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- ' Sonnabend/Sonntag,1./2. November 1941 Nr. SS7. Iahrg. S4 „Gegenschläge." „Es besteht wenig Hoffnung, daß die Bolschewisten er. folgreich Widerstand auf der Krim leisten können," meinte der USA.-Sender Boston am Donnerstag abend. Auch in England gibt man praktisch die Krim auf. Der militärische Mitarbeiter der „Times" spricht von einem „wuchtigen deutschen Angriff", und vertröstet auf eine ebenso starke Gegenwehr der Bolsche wisten. Gegenüber solchen Verschleierungsmanövern gesteht „Daily Expreß" ein, daß der deutsche Einmarsch in die Krim Grund zu starker Besorgnis gäbe. - Die Krim bedeute viel für die sowjetische Flotte, und wenn Sebastopol falle, so würde die Flotte schwer behindert werden. „Daily Mail" sagt sogar, jetzt habe die schwere Stunde geschlagen, in der sich heraus, gestellt habe, daß die Sowjetarmeen im Süden und in der Mitte nur noch „gigantische Rückzugsgefechte" kämpften. Auch „Exchange Telegraph" ist pessimistisch. Doch steklt er den be- trübten Engländern einen Lichtpunkt zur Verfügung in Ge- stalt von „fliegenden Divisionen", die in der Schlacht um Moskau eingesetzt worden seien. Sie bestehen angeblich durch- weg aus Arbeitern, die eingeschriebene Mitglieder der Partei sind, und werden von GPU.-Offizieren oder von Offizieren der Armee geführt. Sie seien mit Motorschlitten ausgerüstet und würden jeweils an die bedrohten Punkte der Front geworfen. Die Schreibtischstrategen in London werden freilich mit diesen Wunderdivisionen keine Erfolge haben, denn die bedrohten Punkte an der Front sind so zahlreich, daß Motorschlitten, führten dorthin auch keine Besserung der Lage herbeiführen werden. Im übrigen dürften diese Notsoldaten nicht mehr erreichen, als die Millionen von Kerntruppen, die im Kampfe getötet wurden oder sich in deutscher Gefangenschaft befinden. Daß trotz des ungünstigen Wetters die deutschen Truppen überall weiter vorankommen, beunruhigt die feindliche Pro- paganda aufs, äußerste. Sie hat deshalb zu „Gegenschlägen" ausgeholt. So übernehmen anglo-amerikanische Sender die Moskauer Funkmeldung, Sowjetflieger hätten in der Nacht zum Donnerstag Berlin dem Erdboden gleichgemacht. Ferner hat der Neuyorker Rundfunk eine englische Meldung weiter- verbreitet, nach der britische und kanadische Truppen an der französischen Küste gelandet und tief in das Innere des Lan- des eingedrungen seien. Natürlich sind beide Nachrichten völlig aus den Fingern gesogen; über Berlin ist in der be zeichneten Nacht kein feindlicher Flieger gewesen, und in Frank reich sind außer den Insassen abgeschossener feindlicher Flug- zeuge kein Engländer oder Kanadier gelandet.' Da keine Gelegenheit zum Berauschen an angenehmen Tatsachen ist, versucht es die britische Propaganda zur Ab wechslung wieder einmal mit Buchstaben. Nach dem V ist das <2 an der Reihe. Es bedeutet nicht etwa tzussn ( Königin), sondern guiok, d. h. schnell. Das <2 erscheint also nun überall und soll die Briten anspornen, in jeder Beziehung ein schnei- leres Tempo einzuschlagen, so schnell vielleicht, wie es ihre Truppen bei Dünkirchen, Andalsnes, in Griechenland und auf Kreta gewesen sind. Das V (vtotor^ — Sieg) ist mit Recht als völlig unzeitgemäß abgetan worden, daß der neue Gegen- stoß in Form des <2 die Wende herbeiführt, glauben die pro- pagandistsschen „Krampfhennen" auf der Insel wohl selber nicht. E. V. Feldstellung von 48 Kilometer Länge und durchschnitt vier Kilometer Tiefe durchbrochen und aufgerollt. Das sowjetische Stellungssystem war durch zahlreiche Schartenstände aus Holz, Stein und Beton verstärkt. Mehrere hintereinander laufende Panzergräben, Drahtsperren und andere Hindernisse wurden genommen. Die Division machte über tausend Gefangene und erbeutete 70 Maschinengewehre, zahlreiche Granatwerfer und andere Infanteriewaffen. Außerdem hatten die Bolschewisten schwerste Verluste an Menschen. Im Verlauf der Kämpfe vollbrachte das erste Bataillon eines