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""iLM- «» Vv« ehyE« M«LenG,«ßr LS« ' < Fn'u-'' ^!I ^ t,ji> .. '^-1 ?!lu . >l ^ «- VM» t >'i > für UllterhaMg Mi Geschäftsverkehr. Mitredacleur: rbeobir. Drobssch- Mittwoch, denMuni 1864. M« ISS. Dresden, den 1. Juni. — Se. Maj. der König hat genehmigt, daß der Kammer- Herr Graf Herrmann Vitzthum von Eckstädt das von seiner Hoheit dem Herzog von Sachsen-Meiningen ihm verliehene Com, thurkreuz 8. Claffe des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hauss ordens annehme und trage, ebenso dem in Privatdiensten de Kammerherrn und Friedensrichters von Kalitsch au^Kühnitzs stehenden Haushofmeister Carl Schumann, in Rücksicht auf sein langjährige treue Dienstleistung in einer und derselben Familie die goldene Medaille des Albrechtordens und dem Hauptamts- Rendanten bei dem Hauptsteueramte Zwickau, Christian August Meter, das Ehrenlreuz des Verdienstordens verliehen. — Ihre König! Hoheit die Prinzessin Amalie ist gestern früh j7 Uhr nach Wiesbaden gereist. — Die Zweite Kammer hat sich dem ablehnenden Be schlufse der Ersten Kammer gegenüber gestern für Ausrechterhal» tung ihres Beschlusses auf Nichtberathung der Proceß-, Concurs und Gerichtsordnung auf dem gegenwärtigen Landtage ausgc- sprachen und sich sodann mit der B rathung des Deputations berichts über 31 Petitionen, Entschädigung für den.Wegfall von Verbietungsrechten betreffend, beschäftigt, welche heute fort gesetzt werden wird. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordnete» den 1. Juni 1864 Nachmittags 5 Uhr. Tagesordnung: Direetorialvortrag aus der Registrande; 2) Vorträge der Finanz- deputation über a) die Errichtung eines Gerätheschuppens den Bürgerwiesenpromenaden, d) die Gewährung einer persön lichen Gehaltszulage re. an einen städtischen Beamten, v) eine Rechnungsangelegenheit, ti) mehrere Unterstützungsgesuche; . Vorträge der vereinigten VerfassungS- und Finanzdeputation über s) die Correction der großen Ziegelgaffe und den dadurch entstehenden Aufwand re, b) die Frage wegen Benutzung de,- Antonsplatzes zu Marktzwecken re; 4) Vorträge der Petitions- deputatwn. — Bei der sächs. Dampfschifffahrt betrug die Gesammt- einnahme >es vorigen Jahres 156,890 Thlr. und ergiebi g Vergleich zum Vorjahre einen Minderertrag von 10,909 Thlr.,. hervorgerufen theils durch den verminderten Personenverkehr, theilS durch die ebenfalls infolge deS nieder» WafserstandeS ver mehrten Betriebskosten. Als Reinertrag des gegenwärtigen Ab schlusses ergirbt sich ein Gewinn von 13,793 Thlr.,^der die Vertheilung einer Dividende von 6 Thlr. auf die Aktien 8tt. ^ und 14 Thlr. auf dieselben 8it. 8. und 6. gestattet, i. ' — Eine sehr zweckmäßige, anerkcnnenswerthe Bestimmung hat die Kgl. Polizei-Direktion getroffen. Bisher kam es häu fig vor, daß Dienstmänner, welche aus dem einen Institut wegen Nichtabgabe von Marken, Trunk, Unzuverlässigkeit oder 'sonstigen JnstruktionSverletzungen entlassen wurde», sofort in einem anderen Institut bereitwillig Aufnahme. fanden. Diese» völlig taktlose Gebühren mußte natürlich alle DiSeiplin unter graben, kan« und darf aber nun nicht mehr stattfinden, da