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«NN-- Rö r. I- A«nm>»r IS«. iL D<« erhStzt-n «nfsdEngi n^er jetzigen Zeit an die größer» politischen Blätter Deutschlands gestellt werden, sucht die l! z«We Mummtr 2 Rgt. Zu bestehn, durch all, HdstLmttr d,< 3»- und »UÜeWW««» s«»i«dmchdi, «rvcdAo» in «eipstg lvmrstraße Rx. S). H»Lertto««ae»ü-r für den Raum einer Zeile 2 Ngr. DeytMe Allgemeine Zeitnng in jeder Weise zu entsprachen. Die hat zahlreiche nutz zuwerläffige eigene T»r»efpo»-e«ten an EfivaMpun^ namentlich auch an den verschiedene» bei den gegenwärttgen Greigniffe» besonder» wichtigen Or- -tß^ Ihre LeiltaeÄtet suchen den Lesex über die politischen Angelegenheiten zu unterrichten und zugleich die Aufgabe der «fi- adh-ängigeu patriotische« Presse «ach Kräften zu erfüllt«. Den sächsische« Mstgelegenheiten wird in Leitartikslu und Gdrrefpondenzen große Aufmerkfamkeit gewidmet. Wichtige Nachrichten, auch die Pörftucurse von London, Paxis, Wen, Bxr M U, erhält die Zeitung durch telegraphische Depesche«. Die Interessen de» HaudelS und der B«d«st»te finden sorg- ^MseMDtuvg. Ein Aeuilleto« gibt zahlreiche Originalmittheilungen und kutze Ndtizen überLHMer, Knust- Literatuvu^s.w. Die Deutsche Allgemeine Zeitung erscheint, mit Ausnahme de» Montag», sägttch in einem gastzen Bogen. DgS vteeE- SäßwUch» llkhomieme«» beträgt für Sachsen 1 Thlr. IS Ngr., für Preußen K Tjflr. S'/> Sgr , für daS übttge DeutfchlW «Dd da» AnSland I Thlr. St Ngr. iF«serate finden durch die Zeitung die weitest« Verbreitung und werden mit S Ngr. für de» Mast« einer Zeile berechnet- n? 7 i Beftellungeo auf das mit dem heutige« !Tage beginnende neue Uhstnaement werdest vost alle« Postämtern des Zfi, und Auslandes, in Leipzig von der Expedition der Zeitung angenommen und baldigst erbeten. WM MW Mgmeiue Zeitung . » x «Wahrheit und Recht, Freiheit ued Sesehi * , ReujahrSbetrachtungen. Leipzig, 4 Fan. Der einzelne Mensch pflegt beim JahreSwechftl sich SN» i» Silbßbelrachtungen zu versenken. Rationen haben nicht we- : m-cr. Veranlassung dazu, und der Presse, als dem lebendigen Gewissen der i Bölter, lägt es ob, solche Betrachtungen anzustrllen. Wenn wst im Namen des deutschen Volks uns dessen jüngste Ver gangenheit zurückrufen, dessen Gegenwart überschauen und in dessen Zu- kqyft vorahnend Hinausblicken, welche eigenthümliche Empfindungen und Erwägungen drängen sich uns da auf! Kaum sieben Jahre sind es, da stand Deutschlaub hochaufgcrichtet im Vollgefühl nationaler Kraft und Einheit; da war der Nam«: deutsche Nation, kein leerer Schall; da spannte sich jede Sehne diese- gewaltigen Körpers mächtig an, und jeder Gedanke nahm einen höher«, stolzem Flug. Sich selbst anzugehören, selbst zu ver- fügen über seine Gegenwart und seine Zukunft, über sein Thun und Lassen, sein Gut und Blut — in diesem erhebenden Bewußtsein schwelgte damals, seinen zahlreichsten und besten Elementen nach, das deutsche Volk. Und wir regte sich alsbald auch die Thatenlust nach außen! Welch großer Dinge, unterfingen wir uns damals! Wie plötzlich war sie verschwunden, die oft gerühmte