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Erscheint: Täglich früh 7 Uhr m Dresden. Inserate werden angenommen: bis AbcndS 6. Sonntags: bis Mittags 12 Uhr Marienstr. L»; in Neustadt: bis Abends 5 Uhr^ Buchdruckerei von Job. Päßler, gr.Kkostergasse». Auflager LV,Q«« Ezcinpl. Kbonnment: Aiertrij. 221/, Ngr. bei nnrntgeldlichrr Lieferung in'SHau». Durch dir Pop vierteljährl. 2b Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. rv'. Tageblatt snr UntcrhaUung Md Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Liepsch K Reichsrdt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: ZUllUS Reichardt. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 0/s Ngr. Unter „Eingesandt" die Zeile 2 Ngr. von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briesmarlen oder Posteinzahlung ThllvlVllh auf. 10 Silben kosten Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch auf eine Dresdner Firma anweisen. Exp. d.Dresd.Nachr. Nr. H. Siebenzehnter Jahrgang. M >r-d°«m- shwd-r ArM/ch. Dresden, Sonnabend, 6. Januar 1872. Dresden, den 6. Januar. — Der Staatsanwalt Karl Theodor Hosmann zu Leipzig hat vom Kaiser von Rußland Len St. Annen-Orden Hl. Klasse, der Regierungsrath bei der Brandversicherungscommission, Gutwasser, das N-tterkreuz und der Cassirer bei derselben Be hörde, Morgenstern, das Ehrenkreuz des Verdienstordens erhalten. — Laut Ansage des königl. Oberhofmarschallamtes wollen Ihre königlichen Majestäten die beim königlichen Hofe vorge- Pklllen fremden und einheimischen Damen und Herren, sowie die Herren Mitglieder der beiden hohen ständischen Kammern, zu dem auf Mittwoch, den 10. Januar, Abends 8 Uhr an- bofohlenen Hofball in der zweiten Etage des königlichen Schlosses empfangen. Die von Ihren königlichen Majestäten genehmigten Vorstellungen werden Allerhöchstdicselben vor dem Balle ^8 Uhr, in den Zimmern Sr. Majestät des Königs annchmen. — Gestern Mittag ist durch Se. Excel!, den Herrn Staats minister v. Nostitz-Wallwitz der zum Präsidenten des LandeS- medicinalcollegiumS ernannte zeitherige Medicinalreferent im Ministerium des Innern, Herr geh. Medicinalrath I)r. Reinhard, in Gegenwart der ordentlichen Mitglieder des Landesmedicinal- collegiums verpflichtet und in sein neues Amt eingewiesen worden. — Die Universität Leipzig hat an den Professor vr. Roloff eine Berufung erlassen. — Ueber die Beschränkung des Patronatrechts, wie solche von der Synode beschlossen worden ist, erwartet man in der ersten Kammer interessante Debatten. Da das Patronatrecht so wohl eine politische als eine kirchliche Institution ist, über deren Veränderung nicht blos die Synode, sondern auch der Landtag zu bestimmen hat, so hat die Regierung das Patronat zunächst durch die Synode wesentlich beschränken lasten und legt jetzt die Synodalbeschlüsse dem Landtag zur Genehmigung vor. Kloster voigt von Posern, welcher auch nicht ein Tippelchen am Patro naisrecht geändert wissen will, soll über dieses Vorgehen der Re gierung, das die sehr zeitgemäße Reform des Patronatsrechts ziemlich sicher verbürgt, sehr erbittert sein und gedenken, die Re gierung auf das Energischste anzugreifen. — Gewerbeverein. (Schluß.) Das jetzige rapide Sinken des Goldes und Silbers wird bewirkt durch die bedeu tende Produktion dieser Edelmetalle, durch den gc wattigen Ge schäftsaufschwung und durch die große Kapitalzuströmung von Franks'-*' her. Die beste