - m u s am Platze sei. Wie wir von hervorragender Berliner Seite erfahren, kann davon im Augen blick jedoch nicht die Rede sein. Nach zuverlässigen Meldungen aus Locarno ist in den beiden wichtigsten Streitfragen, d. h. in der Garantie der Ost vertrüge und in der Frage des Völkerbundes, bisher noch kein entscheidender Fortschrirt erzielt wor den. Es steht noch nicht einmal eine für beide Teile annehmbare Lösung in Aussicht. Bisher hat die Konferenz lediglich Dinge er ledigt, bei denen sich eine baldige Einigung von vornherein voraussagen ließ. Es muß sestgcsteklt werde», daß die deutsche Rcichsregierung (und hierin besteht keinerlei Unterschied in den Auffassungen zwischen den in Lorarno und den in Berlin weilenden Ministern) der An schauung ist, daß die Dinge als ganz außer ordentlich ernst zu betrachte» sind. Es scheint, daß die Gegenseite nach Locarno gekommen ist unter völliger Verkennung des deutschen Standpunktes in der Annahme, Deutschland werde, wie schon so oft, auch diesmal wieder schlucken, was ihm vorgesetzt wird. Im Augenblick stehen die Dinge so, daß, wenn die Verhandlungsgegner nicht ihre ganze Grund einstellung revidieren, eine gedeihliche Fortentwicklung der Be- iprechungen sehr fraglich erscheinen muß Wenn die ausländischen Blätter übertrieben op timistisch sind, so kann darin wohl ein taktisches Manöver erblickt werden. Man geht dort viel leicht von dem Grundsätze aus, daß für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen es leicht wäre, nach einer derartigen Vorbereitung der öffentlichen Meinung die Schuld Deutsch land in die Schuhe zu schieben. Bedauerlich bleibt nur, daß ein Teil der deutschen Presse den in der Tat durch nichts gerechtfertigten Optimismus der aus ländischen Presse mitmacht. Es fehlt keines wegs an Versuchen, die Haltung der deutschen De legation auf parteipolitische Orientierung zurück zuführen. Einer derartigen Auffassung kann nicht charf genug entgegengetreten werden. Es ist ;anz selbstverständlich, daß die deutschen Delega tionsführer in Locarno ihre Entscheidungen ledig lich nach sachlichen Gesichtspunkten und nach ehr- ichster Ueberzeugung treffen. Es ist nicht aus geschlossen, daß die Konferenz schon binnen ganz kurzer Frist vor die Frage „Entweder — oder" gestellt sein wird. Persönliche Besprechungen Die persönlichen Unterhandlun ge n der Staatsmänner sind am Donnerstag und Freitag fortgesetzt worden. Schon aus der Zu sammenstellung der Staatsmä>ner, die sich tra- en, ergibt sich ohne weiteres, daß die Frage der Ostgarantien das Hauptthema der Unter handlungen gewesen ist. Zunächst hat der pol nische Außenminister 6 krz y.n s k i eine Unter ¬ redung mit Briand gehabt, nach deren Be endigung er sich polnischen Journalisten gegen über befriedigt äußerte. Briand habe ihm z u ge sichert, daß Frankreich unter allen Umständen an den Vertrag mit Polen festhalte und daraus die Konsequenzen in den gegenwärtigen Verhand lungen in Locarno ziehen werde. — Weiterhin haben persönliche Verhandlungen stattgefunden, an denen Chamberlain, Skrzynfki und Benesch beteiligt waren. Die wichtigste Unterhaltung ist die Aussprache unter vier Augen, die zwischen dem franzö sischen und dein deutschen Außenmi- n i st e r, zwischen Stresemann und Bri and, stattgefunden hat. Diese Unterredung, die wiederum im Grand-Hotel stattfand, dauerte ähnlich wie die Unterredung mit Chamberlain annähernd zwei Stunden. Kleinere Unterhandlungen haben noch mit Vandervelde stattgefunden. Viel beachtet wurde, daß am Donnerstag nach dem Schluß der Sitzung der Reichskanzler Dr. Luther und Vandervelde noch kurze Zeit im Sitzungs saale blieben, nachdem die anderen Delegierten dxn Saal schon verlassen hatten. Weiterhin dürfte nocb eine Unterredung Vanderveldes mit Strese mann bevorstehen. Polnische Spreugvcrsuche in Locarno UL t n e n e T r,1 d t m e I t> a n a> Berlin» 10. Oktober Die Vermutung, daß das Eingreifen des pol nischen Außenministers in die Besprechun gen von Locarno auf den Gang der Konfe renz sehr stark einwirken könne, hat sich sehr schnell bestätigt. Wie wir hören, beginnt sich die Lage dadurch zuzuspitzen, daß Polen auf die Haltung der französischen Delegation starken Einfluß zu gewinnen versucht und teilweise auch bei Briand Erfolg gehabt hat. Die deutsch-fran zösische Spannung auf der Konferenz ist zum großen Teil darauf znrückzuführcn, daß Frank reich sich alle Möglichkeiten vorbehalten will, seine besonderen Abmachungen m i t Polen trotz des Sicherheitspaktes aufrecht erhalten zu können. Erörterungen über die Völkcrbundfrag« «Lia»»« DralNnieldunai Berlin» 10. Oktober Die jetzt beginnende Diskussion über den Eintritt Deutschlands in den Völ kerbund auf der Konferenz von Locarno wird von