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Allgemeiner Weiger. Amtsblatt für die Hrtsbehörde und den Kemeinderat zu Aretnig. coksl-Rnreiger für air «NDsNen »rrtnig, ZrsßrSbrraork. hautwailie, fraMentbal un<l UmgegenO. . Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen au MW. des allwöchentlich beigegebenen,,Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schaller 1 Mark, den Allgem. Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jeoerzei >eifreier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen u. Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags VrH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/zll Uhr einzusenden. Rr. 1«. ^urze Nachrichten. Am Iser-Kanal nördlich von Ipern wurde die englische Stellung in etwa 350 Meter Front breite gestürmt. westlich von Peronne wurde rin englischer Doppeldecker im Luftkampf abgcschossen; die Insassen sind tot. Unsere Flieger belegten im Westen zahlreiche Orte hinter der feindlichen Nordfront, beson ders Flugplatz und Truppenlager von Furnes, sowie Luneville mit Bomben und griffen im Osten Logischin und Tarnopol an. Lei Savitsche an der Beresina brach ein russi scher Angriff im deutschen Feuer zusammen. Die österreichisch-ungarischen Truppen haben eine italienische Vorstellung genommen und sich nahe an die feindlichen Linien südöstlich von Durazzo herangeschoben. Der sächsische Gesandte in Wien Graf Rer ist schwer erkrankt. Albaniertruppen, die auf der Seite der k. u. k. Truppen kämpfen, haben Berat, Ljusna und Pekinj besetzt und über 200 Gendarmen Essad Paschas gefangen. Die deutsche Garnison in Mora (Nordkamcrun) hat nach anderthalbjährigem, tapferem Wider stande infolge Mangels an Lebensmitteln, Wasser und Munition die Waffen gestreckt. Der Vierverband hat die griechische Insel Otho- noi bei Korfu besetzt und auf Chios die Konsulen der Vierbundsmächte verhaftet. Deutsche Marineflugzeuge griffen am Sonntag die englische Küste an und belegten verschie dene Anlagen erfolgreich mit Bomben; alle Flugzeuge kehrten unversehrt zurück. Unsere Flugzeuggeschwadcr griffen an der West front mit gutem Erfolge feindliche Anlagen an, u. a. in Furnes, Poperinghe, Armiens uns Luneville. Nördlich von Ipern wurde ein englischer Hand granatenangriff gegen unsere neue Stellung am Kanal abgewiesen; auch bei Lens-Arras griff der Feind vergeblich an. Albanische Abteilungen gewannen, von öster reichisch-ungarischen Offizieren geführt, westlich von Kavaja die Adriaküste. Der Generalstabskongreß der Vierverbands staaten in Paris wurde vom 27. Februar auf den 9. April verlegt. König Konstantin erklärte einer Abordnung der griechischen Kammer, er habe eine Politik verfolgt, die am besten Griechenlands na tionalen Interessen angepaßt sei. In Berlin begann am Montag die große Land wirtschaftswoche mit einigen Arbeitssitzungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. Der frühere sächsische Finanzminister Dr. von Rüger ist Sonntag abend in Dresden im Alter von 78 Jahren gestorben. Der verschärfte Unterseebootkrieg wirkt im voraus. Amsterdam, 21. Februar. Indirekt wird aus London gemeldet: Lloyds zeigen durch Rundschreiben an, daß sie mit dem Tage des Inkrafttretens der angekändigten Verschär fung des deutschen Unterseebootkrieges sich ge zwungen sehen, sämtliche Vcrsicherungssätze für englische Schiffe um weitere 25 bis 40 Prozent zu erhöhen. (N.