und vorzüglichste Münze ist die, diedie Verbreitung zu vollem Werthe findet. Jetzt haben wir ^ utschland noch 6 Münzsysteme: den Thaler mir 360 Pfen- .ugen, den Thaler mit 300 Pfennigen, die Hamburger Mark und Schillinge, die Schleswigsche Thalcrmark, die Bremer Pistolen zu 72 Grot und die süddeutschen Guk>en zu 17 Groschen. Als 7. System können wir noch die österr. Guldenrechnung zu 100 Neu- kreuzern zurechnen. Wir in Sachsen werden von der bevorstehen den Münzänderung, bei welcher die Mark zu lOOPscnnigenauf- tritt, kaum etwas merken ; anders aber wird cs im übrigen Deutschland sein. Den Süddeutschen wird es außerordentlich schwer werden, ihre Umrechnungen zu bewirken, und sich in das neue System einzurichtcn; Aehnliches gilt von Schleswig. Ham burg, Bremen, und zum Theil auch von Preußen. Um den Uebergang zur Goldwährung zu erleichtern, wird vor der Hand Doppelwährung, Gold- und Silberwährung, cingeführt. Jetzt ist man nur ein Geld zu nehmen genöthigt, das Silber; in nächster Zeit werden wir aber auch Gold in Zahlung nehmen müssen, was wir bis jetzt noch zurückweisen können. England und Ame rika haben nur Goldwährung; Frankreich, Italien, Belgien und die Schweiz haben Doppelwährung und der Gläubiger muß dorf Gold und Silber nehmen. Doppelwährung ist nicht zu rächen ; denn die schlechte Münze verdrängt stets die gute, wie wir dies in Oesterreich sehen, was Banknoten mit Zwangülurs hat. Die geringere Münze sinkt im Verhältniß zur besseren im Werthe. Ist jedoch der Bedarf an Silber größer, so fällt der Werth des Goldes. In Deutschland ist bei den, starken Goldzufluß der Werch des Goldes gefallen; deshalb wandert cs jetzt nach Belgien und der Schweiz, wo es theurer ist. Währnngsmetall muh dasjenige werden, was für die Zukunft den wenigsten Preisschwankungen unterworfen sein wird. Es gab 1402 an Gold 90 Mill. Thlr., an Silber 210 Mill. Thlr., also 2Vr mal so viel Silber, 1848 an Gold 1100 Mill. Thlr., an Silber 2500 Mill. Thlr., also 2 mal so viel Silber, 1869 an Gold 2855 Mill. Thlr., an Silber 2055 Mill. Thlr., also mal so viel Silber. In den Jahren 1848—62 wurden die Goldlager in Kalifornien, Austra lien, Rußland und Sibirien e,»deckt, während im Silberl.rnde Mexiko in Folge der fortwährenden Unruhen die Silberproduk tion stockte. Der Verbrauch an Gold hat sich enorm gesteigert und zwar besonders zu Zwecken, bei denen das Gold verloren geht, wie Vergoldungen, unächte Maaren rc. Was wird nun aus dem Silber- Wenn auch das Silber nicht in der Photo graphie und zu andern Zweck«, häufigere Verwendung gefunden hätte, so würden wir doch immer noch gleichviel, brauchen ; denn Münzen, welche kleiner sind, als die 10 Manstücke, müssen in Silber ausgeprägt werden. Das Silberquantum wird sich im Verkehre nicht vermindern, wohl aber das Papier. Im inter nationalen Interesse wäre es zu wünschen gewesen, daß eine größere Münze als Einheit gewählt worden wäre, die im weite stcn Kreise denselben Werth hätte. Als solche hätte sich das 20- Marlstück empfohlen, was mit dem 20-Francsstücke, dem engl. Pfund, dem 5-Dvllarstücke und auch dem süddeutschen Münz- systcme Beziehung gehabt und besonders in Elsaß und Lothringen die Einrichtung erleichtert hätte. — Rauschender Applaus lohnte den belehrenden Vortrag. — Montag, am 8. dies. Mts., werden im Königl. Militär- Magazin Particen Kaffee, Salz, Noggenkleie,üehrmehl undHolz- abgänge an