Volltext Seite (XML)
MchslschHolks^itung "1 BeM,«peeI»i ^8. ^ In Oesterrvtch '< j"«L «d in Oest«»tch ! 4 « X. bs»et«IM«ch1.80-». In > a<m, Deuifchland frei Hau» ».»» ^ i > 4,0V X. — Sinzel-Nummer IO H H«M die Zeitung regelmöhiz in den ersten I Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit «irLt Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit ! Annahme von AclchöftSanzei^en d^S I^llhr, von NamAeo-1 B«« stst die Pel^SpÄeile »O 4. t'^dieNametell «OH.! FdTnndeuUIch geschriebene, sowie d^ch S-mspr-cher aus-1 I gegebene Anzeigen rönnen wir di« BermtwElichkeit für I ' die Richtigkeit de» Lerte« nicht abernehmen. I , Redallion.^prechstunde: IO b^» 1 ^^dormittaa». I gar Rückgabe einäesandter Schrittst, macht fich dteRedaMo» I nicht veMwIich^ Rücksendung -rsolgd wenn «ückpo,^bei- > gefügt ist. BriesÜchen Anfragen istAiüwortrport-b-iRlfügen.^ «r. 221 GeschSftsstell« und Redaktion Dresden» A. 1«, Holbeinftrahe 46 Sonnabend den 25. Leptember 1915 Fernsprecher 21866 14. Jahr« Porzellan glas -- Kristall gedrenctin- a. VerAeren»Nl»a« ^.nkauser LSniz^loknu» Sk»d» 24 Was sagt die Presse zu dem Riesenerfolg der 3. Kriegsanleihe? Es ist nicht uninteressant zu vernehmen, was die Presse zu dci» Riesenerfolg der 3. Kriegsanleihe sagt. Wir wollen daher eine Anzahl Preßstimmen hier anführen. Das Ur- teil der „Sächsischen V o l k s z e i t u n g" wurde gestern bereits initgeteilt. Von den übrigen Dresdner Blättern schreiben die „Dresdner Nachrichten": „Ueber j 255 0 0 Millionen Mark hat das deutsche Volk seit Kriegsbeginn ausgebracht und damit bekundet, daß es nicht mir geschlossen hinter seiner Negierung steht, sondern an bni Lieg der deutschen Waffen glaubt in unerschütter- lich e r Zuversicht. Die Zahl ist riesenhaft, und riesen- hast ist Deutschlands wirtschaftliche Kraft, die sich in ihr ausdriickt." Die „Dresdner V o lks z e i t u n g" meint: „Aber nicht nur das große Kapital der Banken, der Industrien, der öffentlichen Körperschaften hat den Erfolg der Reichs- anlcihe bewirkt, sondern nicht minder die kleineren Beiträge aus der Masse des weniger bemittelten Volkes. Jedermann, der dazu in der Lage, hat seinen Teil beige- twgen, um das wichtige Werk gelingen zu lassen. So be- ruht im letzten Grunde dieser gewaltige Erfolg der dritten Kriegsanleihe auf der tiefen Ueberzeugung des ganzen Volkes, daß alles getan werden muß, um die Wehr haftigkeit Deutschlands inmitten dieser ungeheueren Welt katastrophe zu sichern und zu stärken. Er beruht aber auch in dem Vertrauen, daß unser Land durch all die I schweren Fährnisse schließlich zu einem guten Ausgange des Krieges gelangen wird." Der „Dresdner Anzeiger" urteilt: „Ueber- zeugender kann das deutsche Volk seinen Willen, den ihm I aiifgezwnngenen Krieg zu einem siegreichen Ende durchzu- fiihren, nicht zum Ausdrucke bringen, als durch seine ge waltige, selbst die kühnsten Erwartungen übertreffende Be teiligung an der dritten Kriegsanleihe." Die „Leipziger Neuesten Nachrichten" ! schreiben: „Die Schlacht ist geschlagen, der Sieg ist erfochten. Tas deutsche Volk hat seine Feldgrauen nicht im Stich ge laffen, es hat zum drittenmal bewiesen, daß es den tiefen ffrnst der Zeit begreift und entschlossen ist, jedes Opfer ;i> bringen, um sich seines Namens wert zu zeigen. Was der Mieden ersparte, das hat jetzt der Krieg gefordert; im Lchuhe unserer Wehrmacht dursten wir die Arbeit verrichten, Wohlstand gewinnen, Schätze sammeln: Jetzt muß der Ge winn dieser Zeit unserer Wehrmacht helfen, auch für künf- 1 tigc Zeiten uns das Recht auf Arbeit und Lohn zu schützen." DieBerliner Blätter äußern sich ausnahmslos alle Isehr günstig über den Erfolg der Kriegsanleihe. Wir 1 vollen eine Anzahl Urteile hier anführen: „Lokal - Anzeiger": „Nach 60 Kriegswochen eine I!