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Jnseratrn-Annahmrstellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-Bureaus von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. Mr. SV. Schandau, Sonnabend, den 3 t. März 1906. 50. IahlgllNg. Geöffnet für Ein- und Rückzahlungen Mittwochs und Sonnabends von 9—12 Uhr vormittags und überdies für Einzahlungen täglich von 2—4 Uhr nachmittags. rin»§u»a 3'/i o/o- üu 8eI>W>I«il. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Der erste Termin der Vrandvcrsicherungsbciträge ist bei der Gebäudeversicher ungs-Abteilung mit 1 Pfennig und bei der freiwilligen Versicherungs-Abteilung mit 1>/s Pfennig von jeder Einheit am 1. April dieses Jahres fällig und innerhalb 8 Tagen an unsere Stadtstcuer-Einnahmc abzuführen. Nach Ablauf der festgesetzten Zahlungsfrist wird das BcitrcibungSverfahren eingcleitet werden. Schandau, am 30. März 1906. Der Stadtrat. Wieck, Bürgerin. GeffenUiche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Montag, den 2. April LVO6, nachmittags S Uhr im Sitzungszimmer des Nathauses. Tages-Ordnung: j. Andcrwcite Verpachtung der Bindungsfähre. 2. Festsetzung des Fährgeldes bei Hochwasser und Anschaffung eines leicht trans portablen Kahnes. 3. Anstellung einer zweiten Krankenhaus-Schwester. 4. Neubau einer Schul-Turnhalle. 5. Mitentschließung über ein Gesuch um käufliche Ueberlafsung von Areal beim Wirtschaftsgebäude im Neupark. 6. Annahme eines Geschenkes für das hiesige Krankenhaus. 7. Durchsicht der Geschäftsordnung für das Stadtverordncten-Kollegium. Der Stadtverordneten-Borsteher. Clemens Junghanns. Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und Ergänzungssteuer- Einschätzung den Beitragspflichtigen bekannt gegeben worden sind, werden in Gemäß heit der Bestimmungen in 8 46, Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 uud 8 28, Abs. 2 des Ergänzungsstcucrgcsctzes vom 2. Juli 1902 alle Personen, welche in Hohnstein ihre Steucrpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steucrzettel nicht haben behändigt werden können, hiermit aufgcfordert, wegen Mitteilung des Ein- schätzungsergebniffes sich bei der hiesigen Stadtsteuer-Einnahme zu melden. Gleichzeitig wird unter Bezugnahme auf 8 47 des Einkommensteuergesetzes und 8 29 des Ergänzungssteuergesetzes noch besonders darauf hingcwicsen, daß alle diejenigen Personen, welche im Lause des Jahres beitragspflichtig werden, dies inner halb drei Wochen vom Eintritte des die Beitragspflicht begründenden Verhältnisses an gerechnet, der Stadtstcuercinnahmc anzuzcigcn haben. Zuwiderhandlungen können auf Grund von 8 72 des Einkommensteuergesetzes, bcz. 8 44 des Ergänzuugsstcuergesetzcs mit Geldstrafe bis zu 50 Mark geahndet werden. Hohnstein, den 29. März 1906. Der Bürgermeister, Dreßler. Politische Rundschau Deutsches Reich. Der Kaiser traf am Mittwoch morgen mittels Automobils in Potsdam ein, wo er nach einander die Osfiziersreitstunden des 1. Garde-Ulanen-NcgimcntS, des 3. Gardc-Ulanen-RegimentS, des Lcib-Husaren-NegimentS und des Regiments Garde-du-Korps besichtigte, woraus der Monarch an einem Frühstück im Osfizicrskasino des letzt genannten Regiments teilnahm. Später kehrte er nach Berlin zurück. An diesem Sonnabend abend trifft der Kaiser zu dem angekündigten Besuch beim Fürsten Stoll berg-Wernigerode ein. Am nächsten Tage begibt er sich von dort weiter nach Krefeld, um daselbst die neue Garnison, die den Krefelder jungen Damen vom Kaiser launig versprochenen „Tanzhusaren" aus Düsseldorf per sönlich einzuführen. Wie