die "Jnstitut-inhaber resp. VertinSvorsteher Polizeilich chtgewieseN sind, keinen solchen gravirten Ueberläufer in Zukunft anzustrllen. Es ist auch dringend zu wünschen, daß unser, wie wir Wohl glauben, mit vieler Mühe in guter Ordnung erhaltenes Dienst mannwesen nicht gewaltsam seinem Verfall entgegm geführt wird. — Seit dem ersten April dieses Jahres sind zwar die Nasen- und Fahnenschilder von den Häusern entfernt, noch sind aber eine Masse Aushänger vorhanden, welche in veralteter Weise die zu verkaufenden Maaren versinnlichen, z. B. bei de» Seifensiedern, Hutmachern, Beutlern, Schlossern, Klempnern re. Die Barbierbecken nicht zu vergessen. Diese Wahrzeichen oder Lockvögel gewähren in der Regel keinen absonderlichen Anblick und ihre Beseitigung wäre, wenn nicht unerforschliche Gründe für deren Schutz vorhanden sind, ebenso zeitgemäß und wün- schenSwerth, al- die Razzia gegen die gedachten Schilder; sie ist auch für die Beiheiligten oder Privilegirten durchaus nicht nachtheilig, da durch die Schaufenster der Zweck derselben voll kommen erreicht wird. Sollten sie jedoch nicht wegzubringen sein, dann dürfte Wohl der Grundsatz gelten: „was Einem recht ist, ist dem Andern billig" und es müßte sonach jedem Gewerbtreibenden gestattet sein, Exemplare seiner Maaren au»- zuhängen. Wird die Sache richtig angegriffen, so gewährt fle doppelten Nutzen. Einerseits -wird bei fortdauernder intelligen ter Abwechslung mit den auszuhängenden Gegenständen eine Art permanenter unentgeltlicher Industrie-Ausstellung, wie sie d-e Jahrmärkte zeitweilig liefern, herbeigeführt, welche nebenbei die jetzt häufig in-französischer und englischer Sprache abge- faßten Firmen verdollmetscht; andererseits würden Manche, welche dann — wie Wohl leicht Vorkommen könnte — irgendwo mit dem Kopfe anrennen, oder mit der Nase anstoßen, oder denen etwas in'S Auge fällt, aufmerksam gemacht und zum Kaufen verleitet, denn heut zu Tage läßt sich mit Sicherheit auf das Be»d,ürfniß rechnen, wenn dem Zeitgeiste gemäß «:st die Gelegenheit beschafft wird. Eine Genehmigung zurAuS- hängung von allerhand Schaustücken ist wohl zu erhoffen, mit dem selben Rechte, wie die Lohnkutscher ihren leeren Wagen, die Dienst männer ihre Transportmittel und die Chaisenträger ihre Kasten auf den Straßen aufstellen, um ihre Dienste anschaulicher zu machen und den Wünschen des Publikums mehr entgegen zu kommen. — Mit dem 1. Juni schied der Hofschauspieler Bogumil Dawison als aktives Mitglied von der König!. Hofbühne, welcher er seit dem 1. Juni 1854 angehörte. Derselbe gastirte hier- elbst im Jahre 1852 zweimal, und zwar im Juni 7 mal: Hamlet 2 mal, Emilie Galotti, Lorbeerbaum und Bettelstab 2 mal, Richard UI., Sie ist wahnsinnig, Doctor Robin, sodann im Deeember 8 mal: Richard HI. 2 mal, Adrienne Lecouvreur mal, Kaufmann von Venedig, Faust, die Räuber, Clavigo. Während seine» 10jährigen Wirkend an gedachter Hofbühne, »ei-dessen Antritt derselbe in 6 Debulrollen auftrat, hat er an 566 Spielabenden 697 mal gespielt, und -war in 88 Stücken ZS Rolle», von denen 42 Stücke zum ersten Male aufgeführt Kurden, Wat bis Autoren betrifft, so ist bhakespear; he; qq