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^8 Dienstag, Sen 22. August 1899 S7. Iahrg ^Ng nul Mt enormen Artikel-Ueberschriften, die von s <rnno^«n. Avfe. Unser Kaiser, welchernachBe- Mutter, der seinen Schwestern, der Kronprinzessin ^tz„s?"d der Prinzessin Friedrich Karl von rinzi", « kr!h)7'^cioung der schwebenden poliüschen ei--, ,a/ den Manöver» beiwohnen. Nach log-MAlky wird es nicht für reckt wahr- ^eä^^v der Kaiser in eine Auflösung des -nK ' Knetenhauses einwilligen wird. Rede bei St. Privat und die ' Verschiedene französische Zeitungen * deutschen Kaisers bei der Enthüllung ps, lllick, wiii kaum erwartet worden. vorige velin- er, kn»l ourcy me Tiranen geyeuu weroen. >ttn Ungeduld, den Skandal des Tages M." ""d zu erfahren, von wem und auf Mland wieder einmal verrathen oder ge- Prinzessin Friedrich Karl von l bau Äriedrichshof im Taunus einen Be- ^n A, kehrt nach weiterem kurzem Besuche '1 lÄ Dienstag nach Berlin zurück. Nach Eidung der schwebenden politischen k- Tb-n"' steckl wo« kanzosifches Artheil über Deutschland. »Master französischer Schriftsteller, Olivier Mteur am „Rappel", hat jüngst in längerer Milderung die Eindrücke einer Reise in Deutsch- Mgcben. Es heißt darin: „Die Deutschen Mm Siege Nutzen zu ziehen verstanden; dank kÄungstriebe wie dank den vorsehenden Maß- Wegierung vervielfachten sich ihre Kräfte, ohne Methodisch. Sie erlangten ihren ökonomischen A sie bei Sadowa und Sedan ihren mili- erlangt haben, während wir immer UA und uns in den Kämpfen unserer inneren luchowski bezieht sich dann zum Fürsten Hohenlohe nach Aussee. Im preußischen Abgeordnetenhause wurde am 19. August die Kanalvorlage auch in dritter Lesung abge- e hnt und zwar erstens der Antrag auf Wiederherstellung der ganzen Regierungsvorlage mit 235 gegen 147 Stimmen und dann auch der Antrag auf den Bau des Dortmund- Rheinkanals nebst den Ergänzungsbauten des Dortmund- Emskanals mit 275 gegen 134 Stimmen. Die Konser vativen und die Zentrumspartei sind also in ihrer Oppo sition verharrt und nach den Ausführungen des Minister- wäsidenten Fürsten Hohenlohe und des Ministers v. Miquel st eine schwere, innere Krisis für Preußen dadurch ent standen, denn Fürst Hohenlohe erklärte, die Kanalvorlage werde immer wiederkehren und die Regierung werde dafür sorgen, daß die Vorlage noch angenommen werde. Diese Frage könne auch nicht für sich allein behandelt werden, denn sie werde weittragende Folgen in Beziehung auf das bisherige Verhältniß der Konservativen zur Regierung haben und könne nur unheilvoll für das Zusammengehen der staatserhaltenden Elemente wirken. Eine Bergarbeiter-Versammlung in Zwickau beschloß, mit den böhmischen Bergarbeitern Unterhandlungen anzuknüpfen zwecks Herbeiführung eines Generalstreiks im gesammten sächsischen und böhmischen Kohlenrevier. Oesterreich-Ungarn. In allen Städten der öster reichisch-ungarischen Doppelmonarchie, zumal in Wien und Budapest, ist am 18. August der Geburtstag des Kaisers Franz Josef in patriotischer Weise gefeiert worden. Ganz besonders feierten die Zeitungen den Geburtstag des Kaisers in besonderen Artikeln, in denen der Liebe und Verehrung für den Monarchen in begeisterten Worten Ausdruck ver liehen wurde. Ein Telegramm der „Times" aus Buenos Aires be richtet, dem Vernehmen nach sei ein Vertrag zwischen Brasilien, Argentinien und Chile abgeschlossen worden, nach welchem alle Meinungs-Verschiedenheiten zwischen den drei Staaten durch Schiedsspruch erledigt und die Landesver- theidigungskosten der drei Länder herabgesetzt werden sollen. Frankreich. In der Angelegenheit des in die Ver schwörung verwickelten und in seinem Hause in der Straße Chabrol in Paris Widerstand leistenden Antisemitenführer Gusrin, scheint die französische Regierung aus Furcht vor blutigen Straßenkämpfen unbegrenzte Langmuth üben zu