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WMMckMWM Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich MaAMeizer für K-Dors, Köbüh, Mrdors, Küsdorf, St. Wim, Keimchrort, Umm» u. Msm. Awtsvlatt für den Ktadlrat pr Mchtenstein. 83. Jahrgang. ' -- - »- Nr. 193 »-""N«"'«'"»- Freitag, Len 21. August 1903. D'es « Blatt erslbewHüqlich (außer Sonn- und ^slwne) abcndr für d^n ,ragenden Log. Bierteljährllcher Bezugspreis 1 Lik. 25 Psg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pf. — Einzeln* Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Marti S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. nle rate n rrdcn die flinfge'poltcne KorpuSzeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate töglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. - ->m ynM««'r Sei!" nud Lil neiiroNiae ?e«>k oder deren Naum mit 30 Pfenmoen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die »gespaltene Zeile 15 Pfennige.— Orsterreich. ttznä utl. zur aus die mit Serbien. * Die Partei der Anhänger der Familie Obre- nowitsch verbreitet das Gerücht, daß es bald Vertreibung der Familie Karageorgiewitsch Serbien kommen werde. Japan. * Nach Meldungen aus Japan wächst Möglichkeit neuer Unruhen in China jeder Stunde. Heute Freitag, den 21. August, von früh 8 Uhr ab Ale ischverkauf (frisches Rindfleisch), L Pfd. 30 Pfg. stellt würden, entweder die Partei aufzulösen oder sie mit ihrer gesamten Organisation ins Lager der freisinnigen Vereinigung überzuführen. Dr. Mauren - brecher , der bisherige Parteisekretär, erklärte, daß es ihm unmöglich sei, den Schritt mitzumachen. Die Entwickelung der Partei weise auf einen Anschluß an die Sozialdemokratie, keiner anderen Partei, hin. Pfarrer Naumann legte in vorzüglicher Rede die Gründe dar, die einen Anschluß an die Partei des liberalen Bürgertums rechtfertigen. Nach mehr stündiger Debatte wurde der folgende Antrag gegen 4 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen angenommen: Der Berliner Ortsverein beantragt, die Zentralorga nisation des nationaisozialen Vereins auszulösen und Lie sonstige Organisation möglichst vollständig in die freisinnige Bereinigung zu überführen. Die von einigen Seiten beantragte Annahme des Namens „svzialliberale Partei" zur Bedingung der Fusion zu machen, fand keine Gegenliebe. * Als l ä ch er l r ch e H u n d s t a g s g e- schichte wird in der amtlichen „Nordd. Allg. Ztg." die Geschichte mit dem Kaiserschloß in Pichelswerder Eß Die Bolksbibliothek zu Hohndorf Ist täglich während der Expeditionszeit des Gemeindeamtes geöffnet und wird zur fleißigen Benutzung angelegentlichst empfohlen. M Weiterarbeit als eigene Partei ausschließen, und be- " tonte, daß die Mitglieder vor die Entscheidung ge- der bei einem Unfall am 7. April 1863 unter eim Pferd zu liegen kam. Die Folgen waren so schwer, daß G. bisher mit 50 Prozent der Vollrente ent schädigt wurde. Die Berufsgenossenschaft hatte jetzt, gestützt auf ein ärztliches Gutachten, den Antrag beim Schiedsgericht gestellt, die Rente aus 40 Proz. herabzusetzen. Damit war G., der eine Besserung seines Zustandes zugab, vergleichsweise einverstanden. — Ins Hermannhaus zur Beobachtung eingewiesen wurde der Landwirt Nürnberger in Mülsen St. Iakob, der gegen die Entziehung der 66^. prozentigen Rente, die ihm für die Folgen einer am 29. Oktober 1900 erlitteren Gehirnerschütterung ge währt wurde, Berufung eingelegt hatte. * — In einer Bekanntmachung der Kgl. Amts hauptmannschaft wird darauf bingewiesen, daß die wäkrend der diesjährigen Herbstübungen erbauten Feldtelegraphenleitnngen den Schutz der 317 und 318 des Reichsstrafgesetzbuches genießen. Ver gehen gegen diese Paragraphen werden mit Gefäng nisstrafen von 1 Monat bis zu 3 Jahren bezw. biK zu 1 Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 900 Mark