bestimmt verlautet, hat der Kaiser den aus CourridrcS hctmgekehrten deutschen Berg leuten die Aufforderung zugehcn lasten, sich ihm bei seiner Anwesenheit in Krefeld vorzustellen. Im Dome zu Schwerin hat am Donnerstag mittag die feierliche Beisetzung der Leiche der ver- wittweten Herzogin Wilhelm von Mecklenburg im Bei sein zahlreicher fürstlicher Trauergäste stattgefunden. Der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand weilte am Dienstag und Mittwoch am Dresdener Hofe, in Vertretung seines erlauchten Oheims, des Kaisers Franz Josef, hierdurch den Besuch erwidernd, welchen König Friedrich August voriges Jahr am Wiener Hofe abgestattet hatte. Dem Erzherzog ist in der sächsischen Hauptstadt ein ungemein herzlicher Empfang zu teil geworden, der allerdings nur den lang jährigen intimen Beziehungen zwischen den Höfen von Wien und Dresden entspricht. Am Mittwoch in der neunten Abendstunde verließ der hohe Gast Dresden wieder und begab sich zunächst nach Aussig. Im Reichstage ist am Mittwoch wieder einmal eine wichtige Entscheidung gefallen. Es wurde im Ver laufe der Sitzung die Flottenvorlage in zweiter Lesung unverändert in der Regierungsvorlage gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und eines Teils der Freisinniger: angenommen; der zur Flottengesetz-Novclle gestellte An trag der Freisinnigen, durch eine Neichsvermögensstcuer die Kosten der neuen Kriegsschiffe zu decken, scheiterte jedoch, das Haus lehnte ihn mit 142 gegen 67 Stimmen ab. Im übrigen gelangte in genannter Sitzung eine Reihe von Wahlprüfungen, sowie eine Anzahl von Positionen des Marine-Etats zur Erledigung. Am Donnerstag bewilligte der Reichstag zunächst das Etats notgesetz und setzte dann die Beratung des Marine- Etats fort. Die Steuerkommission des Reichstages er ledigte am Mittwoch die Vorlage über die Zigaretten steuer bis mit 8 6. Im preußischen Abgeordnetenhause er klärten am Mittwoch der Minister des Inneren und der Nichtamtlicher Teil. Landwirtschaftsministcr in Beantwortung einer Inter pellation des konservativen Abgeordneten Krausc-Dawillen über die Uebcrschwcmmungskatastrophc in der Heydekrugcr Niederung, die Regierung würde durch Notstandsbauten der hcimgesuchten Bevölkerung nach Möglichkeit cntgcgcn- kommcu. Die weitere Sitzung wurde durch eine ziemlich lebhafte Debatte über die Denkschrift betreffs der Aus führung des AnsiedclungSgcsctzcS ausgcfüllt. — Das Herrenhaus trat am Mittwoch in die Etatsberatung ein. Im mitteldeutschen Braun kohlengebiet ist der befürchtete Streik der Bergleute nunmehr ausgebrochen; es streikt der größere Teil der Bergleute. Die Grubcn- verwaltungen lehneu cs entschieden ab mit dem im Fahr wasser der Sozialdemokraten segelnden Agitalionöausschusse der Streikenden über deren Forderungen zu unterhandeln. Der bei Mühlheim am Rhein eingetretene Berg rutsch hat am Mittwoch noch weitere Fortschritte gemacht. Es mußten bislang 91 Häuser des Dorfes Urmitz ge räumt werden, 500 Menschen sind hierdurch obdachlos ge worden. Der durch die Katastrophe ungerichtete Schaden wird auf mindestens eine halbe Million Mark geschätzt. Oesterreich-Ungarn. Die Wahlreformfrage beschäftigt einstweilen das österreichische Abgeordnetenhaus noch immer. Am Mittwoch wurden die von alldeutscher Seite gestellten Dringlichkeitsanträge betreffs der Sonderstellung Galiziens nach mehrtägigen lebhaften Debatten mit geringer Stimmenmehrheit abgelehnt. In der ungarischen Krisis ist durch den soeben in Wien unter Vorsitz des Kaisers abgchaltencn jüngsten ungarischen