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den Brand sich entwickeln zu lassen. Für England könnte kaum etwas Angenehmeres geschehen, als wenn es den tertius Aauäsna spielen könnte, als welcher es so ost seine Rechnung bei continentalen Wirren gefunden hat. Gerade aber weil dies so auf der Hand liegt, glauben wir einstweilen nicht daran, daß sich die russische Politik daraus einlassen und einen Feuerbrand am Balkan schüren helfen sollte. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Im Berliner Schlosse stattete am Sonntag der General- Feldmarschall Prinz Georg von Sachsen, bisher Com- mandeur des 12. Armeecorps, dem Kaiser einen Ab meldungsbesuch ab. Der Prinz speiste bei den Majestäten und gedachte abends nach Dresden zurückzureisen. Für die Gruft des Fürsten Bismarck in Friedrichsruhe wurden im Auftrage des KaiserpaareS prächtige Kränze nach dem Sachsenwalde gesandt. Die Angehörigen der Fanulie Bismarck waren dort zu einer kurzen Andacht am 1. April, dem Geburtstage des ersten deutschen Reichskanzlers, vereint. Dem Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe überbrach ten zu seinem 81. Geburtstage der Kaiser und die Kaiserin persönlich ihre Glückwünsche. Die Kaiserin schenkte einen Strauß herrlicher Rosen, während der Kaiser schon vorher eine kostbare Mappe mit Nachbildun gen der Prcllschen Wandgemälde im Palazzo Caffarelli zu Rom hatte senden lassen. Diese huldvolle Aufmerk samkeit beweist aufs deutlichste, daß sich der Reichskanzler nach wie vor des vollsten Vertrauens seines kaiserlichen Herrn erfreut. Der deutsche Botschafter in Petersburg, Fürst Radolin, soll demnächst eine hohe Ordensauszeichnung erhalten, welche dem „B. T." zufolge den Zweck hat, die zwischen Rußland und Deutschland bestehenden guten Beziehungen aller Welt vor Augen zu führen. Mit dem neulichen viel besprochenen Zwischenfall, bei dem die Großfürstin Wladimir eine Rolle spielte, steht die Auszeichnung nicht im Zusammenhänge, die vielmehr schon beschlossen war, eher sich jener Zwischenfall abspielte. Der Neichstagspräsident Graf Ballestrem hat sich nach Rom begeben, woselbst seine Familie schon seit chönburger Tageblatt Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. 1SW Dienstag, den 3 April Stäm. v. 10—22 Mittenst. 1 Eschew 16 Wellenhundert Laubholz-Reifig 6 versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltuug Remse. 2 20 fichtene Stämme von 10—29 em Mittenstärke 19 Eich.-, 5 Ahorn-, 7 Rothbuch-, 17 Birk.-, 1 Rother!.- Brennrollen Zacken und 43 22 13 52 Eichen-, 16 Ahorn-, 34 Rothbuch-, 196 Birken-, 25 Erlen-, 2 Akazien-, 8 Rüstern-, 29 Linden-Klötzer 10—22 Oberst. 23—36 37-50 51 — 73 8 Wßbuch- °56 " 2 4 64,» Filialen: in Bltstadtwaldenburg bei Herr» Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen bel Herrn Fr. Janaschek; in Langenchursdorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herr» Wilhelm Dahler, Cigarrengeschäft an der Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in Wollenburg bei Herrn Ernst Rösche; tu Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirste». > Eichen-, 10 Ahorn-, 37 Rothbuch-» 248 Birken-, 10 Erlen-, 13 Wßbuch- 3 Akazien-, 2 Rüstern, 39 Linden-, 1 Kirschb.-Klötzrr 23—36 Oberst. Eichen-, 2 Ahorn-, 15 Rothbuch-, 14 Birken-, 2 Wßbuch-, 16 Lindem Klötzer 37—50 Oberst. Eichen-, 3 Rothbuch-Klötzer 51 — 70 Oberst 150 Nadelholzstangrn von 3 und 5 em Unterstärke Zugleich weit verbreitet 'N den Städten Penig, L««zeuau, Lichtevsteiv-Callttberg, undlin den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Lallenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen leuba-Riederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, Ker»sprech»r Nr. v. Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Witteruugsbertcht, ausgenommen am 2. April, nachm. 4 Uhr. Narometerstsud 760 WM. redueirt aus den Meeresspiegel. Thermometerstaub -s- 2,5° 0. (Morgen» 8 Uhr -s- 1° 0) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 50°/.. ThkUpUUkt — 7,» Grad. Windrichtung: Südost. Daher Witternngsaussichten für den 1. April: Meist halbheiter, zeitweise dunstig bedeckt. Von vormittags 9 Uhr ab folgende in Eichlaide, Callenbergrr Holz, Park, Gersdorf, Klosterholz, Steingruben und beim Collenberger Gasthof ausbereitete Hölzer und zwar: «Waldenburg, 2. April 1900. Am Balkan ist es wieder einmal nicht geheuer. Der bulgarische Kriegsminister Paprikow weilt gegenwärtig in Petersburg, angeblich um eine Militär Convention abzuschließen. Ein Blatt in Sofia will sogar von einem Geheim-Vertrag wissen, der auch die bulgarischen Finanzen und den Hafen Burgas an Rußland ausliefert und eine Theilung Macedomens zwischen Bulgarien und Monte negro vorsieht. Was solchen ausschweifenden Gerüchten einen gewissen Halt verleiht, ist