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NotgtLändifekso Anzeiger. ^0.6. . Plauen, Sonnabends den 6. Februar 1836. e Von dem Gesetz - und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 1. Stück v. Jahre 1836 erschienen und enthält: Nr. 1. Verordnung, einige Braunschweigsche Münzsorten berr.; vom 22. Januar 1836. Ein Eremplar hiervon ist in hiesiger Ralhsexpedition zum Lesen ausgelegt. Plauen, am 28.Zanuar 1836. Der Rath bas Gottschald. Vaterländisches. Die Vereinigung des Orts Fricdrichsthal mit der Stadt Wildenfels ist genehmigt, und der gemeinschaftliche Verwaltungsrath ge wählt worden. Naturmerkwürdigkeiten. Gegen Ende Jan. wurde der Halleykomet auf der Sternwarte zu Leipzig und zwar nur mit schwachen Fernröhren in Südasien, 2 Grad westlich von Zeichen im Scorpion als eine Helle runde Scheibe, und ohne Kern sichtbar. Seine Entfernung von uns ist seit dem 23. De- cember v. I. wo sie 37 Mill. Meilen betrug, wieder im Abnehmcn, gegenwärtig 33 Mill, und wird sich bis zum 6. März bis auf 26 M. Meilen vermindern, wo er uns zum zweiten Male am nächsten seyn wird. —- In Schott land paarte man eine Feldtaube mit einer andern, welche halb Pfauen- halb Kropftaube war. Die Jungen bekamen ebenfalls schöne Pfauenschwanzc.und schöne Köpfe; aber das Auffallendste war ihre Größe. Denn Eine derselben mißt 21 und die Andere 23Z Zoll von dem Boden bis zur Krone; die größte wiegt 5 Pf. 13 Loth, und die weiteste Aus dehnung der Flügelspitzen beträgt 33 Zoll. Die Eine wurde für 5 Guin. (35 Th. prcuß.) verkauft. ' Das beßte Futter zur Schweinemästung. Der kärgliche Kartoffelbau in diesem Jahre hat die Mästung des für das Hauswesen doch so nöthigen und nützlichen Schweines Manchen sehr theuer, ja Vielen fast unmög lich gemacht. Aber man irret auch, wenn man wähnt, daß die Kartoffeln das einzige und beßte Ernahrungs- und Mästungsmitkel die ser Thiere seyen; denn sie enthalten nicht ein mal die kleine Hälfte ihrer Substanz als Nah rungsstoff, und alles Ucbrige ist Wasser, wo gegen das Getreide fast ganz in nährendem Stoff besteht. Da uns nun der Himmel dieS Jahr für den Ausfall an Kartoffell^besonders mit einer so reichen Roggenernte gesegnet hat, daß diese Getreideart gewiß in wohlfei lem Preise bleiben wird, so wird Jeder, der Schweine halten und haben muß, unstreitig besser thun, wenn er dicKornfütterung wenig stens mit zu Hilfe nimmt, und zwar am bcß- ten azzf folgende Weise. Man nehme Z Schef fel solches Korn, daL zum Brode für Men schen nicht füglich brauchbar ist, und lasse es grob mahlen, setze es dann mit Sauerteig an und mische z in Dampf gekochte Kartoffeln zerstampft und ganz heiß zu der gährenden Masse, nebst einigen Händen Salz, u. arbeite Alles recht durcheinander jdoch darf das Ge fäß, worin es geschieht, nurH voll seyn, weil die Masse durch die Gährung sehr quillt.