den Meistbietenden versteigert. — In der voroergangenen Nacht sind aus einem Geschäfts locale an: Georgsplatze auf höchst dreiste Weise circa 40 Stück div. Uhrketten, theils letzerne, theils aus sogenanntem Talmigold, theils aus silberühnlichem Metall bestehend, gestohlen worden. Der Dieb, der sich jedenfalls am Tage im Geschäfte orientirt hat, hat die über der Ladenthüre angebrachte Glasscheibe entweder mittelst angebrachter Leiter oder unter Beistand eines Complicen, der ihn auf die Schultern genommen hat, eingedrückt, durch die vor gedachtem Fenster angebrachten gußeisernen Verzierungen mit dem Arme hindurch gelangt und aus einem im Geschäfts lokale in der Nähe der Thüre gehangenen Glasschränkchen die Ketten herausgenommen. — Dem Vernehmen nach wird sich nächstens hier eine Ge sellschaft constituiren, welche zum Zweck hat, einen beträchtlichen Theil Fischhäuser Revier anzukausen, um das daselbst sich be findende, äußerst mächtige Lager guten, brennbaren und trockenen Torfes abzubauen. Auch wird daselbst mit ziemlicher Bestimmt heit ein reichhaltiges Braunkohlenlagcr vermuthet. Das aus höchst respectablen und hochachtbaren Persönlichkeiten bestehende Konsortium, welches das betreffende Unternehmen zur Ausfüh rung zu bringen gedenkt, wird demnächst seine hierauf bezüglichen Bekanntmachungen erlassen. Wohl könnte dieses neue Unter nehmen den im Plauenschen Grunde gelegenen Kohlenwerken einige Concurrenz bereiten, den Unternehmern reichen Gewinn und der Dresdner Einwohnerschaft billiges Brennmaterial bringen. — In der zweiten Stunde der vorvorigen Nacht wurde an der Elbe mitten auf der Fahrstraße ein betrunkener Dienst mann gefunden, den, wie einige Leute gesehen haben wolltn, kurz zuvor eine Droschke umgerissen und überfahren hatte. Merk würdiger Weise scheint der Mann keinerlei erhebliche Verletzungen von dem Unfull davon getragen haben. — Auf dem Altmarkt erwischten in der Donnerstagsnacht einige in den dortigen Häusern beschäftigte Grubenräumer einen fremden Mann bei dem Vorhaben, eine wollene Decke vom Rücken eines der vor einem Jauchenwagen befindlichen Pferde zu stehlen. Er wurde selbstverständlich festgcnommen und der nächsten Be- zirkswache übergeben, die seine Jndentität mit einem hiesigen Schneidergesellen constatirte. — Wir brachten in Nr. 347 d. Bl. eine Notiz aus dem „Chemnitzer Tageblatt", nach welcher ein Schlosser und Delcgir- ter Namens Linke während eines in „Stadt Mannheim" stattge- fundcnen größeren, etwas politischen Streites ein Terzerol auf dieGegner gehalten, und jetzt schreibt uns dieserHcrr Linke, daß die ganze Sache eine arge Uebertreibung sei, daß er, aus einer Abendunterhaltung kommend, bei welcher er das Terzcrol zum Zweck einer Darstellung gebraucht, dieses während des Strei tes — den er auch als sehr glimpflich schildert — in Gedanken hcrausgezogcn, aber keineswegs in drohender Haltung nach Je mand gewendet habe. Er ist dann auf die Wache geführt wor- > den — dies giebt er zu — dort hat sich aber, was auch in dem früheren Bericht Erwähnung gefunden, gezeigt, daß das Terze- rol gar nicht geladen war. Er bat um Veröffentlichung dieser seiner Rechtfertigung, was wir hierdurch, ohne Präjudiz, gethan haben wollen. — Als vorgestern Abend eine der auf dem AlbertSplatze aufgestellten Droschken, in welche eben ein Dienstmädchen gestie gen war, um sie nach der Wohnung ihrer Herrschaft zu