geahndet. * — Kleine Gewächshäuser. Es ist nicht jedem Gärtner oder Gartenfreunde vergönnt, sich große- Gewächshausanlagen, die wir oft bewunderten, anzulegen. Der eine hui kein Geld dafür, der andere keinen Platz und keinen Bedarf, und der dritte möchte sich nicht un nötig mit fremden Leuten herumärgern. Ja, ein kleines Gewachshäuschen, das man selbst besorgen kann, darüber ließe sich reden. Zwei solcher Gewächshäuschen sind iir der neuesten Nummer des praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau — Frankfurt a. O. — abgebildet. Das Geschästsamt genannter Gartenzeitung hat sich zu kostenloser Zusendung dieser Nummer an diejenigen unserer Leser erboten, die auf einer Postkarte einen be züglichen Wunsch ausdrücken. Das erste der beiden preisgekrönten Gewächshäuser gehört einem Berufsgärtner uno ist von ihm selbst mit einfachsten Mitteln erbaut. Das zweite Gewächshaus ist Eigentum einer begeisterten Gartenfreundin, die sehr richtig sagt, daß ein Berufs gärtner andere Forderungen an ein Gewächshaus stellp als der Gartenfreund, und die eingehend Einrichtung und Behandlung ihres schmucken Hauses schildert. Genaue Zeichnungen und Abbildungen ermöglichen jedem, nach diesen beiden Vorbildern zu arbeiten und sich an ihnen zu erfreuen. *— Hur Warnung! Lohnender Nebenverdienst wird häufig in den Zeitungen empfohlen. Damen, Be amte, Kaufleute usw. werden eingcladen, diese Gelegen heit, reich zu werden, nicht unbenutzt zu lassen. Ein Herr wandte sich, wie die .Neuen Westpr. Mitt." erzäh- len, dieser Tage an eine solche Adresse in Zürich unter gleichzeitiger Einsendung der verlangten NachweiSgebühv von 3 Mark, war aber nicht wenig erstaunt, als ec postwendend folgenden Ratschlag erhielt: „Es gibt chts Häßlicheres und EntstellendcreS für ein Zimmer, als wenn die Bilder, Spiegel usw. vom Fliegenschmutze: bedeckt sind, was gerade in den Sommermonaten häufig zu geschehen Pflegt. Es ist also für jedermann einegewißlohnende Arbeit,,!, in den Mußestunden die Bilder vom Schmutze zu reinigen und dadurch dem Zimmer wieder ein sauberes, anmutiges- Aussehen zu verleihen." Deß der Herr von dieser Auskunft nicht sehr erbaut war, nachdem er seinen Taler dafür losgeworden, läßt sich begreifen, umsomehr, da er noch — Junggeselle ist. *— Durch hereinbrechende Kohlenmassen ver schüttet wurde aus dem Schacht „Vereinigtfeld" in. Hahndorf während der Nachtschicht zum Sonntag, der Bergarbeiter Albin Günhold aus Rödlitz. DeL U Politische Ruodscha» M Deutsches Reich. * Am Montag abend hat nun auch der M Berliner nationalsoziale Verein zu der beabsichtigten Verschmelzung mit Ader freisinnigen Vereinigung Stel- D lung genommen. Auf das Ergebnis der Verhand- W lungen durfte man füglich gespannt sein, da die Hs Führer der nationalsozialen Partei, Naumann, Tischendörfer, Maurenbrecher, Kötzschke, Weinhausen und andere in Berlin ihren Wohnsitz haben, und gerade in den letzten Tagen bekannt wurde, daß «inzelne der bisherigen Leiter und Agitatoren, so zum Beispiel Maurenbrecher und Hildebrand, einen Ueber- ÜL- tritt zur Sozialdemokratie dem Anschluß an die Der- kW einigung oorziehen wollen. Weinhansen legi« M in ausführlicher Rede die Gründe dar, die eine Aus Stadt und Land Lichtenstein, 20. August *— Aufrichtigen Dank und herzliche An erkennung erwirbt sich unser Frauenverein durch die Milchspenden an bedürftige Kinder. Zum 2. Mal schon erhalten — während 4 Wochen — 10 Knaben und 10 Mädchen täglich Liter Milch und 1 Brötchen verabreicht, das um 9 Uhr gewöhnlich freudestrahlend von den Kleinen verzehrt wird. Jedes Kind erhält einen, vom Frauenverein angeschafften weißen Emaillebecher. Es wäre mit Freuden zu bc« grüßen, wenn die hochherzigen Spenden namentlich im Winter fortgesetzt werden könnten. *— Schützenfest. Unter klingendem Spiel zog heute mittag nach vorheriger