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6«. Jahrgang. ^ 136. Dienstags LI. Mürz 1922. Gegründet 1SSK Lradlaolchrift! »«chrtchk«, »>»,»». V«rnlpr«chrr«Samm»lnumm«r 2S 2^1 «ur Mr DachI»«Iprilch«: 20Q11 >n Lr«,d«n u«d Aor-N-Il b«j täglich »w,imul>g«r Zulraguttg vd»r durch die Pvft LlkHUJs WLvUyl de> täglich zw,lmallg«m Derlond monatlich l4>— 4L. vlrrlslicihrllch Ü,— M. ,, .» Dl« »inlpaltlze 37 mm dr«il« tz«u» s.— W. 'Aul 8<unllienan»«ig«i^ An»«ig«n unter Akl/lLlklöll-TlktzllL. EleUrn, >u Wvlinungsniarkl, I lpoltig« 4ln< u. De.liüul« 2S° ». Dorzugspläd« laut O o I Tarll. »Auswärtig« Aulträg« gegen Porausb«»adlung. Sugelnummer 7V Pt. SchriM»ttung und Kau»I,«IchäNs>lelle: wartenNr-d« 2S,chO. Truitl u. Verlag von «pich L VelchardI tn Dr»«d«d> Poftlchech-Aonlo 10SS Dresden« Aachdruch nur mlt d«utllch«r c>u,ll«nongat>« (.Dr»«dn»r Vachr.-t »ulälllg. - Unnrrlonol» SrtirlMlüct,» w»rd«n nicht autdewalirt 26 tteganter ReisegepSch Seinfte Leöerwaren 26 Helfserich über die deutschnationale PoM. Gegen die „Theorie vom kleineren Uebel". Berlin, 20. Marz. In der heutigen Sitzung des stlcichs lages^ergriff nach einleitenden Verhaiidliinacn, über die wir aus wette 2 dieses Blattes berichten, der Abg. Dr. Kelfferich daS Wort und bezeichnete die Vermögenssteuer als Kernstück der g a n z e n B e s i tz b e st c u c r u n g. Bei der Steu»sfrage ist vtel Unfug getrieben worden, das gilt auch für den Kampf um die Erfassung der Sachwerte. Die Dentschnativnale Bolkspartei war bereit, mitzuarbeitcn. Die anderen bürgerlichen Parteien haben sich aber schließe lich der Sozialdemokratie gefügt. Der Redner erinnerte an den Antrag seiner Partei aus Befreiung der Genossen schaften von der Umsatzsteuer. Auch die Deutsche Bolks partei habe zunächst für den Antrag gestimmt. Der Antrag war kein Hindernis, die Deutschnatlonalcn an dem Koni- vromltz teilnchmen zu lassen. Zunächst lehnten alle bürgerlichen Parteien den von den Sozialdemo kraten verlangte» neuen Eingriff in die Bermögenssubstanz ab. Erst bei den Kvinprvmißverhandlungen wurden sie anderer Ansicht und erklärten sich mit der Zwangsanlcihe einverstanden. Dr. Becker begründete die Zwangsanlcihe damit, das; der innere Etat in Ordnung gebracht werden müsse. Die aus,erste Belastung ist bereits erreicht. Wir lehnen es ab, durch einen solchen Eingriff iu den Bestand des Vermögens den Etat balancieren zu wollen. Wir erheben Protest gegen die ganze Art und Weise, wie die Industrie und ihre Arbeiter durch Sachleistungen belastet werde». Wir haben gegen das Wiesbadener Abkommen vor Monaten eine Interpellation etngcbracht, die bis hente noch nicht beantwortet ist. (Hört! Hörtls Wir haben auch gegen das Bemelman-Avkommen protestiert. Die Deutsche Volkspartei will die Zwangsanleihe nur als einmalige Mahn ah me. Was soll aber im nächsten Ichhre werden, wo wir wieder Reparationen zu leisten haben. Sie unterstützen lzur VolkSparteis mit dieser Zwangs- anleihe, ob Sie wollen oder nicht, die verhängnisvolle Erfüllungspolitik der Negierung. Die anderen Ävmpromitzparteien haben ja auch dtc ZwangS- anleihe mit außenpolitischen Rücksichten begründet. Wir sind ja auch zu einer Verständigung bereit, waS sa bei der jammervollen Zusammensetzung des Reichstages nicht anders geht, aber wir sind anderer Meinung, als Sie lzur Deutschen Bolkspartei), wenn Sie glauben, eS gehe nicht ohne die Sozialdemokratie. Das