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K-Miger e Nr. 2LV i Mittwoch den 9. September MI nachmittags 9«. Zayrgang bewilligt würden, so bedeute das das Ende des Versailler Vertrages enthaltenen einseitigen W- derartiges Außenminister Grandi Für gerechte Regelung der Tributsrage führungen seien jedoch mehr auf den Persönlich-' das die Mitteilungen! sämtlicher nach Ansicht der Korrespondent vergißt keltserfoig abgestimmt gewesen. Bemerkenswert deutschen Regierung notwendigen Angaben vor- Deutschland innerhalb d Das ,,Oeuvre" glaubt bund unterbreiten werde. Der italienische Außen- Erwerbslosenzulagen und für eine 40-Stunden- richtung eines Amtes für Bankpolitik, Woche sowie zwangsweise Einführung eines Ur-'das mit allen möglichen Vollmachten zur Jn- lmibs für die Arbeiter bei voller Lohnzahlung formation über die Privatbanken und zum Ein- aussprach. 'greisen in volkswirtschaftlichem Interesse ausge- aussprach. AW « 1 c i n « li « 1 stattet ist. Die sozialdemokratische Reichstagsfrak tion erneuert ferner die Forderung nach Errich tung eines Kartellamtes und verlangt die Reform des Aktienrechtes. Ein Druck auf die Kartellpreise, eine Verminderung der Handels spanne und der schädlichen Preisbindungen der zweiten Hand muß zu einer schnelleren Anpassung des deutschen Preisstandes an die veränderte ökonomische Lage führen. Die Mittel der staat lichen Wirtschaftspolitik müssen eingeseßt werden, um eine neue Verringerung der Kaufkraft und damit eine neue Schrumpfung des Wirtschafts- prozcsses hintanzuschcn. Deshalb fordert die so zialdemokratische Reichstagsfraktion die Ver hinderung jedes weiteren Lohnab baues. Die Fraktion erwartet von der Reichs- regierung, daß sie endlich die notwendigen Ke- setzesmaßnahmen zur Durchführung der 40- Stunden - W o ch e trifft. Sic lehnt alle Be strebungen zur Beseitigung der Arbeitslosen versicherung und zur weiteren Verringerung ihrer Leistlingen entschieden ab und befürwortet die Vereinheitlichung der Krisensürsorge und der gemeindlichen Wohlfahrtsfürsorge zu einer Neichs- arbeitslosenfürsorge unter ausreichender finanzieller Beteiligung des Reiches. Eine umfangreiche Entschließung Berlin, 8. 9. Die Sitzung der sozialdemokra tischen Reichstagsfraktion, die am Dienstag vor mittag begann, dauerte bis in die späten Abend stunden. In dem über die Beratungen ausge gebenen Bericht heißt es, die Fraktion habe mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, daß di« Reichsregierung zugesagt habe, einige Härten der Notverordnung vom 5. Juni, die von der Bevöl kerung als besonders drückend empfunden worden seien, zu mildern. Die beiliegenden Tabellen lassen erkennen, wie gering die Rüstungen Deutschlands km Verhältnis anderer an Gebiet und Bevölkernngszahl ihm entsprechender Staaten sind. Teilweise bleiben« sie sogar erheblich hinter dem durch den Ver sailler Vertrag festgesetzten Stand zurück. So besitzt z. B. die deutsche Marine gegenwärtig nur 4 im Dienst stehende Linienschiffe, während sie auf Grund des Artikels 181 des Versa-iller Vertrages und des Schreibens der interalliierten Marinekontrollkommission vom 26. März 1920 6 Linienschiffe im Dienst und 2 .Linienschiffe n Reserve, also den doppelten Bestand zu haben berechtigt ist. Die Angaben über die deutschen Mehrausgaben können zur Zeit noch nicht gemacht werden, da die hierauf bezüglichen Arbeiten noch nicht abge schlossen sind. Ich behalte mir vor, diese An- M Zeichen der AbrSstllng Bau eines neuen französischen Schlachtschiffes geplant Aalle» sür Einstellung des Wettrüstens Ane sensationelle Rede Grandis — Zm Einvernehmen mit Amerika Do» Si«tteMri«r Laseblatt m dar M UtWntHHiW »er mikM« M«ittm-i»M der MürdanptmamWit W«. des ÄvirgEtr md d« Stadtnttr M Kamender- und d« Gemeinde SUederwiesu de-Srdllchersettr desNmmte Matt ftdlMurdkuS uw Verl«-: Lch-SMem Wcharnft «odda-Ml in znnkewerk Verantwortlich flr di« «edMttoa:»arl «eiert in UMM«, n-*«u »»sch.i»» <m led«» wkrllag: Ma« t» d«u Nu,„d«st,lle» 0« «tidtMt., i« »a M »o»dd«M«» ».I» »a Zutragung I» ».1» VU , »«I 8»tra,im, lm Laadg-bU! Wil. >»«<«» SS PI,., »n<e!numm«r 10 Ps,., G«»nadlndimmi«r NU V«. Sagizl, S»>n»Ind,,l»»kont» > gr»»Unt«ri. m-chr» Ul. ra,«dlatt Nraakad-rzlaqpn. - l MMimet« Hih« et«IpaUI,-(— »« mm lr-U) PUnnI^ I» «ldalüaaaull (— i» mm »nly Uv ««tue S«««!