° triumphale Bekundung des Glaubens an den Sieg und 1 des Willens zum Siege. Als nichts anderes ist das Auf- rot aller Volkskreise zur Uebernahme der Kriegsanleihen I mifzilfassen. Das Riesenvermögen, daS sich für die Kriegs anleihen in Bewegung gesetzt hat — im ganzen sind es 25600 Millionen — ist ein Zeugnis -er kriegerischen Be reitschaft des Volkes, einer Bereitschaft, die durch die Länge der Zeit nicht geschwächt, sondern gestärkt worden ist. Jeder Milliardensieg, den Deutschland der Welt künden darf, ist ein Dokument Von politischer und weltgeschichtlicher Be deutung. Die „Vossische Zeitung" betont, daß unsere I Kriegsanleihen Volksanleihen im wahrsten Sinne des Wortes sind. Das hat sich, schreibt das Blatt, schon bei den ersten Subskriptionen an der ungeheueren Zahl kleiner Zeichnungsanmeldungen deutlich gezeigt. Diesmal ist es in noch erheblich erhöhtem Maße der Fall, nicht zum wenigsten stank eines noch peinlicheren Ausbaues der Zeichnungs- lorganisation, der Propaganda, der leichten Beteiligung. iTas Blatt weist dann, wie fast alle übrigen Blätter, darauf stin, daß diese Konzentration unserer finanziellen Kraft Made durch die Maßnahmen unserer Feinde gefördert I dufte. In diesem Sinne bemerkt die „Tägliche Rund schau": Die Möglichkeit, auch für die dritte Kriegsanleihe lio riesige Mittel auszubringen, haben unsere Feinde uns l selbst geschaffen. M MO >m W Zum LcbkNsmittelwuchcr Berlin, 25. September. Im „Berl. Tagcbl." heißt es zur Frage des Lebcnsmittelwuchers und der Ehren strafen, das deutsche Volk sei vor neue gewaltige organi satorische Aufgaben gestellt. Alles Eigcninteresse müsse dabei dem Gemeindewohl untergeordnet werden. Ocsterrcichische Auszeichnung Mackensens Nach dem „Lokalanzeiger" hat Kaiser Franz Joseph dem Generalfeldmarschall v. Mackensen das Großkreuz des Stephanordens verliehen. Ueber die Kriegsbegeisterung in Sofia wird dem „Lokalanzeiger" gemeldet: Ein grenzen- loser Jubel habe geherrscht, als die Mazedonier in unabsehbaren Scharen, unter ihnen Deserteure aus der ser bischen Armee, ihren feierlichen Einzug hielten. — Laut Politischer Korrespondenz soll eine bulgarische militär ärztliche Mission nach Oe st erreich kommen zur Besich tigung verschiedener Sanitätseinrichtungen. Italienischer Angriff Ein Sonderberichterstatter des „Berl. Tagebl." schil derte einen italienischen Angriff auf die österreichischen Stellungen auf dem Paradiespaß. Dieser Pyß wurde bet Kriegsausbruch von den Italienern nicht besetzt. Die italienische Grenzwache pflegte abends ihren Posten zu ver lassen und morgens wieder zu kommen. Auch am Tage der Kriegserklärung traten die Italiener, die anscheinend noch nichts wußten, höflich grüßend ihren Spaziergang talabwärts an und wurden natürlich am nächsten Morgen mit Ge- Wehrschüssen empfangen. Erst am 14. September unternahmen die Italiener einen Angriff auf die öfter- reichischen Stellungen. Mit Handgranaten und Geschütz- feuer wurden sie vertrieben. Unter den Toten befand sich auch der italienische Hauptmann der Grenzwache. Griechische Einberufungen London, 24. September. Das Reuter - Bureau meldet aus Athen von heilte, daß der König den Einbe - rufungsbefehl für zwanzig Jahrgänge unterzeichnet habe. Venizelos habe dem Könige erklärt, daß die Mobilmachung die einzig mögliche Antwort an Bul- garten sei. Der König soll der Mobilmachung als Der- teidigungsmaßnahme zugestimmt haben. Belgische Verschwörer verhaftet Amsterdam, 24. September. (W. T. B.) Ein hiesiges Blatt meldet aus Budel: Am 22. September seien auf dem Wege nach dem belgischen Ort Molenbeersel mehrere Belgier verhaftet worden, in deren Koffer sich Büchsen mit Sprengstoffen, darunter Melinit mit Lunten daran befunden hätten, welche auS der Fabrik von Copal u. Co. in Caubilde bei Hamont in Belgien vom Jahre 1909 stammten. Am folgenden Tage seien in Verfolg der Untersuchung noch mehrere Belgier in Weert verhaftet war- den, da man im Garten und in der Nachbarschaft des von ihnen bewohnten Hauses Behälter mit Sprengstoffen und Lunten fand. Das Verhör der acht Verhafteten ergab, daß sie sich nur vorübergehend in Weert aufhielten, und aus Blissingen gekommen waren. Man glaubt, daß beabsichtigt war, die deutschen Befestigungen in der Umgebung von Lüttich in die Lust zu sprengen. Die zweite Gruppe der Verhafteten ist wieder auf steten Fuß gesetzt worden. In, Anschluß an dieselben Ausführungen bewerft die „Deutsche Tageszeitung": So ist also der eng- lische Aushnngerungsplan dem deutschen Wirtschaftssystem ganz ausgezeichnet