-Z.) Schmelzwasser in der russischen Siegesfreude. Rotterdam, 21. Febr. Die Daily Mail weidet aus Athen: Nach Auskünften aus diplo- LOnn^n weisen sollen die Russen in Erzerum 00 Mann gefangengenommen haben. Die ^"zahl ist aber nicht bekannt. Die Rus- hätten die Festung nicht cingeschlossen, wes- der größte Teil der Garnison entkam. Die Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Mittwoch, den 23. Februar 1916. 26. Jahrgang Türken nahmen auch ihre Feldkanonen mit. Was in russische Hände fiel, sind meistens alte Modelle. .(D. T.-Z.) Der deutsche Erfolg am Kanal von Bpern. Der Sonderberichterstatter des „B. T." mel det aus dem Großen Hauptquartier: Wir sind am 15. Februar in dem kleinen Frontabschnitt an der Eisenbahn Ipern—Comines und dem Kanal von Ipern gegen eine sehr starke, seit Monaten immer weiter ausgebaute englische Stel lung von fast einem Kilometer Breite gut voran gekommen. Unsere eigene Linie verlief auf der Kammlinie eines ganz flachen Höhenrückens, des sen berühmtester Teil die Höhe 60 unmittelbar an der Bahnlinie war. Diese Höhe ist von uns den Engländern seinerzeit durch einen muster haft gelungenen Gasangriff weggenommen wor den und blieb trotz aller Versuche, diesen aus gezeichneten Uebersichtspunkt gegen unseren gan zen besetzten Raum südöstlich Iperns wieoerzu- gewinnen, vollständig in unserem Besitz. Ich hatte nun Gelegenheit, gerade diesen so wichtigen Teil unserer Stellung in allen Teilen sehr ge nau kennen zu lernen. Die englische Linie nähert sich hier fast überall bis auf dreißig bis fünfzig Meter der unsern. Die beiderseitigen Drahtzonen berühren einander fast, nur liegen die Engländer hier um einige Meter tiefer, was auch dazu ausgenutzt wurde, ihnen jetzt den un unterbrochen strömenden Regen hinüberzuleiten. Immerhin war es für uns erstrebenswert, den Feind ganz in Vas nasse Anland des kleinen Sees von Zillebeke hinabzudrücken und einige unübersichtliche Waldparzellen vor unserer Front in eigenen Besitz zu bringen. Flankierendes Ar- tilleriefener wurde mit der Arbeit zahlreicher Minenwerfer sinnreich kombiniert und führte zu restlosem Erfolge. Die vorderen englischen Gräben wurden völ lig verschüttet, ihre Besatzung getötet. Unsere, Mannschaften nützten die so geschaffene Lage blitzschnell aus, setzten sich sofort in den besser erhaltenen Gräben fest und verhinderten einen noch am selben Abend in drei Stürmen unter nommenen Rückeroberungsoersuch. Ein neuer, nach zweitägiger Pause mit stärkeren Kräften geführter Angriff hatte wieder nur schwere Ver luste der Engländer zur Folge. Wenn man weiß, wie sehr die Engländer gerade auf ihre Stellungen bei Ipern halten, ist diese erhebliche Verbesserung unserer eigenen Lage dort wieder ein neuer Beweis für den inneren Wert unserer Truppen, die den Erfolg dort auch haben, wo sie ihn wollen. vrnliam un» SaMLer. Bretnig. Am Mittwoch fand in Kamenz die zweite diesjährige Sitzung des Bezirksaus schusses statt. In ihr wurde u. a. auch vom gegenwärtigen Sachstande der Kartoffelversorgung Kenntnis genommen. Der Bezirk hat sich durch festen Abschluß für den Bedarf seiner größeren Gemeinden und seiner Bäcker eine Menge von zunächst 11000 Zentner gesichert, die waggon weise schon täglich einlaufen und zum Teil