««« sind »U Mkad« ,» lx,ahl-a. gür Nachwel» im» BrrmUU.n, SS virnni, N!«irdkr,tda-r. — Für schwirrt,« Sadartra, t«t dt,un,«, mr-nnr «-sna„rdrr I» «tnrr Sn,rl,r u«» d«t Pl.»»«rlchrtftu> Sultchk^ »«I zrSdrrril UuItiSgr« uad Im Wlederl»lim,«»tdn«r «v- mütlau«, nach MM-Srnd-r Staffel. Genf, 8. 9. Als erster Redner bei Eröffnung der politischen Aussprache in der heutigen Sitzung! . „ ... des Völkerbundes nahm der italienische Außen- sei die enge Anlehnung an Amerika und die Minister Grandi das Wort. ' ' " Forderungen der SPD Ein starrer Drns aus da» Reichsradinett «unverzüglich einen wirksamen und wahrhaften Stillstand der Rüstungen — wenigstens während der Dauer der Abrüstungskonferenz — beschließt. Die Mächte müssen gegenwärtig die Frage prü fen, ob nicht während des Zeitraumes der Vor Marine-Bauprogramm sieht dagegen den Bau von jährlich 50 000 Tonnen neuer Schiffe vor. Wenn man bedenkt, daß die gesamte deutsch« Flotte eine Tonnage von nur 125 000 Tonnen hat, so ergibt sich daraus, daß Frankreich inner, halb von 3 Jahren so viel Tonnage auf Stapel legen kann, wie der jetzigen Größe der gesamten deutschen Flotte entspricht. Die Haltlosigkeit des französischen Standpunktes kann durch nichts schla gender bewiesen werden als durch solche Ziffern. London, 9. 9. (Funkspruch.) Das französische 23 OOO-Tonnen-Schlachtschiff, dessen Bau das französische Parlament im Juni wegen 'Fehlens technischer Einzelheiten die Zustimmung versagt hatte, soll, wk der Marknekorrespondent des! „Daily Telegraph" aus guter Quelle erfährt, auf die Tagesordnung der nächsten Kammer- sitzung gesetzt werden. Es sei klar, so erklärt der Korrespondent, daß die Mehrheit der Kammer Minister werde sich damit begnügen, seine These in einer Rede dargelegt zu haben. Die Abrüstung ein entscheidendes Moment für die Lösung der Neparationsfrage Rom, 9. 9. Tie römischen Blätter bezeichnen die Rede des italienischen Außenministers als grundlegend und aufbauend. Im „Giomale d'Jta- lia" sagt Eajda, die Abrüstung habe vor allem ein unmittelbar finanzielles Gesicht. Die Abrüstung könne demnach als ein entschei dendes Moment für die vollständige Lösung der Schuldenfrage und der Reparationen gelten. Das Jahr 1932 kündige sich nicht mehr als das Ab rüstungsjahr an, sondern auch als das der all gemeinen Revisionen der finanziellen, mit dem Krieg noch zusammenhängenden Verpflichtungen. Eajda weist dann auf die deutschen Reparations zahlungen und ihren Zusammenhang mit der zu nehmenden Verarmung Deutschlands hin und schlußfolgert, mit der Abrüstungsfrage gleichzeitig sei die Frage der Kriegsschulden und der Re parationen in Angriff zu nehmen und zu lösen. Frankreich wolle anscheinend diese Frage nur in einem deutsch-französischen Rahmen allein verhan deln. Doch der Plan der Zollunion dürfe nicht durch einen europäischen Teilvertrag ersetzt wer den, der eine Teilnahme der anderen Länder und ein gemeinsames Zusammengehen ausschlie- hen würde. Der englische (hewerlfchaftskonareb einstimmig für Revision des Versailler Vertrages rüstungsbestimmungen bereits bis in affe Einzel. Baufeierjahres für Schlachtschiffe, da seit der heften festgelegt und bekannt ist, obwohl ferner Inangriffnahme der englischen Schiffe „Rodney die deutsche Regierung einen von der vorbereiten- und „Nelson" im Jahre 1922 kern derartiges den Abrüstungskommission fertiggestefften Kon- Schiff mehr auf Stapel geilegt worden sei. Der ventionsentwurf, der dem von dem Rate bs Korrespondent fügt hinzu, baß durch den Bau schlossenon Schema zugrundeliegt, als ungenügend' eines Schwesterschiffes der „Deutschland" di« abgelehnt und obwohl endlich ein deutscher An- Gründe für die auf Stapel-Legung bes fran trag wegen Festsetzung eines anderen Schemas, I zösischen Schiffes sich verstärkt hätten. Der englische " — "" - ... ^b^ zu sogen, daß der vom Versailler Vertrag sah, vom Räte nicht anqenommen worden war.! gezogenen Grenzen nicht nur 2 Panzerschiffe auf Stapel haben dürfte, sondern bereits sämtliche 6 Panzerschiffe, die ihm rm Versailler Vertrag zum Ersatz der veralteten Linienschiffe zugestanden worden sind, bereits fertiggestefft haben dürfte. Nichts destoweniger hat sich Deutschland bisher mit der Fertigstellüng eines einzigen Schiffes begnügt, das überdies mir 10000 To. groß ist. Das im Jahre 1924 beschlossene französische , anderen angelsächsischen Länder. Der „Petit !Jm Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Parisien" betont, daß der italienische Außenmink- Abrüstungsfrage, die, wie er sagte, nach Ansicht rn erster Linie seine Solidarität mit England der italienischen Regierung der Kulminations- habe bezeugen wollen. Das „Oeuvre" glaubt punkt sei, um den sich alle anderen Probleme 'M baß Italien die Vorschläge Grandis in drehen. Sie schlägt vor, daß man bereits jetzt und Form einer offiziellen Denkschrift dem Völker- Nach längerer Aussprache nahm die Fraktion eine umfangreiche Entschließung an, in der es u. a- heißt: Die außerordentliche Vertiefung der Krise der Weltwirtsckaft durch die Erschütterung der Kreditorganisationen und die dadurch heraufbc- schworenen Gefahren machen die Aufrechterhaltung und Sicherung der Lebenshaltung des deutschen Volkes zur wichtigsten Aufgabe der Politik. Das erfordert eine Führung der Außenpolitik, die das durch den nationalen Lärm erzeugte Miß trauen beseitigt und eine vertrauensvolle Zusam menarbeit aller Völker schafft. Im Zentrum dic- er Politik muß die deutsch-französische Verständi- )ung stehen, die auf wirtschaftlichem und politi schem Gebiet angestrebt und zu einer dauernden Zusammenarbeit ausgcstaltet werden muß. Eine Außen- und Wirtschaftspolitik, deren Ziel vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den an deren Staaten ist, ist die Vorbedingung zur Wie derherstellung des deutschen Kredites. Die sozial- demokratiscke Reichstagsfraktion fordert die Er- Die große politische Rede des italienischen Außenministers Grandi wurde von der ganzen Versammlung mit langanhaltendem Beifall aus genommen. Der Vorschlag der italienischen Regierung, un verzüglich ein Abkommen über das Einstellen des Wettrüstens bis zum Abschluß der Abrüstungs- konferenz abzuschließen, hat großes Aus sehen erregt. Man mißt diesem Vorschlag allgemein eine große politische Be deutung bei, da nunmehr die europäischen Großmächte, insbesondere auch Frankreich, ge zwungen werden, zu diesem Vorschlag Stellung zu nehmen. Von amerikanischer Seite verlautet noch, daß Grandi diesen Vorstoß im Einverneh men mit dem amerikanischen Staatssekretär Stim- son gemacht habe. Lebhaftes Interesse in Paris Paris, 9. 9. (Funkspruch.) Die Genfer Rede des italienischen Außenministers Grandi wird kn der Pariser Presse mit lebhaftem Interesse verfolgt. Die Blätter heben als Hauptpunkt der Ausführungen Grandis die Tatsache hervor, daß Italien nach wie vor daran festhält, die Sicherheit könne mir eine Folge der Abrüstung sein, während Frankreich die umgekehrte Reihen- folg« verteidigt. Pettinar schreibt im „Echo de Paris", Grandi habe es in erster Linie auf Frankreich abgesehen, dessen Heeresorganisation London, 8. 