und öfter noch verhöhnte deutsche Genügsamkeit, Friedfertigkeit und Schüchternheit! So unbekümmert um die bestehenden Staatenverhält- niffe, gleich als gälte es, die Karte Europas ncuzugestalten, verfuhr die erste nationale Repräsentation Deutschlands, das Vorparlament zu Frank furt, daß selbst einer der Entschiedensten, Robert Blum, ihm warnend zuzurufen für nölhig fand: „Sie erklären ganz Europa den Krieg!" Und als nicht lange darauf Europa im Begriff zu stehen schien, uns den Krieg pr erklären, weil wir von dem stammverwandten Lande und Volk Schles wig-Holsteins nicht lassen wollten, als Rußland mit offenem Angriff drohte, England sich kalt, Frankreich sogar feiüblich gegen uns erwies, da foderte . hfi oMÜiche Stimme weithin burch ganz Deutschland, daß man den an- MWenen Kqmfif gusnehm« nitd nm W Kräften durchführe , und das MmAMchefi W ParlaMnM Mftm kühnen Wagniff, brachte «Walt- -sgMAuckupg^in Deutschland hervor^,- , ..... u iv «! - 2 Wtz,l>och lag bauzai» M den Memeinen europäischen Verhältnissen ^niWi», Ms. dieftn weitauSgreifenden Thatcnmuth des deutschen Volks hättet «Mnttru. ober üuiersiühen können- Rußland, obschon vor dem r«volüti^ MkG Lgvasixome, der Mitteleuropa übM in sich selbst zurü^gewi- - -Heft «nd. tWenlos von, fern guHamnd, stand doch noch da Ä dech Wen^ MchM der Uu ünd^llynahbatküi,'Mn es seit längeher W! ,M zp gewüßtchatte. England schien mit schrsem Blick uiss«-« KWung zu HHbachten m,b nicht geneigt zu seich MrfeMn.in ihren Plä- .d auf eine.ÄfiMiWe Machtstellung, de» neuzüconstiMenlfifi, DMsch- äM irgendwie, AöWtdr^Mst«». BeleW «»! doch 'M M«Wroth?gWne Mätzge M» jM vo«üs M dem Int,tdstt, noch eh« dieselbe sich in» of- .Htyp ^lestmeer MausgrwW.Ms«! Frankreich endlich, obwol soeben erst MuAestastung^Hervorgegangen, welch« nsihz weniger gegen M Matnßaäo veM wse die in DeE^^ Lat, Wer« M sE Wd z«M un^ MrhaüpchwK m^hr du gefährlichen Nachbar« M Freundes pderSundoSgenof «h- -Wt« ! LÜG anders ist, dies,AM Heüfil MMqnb, . delftü, immerfort vwachMde UebtMacht das MfsMÄosi .W seine größte Gefahr^ dessen Mwächung MWiß^ mÄ^MchemMstinkt schon RMch tss.M ^esM .di.Zpep^HtWS gpMben und vfi«Mt,',.auMrd,^ss dttn gawey Eifer Mr ErWrrnng und der ganzen Gewalt übetiegkner Ckvilisation voix den beiden großen Machten M- Westen«. Ein« Revjpon der Karte Europa-, welche vergebrns deutsche Ideologie mit frommen Wünschen und schönen Reden zu «reichen wähnte, ist jetzt da« kaum noch verhüllte Programm ausschlaggebender Kreis«; Ge worden und theilweis« sogar schon in offieielle Präpositionen «m«S künftig,n Friebens übergegangen. Deutschland- Bund«Sg«nossenschast wird von alfin Seiten gesucht; seine Einheit und Wohlfahrt ist feierlichen Kundg«bm»ggn nach der Gegenstand wohlmeinendster Wünsche an der N«wa wie an der Seine. Und mitten unter diesen so anregenden und ermunternden äußern Verhältnissen scheint die deutsche Nation in tiefem Schlaf« zu liegen, so schweigend, so starr, so äußerlich theilnahmlos schaut si« allen diesen Bege benheiten zu. Denn Theilnahmt können wir «S nicht nrnnen, wenn d«r politische Kannegießer