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18 Erlcheinl täglich, mit iluinahm« da 8onn< und Jkstlag«, . «teilt» sllr den fol genden Lag. Urei» vierteljährlich > M. dv Pf,., «nonalltch «v Pfg., «»»el-Nrn. »Pf,. vestellungen nehmen alle Poft- «nstalten, Postdoten und dl« Auigabe- fielen det Lage- »lalle» «n. Frankenbe^Sagi-t/atz ezirksa^ Infaateu.UiliUlhW für — Insa-1« ««»«» , mit , fidk M gefpaltin- «-Mo »eile daechnat. «einsta Znfaatt» tetra, »0 Wh. «ompli»terte »»»«»- tell-rtfih« gusaack nach ' Tartf. Amtsblatt der König!. Amtshanptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. außer der BerlagSkxpedition auch der«, Zeitungsboten, auSw-rtS sämtlich« Büreau» und Filialstellen der «nnmcmAed^m: JnvaNdmdank ^olfMosse — Haasmstein t Vogler - «. L. Daube L Ko. re. außerdem in AuerSWalVe Hr. Gastwirt Anton Richter (bn «rbgericht), in «trverwiesa Hr. Materialwarmysnvier »nmann. 50 Pf. per Vierteljahr. Zipßer. der An ist, der — Der in der letzten Generalversammlung Berlin-Dresdner Eisenbahngesellschaft angenommene trag, die Bahn dem Reiche zum Kauf anzubieten, nachdem er dem Reichskanzler übermittelt worden, Bekanntmachung. Die unter dem Rindviehbestande des Lehngerichtsbesitzers Friedrich Oswald » m Oberwiesa herrschende Maul- und Klauenseuche ist erloschen: es wird daher die über dessen Gehöfte am 29. vorigen Monats verhangene Sperre wieder aufgehoben. - Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 17. Januar 1884. I- A.: Gbmeier, Rfdr. „Berl. Börs.-Ztg." zufolge von diesem unserer Staats regierung zu einer Rückäußerung darüber mitgeteilt worden, wie sich dieselbe zu dem Plane eines Ankaufs der Bahn für das Reich zu stellen gedenke. — Der Schloßbrunnen zu Stolpen ist nunmehr seines altertümlichen Inhalts entleert; am Mittwoch wurde die letzte Hälfte der 4. Kanone, der noch eine Kugel in der Mündung steckte, zu Tage befördert. Kugeln sind gegen 3000 Stück gefunden worden, unter denen sich über 100 noch gefüllte Bomben befinden, deren Pulver aber nicht mehr explosionsfähig ist, da der Salpeter durch eingedrungenes Wasser ausgelaugt worden ist ; sämtliche Bomben sind mit Holzstöpseln versehen. Merkwürdigerweise hat der Wasserzufluß im Brunnen noch nicht das Geringste zugenommen, ist vielmehr bei 7j Liter pro Stunde stehen geblieben, und doch soll — nach verschiedenen Chroniken — der Wasserstand früher ein ganz bedeutender gewesen sein. Ob nun, nachdem man auf der Brunnensohle angekommen, der Brunnen noch einige Meter geteuft werden wird, ist noch nicht bekannt. Jedenfalls wäre es auch von großem wissen- tU» - auf das begonnene Quartal werden von uns "tÜVKVöltltkVteUlV unseren Stadt- und Landboten, wie alle« Postanstalten angenommen. Nach Orten außerhalb des deutschen Reichs und Oesterreichs geschieht der Ver- sankt franko unter Kreuzband von unserer Expedition aus unter Portoansatz von 1 M. schaftlichen Interesse, zu erfahren, wie mächtig der Ba- saltkegel, in welchen man den Brunnen getrieben, eigeat- Große Aufregung hat es in Oschatz verursacht, daß der dortige seit dem 13. d. vom Amte suspendierte Archidiakonus Pasig am Mittwoch abend in sicherer Be gleitung nach Leipzig in Untersuchungshaft gebracht wor- den ist, weil derselbe sich dem „Lpz. Tgbl." zufolge eine- Sittlichkeitsvergehens schuldig gemacht haben soll. — Zu den Fällen von in jugendlichem Leichtsinn begangenen Unterschlagungen gesellt sich auch aus Leip zig ein für die Jugend lehrreicher Beitrag. ES ver- schwand daselbst am Freitag ein 17jähriger Laufbursche mit einer Barsumme von 2157 M. Der Bursche sollte das Geld auf der Post einzahlen, kam aber auf dm Gedanken, dasselbe für sich zu behalten und damit aus zuwandern. Er vertraute sich einem ihm bekannte» Schuhmacherlehrling an und vermochte denselben, mit ihm gemeinsame Sache zu machen und ebenfalls davon zugehen. Beide schafften sich vorerst