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Sö üyr Sonnabend, den 2. Juli 1927 80. Jahrg Nr. 152. Schwarzenberg. Straßensperrung « ! MN in Ml lt ein«» gelten: ssefewt. nmer m Kenn H drei Erfolgen Motor - hlettau it Bei- gte sich rgültig der am tgegen- Paris, 30. Juni. Chamberlin und Levine sind heute nachmittag, von Basel kommend, auf dem Flugplatz Le Bourget gelandet. Hr. Ministerpräsident Heldt hat nun die Regierung asammengebracht. Leicht war das Kunststück nicht. Don den vielen Parteien und Parteichen des Landtags hatte jede ihre Sonderwünsche, die — der Parlamentarismus und die be sonders in Sachsen sehr schwierigen Mehrheitsverhältnisse be dingten es — möglichst erfüllt werden mußten. Sonst wäre es zur Landtagsauflösung und zu Neuwahlen gekommen, wofür man in verschiedenen Parteien, besonders auch in der alt- sozialistischen, keine Neigung verspürt. Es hat auf der Rechten viel Ueberwindung gekostet, dem Ergebnis, wie es nunmehr vorliegt, zuzustimmen. Man wird Wir entnehmen den zahlreichen Meldungen folgendes: Um 3 Uhr nachmittags befand sich Byrd auf dem 50. Grad nördlicher Breite und dem 6. Grad westlicher Länge, also über dem Südwestzipfel Englands. Abends 6,45 hatte er die fran- zösische Küste passiert. Paris erwartete seine Ankunft am späten Abend. Man hatte auf dem Flugfeld Le Bourget um fassende Maßnahmen für den Empfang getroffen. Die Menge wartete seit 8 Uhr abends geduldig auf die Ankunft der Flieger. Die letzten Stunden des Ozeanfluges Ler „America" gestalte- ten sich für die in Le Bourget Wartenden, unter denen sich auch Levine befand, zu einer anstrengenden Nervenprobe. Gegen die starke Bewölkung und den immer heftiger werdenden Regen konnten die Scheinwerfer, die seit dem Eintreffen der Notsig nale des Flugzeuges unausgesetzt spielten, und die ununter- brachen aufsteigenden Raketen wenig ausrichten. Nachts 1 Uhr soll das Flugzeug über Le Bourget seine Kreise gezogen haben und sich dann infolge Versagens Les Kompasses in die Gegend südlich von Paris verirrt haben. Der Führer habe radiotelegraphisch um Angabe eines Lan dungsplatzes außerhalb von Paris gebeten und mitgeteilt, daß er noch Betriebsstoff für drei Stunden habe. Um 2 Uhr nachts wurde in Paris gemeldet, daß Byrd auf pem Fkrgplatz von Issy-les-Moulineaux, südwestlich es den vielgeschmähten Deutschnationalen hoch anrechnen müssen, daß sie als stärkste Regierungspartei mit einem Mi nistersitze, und zwar einem weniger bedeutenden, vorlieb ge nommen haben, während winzige Fraktiönchen besser weg gekommen sind. Der Einfluß des volksparteilichen Abgeordneten Blüher hat schließlich mit bewirkt, daß der Widerstand der Demokraten und Altsozialisten gegen die Ernennung des Deutschnationalen Krug von Nidda zum stellvertretenden Ministerpräsidenten auf gegeben wurde. Das Zusammenarbeiten der beiden Rechtspar teien möge ein gutes Omen sein. Ebenso die Zusammensetzung des neuen Kabinetts überhaupt. Ein Sozialdemokrat (wenn auch ein „alter") Ministerpräsident und ein Deutschnationaler sein Stellvertreter — das ist ein politisches Unikum in deutschen Landen. Daß sich die sächsischen Demokraten von ihren Partei freunden anderswo vorteilhaft unterscheiden, hat ihre Bereit willigkeit, mit den Deutschnationalen zusammenzuarbeiten, erneut bewiesen. Eine — wenn auch nicht vollständige — Volksgemeinschaft kommt nunmehr in der sächsischen Regierung zum Ausdruck. Das ist das erfreulichste an dem neuen Kabinett, das, wie man ruhig zum Ausdruck bringen darf, sonst einige Schön heitsfehler personeller Art aufweist. Hoffentlich hält man bis zu den nächsten Wahlen und vielleicht auch darüber hinaus zusammen. An den Parteien wird es liegen, daß diese Hoff nung nicht zuschanden wird. Chamberlin und Levine landeten statt in Berlin auf einem Rübenacker bei Kottbus, der Stadt der zungenbrecherischen Postkutsche. Byrd mit seinen Gefährten ist ähnlich vom Miß geschick verfolgt. Tausende von Seemeilen fliegen sie über die Wässer des Weltmeeres und können dann im Wasser des Him mels — es muß ein Dauerregen » I» 1927 über Frankreich ge herrscht haben— die Lichtstadt Paris nicht finden oder wenig- stens vor ihren Toren nicht landen. Schließlich fallen sie in l n Aermelkanal, glücklicherweise nur 200 Meter von der französischen Küste. Pudelnaß, aber doch lebendig, wer den sie aufgefischt, d. h. wenn alles so stimmt, was die Nach richtenagenturen mitteilen. Die sind etwas nervös geworden, denn sie hatten in den paar Stunden des Flugs Hunderte von Funksprüchen aufzufangen. Ob Rübenfeld oder Meereswoge — die Rundreise in Europa kann nun wieder losgehen. Und auf ihr das Sich- feiern-lassen und Gefeiertwerden. Ministerpräsident -eldt hat, wie der „E. B." gestern nach mittag durch Sonderblatt mittekite, am Donnerstag nachmittag Aas neue Kabinett gebildet. E» setzt sich, wie wir in der vorigen Woche schon mitzutetlen in der Lage waren, folgendermaßen zusammen: -eldt (Altsozialist), Ministerpräsident; Dr. Ap «lt (Demokrat), Minister de» Innern; Dr. Kaiser (D. Volksp.), Bolksbildungsminister; Weber (Wirtschaftspartei), Finanzminister; Dr. Krug». Nidda (Dntl.), Wirtschaft-Minister; Dr. v. Fumettl (Bolksrechtpartel), Iustizminister; Elsner (Altsoz.), Arbeltsminister. gum stellvertretenden Mknisterpräsiden- len wurde Dr. Krug v. Nidda (Dntl.) ernannt. . Ein Fokker^lugzeug für Dauerflüge. Rewyork, 30. Juni. Der Flugzeugkonstrukteur Fokker, der die „America" Dyrds und das Flugzeug, Las soeben nach Hawai geflogen ist, erbaut hat, erklärte, erstelle gegenwärtig ein Flugzeug her, das imstande sein werde, 72 Stunden lang in der Luft zu bleiben und ohne Unterbrechung von San Fran- zisko noch Tokio zu fliegen. Fokker sprach die Hoffnung aus, daß binnen Jahresfrist sein Flugzeug diese Reise durchführen werde Württ.) Meter, bücher n Sep- Die österreichische Luftverkehrsgesellschaft hatte aus Neu - york ein Kabeltelegramm erhalten, wonach Byrd auf jeden Fall bis Wien fliegen wolle. Sollte ihm der Benzinvor rat auf der Fahrt zu gering werden, so wevde er zu kurzem Aufenthalt in Paris niedergehen, um seinen Betriebsstoff zu ergänzen und dann sofort weiterfliegen. Die österreichische Luftverkehrsgesellschaft hallt auf dem Flugfeld Aspern alle Vorbereitungen zum Empfang Byrds getroffen. Wegen Vornahme von Straßenverlegungsarbeiten wird der Weg zwischen Ler Grünhainer Straße und der roten Mühlenstraße, der an den Belgerhäusern vorüber führt, ab 5. Juli 1927 bis auf weiteres für allen Durchgangsverkehr gesperrt. Schwarzenberg, am 30. Juni 1927. Der Rat der Stadt. v« ,5r„«blr,ifch« «,lt»lr«o»»» L»M«hm« dir r-,« oa» emo» Md