holen, beim Wcgfahren vom Stationsplatze kurz umlcnkcn wollte, stürzte der Wagm um. Das in demselben sitzende Dienstmädchen kam mit dem Schreck davon, dagegen war der unglückliche Droschken kutscher halb unter dein Wagen zu liegen gekommen und hat da durch-einen Schcnkclbruch erlitten. — In der am 4. Januar Abends in Helbig's Restauration stattgefundenen Jahrcs-Hauptvcrsammlung unserer freiwillige» Turnerfeuerivehr wurden, nachdem der Castenbericht vorgetra gen, die Neuwahlen vorgenommen und fiel die Wahl wieder auf folgende 7 Mitglieder, welche zusammen das Commando bilden. Als Hauptmann: Klempner und stellvertretender Feuerlösch director Friedrich Scholle; als Führer des I. Auges Turnlehrer Sieber; Führer des II. Zuges und stellvertretender Hauptmann Tischler ^^nmüller. Führer der Steigerabtheilungen: I. Abth. Maschinen...nster Wenzel; II. Abth. Ziegeldecker Heinrich; Führer der Spritzenabtheilungen: I. Abth. Colonst Lange; II. Abth. Lackirer Francke ; unter deren Leitung die stets allge mein anerkannte, aufopfernde Thätigkeit des gesammten CorpS, sowie der frische Geist der Disciplin, der dasselbe durchweht, fort dauernd zum Wohle unserer Stadt bestehen wird; denn nur durch Einigkeit und die strengste Ordnung im Dienste, die sich ein jedes Mitglied aus Lust und Liebe zur Sache auferlegt, ist es möglich, daß der Stadt dieses gemeinnützige Institut erhaltm bleibt. — Wir müssen bekennen, daß wir in Betreff des in unserer gestrigen Nummer mitgetheiltcn Todes eines hiesigen Arztes falsch berichtet waren. Der betreffende Arzt soll sich vielmehr in Folge der geschickten und glücklichen Behandlung eines seiner hie sigen als Chirurg vortheilhaft bekannten Collegen seit jener Krisis, deren Gefährlichkeit die Veranlassung zu dem hier überall verbreitet gewesenen Gerüchte von seinem Tode gewesen war, auf denn Wege entschiedener Besserung befinden. — In der Nacht zum 4. Januar sind einem Bewohner der Antonstadt auf dem Wege von der Königstraße nach dem Neu- städter Markte und von da bis zur Ecke der Louisen- und Alaun straße 1 Dutzend silberne, inwendig vergoldete Kaffeelöffel, die sich in einem Etui befunden und einen Werth von 50 Thalern gehabt haben, abhanden gekommen und voraussichtlich verloren gegangen. - Sächsische 5pror. Prioritäts-Anleihe d?r «thc"'iiiy-Kommotauer Eisenbahn-Gesell schaft. Die vorbemwnte EisenbahngesellsctMt bat von der ^in>,ua, Milchen Regierung die Concejsion für den Bau einer Eisenbahnlinie Chemnitz - Kommotau erhalten, welche, einem längst kühlbar gewordenen Bedürfnisse Abhilfe verschaf fend. Indem sie einen der gewerb- und inbustriereickfiten Di strikte Sachsens durchschncidct und demselben eine für besten Entwickelung.bedeutungsvolle und aussichtsreiche Zuttrnit er schlicht, zugleich die direkte Verbindung zwischen Wien und Leipzig über Prag und Chemnitz vermittelt und herstellt. Ueder die Bedeutung und Wichtigkeit dieser nunmehr-gesicher- ten Bahnlinie ist ein Wort um so weniger zu verlieren, als dieses Project und seine Ausführung schon seit Jahren in der Presse und aus den sächsischen Landtagen Gegenstand ein gehendster Besprechung und Endziel der Wünsche Tausender von Interessenten gewesen ist. Die zunächst zu ventilircnbe Frage, welche für die wünschenswert^Beschleunigung derAuS- sührung der Linie von Belang ist. ist dieBeschaffun der erforder lichen Geldmittel, welckze sür die 9 Meilen