ist die einzige grobe Meinungsverschiedenheit, die unö trennt. sLchr richtig! bei den Dcntschnatio- uaicn-s DieTheoric von dem kleineren Nebel hat uns nach dem Walde von Eompßne, nach Versailles, nach London und Wiesbaden geführt. Wenn Sie dem gröberen Nebel nicht entschlossen zn Leibe gehen, werden Sie auch der kleineren Nebel nicht Herr werden. Herr Bernstein hat erklärt, wir zahlten noch nicht so hohe Besitzsteuern wie das Ausland. Das ist ein Muster beispiel der Opposition wie sie nicht kein soll. DaS Zentrum beschwert sich über die Schärfe unserer Oppo sition. ES ist den Herren von der heutigen Regierung nie zum Bewusstsein gekommen, wie sie früher Opposition ge trieben haben. Bismarck hat einmal gesägt, bah gerade beim Zentrum die Opposition zu Hause wäre, die die Hölle in Bewegung brächte. Gewiß, wir machen der gegenwärtigen Regierung eine dewubte Opposition ans verfaflungsmäbigcm Wege, um die Regiernnosmacht zn erlangen. L»lange die Verhältnisse noch nicht reis sind, arbeite« wir daran, sic reis zn machen. Tie Ltaatsmaschiuc stillzulcgcn, dazu haben wir keine Vcranlasinng. In, zwischen versuchen wir unseren Einslub zu positiver Mit arbeit ansznnsitzcn. Ihre lzur VolkSparteis Richtlinien in allen Ehren, aber eS ist sehr fraglich, ob die Regierung sie einhält. Dr. Wirth ! hat schon tm Oktober 1920 die Sparpolitik in der Verwaltung ^ versprochen. Man merkt hente noch nichts davon. Auch in der Politik ist der Weg zur Holle mit guten Vorsätzen ge pflastert. Die Stenern sind hente so hoch, dah die Decken platzen. Da wird cü Zeit, datz die Negierung sich endlich in ihrer Verwaltung nach den Steucrmöglichkeiten richtet. ! Unter positivem Programm ist mit strengster Sparsamkeit nnd Wirtschaftlichkeit so zu arbeiten, wie die Steuern aus dem Ertrage der Wirtschaft gewonnen werden können. Dann muh endlich die Wahrheit gesagt werden: die Regierung muh aufhören, den Anschein zu er wecken. als ob Machtansprüche der Entente Dinge, die wirtschoftlkh unmöglich sind, möglich machen könnten. Lin Eingriff in das Vermögen darf nur erfolgen, wenn die Frage der Reparationen befrie digend geregelt wird. Ferner dürfen wir nichts unter sch reiben, was unerfüll- Var ist. Dir wollen, dah das deutsche Geld wieder Geltung bekommt. Wir müssen dafür sorgen, dah die deutsche Mark ihren alten Gold wert wieder gewinnt. Der Redner begründet die Anträgc seiner Fraktion über die Höhe deS steuerfreien Vermögens und den Ansbäu der Staffelung der Steuersätze im Falle einer erheblichen Veränderung der inländischen Kaufkraft des Geldes. Wir wünschen ferner angesichts der Schwere der Vermögens steuer. das, Rücksicht ans solche Vermögenswerte genommen ivird. die durch ihre Natur der Geldentwertung aufgesetzt sind. Angesichts der Pariser Besprechungen, zu denen wir nicht geladen sind, hätte der Reichskanzler bei dieser Gelegen heit hier sagen müssen, datz das Provisorium nichts nützt, das, die Pariser Resprechnngeu genügt haben, de» Dollarkurs ans 300 hinanfznjagcn, das, die Okkupation nnd die Kommissionen alle« anfzehren, das, auch die Sachleistnngsabkommcn un erfüllbar sind und dab es sich nur um eine Bcranbnng des deutschen Volkes handle. Der Reichskanzler war aber bei der ganzen Debatte nicht hier. Mag seine Pflicht versäumen, wer glaubt, es ver antworten zu können. Wir werden unsere Schuldigkeit tun. auch als Oppositionspartei, denn unsere