Infanterieregiments eine besonders hervorragende Leistung. Es griff in Eis und Schnee durch einen 25 Meter breiten und 1,5 Meter tiefen Fluß an. Auf dem jenseitigen Ufer brachen die deutschen Soldaten in die sowjetische Stellung ein und eroberten eine Ortschaft im Nahkampf. Damit bildete das Bataillon einen wichtigen Brückenkopf. Trotz mehrfacher nächtlicher Angriffe -der Bolsche- wissen und heftigen Artilleriebeschusses hielt das Bataillon den Brückenkopf gegen die zahlenmäßig überlegenen Bolsche wisten. Das Bataillon machte 120 Gefangene, außerdem mußten die Sowjets hundert Tote und mehrere Maschinen- gewehre auf dem Gefechtsfeld zurücklassen. Im Nordabs chnitt der Front schlug eine deutsche Infanteriekompanie' am 30. Okt. heftige Gegenangriffe der Bolschewisten gegen einen Brückenkopf zurück. In kühnem Angriff hatte die Kompanie am Tage vorher eine Brücke ge. nommen «Ud trotz starken sowjetischen Widerstandes einen Briickenkopf gebildet,' 60 Offiziere und 600 Sowjetarmisten blieben auf dem Kampffeld. Die gleiche Kompanie hat bei den .Angriffskämpfen am 28. und 29. Okt. in kühnem Handstreich — wie der OKW.-BeriHt meldete — einen Panzerzug erobert^ Deutsche Kriegsschiffe lm Atlant». Zerstörer auf der Jagd nach britischen U-Booten. (PK-Auf- uahme: Kriegsberichter Sae- misch - Scherl-M.) Der Donez überschritten. Weiterhin rastlose Bersolgnng ans der Krim. — 833 Bnnker im Rordabschnitt genommen. Kampfflugzeuge versenken 2VV0O BRT. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 1. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Halbinsel Krim befinden sich die deutschen und rumänischen Truppen weiterhin in rastloser Verfolgung desgeschlagenenFeindes. 3m Donezbecken wurde der Oberlauf des Donez an mehreren Stellen überschritten. Im Rordabschnitt der Ostfront durchbrach ei« Infanterie regiment westlich des Bolchow eine stark befestigte feindliche Berteidignngszone in erbittertem Rahkampf und « ahm 5 3 3 Bunker. An der Einschließungsfront vor Leningrad wurden mehrere Uebersetzversuche des Feindes über die Newa abge wiesen. Die Luftwaffe unterstützte die erfolgreichen Opera tionen des Heeres in der Krim durch wuchtige Schläge auf rückwärtige Verbindungen des Feindes und fügte der Sowjet flotte schwere Verluste zu. Sie versenkte ein Han delsschiff von 3000 BRT. und beschädigte dret Kriegsschiffe sowie eine« atoste» Truppentransporter. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen Roska«. I« Kampf gegen die britische Bersorgnngsschiffahrt ver- nichteten Kampfslugze « ge bei de« Färöern einen Frach ter von 2000 BRT. und versenkten vor der britischen Ostküste aus einem Geleitzug heraus vier feindliche Handels schiffe, darunter einen großen Tanker, mit zusammen 29 000 BRT. Vier «eitere Handelsschiffe des Geleitzuges wurden durch Bombentreffer so schwer beschädigt, daß mit dem Verlust noch «eiteren Schiffsraumes gerechnet werden kann. Britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bombe« auf verschiedene Orte Nord- und Rordwestdeutschlauds, u. a. auf Hamburg. Neu« feindliche Bomber wurden abgeschofsen. * * Erfolge -er Ungar«. Budapest, 1. November. Die an der ukrainischen Front operierenden verbündeten Streitkräfte drängen den Feind auf einem immer breiter werdenden Abschnitt über den Donez zurück und nahmen das rechte Ufer des Flusses in Besitz. Die ungarischen Truppen haben in Auswertung ihrer bisherigen Erfolge weitere Punkte entlang des Donez besetzt. Ihre Leistungen finden auch in verbündeten militäri schen Kreisen große Anerkennung. Luftaugriffe auf Schlffszlele an der Krimküste. Die Kampftätigkeit der deutschen Luftwaffe war am 31. Okt. an Ler ganzen Ostfront lebhaft und erfolgreich. Sturz kampfflugzeuge verfolgten an der Westküste der Krim einen Geleitzug der Sowjets und versenkten ein Transportschiff von 3000 BRT. Zwei sowjetische Zerstörer sowie ein vollbesetzter Truppentransporter von 6000 BRT. und ein kleiner Tanker wurden schwer beschädigt. Auf der Krim