der unstillbare Drang des Fürsten Ferdinand von Bulgarien, sich ,um König zu machen; heißt es doch sogar, er hege die Absicht, zum griechisch-orthodoxen Glauben überzutreten, um dann eine russische Großfürstin hnrathen zu können. Daß diese Projekte, insbesondere die Losreißung Make doniens von der türkischen Herrschaft, nicht ohne schwere Erschütterungen durchführbar wären, ist auf den ersten Blick klar. Der Sultan besitzt nach dem Berliner Ver trag die Oberhoheit über Bulgarien, und ist dieses Recht auch zu einem Schatten herabgesunken, so weiß man doch, daß der Orientale zäher noch an Fiktionen, als an materiellen Rechten festhält. Die angebliche Theilung Makedoniens gar würde nicht nur Serbien, das wegen seiner den nördlichsten Theil Makedoniens bewohnenden Stammesbrüder Ansprüche erhebt, außerordentlich reizen, sondern auch die Interessen Oesterreich-Ungarns empfind lich berühren. Es ist auffällig, daß es nach neueren Nachrichten ge rade englische Correspondenten sind, die bei den Ge rüchten über die Bestrebungen für ein größeres Bulgarien Mitarbeiten. Der Annahme, daß England ein besonderes Interesse daran hat, wenn ein Feuer am Balkan ange zündet wird, widerspricht es durchaus nicht, daß man in London eine gluchgiltige Miene zeigt. Denn je weniger Hilfe der Sultan von England zu erwarten hat, umsomehr werden alle Pläne ermuntert, die aus ein Zurückdrängen der türkischen Rechte und Herrschaft in den Balkan-Ländern hinauslausen. Die Hauptfrage ist jedoch, ob es Rußland wirklich gut findet, jetzt die Hoffnungen des Fürsten Ferdinand zu erfüllen und einen die Continentalmächte beschäftigen ¬ einigen Wochen weilt. Er kann dort seinen College» Colombo zeigen, wie man mit der Obstruktion im Par lamente fertig wird, ohne das Amt niederzulegen. Der socialdemokratische Rcichstagsabgcordnete Carl Oertel, Buchdruckereibesitzer in Nürnberg, ist plötzlich irrsinnig geworden. Die Herren von der Socialdemokrtie werden von Geisteskrankheiten überhaupt schwer heim« gesucht, auch Herr Agster, der an Verfolgungswahn leidet, ist noch nicht vollständig gesund. Ein dritter Band Bismarck Memoricn existirt, der von der Enlaffung des Altreichskanzlers handelt, so er klärte der bekannte Historiker Profeffor Onken in einer im Wissenschaftlichen Verein zu Gießen gehaltenen Rede. DaS Reichs-Marinramt geht mit der Absicht um, in Kiel oder Wilhelmshaven eine Versuchs-Station für Schiffsmodelle erbauen zu lassen. Bisher war man gezwungen, zu derartigen Proben die Modellversuchs, station der italienischen Kriegsmarine in Spezzia zu be nutzen, eine Nothwendigkeit, die naturgemäß mit vielen Belästigungen verbunden war. Wahrscheinlich wird schon der nächstjährige Etat eine dahingehende Ford-rung auf weisen. Für die Verwaltung einer Kriegsflotte ist eine Versuchsstation für Schiffsmodelle von ganz besonderem Werth, weil jedes moderne Linienschiff allein auf 25 Millionen Mark zu stehen kommt, und jeder kleine Con- structionsfehler die nachthciligsten Folgen für den Gefechts, werth des Neubaues nach sich ziehen muß. Aus Anlaß des 85. Jahrestages der Geburt deS Fürsten von Bismarck sind verschiedentlich Bismarck- Denkmäler und BiLmarcksäulen enthüllt, so beson ders in Mannheim, wo das von Hundrieser ausge- sührtc Denkmal in Gegenwart einer stattlichen Festvcr- sammlung der Stadt übergeben wurde. Die „Köln. Volksztg.", eins der ersten Organe der CentrumSpartei, schreibt zur Flottendeckungsfrage: „Wir zweifeln nun nicht mehr, daß diese Frage in be friedigender Weise gelöst wird, weil auch die Regierung vom Ernst der Lage überzeugt ist." Von den bisherigen Vorschlägen seien die Einführung eines ConofsementS- stcmpelS, die Verdoppelung deS Lolteriestempels, eine wirksamere Ausgestaltung des Börsenstempels, die Steuer auf Sacharin, die Erhöhung von Zollsätzen auf gewiße Luxussachen ganz unbedenklich. Ü/ Brennholz- und Reisig-Auction. Auf Remser Revier Montag, den 9. April 1900 tm Rosenseld'sche« Gasthofe zu Remse von vormittags 9 Uhr ab folgende im Klosterholz, Gersdorf und Steingruben aufbercitete Hölzer und zwar: Rmtr. Laubholz-Brennscheite 30 „ 2 „ „11 „15 „ Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Annahme von Inseraten für die nächster scheinende Nummer bis vormittags 11 Uhr. Der Bbonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 25 Pf. Einzelne Nrn. ü Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., Einges. SO Pf. Tabellarischer Satz wird doppelt berechnet. 1 Rmtr. eichene und 2 Rmtr. rothbuch. Nutzscheite versteigert werden. Fürstlich Lchäuburg'sche Korstverwaltuuz Rtederwaldeuburg und Remse- und WMtchmM ÄMMr. Nutzhslz-Auction auf Niederwaldenvurger und Remser Revier Mittwoch, den 11. April 1900, sollen im Roseufeld'scheu Gasthofe in Remse Burensieg bei Bloemfontein.