Abholung des Königs unsere schmucke Schützengilde nach dem Festplatze, auf welch letzterem sich nach Eintreffen derselben als bald ein reges Leben entwickelte. Das Festessen, mittags von 1/22 Uhr an im Echützenhause, erfreute sich einer regen Teilnahme. Abends findet öffentlicher Ball im Schützenhaus, sowie große Künstler-Spezia litäten-Vorstellung im Bier-Palast statt. Herr Schubert, der Besitzer des Bier-Palastes, ist bemüht gewesen, eine Truppe zu engagieren, die auch den verwöhntesten Ansprüchen Rechnung tragen wird. Ein Besuch wird sich jedenfalls lohnen. *— Um Steuerreklamationen von Geschäfts leuten, die sich ouf ihre ordnungsmäßig geführten Bücher berufen, sachgemäß prüsen zu können, hat die königliche Finanzbehörde ihren Beamten nahe gelegt, sich mit den Eigenarten der gewerblichen und kaufmännischen Buchführung vertrauter zu machen *— Die Ziehung 3. Klasse der 144. königlich sächsischen Landes-Lotterie findet am 7. und 8. September statt. Die Erneuerung der Lose muß bis zum 29 August geschehen. — Für alle Landwirte von Interesse ist ein Urteil der Kieler Strafkammer. Der Hofbesitzer Sch. zu Wetterade züchtet jährlich etwa 1400 Schweine und etwa 60 Stück Rindvieh. Er hat dafür durchweg einen und denselben Abnehmer, doch wird von ihm auch an sonstige Personen (Händler, Schlachter usw ) Vieh abgegeben. Hierin wurde ein Gewerbebetrieb erblickt, den Sch. hätte anmelden müssen, und die Polizei sandte ihm deshalb einen Strasbefehl über 2 M. Sch. der langte gerichtliche Entscheidung und das Schöffengericht in Lütjenburg sprach ihn denn auch frei. Es mar der Ansicht, daß die Viehzucht und der Verl, us des Viehes lediglich zum landwirtschaftlichen Betriebe gehöre. Zu einer andern Entscheidung kam die Strafkammer, bei der die Staatsanwaltschaft Berufung einlegte. Sie ent schied sonderbarerweise, daß ein Gewerbe vorliege, das angemeldet werden müsse. Der polizeiliche Strafbefehl fand daher Bestätigung. * — In der letzten Sitzung des Schiedsgerichts für Arbeiterverstcherung (Kreishauptmannschast Chemnitz) wurde in Sachen der scrst- und landwirt schaftlichen Berufsgenoffenschaft u. a. verhandelt gegen den Wirtschastsbesitzer Graf in Rödlitz, - Freibank Beschluß. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Blumenfabrikanten Carl Schumann in Callnberg, alleiniger Inhaber der Firma Carl Schumann da selbst, wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Vergleichstermine vom 22. April 1903 angenommene Zwangsoergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom selben Tage bestätigt worden ist. Lichtenstein, den 13. August 1903. Königliches Amtsgericht. -« * In K r 0 a t i e n kam es anläßlich des Ge- M burtstags des Kaisers Franz Josef zu blutigen M Zwischenfällen. Italien. M *Rom. „Messaggero" berichtet, das italienische Geschwader habe Befehl erhalten, sich in Port Augusta M zu konzentrieren. Rußland. M -Petersburg. Als der Platzkommandant W von Kiew wegen der dortigen Arbeiterunruhen dem kW gegen die Bahnarbeiter aufmarschierten Kommando M Feuer kommandierte, trat einer der Offiziere vor I feine Kompanie und verbot ihr zu schießen, wodurch I sich auch die ungemein geringe Zahl von Toten er- -- klären läßt. Der Offizier wurde sofort verhaftet und nach Petersburg gebracht, wo er vor ein Kriegsericht gestellt und wahrscheinlich erschossen werden wird. England. * Der Widerstand gegen das neue Schulgesetz macht der Regierung große Unannehmlichkeiten. In » Sheffield wurden 40 Personen die Möbel verkauft, - weil sie die neue Schulsteuer nicht bezahlt hatten. Ein Pfarrer der Umgegend kaufte die Möbel in der Auktion und gab sie den Betreffenden zurück. In Bristol werden gegen 300 Personen vor Gericht zu erscheinen haben, weil sie gleichfalls die Steuern nicht bezahlt haben. Gegen diese wird dann mit der Pfändung vorgegangen werden.