bekommen. So springen Englands „silberne Kugeln", die Deutschland vernichten sollten, auf den Schützen zurück. „Deutsche Zeitung": Das ist die einzig richtige, die stolze Antwort, welche das deutsche Volk dem feindlichen Auslande und seiner Lügenpresse erteilt, die keinen Tag vergehen ließ von deutscher Kriegsmüdigkeit zu fabeln und von den unsinnigsten Friedensvorschlägen, mit denen unsere Reichsleitung ans dem Umwege über die Neutralen angeb lich das Ende des blutigen Ringens herbeiführen wollte. „Die Post": Ein Volk, das nach vierzchnmonatiger Kriegsdauer so beispielloser Hingabe und Begeisterung fähig ist, beweist seine Unüberwindlichkeit durch die Tat. „Deutscher Kurier": In ganz hervorragendem Maße hat zu diesem deutschen Erfolge wieder die vorzügliche Organisation geführt, wie sic durch die Neichsbank unter der Führung unseres bewährten Finanzinarschalls Exzellenz v. Havenstein, durch die Großbanken, Gemeinden, Verbände geschaffen worden ist. „Giermania": Das erste Gefühl angesichts dieser erfreulichen Meldung ist das, ein donnerndes Hurra aus- zustvßen und den Wunsch anzufügen: Flaggen heraus! „Bö r sen c o uri e r": Die Erkenntnis, daß alle von der Pflicht, dem Staate in der Stunde der Gefahr beizu springen, durchdrungen sind, ist das köstlichste Gut, das uns der Krieg gebracht hat, und das soll uns auch für die Zeit des Friedens über alle Parteigegensätze hinaus erhalten bleiben. Die „W i e n e r A l l g e m e i n e Z e i t u n g" bezeichnet das Ergebnis der dritten deutschen Kriegsanleihe als bei spiellos und alle Erwartungen übertreffend. Das Blatt sagt: Die neuerliche glanzvolle Bekundung der Opferwillig keit des deutschen Volkes wird im feindlichen Auslande grenzenlose Verblüffung Hervorrufen. In der Monarchie aber ruft das Ergebnis freudige Genugtuung hervor. Der Kaiser über den Erfolg der dritten Kriegsanleihe Der Kaiser hat an den Staatssekretär des Reichs- jchatzamtes D r. Helfferich auf die Meldung über den Erfolg der dritten Kriegsanleihe nachstehendes Telegramm gerichtet: „Ich danke Ihnen für die Nachricht von dem glän- zendenAusfallder Zeichnungen auf die dritte Kriegs anleihe und beglückwünsche Sie zu diesem neuen schönen Er folge unserer Ihrer Leitung anvertrauten finanziellen Kriegführung. Das deutsche Volk hat in vollem Vertrauen auf die eigene Kraft damit dem Feinde wie der ganzen Welt bekundet, daß es auch ferner wie ein Mann ein mütig zusammen steht in dem unerschütterlichen Willen, den durch freventlichen Ueberfall uns aufge zwungenen Krieg bis zum siegreichen Ende durchzuführen und für die Sicherheit und Freiheit des Vaterlandes jedes erforderliche Opfer an Gut und Blut freudig darzubringen. Wilhelm I. Nach Erhalt des endgültigen Ergebnisses der dritten Kriegsanleihe hat der Kaiser aus dem Großen Hauptquartier an den Staatssekretär des Reichsschatzamtes Dr. Helfferich eine zweiteDrahtung folgenden Wortlauts gerichtet: „Meinen wärmsten Dank für die Meldung von dem über alles Erwarten günstigen Erfolge der dritten Kriegsanleihe, der einem glänzenden Siege auf dem Schlachtfelde gleichkommt und keine Blutopfer gefordert hat. Wilhelm I. Von dem Kaiser ist dem Kultusmini st er aus dem Großen Hauptquartier folgendes Telegramm zugegangen: „Wie ich höre, hat zu diesem glänzenden Ergebnis der Zeichnungen auf die dritte Kriegsanleihe die Tätigkeit der Lehrer und Schüler in erfreulicher Weise beigetragen. In Würdigung des überraschend großen Erfolges wünsche ich der Schuljugend meinen Dank zum Ausdruck zu bringen und bestimme, daß an den Schulen der Monarchie am mor- gigen Tage der Unterricht aus fällt. Mil- Helm I. R." Staatssekretär Helfferich über die Kriegsanleihe Der Staatssekretär des Reichsschatzamtes Dr. Helf- sorich hat sich gegenüber Vertretern der amerika nischen Presse über das Ergebnis der dritten Kriegs anleihe ausgesprochen, die nachstehende Aeußerungen -es Staatssekretärs nach den Vereinigten Staaten gekabelt haben: Das Ergebnis der dritten Kriegsanleihe ist rund 12 Milliarden Mark. Zusammen mit der ersten Kriegs anleihe im September 1914: 414 Milliarden und der zweiten Kriegsanleihe im März 1915: 9,1 Milliarden hat