D« Drei» I»r bl« »4 mm brau im »ft so <S-»IN<»ani«l,«» «d SUImvIuch« 15), »5, für dU «mm dr«U,P«UI- L«Uam<»«N« »0, «wwün» 100, für dl« »0 mm drill« m»u. aolmili«»« 55, M-würl- «5 R«lch,pl«ool,. Poftsch»«-«»»-! v«l»>, M. irr«. S«»«l»»«.Slr»-v»M»i Vi», Srzg«d. Nr. 28. Kein Rückflug der -awai-Flleger. Washington, 30. Juni. Das Kriegsamt hat beschlossen, daß die Leutnants Maitland und Hegenberger nicht nach Len Ver- einigten Staaten zurückfliegen sollen; das Flugzeug soll in Hawai bleiben, um zwischen den einzelnen Inseln den Der- Lehr aufrecht zu erhaltenen. Das neue Reichsarbeitsgericht. Leipzig, 30. Juni. Das Präsidium des Reichsgerichtes hat zum Vorsitzenden des Reichsarbeitsgerichtes Len Senatspräsidenten Oegg, zum stellv. Vorsitzenden den Reichs gerichtsrat Dr. Staffel bestimmt. Zu nichtjuristischen Bei- sitzern wurden 19 Personell aus den Kreisen Ler Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zu Reichsarbeitsrichtern berufen. Hörig- «n Ge- n abend, Stadion werden »e nicht für die werden lgerchen , sowie -Meter- 0- und -l 100- Anlauf, eerwer- d beid- !. Juli, ugeben. ige die nie ge- so daß »haben Chamberlain in Paris. Paris, 30. Juni. Chamberlain ist heute hier ein. getroffen und nach einstündigem Aufenthalt in der englischen Botschaft nach London weitergereist. Es wird erklärt, daß über eine Begegnung zwischen Chamberlain u»rd Briand nichts bekannt sei. Sie denken nicht an Rüumung. London, 30. Juni. „Daily Telegraph" meldet, daß die englischen Truppen am Rhein erst am 30. Septem ber wieder abgelöst werden. Damit scheint sich zu bestätigen, daß jedenfalls bis Ende September keineVerminde» rung des Besatzungsstandes am Rhein wahrschein lich ist. ilchlung^ an«, d. Nähr., l Palent- len Preis derwieia. vonParis, gelandet sei. Diese Nachricht scheint falsch gewesen zu sein, denn die letzte hier eingehende Meldung besagt folgendes: Ins Meer gestürzt. Parts, 1. Juli. Auf dem Flugplatz Le Bourget ist bei der Direktion ein offizielle» Telegramm eingetroffen, worin mltgeteilt wird, daß das Flugzeug „Amerik a" heute Morgen 5,45 Uhr etwa 200 Meter von der Küste bei Ver-sur-Mer nordöstlich von Bayeux, Departement Calvados, in den Aermelkanal gestürzt ist, nachdem die „Amerika" die Gegend von Paris überflogen hatte. Byrd und seine Mann schaft sind gerettet. Der vierte Ozeanflug. Vyrd überstiegt Paris, nimmt nördlich Kurs, stürzt mit seinem Apparat ins Meer und wir- mit seiner Mannschaft gerettet. Amtliche Anzeigen. Sonnabend, den 2. Juli 1927, vormittags 10 Uhr, sollen in Schwarzenberg 1 größerer Posten Wein, Nordhäuser und Zigarre« (versteuert) meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Restaurant „Ter rasse". sQ 829/27 Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. Die en-güllige Berufung -er neuen sächsischen Regierung Krug von Nidda stellvertretender Ministerpräsident. zulerhaL Iw lvatband sucht. Z 776 an dss. Bl. abeten. i«h Itr. 26. Ein Gruß des Reichspräsidenten an den Kirchentag. Berlin, 30. Juni. Auf das vom Deutschen Evan- gelischen Kirchentag in Aktigsberg entsandte De- grüßungstelegramm hat der Reichspräsident mit fol gendem Schreiben geantwortet: „Dem Deutschen Evangelische»» Kirchentage danke ich herzlichst für die Grüße, die er mir unter der Versicherung seiner unwandelbaren Treue