sich darüber freut, „daß hinten weit in der Türkei die Völker aufeinanderschlagen", wenn er gierig nach seiner täglichen Zei- tung greift, nm zu erfahren, ob di« Russen oder die Verbündeten im Vortheil seien, lediglich in jenem Kitzel der Neugier, der im nächsten Augenblick sich kaum minder lebhaft durch eine Notiz über eine berühmte Sängerin oder etwas Derartiges angeregt findet. Wahre Theilnahme, wie sie einer großen Nation geziemt, können wir auch nicht in j«n«m, obzwar warmem upd aufrichtigen, aber doch rein passiven Jutereffe er blicken, welches allerdings ein großer Theil des deutschen Volks derma len den Fortschritten der Waffen und der Diplomatie des Westen» wid met, und selbst das tiefere Gefühl und Verständniß, welches «ine An zahl weiterdenkender Patrioten für den engen Zusammenhang dieser gan zen Ereignisse mit unsern eigenen nationalen Lebensinteressen zeigt, läßt u»S doch meistentheils noch Eins vermissen: den Eifer und die Entschlossenheit von sich selbst aus, rin Jeder nach seinen Kräften dahin zu wirken, daß diese Lebensinteressen Deutschlands und der deutschen Nation in der gegen wärtigen Weltkrisis (der gewaltigsten vielleicht, welche die ganz« Neuzeit ge- sehen -hat) r«cht vertreten und in Obacht genomMN werden mähten. Wenn man hört, wie Leute von übsigeuS ganz braver Gesinnung nur darauf pas sen, was die Diplpmqtis über Deutschlands Geschick und sein Verhalten zu dem obschwebendey KaMße ausmachen werde, ohne. Hw «g scheint, auch .nur. Mran z» Mnksch dgß^ und das Wechh he» Volks sei, Mi ..«i«er Frag«, wo «S uyi ,s«zn Wchl und Wehe geht^ auch, feine Stimme mrnehnchgx upd gtlfend zp machen; wenn man wie von den versam melten deutschmMndtSvertretuo die einen gar nicht so thun, als ob in der Mfit «twgs ^Mgingo, wgS deutsche ZuH berühfie,. die andern mit starken Mgjor.itäten sich selbst zum Schweigen über diese Frag« Mrux- theilen, äl« etfias, das nicht , ih,«S Amts fit, und «fir etwa in Zpex.N«^ n«n abgelegenen Ständekammer eine patriotische Mahnung ertönt an Da», was Deutschland gegenwärtig »othchut —sätt« man da wol glaube», daß dies dass,lbs Polk H, welcher vor sieben Jahren so stolze Ged-nke» von Zeiner national«» Delbstbestimmung, so kühne Wünsch« nach äußerer Macht stellung bekundet,? Selbst vor 1848 herrschte eins solche Passivität, «ine so zaghaft« ob«« träge Verzichtlrißung auf da» natmliche -g«rS, auf LheilpakM« an seinen öffentlich«» Angelegenheiten in Deutschland nicht. D«ptsch« Kanm,eru erhobeu sich damals für die Wahrung gifähr- ,d«ler Interessen he»- Gisammtvaftrlandes upd riefen den Regierung«« das .„Viäosnd AnWjos , ns quifi fifirimsnti oapist respüdiioä!" pflicht eifrig und «mtschsM» KM Sollten wirklich düse le-teu Jahre großer na- tionaler Erüksiil im Innern und nach außen das .deutsche Volk um da» höchste Güt einer-Ration, das kräftige Selbstbewußtsein und den Muth der Selbstbestimmung, gekracht haben? Wr mögen e» nicht glauben, denn damit wafi ups für immer das llrtheis gesprochen. Eine Nation ist un- glückli^ der man bl« gefthllchen Mittel grkäübl odtr verkümmrrt hat, den.