9. Der Gewerkschaftskongreß in Bristol nahm am Dienstag einstimmig eine Ent- chlkeßung an, die sich mit der Notwendigkeit der Revision des Versailler Vertrages befaßte. Hald erklärte, daß die Auswirkungen des Ver sailler Vertrages die Beziehungen zwischen den Ländern Europas nicht verbessert hätten. Dies könnte mich solange nicht eiutreien, bis die anderen Länder voll anerkannt hätten, daß Deutschland nicht die alleinige Schuld am Kriege aufgebürdet werden dürste. Eine Abrüstung sei unmöglich, solange Deutschland mit Gewalt nledergehalten und geknebelt werde. Der Präsident des Kon gresses bemerkte hierzu, daß dies die einstimmige Auffassung der Versammlung sei. Im übrigen standen auf der Sitzung am Diens tag di« Lohnforderungen im Vordergründe. Es wurde unter großem Beifall eine Entschließung angenommen, die sich gegen die Herabsetzung der - - ine 40-Stunden- bereitung der Abrüstungskonferenz diejenigen Staaten, die sich endgültig verpflichtet haben, rm der Konferenz teilzunehmen, bereits vorzu- «nehmende Maßnahmen ergreifen können. Der Völkerbundsrat hat seinerzeit den Vorschlag ge macht, vor der Abrüstungskonferenz eine vorbe reitende Fühlungnahme zwischen den Regierungen berbeizuführen. Im Geiste dieser Empfehlung scheint es daher erforderlich zu sein, sofortige und Praktische Maßnahmen zu ergreifen. Ein entschei dendes allgemeines Abkommen zwischen den Staa ken in dem Sinne, daß die Staaten darin ein willigen, die Durchführung ihrer neuen Nüstungs- programme zeitweilig während der Dauer der Abttlstungskonferenz cinzustellen, würde den Völ kern ein erstes Beispiel des guten Willens der Regierungen zeigen rmk würde anderseits für die Abrüstungskonferenz eine ehrliche und ver trauensvolle politische Atmosphäre schaffen, die mehr als jede grundsätzliche Erklärung zu dem Erfolg der Abrüstungskonferenz beitragen wird. Italien ein Dorn rm Auge sei. Französischer- seits könne man hierauf nur antworten, daß Frankreich garnicht aufrüste, abgesehen vielleicht von seiner Streitmacht zu Wasser, aber in dieser Frage ermatte man augenblicklich aus Rom eine Antwort auf einen neuen französischen Vorschlag, nach dem beide Länder ihre Bauten bis 1936 auf den Durchschnitt der letzten neun Jahre herab setzen sollten. Italien habe die Organisierung seines Heeres beendet und auch in der Grenzver- teidigung einen Vorsprung vor Frankreich. Seine Macht sei unbedingt verstärkt, wenn Frankreich zwischen dem vergangenen Heeressystem und dem neuen in der Schwebe bleibe. In der Flotten frage habe Italien durch das italienisch-fran zösische Abkommen, das die Flottenfetten für ein Jahr ausgesprochen habe, einen Vorsprung ge wonnen. Französischerseits wünsche man ober nicht, daß sich dieses Experiment auch bei der Landmacht wiederhole. Grandi müsse sich dar über klar sein, daß seine Vorschläge keinerlei Arissicht hätten, von Frankreich angenommen zu werden. Das „Journal" stellt fest, daß Grandi eine Ausdehnung der internationalen Solidarität auch auf die Sowjetunion wünsche. Seine Aus- DK Note über den deutschen RöstungS' stand ln Sens überreicht Berlin, 8. 9. Reichsaußemninister Curtius hat in Genf an den Generalsekretär des Völker bundes, Sir Eric Drummond, folgendes Schrei ben gerichtet: „Die in Ihrem Schreiben vom 13. Juni dieses Jahres erbetenen Angaben über den deutschen Die Forderungen der Wirtschaftspaktes Berlin, 8. 9. Von der Reickzstagsfraktion und dem Reichsausschuß der Wittschastspartei wurde folgender gefaßter Entschluß bekanntgege ben: Unter augenblicklicher Zurückstellung partei politischer Forderungen läßt sich die Wittschafts- pattei von dem ernsthaften Willen leiten, ge eignete Bestrebungen zu unterstützen, Ordnung i« gaben zu einem späteren Zeitpunkt nachzuliefern. Ich bitte Die, die Veröffentlichung diese« Schreibens nebst seinen Anlagen, sowie seine Der- teilung an die interessierten Regierungen sobakd als möglich zu veranlassen. Genehmigen Sie usw. gez. Curtius." Rüstungsstand, beehre ich mich in der Anlage in dreifacher Ausfertigung zu übersenden. Die deutsche Negierung hat sich entschlossen, die erbetenen Rüstungsangaben nach dem von: vr« dem Völkerbundsrat am 23. Mai dieses Jahres die baldige auf Stapel-Legung des Schlacht angenommenen Schema zu machen, obwohl der schiffes wünsche und in diesem Sinne stimmen Rüstungsstand Deutschlands durch im Teil V des werde. Wenn die Kredite für dieses Schiff