griffen Kampf, und Sturzkampfflugzeuge Nückzugsbewegungen des Feindes an und brachten ihm große Verluste an Menschen und Material bei. In Luftkämpfen wurden elf sowjetische Flugzeuge ab- geschossen. * Bei der Verfolgung der geschlagenen und zurückweichen den Bolschewisten erbeuteten die deutschen Truppen auf der Krim weiteres sowjetisches Kriegsmaterial. In den Kämpfen des 29. Okt. wurden 17 schwere Geschütze als Beute einge. bracht. In den Kämpfen um die Landenge von Perekop wur- den außerdem 150 sowjetische Granatwerfer und 850 schwere Maschinengewehre erbeutet. Gtuka-ombe» auf Murmansk. Im mittleren Kampfabschnitt der Ostfront führten gestern deutsche Kampfflugzeuge erfolgreiche Angriffe auf Eisenbahn linien und Flugplätze durch. Vier Züge wurden vernichtet und 10 schwer beschädigt oder in Brand geworfen. 17 Feind- flugzeuge wurden am Boden zerstört und 15 beschädigt. Ein Verband von Kampfflugzeugen bombardierte Moskau. Ferner setzte die Luftwaffe starke Kräfte zur Unterstützung von Heeres- operativen ein, die bolschewistische Stellungen, Truppenan- sammlüngen und Marschkolonne« mit Bomben und Bord waffen erfolgreich bekämpften. Ostwärts Leningrad richteten sich am 31. Okt. Luftangriffe hauptsächlich gegen Eisenbahn linien der Sowjets, wobei 17 Züge schwer, getroffen und be schädigt wurden. Eine Eisenbahnbrücke erhielt, einen Voll treffer. Im hohen Norden bombardierten Sturzkampfflug, zeuge mit Erfolg die Murmansk-Bahn und Versorgungsbe- triebe der Stadt Murmansk. Ein weiterer Verband von Sturzkampfflugzeugen griff Barrackenlager auf der Fischer halbinsel an. x Das hält eine He 111 aus. Bei einem Angriff, den deutsche Kampfflugzeuge nachts auf einen Hafen an der englische Westküste durchführten, raste eine He 111 mit der rechten Tragfläche gegen ein Sperrballon seil. Der Anprall war so heftig, daß das Ende der Tragfläche abgerissen wurde. Ferner ging von dem Querruder ein 2,10 1k langes Stück verloren. Nachdem der Flugzeugführer festgestellt hatte, daß die Manövrierfähigkeit der Maschine nicht gelitten hatte, flog er unbeirrt weiter und führte seinen Auftrag er folgreich durch. Durch den Abwurf der Bombenlast erleichtert, schraubte sich die Maschine wieder in die Höhe und überstand den Rückflug ohne Schwierigkeiten. Leistungen unserer Infanterie. 48 Kilometer lange Sowjetfeldstellung durchbrochen. Eine deutsche Infanteriedivision hat in den Kämpfen der letzten Tage im mittleren Abschnitt unter schwierigen Witterüngs- und Geländeverhältnissen hervorragende Kampf erfolge erzielt." Zwischen dem 25. und 28. Okt. haben die Truppen dieser deutschen Division eine ausgebaute sowjetische WWW AWWO sllr dl« am Nachmittag «rschiiimnd« Nummer bl, oormtttag, » Uhr tu den ««lchLsMslillin. Der Prni» für dl, er m» bnii« MiMamIiri«»« ist I Psg., stlr den 90 »m drillen Terl-MMmeler «Psg., amlllch 1»Psg. Allgemeine Bedingungen laui Prekltfie S «achiadftafiel S. Bei DirsLguug oon hoher Sand dein« Satzung mm lausenden Beririgen, bei Unlerdrechungen de, «eschisi-. beirieb« dein« Anspruch« Schwar-eaberser Tageblatt Enthaltend di« «»tlkcho» des Landrat» zu Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Grünhain, Lößnitz und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. E» werden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Amtsgerichte in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, de» Oberbürgermeister» zu Aue und der Bürgermeister zahlreicher anderer Gtmeinden. Verlag: S. Vl. SLrtaer, Aae, Sachse«. Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Dr«htaeschrkftt Volk-freund Auesachsen. Seschaftökrolio« r Lößnitz (Amt Aue) 2V40. Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. D« „»»«»Irlichs, B»l»sst««ch- «schütt «glich aus>«r Soun- und i1«Ma<m- ««zu^pr^» gr« La», «Michl. BoMNMdn und -lraa-porlkolt«» monaMch l^S BM. Lurch dm Poli »»naINch r.l» AM aimschb gusl«llg«bl>hr. Sinz«!. nu»a«r 10 Ps^ . , M »M«N°I anE^chl« SchMItt« libtniimau dM SchriftliIIung »«in« D«raul«ort>mg.