schon zur Verteilung gelangt sind. Für den Bedarf de- Bezirks an Speise- und Bäckerkartoffeln ist dadurch behördlicherseits vollauf gesorgt. Wenn der Einkaufspreis sich auch durch die Frachten und durch die gesetzlichen Zuschläge zum Höchst preise erhöht hat, so ist durch die vom Reich und voin sächsischen Staat zugesagte teilweise Rückerstattung dieser Zuschläge jedoch dafür ge sorgt, daß für den Verbraucher der Kaufpreis nicht höher sein wird als der für den Bezirk festgesetzte Höchstpreis. Die Kartoffeln sind aber, wie ausdrücklich bemerkt wurde, nur für den menschlichen Bedarf, nicht auch als Vieh futter bestimmt. Im Anschluß hieran wurde noch darauf hingewiesen, daß die ländlichen Kommunaloerbände zur Beseitigung der in den sächsischen Großstädten augenblicklich herrschenden großen Kartoffelknappheit, die auf die Trans portschwierigkeiten zurückzuführen ist, vom Kgl. Ministerium des Innern Anweisung erhalten haben, Ersuchen der Großstädte um Lieferung unter allen Umständen zu entsprechen und zu diesen Zwecken vorläufig auch den eigentlichen Wictschaftsbeoarf der Landwirte an Kartoffeln anzugreifen haben. Es wird sich nicht umgehen lassen, da auf diese Weise jetzt schon einige 1000 Zentner zu liefern sind, daß die größeren Wirt schaften in nächster Zeit zur sofortigen beschleu nigten Lieferung aus ihren für die Wirtschaft zurückgestellten Beständen Kartoffeln zu liefern, Anweisung erhalten werden. Der Bezirksausschuß gab sich der bestimmten Erwartung hin, daß die Landwirte mit Rücksicht auf die ernste Lage die sen Anweisungen ohne weiteres Folge geben wer den, ohne daß sie es zur Enteignung werden kom men lassen. Die Amtshauptmannschaft wird aber mit allen Mitteln bestrebt sein, wenn sie auch eine verbindliche Zusicherung nicht geben kann, die der Landwirtschaft so entzogenen Be stände später zurückzuecstatten. — (M. I.) Kleingeld heraus! Um die Volkswirtschaft vor schweren Schädigungen zu bewahren, ist es unbedingt erforderlich, daß alle kleinen Münzen ständig im Umlauf ge halten werden, und nicht länger als gerade nötig in privaten und öffentlichen Automaten, da runter auch besonders Gasautomaten, oder in Sammelbüchsen aller Art liegen und so dem Verkehr entzogen werden. Ferner ist es ganz unzulässig, die eisernen Fünfpfennigstücke jetzt als Kriegsandenken aufzuheben, da sie doch ein zig und allein zum Zweck wirtschaftlichen Durchhaltenö geprägt worden sind. Es wäre das genau so, als wollten wir unsere Geschütze und Gewehre jetzt in den Museen aufstellen, statt sie im Felde zu verwenden. Zum Sam meln von Kriegsandenken ist später Zeit. Jeder wolle auch das als vaterländische Pflicht be trachten, seinerseits mit darauf Hinzuwicken, daß die kleinen Münzen nicht unnötig vom Umlauf zurückgehalten werden. Kamenz. Seit Sonntag ist versuchsweise auch beim hiesigen Postamt eine Briefträgerin angetreten und versieht gegenwärtig mit den Ab tragedienst in der Stadt- Neustadt i. S. Der Kriegsfreiwillige Erich Scholwin aus Neustadt hatte sich von seinem Truppenteil auf dem russischen Kriegs schauplatz entfernt und trieb sich hier, geschmückt mit dem Eisernen Kreuz, mehrere Wochen um her, bis er wegen Fahnenflucht und unbefugten Ordentragens verhaftet wurde. Er wurde zu 6 Monaten 3 Tagen Gefängnis und einer Woche Haft verurteilt. Der Vater des