Niinisterrat der Entschluß gefaßt wordeu, die Neichstagsneuwahlen bis zum Herbst zu verschreiben. Frankreich. Der Streik der Bergleute im nordfranzösischen Kohlenbezirk wird fortdauern. Die vorgenommcne allge meine Abstimmung der Bergleute über die Frage, ob der Ausstand fortzuführen oder zu beenden sei, hat 20574 Stimmen für die Weiterdauer des Streiks er geben, 12 583 Stimmen waren für die Wiederaufnahme der Arbeit. Die gerichtliche Untersuchung über die Ur sache des Grubenunglücks in Courriöres nimmt ihren Fortgang. Rußland. Acht bewaffnete. Anarchisten drangen in das Kontor eines Geschäftshauses in Odessa und forderten 2000 Rubel. Als ihnen diese verweigert wurde, versuchten sie die Kaste zu plündern, ergriffen aber, als ein Angestellter einen Schuß abfeuerte, die Flucht. Die Polizei nahm drei von ihnen auf der Straße fest. Zum Schutze der für den Geldverkchr bestimmten Abteilung der Postver waltung sind außerordentliche Vorkehrungen getroffen worden. — In Baku wurde mitten in der Stadt der Direktor der Naphtagcwinnungsgesellschaft, Rechtsanwalt Dulukhnow von einem Manne schwer verwundet, der mit einem Begleiter durch ein Haus mit zwei Ausgängen entkam. Die Polizei war nicht zugegen. Die Verbrecher schienen Arbeiter zu sein. Marokko. Aus Port Said (Algier) wird gemeldet, daß der seit dem 24. März im Gange befindliche Kampf zwischen den Truppen des Sultans und dem Prätendenten er gebnislos verlaufen ist. Die kämpfenden Parteien sind weiter in ihren Stellungen verblieben. Spanien. Auf der Marokko-Konferenz zu AlgcsiraS ist endlich eine vorläufige Einigung zwischen Deutschland und Frankreich betreffs der streitigen Punkte der Bank- und Polizeifrage erzielt worden. Die Vermittlungsaktion des amerikanischen Delegierten White hat hauptsächlich zu diesem Erfolg beigetragcn; immerhin sind hinsichtlich einzel ner Fragen noch gewisse Schwierigkeiten zu überwinden. Die verschiedenen Delegierten haben sich in Jnterwiews mit Zeitungsberichterstattern sämtlich mit Genugtuung über den Abschluß des provisorischen Abkommens ge äußert. Am Mittwoch erledigte das Komitee der Kon ferenz den bislang zurückgestcllten Artikel 8 des Steuer reglements für Marokko. Türkei. Die Pforte muß sich wieder einmal mit ihren getreuen Albanesen herumärgern. Im Kreise Ipek sind Unruhen ausgebrochen; die türkische Negierung ent sandte Truppenverstärkungen nach Ipek. Der türkisch-englische Konflikt wegen der Besetzung mehrerer Punkte auf der Halbinsel Sinai durch türkische Truppen harrt noch seiner Beilegung; bis jetzt ist die Pforte dem Verlangen Englands, ihre Truppen von den fraglichen Positionen zurückzuziehcn, nicht nach gekommen. Amerika. In New-York erregen skandalöse Vorgänge bet der Ncw-Iorker Lebensversicherungsgesellschaft Aufsehen. Die Vizepräsidenten GraniS und Gilette legten ihre Aemter nieder. Japan. Im Parlament zu Tokio ist der „Prügelkomment" nun auch zur Einführung gelangt. Am Dienstag ge nehmigte das Abgeordnetenhaus die wichtige Vorlage, betreffend die Verstaatlichung der japanischen Eisenbahnen endgültig, wobei es zu ernstliche» Unruhen kam. Zwischen einer Anzahl Abgeordneten entstand eine große Prügelei, die erst durch polizeiliches Eingreifen beendigt werden konnte. Im Kohlenbergwerk von Taka sch ima bei Nagasaki ereignete sich eine Explosion, wodurch 250 Personen ihr Leben einbüßten. Lokales und Sächsisches. Schandau. Infolge eines cingebrachten Antrages mit der Begründung, an den Vereins-Versammlungen eine regere Teilnahme zu erzielen, wurde in der letzten General«