lange Bahn ein Ge- mmmtkapital von6,700,000Thlr.repräsentiren. Dasselbe ist nach dem von der diesseitigen Regierung geprüften und genehmig ten Anlelheplane zur Hälfte in Stammaktien, zur Halite in üprocentiqcn Priorstätsobligationen zu emittiren, während be kanntlich bei österreichischen Unternehmungen 2 Dritttheile des geforderten Anlagekapitals in Prioritäten besteht, hierdurch also für vorliegenden Fall eine noch größere Sicherheit für die Whaber dieser Papiere sich ergtebt. Ein anderer durch die sächsische StaatSregicrung erlangter Vortheil für dieOdli- gationäre besteht darin, daß aus d« Bau der fraglichen Bahn strecke zunächst die eingezahlten Beträge der bereits fest über nommenen Stammactien verwendet ,ein müssen, ehe zu der Verwendung der bis dahin bei der sächsischen Regierung de- ponirten Beträge der Obligationen zu gleichem Zwecke ge- ichrittcn werden kann. Solche Sicherheiten bieten sich aller dings nicht häufig und sind In der Hauptsache der Umsicht der obersten Regierungsbehörde zuzuschreiben, von deren Geneh migung die Concession im Wesentlichen abhing. Unter diesen Verhältnissen kann diese nur in Höhe von 3,3<XMX> Thlr. zur Subicription gelangende öprocentige sächsische Prioritäts- anleihc, von der 5(>,«>00 Thlr. dem Reserveiond der Gesellschaft verbleiben, niit gutem Gewissen und ohne Besinnen als eine selten gute und vorzügliche Kapitalanlage empfohlen werden, wie sie bei einem EmissionscourS von 80 - Procent so leicht nicht wieder geboten wird, zumal wenn man bedenkt, bah der frühere für gute Papiere bewilligte Zinsfuß von 5 Procent durch bevorstehende Einziehung der Sprocentige» Staats-An leihen bereits auf 49r Proeent gesunken und auf 4 Procent hcrabzugelxn Aussicht hat. EL crgicbt dies in der jetzigen Zeit- lage eine sowobl sichere, als hohe Rente, welche nock' leidliche Chancen für Spekulation durch zwei Mal jährlich erfolgende Auslösung Li ,pai-> in sich trägt. Der Bau der Strecke ist der renommirten CommanditgescUschait F. Plcßner u. Co. in Berlin übertragen, welche wahrend der auf 3 Jahre festgesetz te» Bauzeit für prompte Zahlung der in Berlin, Dresden und anderen Städten zu zahlen!cn Zinsen zu sorgen hat. Die Zeichnungen find Dienstag den 9. Januar außer in Berlin «bei der preußischen Bodcncredit- und Aktienbank und Jul. Alerankcn, Leipzig, Chemnitz, Breslau, Hamburg, Frank furt a. M.. München nnd Stuttgart, in Dresden bei der Lachs. Kreditbank und bei Michael Kaskclzu bewirken. vr.R. — Gestern Mittag ging es auf dem Antonsplatze lebhaft zu. Eine Menge Zuschauer hatte sich eingefunden, worunter sich namentlich viele Handeläweiber, Dienstmänner und Köchinnen bemerkbar machten, denn ein Landmmm hatte beim Pasfiren des Platzes eine Brodbude mit innen, Leiterwagen umgefahren, wo rüber der Händler, als er seine Sechäpfündcr im Schmutze herum kollern sah, sehr ungehalten war und den Dörfler sofort zu fünf Thaler Schadenersatz verurtheilte. Der Bauer, wohl einsehend, daß er an den, Unglück Schuld sei, bot dem Brodverkäufer einen Thaler an, dieser aber, nicht damit einverstanden, blieb bei der ersten Forderung stehen. Der Speetakel dauerte noch immer fort, bis sich endlich ein Theil des Publikums in den Zwist mengte und Partei für den Landmann ergriff. Letzterer mochte noch mehrGcschäfte in der Residenz zu besorgen haben und fuhr schnell von dannen nach dem Neumarkte zu, wohin ihn aber der Br»d-