Scholwin ist Eisenbabnbeamter und zurzeit in Belgien tätig. Zittau. Spinnerei besitzer Wilhelm Tichauer hat aus Anlaß seines 25 jährigen Geschäfts jubiläums dem Stadtrat 10000 Mark über reicht, die einer Anzahl Wohlfahrts- und Wohl- tätigkeitsanstaiten zugeführt werden sollen, darun ter sind 5000 Mark für die städtische Kriegs fürsorge, 1000 Mark für die Textilarbeiter-Für sorge als Arbeitgeverbeilräge und 500 Mk. für den Verein „Heimatdank" in der Stadt Zittau bestimmt. Dresden. Große Aufregung herrschte am Donnerstag früh in der 8. Stunde in der Pra ger Straße. Dort hatte sich im Hause Nr. 25 die etwa 40 Jahre alte, von ihrem Manne ge trennt lebende Frau eines Geschäftsreisenden aus dem vierten Stock auf den Bürgersteig herabge stürzt und war tot liegen geblieben. Meißen. Ein Landwirt der Amtshaupt mannschaft Meißen hat an seine Berufsgenossen folgende Aufforderung gerichtet: Den Bedarf der Städte und industriellen Landgemeinden an Speisekartoffeln zu decken, hat besonders in letz ter Zeit große Schwierigkeiten bereitet. Wenn sich nun die Behörden genötigt sehen, zur Besei tigung dieses Notstandes gewisse Zwangsmaß nahmen zu treffen, so bitte ich alle großen und kleinen Landwirte dringend, sich denselben ohne Murren zu fügen und sobald als möglich die angeforderten Kartoffeln abzugeben. Es gilt, die große Not schnell zu beseitigen, und, trotz aller Anfeindungen, die Opferwilligkeit der deut schen Landwirtschaft in dieser schweren Zeit zu beweisen. Leipzig. (Von der Leipziger Messe.) Während sonst in Leipzig die Polizeistunde auf 1 Uhr nachts angesetzt ist, dürfen die Wirt schaften in den Tagen von Sonnabend, den 4. bis mit Sonntag, den 12. März aus Anlaß der Mustermesse ausnahmsweise bis 2 Uhr nachts offen gehalten werden. Es werden jedoch von dieser Vergünstigung die Wirtschaften mit 10-Uhr-Schluß und die, denen durch besondere Verfügung eine frühere Polizeistunde auferlegt worden ist, nicht betroffen. — Während der Zeit vom 3. bis 11. März werden für Meß fremde, die in Privathäusern absteigen, an die Vermieter Reisebrotmacken ausgegeben. Die Reisedrotmacken werden von den Vermietern bei der polizeilichen Anmeldung der Meßfremoen in der Meldestelle entnommen. Für jeden Meß fremden wird bis zur polizeilichen Abmeldung täglich ein Reisebrotheft mit 5 Reisebrotmarken zu je 40 Gramm erteilt, die der Vermieter dem Gast auf Verlangen jedesmal nach Ablauf von 24 Stunden auszuhändigen hat. — Die Großmutter im Backofen. Beinahe erstickt wäre eine Frau in Ziemendorf bei Arendsee i. Alt. Sie war mit ihrer Enke lin zum Backofen gegangen, um das Feuer zu regulieren. Dabei war sie in den Ofen gekrochen. Als das kleine Mädchen die Großmutter in dem Backofen verschwinden sah, schlug es die Ofen tür zu und ging dann vergnügt zu ihrer Mut ter, um ihr den Spaß zu erzählen. Diese eilte schleunigst nach der Unglücksflelle. Erfreulicher weise kam sie noch nicht zu spät. Die alte Frau liegt zwar krank darnieder, aber dem Leben wird sie erhalten bleiben. — Zusammenschluß der Lehrer verbände. Zur Vorbereitung des Zusam menschlusses aller Lehrerverbände Deutschlands und Oesterreich-Ungarns wird demnächst eine Vertreterversammlung in Breslau statt finden. klhiiltlicb del» 8rorrkSvrta»rrerL!ellMri> tStsverlr. «. «. d. h., Gr»rsrSftrra-rf, ««« Sezre» vekb,«frrtellt».