neue Bekleidung an und verbrachten den Abend und die Nacht in ver schiedenen Wirtschaften, wo sie sichs wohl sein ließen und namentlich viel Geld für Champager verausgabten. In der 4. Stunde begaben sie sich nach dem Berliner Bahnhofe, wo sie mit dem ersten Zuge abfahren wollten, jedoch eben als sie im Begriff standen, abzudampfen, von der Polizei festgenommen wurden. Von dem ver untreuten Gelde waren bereits nahe an 400 M. ver ausgabt und in der Nacht verjubelt worden. Das übrige fand sich noch in dem Besitze des Laufburschen vor. — Ein Wiedersehen unter recht eigenartigm Um ständen feierten kürzlich 2 Brüder in Döbeln. Beide halten sich seit Jahren nicht gesehen, nachdem sie ihre Heimat verlassen hatten, um auf die Wanderschaft zu gehen. Keiner wußte des andern Aufenthaltsort. Al der eine nun am 28. Dezbr. in die Herberge zur Hei mat in Döbeln emwanderte, erfuhr er durch Zufall, daß sein Bruder seit kurzem ebenfalls im Orte arbeitete. Selbstverständlich war die Freude der Brüder beim Wiedersehen eine große. — In der Nähe von Gebers bach bei Waldheim ist am Freitag eine mit ihrem Geschirre auf dem Nach hausewege nach Otzdorf befindlich gewesene Milchfrau von einem Strolche angefallen und ihrer Barschaft be raubt worden, nachdem der Räuber die an einem Gurt befestigte Geldtasche abgeschnitten und der Frau auch eine Verletzung an der Hand beigebracht hatte. Der. Thäter ist noch nicht ermittelt. — Ueber Mangel an Arbeitskräften für die Land- ! Wirtschaft wird besonders aus der Umgegend von OclS- nitz geklagt. Man braucht sich über dieThatsache nicht: zu wundern, wenn man bedenkt, daß die dasige sehr stark, entwickelte Industrie vieler Arbeiter bedarf und natur gemäß höhere Löhne zahlen kann, als die Oekonomie. ! Junge Mädchen, welche kaum der Schule entwachsen siltd, verdienen mit dem Korsettnähen wöchentlich 5—6 M., während die männlichen Arbeiter aus den Rittergütern kaum so viel Lohn erhalten. In einer an den Landtag gerchteten Petition wird nun dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß die weiblichen Sträflinge der Strafanstalt" VogtSberg, von denen jetzt eine große Anzahl für eine Oelsmtzer Korsettfabrik beschäftigt ist, wie anderwärts zu landwirtschaftlichen Arbeiten zugelassen werden möchten. ? vom Bahnhofe Lengefeld aus über den Flöhafluß führende neuerbaute steinerne Brücke auf der örtliches m» Siichsisches. , Frankenberg, 2l. Januar 1884. ch „Was soll aus unserem Sohne werden, welchen Beruf soll er sich erwählen?" Diese Frage tritt jetzt Mit der Nähe von Ostern wiederum an viele Eltern heran, die ihre Söhne der Schule entwachsen sehen, und bereitet ihnen Nachdenken und Sorgen, ohne daß sie zu einem bestimmten Entscheide gelangen können, der ja auch für die Zukunft des Kindes so ausschlaggebend ist und deshalb der sorgfältigsten und eingehendsten Erwä gung bedarf. Eine gründliche Beleuchtung erfährt nun die Frage der Berufswahl in der am Mittwoch abend im Saale des „Roß" stattfindenden Versammlung des Gewerbevereins, in welcher Hr. Schuldirektor Rudolph aus Chemnitz über das Thema sprechen und wohl eine zahlreiche Zuhörerschaft finden wird. Besonders zahl reich aber werden sich die Eltern der Söhne, welche der Konfirmation entgegensehen, in der Erwartung versam meln, in der so schwierigen Frage einen schätzenswer ten Fingerzeig zu erhalten. f Die Altersrentenbank der hiesigen Weberinnung konnte am 19. d. M. ihren zweiten Rentner seit der kurzen Zeit ihres Bestehens durch den Vorstand ge nannter Genossenschaft beglückwünschen. Derselbe erhielt neben seiner Rente als Stammmitglied noch 100 M. Anteil vom Ertrage der Stiftungszinsen. — Im Jahre 1883 betrug das Einlagekapital laut Rechnungsabschluß 2503 M. 60 Pf.; der Stiftungsfonds wuchs durch Schenkungen von 2 edlen Herren um 15000 M. und 4500 M. Die Stiftungszinsen betrugen 2800 M. 20 Pf., sodaß das Gesamtvermögen