gegen Volk und Vaterland von der Königsberger Tagung entboten hat. Ich erwidere diese Grüße auf das herzlichste mit dem innigen Wunsche, -aß die Arbeit -es Deutschen Evangelischen Kirchen- tage» zum Zusammenschluß und zur Stärkung der evangelischen Kirche und zur Förderung christlichen Lebens in unserem Vaterland beitragen möge." Ao,«»««»-*»»«tz»« für dl« am NachmUlM nfchN»«d« Lumm« > I, oormMas» S Uhr tu d«n «aupI-»lchSfv- stillm,. Sin« S«wühr für dl« «usnahm, d«r Ln^«I-«o -m o»ra«fchrl«d«u«n Laa« fowl« so distlmml» Still« wird nlchl g«g«d«u, auch nicht für dl« Llchllalwtl d«r durch A»rnfpr«ch«r aufdi»d«n«n »iu«la«n. — MrRückgad« on- o«rlan,l rtngtlandl« SchrtMück« üb«k,Im»I dl« Schrlst- Irtluug d«ln< v-ranlworlung. — Unl«rdr«chuiia<n d« »«- IchüflÄrlrlrb« txuründm »Ün-Anfprüch«. B«l Zahlung,- „rzu, und Nondur, g«ll«n Rabatt« al, nicht onNndaN. -aiy>t-«fch5t1»MN«» ln: Lu«, Libnitz, Schn«»d«rg und Schworz«nd«rg. » enthaltend die awMcho» BokanNtmach»»«» der Amtshauptmannschast und der " Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustadt«!, Granhain, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenb«rg. Die Kontrolle. Loudon, 30. Juni. Im Unterhaus« erklärte der Staats sekretär Les Aeußern auf eine Anfrage, ob die Regierung Lis Einladung der deutschen Behörden an Lie militärischen Sach verständigen der Mächte zur Besichtigung der Zerstörungs arbeiten an den Unterständen anzunehmen gedenke, und ob ein Bericht über die Ergebnisse einer etwa in Aussicht ge- nommenen Besichtigung dein Unterhause unterbreitet werden würde, folgendes: Ich höre, daß General von Pawelß eine formelle Einladung für einen oder zwei alliiert« Militär- sachverständige hat ergehen lassen, damit sie ihn auf einer Reffe zur Besichtigung Ler Zerstörungen begleiten. Diese Einladung ist offiziell zur Kenntnis genommen worden, und die in Verbindung mit dein geplanten Besuch stehenden Vor bereitungen unterliegen gegenwärtig der Beratung. Ich bin nicht in der Lage, mitzuteilen, welche Entscheidung über die Unterbreitung eines Berichtes an das Unterhaus getroffen werden wird. -inaurwurf Deutscher in vstoberschleflen. Kattowttz, 30. Juni. In Ostoberschlesien ist wieder- um auf verschiedenen Gruben eine große Anzahl von Kün digungen deutscher Angestellter und Beamten vorgenom- men, von denen vorwiegend obere deutsche Grubenbeamte be troffen werden. Unter ihnen befindet sich Bevgverwalter und deutscher Setmakaeordnet«: Goldmann. Es werden außerdem oerössenllichl r Di« Bekanntmachung«»» d«r Stadlräl« zu Au« und Schwarzenb«rg und d«r Amtsgrrichl« zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag El. M. Siirlner, Aue, Srzgeb. Mnifv«»«: Au« »1 »ad »1, Stoltz <«ml «»«) «40, Schn««»«« 10, SSW««»«»»«, 2»»1. VrablansLrM' VoNIfnund «ureiig-bl-g«. igsacli nvisln ;kon8 — Akrung. cünsung. und 61S. Zu viele Messen. Stockholm, 30. Juni. Die Gruppe für Industrie uns Handel der Internationalen Handelskammer beschloß die Einsetzung einer internationalen Studienkom- Mission zu dem Zwecke, die Vermehrung von Messe- Veranstaltungen hintanzuhalten, La Liese eine wachsende Belastung für die Ausstellung bildeten. Iw w.- len. rSlr.7. timstr. INS, mit g« Iso,tL6t. lvuottt. .8. 775' rtsll« 6«. erg erd. Hart», isr nlstvn. l. S5S AN «a». St. ' — »» " U! »'» . DM I . .