den Berliner politischen Kreisen mit größ ter Spannung verfolgt. So stark auch diejenigen Strömungen in Deutschland sind, die für eine bedingte Verständigung der Völkerbundfrage eintreren, besteht doch kein Zweifel daran, daß ein Eintritt Deutschlands nur dann möglich ist, wenn derArtikel 16 der Völkerbundsatzungen eine den deutschen Interessen entsprechende N e u a ><s l e g u n g erfährt. In dieser Frage dürften sich alle großen Reichstagsparteien ohne weiteres begegnen, so daß die Alliierten mit einer Einheitsfront der öffentlichen Meinung in Deutschland zu rechnen haben. Interessant ist die Tatsache, daß die Meldungen über eine so- ortige Einberufung des Völkerbundrates im Berliner Auswärtigen Amt für durchausglaub haft gehalten werden und daß die direkte FLH- ungnahme mit dem Völkerbund nach deutscher Auffassung die einzige Gelegenheit bieten würde, alle mit dem Eintritt Deutschlands zusammen hängenden Probleme restlos zu klären. Wird die Konferenz scheitern? In Berlin hat man den Eindruck, als ob jetzt ystematisch an der Einkreisung Deutsch- ands in Locarno gearbeitet würde. Auch die persönlichen Besprechun gen haben in den wesentlichen entscheidenden Fragen keine Lösung gebracht, und man kann die augenblicklich bestehenden Schwierig keiten etwa in folgende Punkte zusammenfassen: Soll in der Präambel des Paktes eingene» reller Verzicht auf deutsches Land ausge sprochen werden, also auch von jedem friedlichen Versuch einer Abänderung des bestehenden staatsrechtlichen Verhältnisses? Es soll glatt ausgesprochen werden, daß der Pakt nur imNahmenderVölkerbunds- satzungen und des Versailler Vertrages er gänzende Sicherheiten bietet. Weiter ist untragbar di» Bestimmung des Artikels 5 über die Art des Zwangs einer Unterwerfung unter di» obligato rische Schiedsgerichtsbarkeit, da Ar tikel 9 eine sogenannte Kündigungsmöglichkeit sofort selbst wieder praktisch ausschaltet, und der Artikel, der die sehr unerwünschte französische Garantie der Ostverträge festnagelt. Es ist also beim besten Willen nicht abzu sehen, wie man auf Grund eines solchen Entwur fes und bei der oft amtlich betonten Unnach giebigkeit der Franzosen weiterzukommen ge denkt. Wir gehen fo weit, zu glauben, daß die Tatsache der Schönfärberei in der alliierten Presse beweist, daß auch Frankreich nicht mehr mit der Möglichkeit eines Ab schlusses rechnet und nun schon sein Alibi bei der großen Frage der Schuld am Abbruch der Konferenz vorbereitet. In Deutschland hält man nicht mehr mit der Meinung zurück, daß die Kon ferenz immer mehr zu der Einsicht der Zweck losigkeit aller weiteren Beratungen kommt. Dann ist die Möglichkeit gegeben» irgend einen provisorischen Entschluß zu fassen, der weitere Verhandlungen ermöglichen, der tatsächlich aber das Scheitern der Konferenz bedeuten würde. Der weitere Verlaus der Verhandlungen Den weiteren Verlauf der Verhandlungen denkt man sich etwa folgendermaßen: Montag werden die Tschechen und Polen von der Außenministerkonferenz gehört werden, oder, wie eine andere Version lautet, an der Diskussion teilnehmen, falls bis zum Montag der Westpakt unter Dach und Fach gebracht sein sollte. Dienstag bis Donnerstag dürf ten abschließende Sitzungen stattfinden, in denen die letzten Formulierungen der schwierigen Pro bleme durch die Juristen den Ministern vorge- lcgt werden. Man nimmt an, daß die leitenden Staatsmänner am Freitag, den 16. Oktober, rüh, Locarno für einige Tage ver lassen werden, um sich mit ihren Kabinetten in Verbindung zu setzen. Nach einer Woche wer den die Außenminister erneut zusammen- treten, doch steht noch nicht fest, ob Locarno nun wiederum der Ort sein wird, an dem die Unterschriften unter den Wrstpakt ge- etzt werden sollen. Sollte die Paraphierung des Westpaktes am Donnerstag nicht gelingen, weil ederzeit unvermutete Schwierigkeiten entstehen Annen, so wird auch für diesen Fall mit einer neuen Zusammenkunft der Außenminister nach lnhörung ihrer Kabinette gerechnet. Die Kriegsschuldfrage Auf Grund des letzten Memorandums der Reichsregierung und auf Grund der verschiede nen Beratungen, die ihm vorangingen, ist anzu. nehmen, daß vor Eintritt in die Beratung des Artikels 16 die deutsche Delegation noch einmal den Punkt der K r i e g s s ch u l d f r a g e zur Sprache gebracht hat. Es ist nicht unmöglich, daß die außerordentliche Erregung in der Minister konferenz nicht nur auf Meinungsdifferenzen in bezug auf den Artikel 16 zurückzuführen ist, son dern auch auf die Ausrollung dieser den Fran zosen so peinlichen Frage. Die Räumung der nördlichen Rheinlandzone «rIaene Dravtm«lb«na» Berlin, 10. Oki ober Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, soll in den nächsten Tagen von Paris au» ein«