der Bank zur Zeit in Summa aus 34124 M. 68 Pf. besteht. Es ist zu wünschen, daß die jüngeren Webermeister immer mehr rege Teilnahme dieser so segensreichen Amtalt entgegen bringen. — Das schon oft verurteilte Lesen von „Schundlit- teratur" durch die Jugend ist auch bei dem Klempner lehrling Hirt in Chemnitz der Anlaß gewesen, der ,sein erst den Lehren und Ermahnungen seiner Erzieher zugängliches Gemüt einer solchen Verkommenheit entge- genführte, daß er selbst vor dem grauenvollsten der Ver brechen, einem Raubmorde, nicht zurückschreckte. Jn- dianergeschichten, Räubergeschichten und dergleichen waren in letzter Zeit seine geistige 'Nahrung, und diese brachten seine Phantasie in solch hochgradige Erregung, daß in ihm der Wunsch rege ward, solche Geschichten selbst zu erleben und deshalb nach Amerika zu gehen. Aber, um dahin zu kommen, braucht man Geld, und um sich solches zu verschaffen, faßte er den schrecklichen Entschluß, jeman-, den zu morden und zu berauben. Er kaufte sich einen Revolver und versuchte, sich im Schießen einzuüben. Als sein Lehrherr die gefährliche Waffe ihm weggenommen hatte, kaufte er sich einen zweiten Revolver. Irgend ein äußerer Anstoß, eine Mißhelligkelt im Geschäft oder dergleichen, mag nun am vorigen Mittwoch den schreck lichen Entschluß der That haben reifen lassen. H»t verließ am Nachmittag die Werkstatt des Meisters und .trieb sich mit reichlicher Munition in jener Gegend, wo dann der Mord geschah, herum. Es kamen wohl :m Verlaufe des Nachmittags verschiedene Leute, aber me Mochte es recht passen, die That auszuführen. Da wird -e- Abend, die Fabriken schließen und die Arbeiter gehen nach Hause, um nach des Tages Mühen auszuruhen und -neue Kräfte zu sammeln für den kommenden Tag. Auch der 17jährige Fabrikarbeiter Schuricht geht heim. Hirt nähert sich ihm, geht mit ihm eine Strecke des Weges, plötzlich zieht er seinen Revolver aus der Tasche und schießt den Unglücklichen in den Hinterkopf. Ein gellen der Aufschrei, Schuricht taumelt, da verläßt den jugend lichen Mörder der Mut; sein Opfer sich selbst überlas send, flieht er von dem Orte der That und wirft an verschiedenen Orten der Stadt Revolver und Munition weg. 15 Pfennige wären die ganze Beute gewesen, die ihm das scheußliche Verbrechen eingebracht hätte, würde er cS noch bis zum Raub ausgedehnt haben. Das war d^s ganze Geld, welches der Ermordete bei sich trug. — Nach den Steuerbeträgen, die für Erbschaften an die Staatskasse zu entrichten sind, zu schließen, hat es im Jahre 1882 sehr bedeutende Hinterlassenschaften in Sachsen zu regeln gegeben. In einer Nachlaßsache be trug die vom Staate vereinnahmte Erbschaftssteuer 163000 M., in einer anderen 130000 M., in einer dritten 71898 M., in einer vierten 32335 M. :c. — 18 Mitglieder der Zweiten Kammer des Land tags, und zwar Vertreter des Fortschritts, der Konser vativen und nationalliberalen Partei, haben folgenden Antrag eingebracht: Die Kammer wolle beschließen: die kgl. Staatsregierung zu ersuchen, wenn thunlich noch dem jetzt versammelten Landtage den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, auf Grund dessen solche Personen, welche mit Absicht oder durch ungeordneten Lebenswandel und dergl. sich in die Lage versetzt haben, öffentliche Abgaben nicht zahlen zu können, einem Schank- und Tanzstättenverbot unterworfen werden dürfen. In einer Beilage, die als Beitrag von Material für Bearbeitung des Gesetzent wurfs unterbreitet wird, wird ausgeführt, welche Behör den zur Erlassung des Verbots zuständig sein sollen und gegen welche Restanten dasselbe nur erlassen wer den soll. — Die 2. Klasse der 105. Landeslotterie wird am 4. und 5. Febr. gezogen. Die Erneuerung der Lose ist spätestens vor Ablauf des 26. Januar bei dem Kollekteur, dessen Namen und Wohnort auf dem Lose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu bewirken.