Opposition ist eine nationale Opposition. (Lebl-after Beifall bei den Deutsch nationalen.) Zurückziehung aller amerikanischenTruppen Wa s h i u t o n, SV. März. (Reuter.) Ter Staatssekretär für das Kriegswesen Werks hat heute angcordnct, das, alle zurzeit am Rhein befindlichen amerikanischen Trup pen bis zum 1. Juli zurückgezogen werde« sollen. Die militärische Ueberwachung Deutschlands. (Eigner D r a h 11» e r i ch k der ..D r c s d ». A a ch r i ch t e »".) Basel, 20. März. Die „Bail. Nachr." melden: Wenn auch nach den neuesten Meldungen die militärische Uebcr - w ach » n g noch acht Jahre lang ausrcchtcrhalten werden soll, so dürste sie auf keinen Fall durch das System der zahlreichen Kommissionen geschehe», die für den Staatshaushalt Deutsch lands eine unerträgliche Belastung darstcllcn. In Entente kreisen wird der Plan erwogen, die militärische Kontrolle in Zukunft den diplomatischen Vertretern zu über lassen, denen mau vielleicht einige Spezialorgane zuteilen würde. Wie weiter gemeldet wird, soll i» gewissen Kreisen der Entente, nämlich in englischen und italienischen, daran gedacht werden, das, nach einer endgültigen Erledigung der letzten Reibungen i» der Sntwaffnungsfrage die Aufhebung der Besetzung der drei Rheinhäfen nicht mehr hinaus- z lischt eben sek. Keine Schleifung von Shrenbreilflei«. tLrabtmeldung unsrer BcrltnerGchrtftlettung.: Berlin, 20. Mürz. Die interalliierte Mtlitärkontroll- komchissivn hat beschlossen, von einer Entfestigung der Fettung Ehrenbrcitstein abzuschen. Noch keine Entscheidung -er Aeparalions- kommisjlon. Paris» 20. März. Wie die Abendblätter melden, hat die RcparationSkvmmlssivn sich beute in zwei Sitzungen mit dem ReparattonSplan Deutschlands für das Jahr l922 be- schästigt, desgleichen mit dem G a r c> n t i e p r o g r a m m, das Deutschland empfohlen werden soll. (W. T. B.) Parts, 20. März. Dem Vernehmen nach ist die Nepa- rattonSkommission tn der heuttge» NachmtttagSsitzung zu keiner Entscheidung über die Reparationszahlungen Deutschlands im Jahre 1022 und das neue Garantieprvblem gelangt. «W. T. B.) Ein Wiederaufbauplan für Mitteleuropa. Paris, 20. März. Der ..Demos" spricht in seinem heutigen Leitartikel von einem W i e d e i a u f b a u p l a n für Pt i t t e l e u r o p u, dessen Herkunft er verschweigt. Das Blatt erklärt jedoch, daß cs gegebenenfalls Mitteilen könne, woher dieses Dokument stamme. Dieser Wicder- ansbauplan besteht hauptsächlich in folgendem: In jedem der Staaten, der Hilfe in Anspruch nehmen wolle, müsse die Regierung ein Verwaltungs- und Finanzprogramm auf stellen, das vom Parlament zu genehmigen sei. Die Staaten, um die es sich handle, könnten nur nach Maßgabe der durch geführten Reformen Kredite erlangen und mnstien zur Ueberwachung vier Beiräte anstelle«, die auch die Steuer einnahmen und die Verwaltung der Eisen bahnen zu beaufsichtigen hätten. Tie diesem Regime unterworfenen Staaten müßten Pfänder stellen, um die Anleihen zn garantieren. Der ..Temps". der sich gegen diesen Plan wendet, er klärt, nach dem Waffenstillstand hätten die Alliierte» die Kapitalflucht nicht zu verhindern gemußt. Leit drei Jahren hätte» sic es nicht fertig gebracht, von ihrem Angreifer (!), dem Deutschen Reiche, die geringsten Garantien zu erhalten, und erst heute, drei Jahre, uachdcm der Friedcnsvertrag von Versailles in Kraft getreten sei. arbeite die Repara- t i o n s k o m in i s s i o n ein Garanttcprogramm aus. Der „TcmpS" glaubt, daß dieser Plan, nachdem er einmal ent hüllt worden sei, sofort aufgegebcn werden wird. (W. T. B.) Schanzer über die Reparakionsfrage und die Konferenz von Genua. (Eigner Drahtdcricht der „Drcsdn. Nachrichten".) Rom, 20. März. Dc-r italienische Außenminister Schanzer hat am Sonnabend neue außenpolitische Er klärungen abgegeben. Von besonderem Interesse sind die jenigen über die Neparationösrage und die Konferenz von Genua. Schanzer sagte über die R e p a r a t i o n s f r a g e: Das Reparaiionöpivblcin kann nicht aus einer Konferenz ge löst werden, die zum größten Teil von Staate» beschickt ist. die an der Ncparationsfragc nicht beteiligt sind. Uebcr die Konferenz von Genua sagte Schanzer. man wolle gegenwärtig die Bedeutung der Konferenz hcrabsctzen und die Konferenz als ein Stelldichein darstcllcn, dessen Ergebnis erfolglos fein würde. Das ist nicht richtig. Die Konferenz von Genua ist ein internationales Ereignis von außer ordentlicher Bedeutung nnd wahrscheinlich das größte weltgeschichtliche Ereignis seit dem Kriege.! Das polizeiliche Preisrätsel -er Aeichsregierung. Durch die Straßen wälzt sich eine schreiende, lobende Menge, schwingt rote Fahnen und Knüppel, sohlt und lästert, vorwärtsgetiieben von den Schlag- und Hetzworten unsichtbarer Führer, die in ihrer Mitte oder in den hinter.!! Regionen des Knäuels, fragwürdigen Auftraggebern folgend, die blinde Wut der De nimm rauten anfpeilschcn. Bor den verschlossenen Schaulüden der Geschäfte, den Eingängen der Hotels und ihgstwirtschaften stauen sich einzelne Gruppen. Beinercne donnern mit ihren Aersten. Spaten, Kolben gegen die Schutzvorrichtungen: ichon klirren die Scheiben... In dessen steht der Inhaber am Telephon und dringt in den Vorsteher des Polizeireviers um Hilfe. PoUzeilräsic seien uiitcnvegs. müßten schon dort sein. — Polizeilichste? Ein Detachement, eine Abteilung, eine Hundertschaft? — Rein, einzelne Polizisten, es gäbe ja keine geschlossenen Verbände mehr! — Woran die „einzelnen" kenntlich seien? — Sie trügen hellgraue Sporianzüge, manche auch braune, sie seien überhaupt nicht so ohue weiteres erkennbar. — Tie Bewaffnung? — Pistolen und kurze Seitengewehre! — Tu lieber Gott, was sollen denn diese Leute einer nach Hunderten zählenden wütenden Ria sie gegenüber? — Sic sollen be ruhigend nnd belehrend cinwirken! Im übrigen entspräche alles den neuen Polizeiovoschrifteu, die im Einvernehmen mit der obersten Kvntrollbehörde der Entente seit dein xten 1922 in Kraft wären! — Der GeschüstSmann knall! bestürzt und verbittert den Hörer an den Haken Das vorstehende „Stimmungsbild" entspringt keinem Traume oder irgendeiner Wahnvorstellung, sondern cs malt nur in nicht aUzngraueu Farben Vorgänge, wie sie bei etwaigen Krawallen und Revolten cintreten könnte». Es kennzeichnet vor allem die absolute Machtlosigkeit, ja Ucoer- flüssigkeit einer landeSpoüzeilrchen Institution, die, zer splittert, unkenntlich, minderwertig bewaffnet, im Ernstfälle zur Herstellung der Ruhe und Ordnung eingesetzt werden soll. Man wird mit Entsetzen fragen, auf welche Tatsachen sich diese vorgreisende Charakteristik stützt. Um das zu er härten, gilt es ein wenig weiter auszuholen und gewisse Zusammenhänge ins Gedächtnis zu rufen, die jeder, der ans aller, guter Gewohnheit heraus mit dem Worte „Polizei" gleichzeitig die, staatsbürgerlich gesprochen, einst selbstver ständlichen Begriffe von Sicherheit, Ordnung, Macht an klingen. suhlt, nur allzulcicht vergißt. Bekanntlich ist unsere Ordnungspolizei, jene 130 000 Mann, die uns der Ver sailler Vertrag als solche zugestandcn hat, ein Dorn !m Auge der Entente, insonderheit der Interalliierten Mili tär-Kontrollkommission. Ginge es allein nach den Gedanken der gegenwärtigen Machthaber der verbündeten Westmüchte. so würde der Vertrag in diesem Punkte ganz gewiß revidiert und die deutsche OrdnungSpolizoi soweii als irgendmüglich verkleinert» wenn nicht ganz aufgelöst werden. Aber die geistigen Väter des Vertrages haben nun einmal die unver zeihliche Schwäche besessen, die Notwendigkeit nicht zu ver kennen, das; man der deutschen Negierung „zur Aufrechl- e.haliiiilg der Ordnung im Innern ausreichende Polizei- krüste belassen muß": sie haben anerkannt, „daß die nor malen Polizeikräste, nach dem Stande von 1912 gemessen, nicht allen Bedürfnissen genügen können". Um diese ver traglich garantierte Anerkenntnis ist nun-einmal nicht io leichl heriimzukommen. Darum versucht eS der französische Ehef der Berliner Ueberwachmigskommission seit nunmehr zwei Jahren die Ordnungspolizei bei jeder Gelegenheit zn beanstanden, sie der Vcrtragswidrigkeit zu verdächtigen und, wo cS angebt, zu schwächen. Dutzende von Noten in Polizei- fraglni sind in diesem Zeitraum zwischen Nullet und der deutschen Negierung hin und hcrgegaiigen. Bald waren cs die Organisation und die Stärke der Ordiiungsvolizei. bald ihr angeblich militärischer Charakter und ihre Bemannung, bald die nur mangelhaft erfolgte Auslösung der gefährlichen Sicherheitspolizei, die Rn laß zu solchem Meinungsaustaunh boten. Immer wieder konnte die deutsche Regierung den Nachweis führen, daß sie in keinem Punkte von den Bor schriften und den geringen Zugeständnissen des Versailler Vertrages avgewichen ist. Aber ebensowenig vermochte sic damit die bleierne Angst zu zerstreuen, die wie ein Al» aus der Seele der Franzosen lastet. Die deutsche Ordnungs-- polizei sei neben der Reichswehr die Organisation der Revanche: sie wohne in Kasernen, sei mit Maschinengewehre». Kanonen, Karabinern bewaffnet, trage >Hclm. Tschako und Seitengewehr, habe geschlossene Formationen, sei militüri-ch uniformiert veranstalte kriegerische Uebungen, verfüge über Mobilmachungsvorschriften. Polizeischirten. Flugzeuge, werde zentralisiert und mit besonderen Zwischensrcllcn versehen, die den militärischen Kommandanten aufs Haar gleichen. So und ähnlich lauteten die tausendMtigeii Alariiinachrichlci,. Mi: denen Lcfövre, Raiberti. Barthon. Magium die ängst lichen Gemüter in der französischen Kammer zu erschüttern wußten. Gewiß war cs hier dringend notwendig, einmal den sranzüsischcn Oberhctzcrn allen Wind aus den Segeln zu nehme» nnd ihnen klipp und klar zu beweisen, daß jede weitere Verdrehung der Tatsachen vor der Kammer und vor der Oeffentlichkcit Europas überhaupt nur schnödeste Dema gogie ist und als „unfreundlicher Akt" angesehen werden müsse. Einen ganz schwachen Ansatz hierzu hat die deutsche Regierung in den letzten Tagen unternommen. Freilich, wenn Worte iiiatcrtellcö Gewicht besäßen, müßte die unend lich wortreiche deutsche Note, die ihres Umfanges wegen der deutschen Ocsfentlichtclt nur in Bruchstücken bekannt werden konnte, die französischen Lügner einfach erdrücken. Mer