wollen. Alle Verhandlungen in der heiklen Sache haben bis jetzt zu nichts gefühlt. Gusrin sitzt noch mit seinen Genossen in seinem Hause und spottet der Regierung. Die Regierung aber läßt durch die offiziöse „Agence HavaS" eine Note verbreiten, die bezüglich der Angelegenheit Gusrin sagt, die Negierung habe jede Lösung der Frage, die darin bestände, das Haus in der Straße Chabrol zu stürmen oder sich der Person des Angeschuldigten mit Gewalt zu be mächtigen, von vornherein von der Hand gewiesen und die Erwägungen der Humanität höher als andere gestellt. Infolgedessen würden auch alle Maßregeln, die getroffen seien, um Gusrin an jedem Verkehr mit der Außenwelt zu verhindern, solange es sich als nothwendig erweise, auf recht erhalten bleiben. .Jede Zusammenrottung werde ver hindert bezw. zerstreut werden. In derBelagerung der Festung des großen Patrioten Guerin hat es auch humoristische Szenen gegeben. In der Nacht zum Sonnabend wurden ihm noch Speisen auf den Balkon seines Hauses geworfen und dort von seinen Mannen verzehrt, während Guerin, mitten unter ihnen stehend, Momentaufnahmen machte. Seitdem aber sperrt die Polizei strenger ab, und nun meldet sich der Hunger. Selbst die unterirdischen Abzugskanäle sind bewacht; Gas und Wasser find streng abgeschnitten. Eine Anzahl Schlächter burschen wollte mit Gewalt zu ihm dringen, wurde aber auseinander gejagt. Und die „starke" französische Re gierung hat Furcht; ein ernsterer Kampf, und überall würden in Paris Barrikaden der „Patrioten" emporwachsen, deren Bezwingung bei der heutigen Stimmung der Armee eine raick >,cs; Köwcr »'A s nmckcr LI»! sgiebp B-ionkW ück MUH mit Y»tW lindeste, e FrWW > nickts § mn unvA jL Je Urthcile interviewen kann. Der hervor- V "E überall zu Tage tretende Sicherheit, Kennzeichen einer ihrer Stärke bewußten Die Ansprache Sr. Majestät des Kaisers, gehalten am Denkmal des 1. Garde-Regiments z. F. bei St. Privat lautet: „Ernste und weihevolle Erinnerung umgeben den Festtag und lassen unsere Herzen höher schlagen. Mein 1. Garde-Regiment z. F., vertreten durch Meine Leibcom pagnie, seine ruhmreichen Fahnen und viele alte Kameraden, die einstmals an dieser Stelle gefochten und geblutet haben, wird heute das Denkmal für seine Gefallenen ent hüllen. Es ist fast das einzige Regiment gewesen, welches an dieser blutgetränkten Stelle durch ein Denkmal bisher noch unvertreten war. Und doch hat es den vollen Anspruch darauf! Die gewählte Form des Denkmals ist abweichend von den sonst auf dem Schlachtfelde üblichen. Der ge panzerte Erzengel stützt sich, friedlich ruhend, auf sein Schwert, geziert mit dem stolzen Motto des Regiments: ssmpsr wlis. Ich will daher, daß dieser Figur auch eine allgemeine Bedeutung verliehen werde. Es steht auf diesem blutgetränkten Felde gleichsam als Wächter für alle hier gefallenen braven Soldaten beider Heere, sowohl des fran zösischen wie unseres. Denn tapfer und heldenmüthig für ihren Kaiser und ihr Vaterland sind auch die französischen Soldaten in ihr ruhmvolles Grab gesunken. Und wenn unsere Fahnen sich grüßend vor dem erzenen Standbilde neigen werden und wehmuthsvoll über den Gräbern unserer lieben Kameraden rauschen, so mögen sie auch über den Gräbern unserer Gegner wehen, ihnen raunen, daß wir der tapferen Todten in wehmnthsvoller Achtung gedenken. Mit tiefem Danke und Aufblick gegen den Herrn der Heer scharen, für seine unserm großen Kaiser gnädig bewährte Führung wollen wir uns vergegenwärtigen, daß an dem heutigen Tag die um des höchsten Richters Thron ge scharten Seelen aller derer, die einst in heißem Ringen sich auf diesem Felde gegenüberstanden, im ewigen Gottes frieden vereint auf uns herabsehen!" — Die Rede des Kaisers auf dem Schlachtfelde St. Privat begleitet die „Staatsburger-Zeitung" mit folgenden Worten: Wahrlich echt königliche Worte! Worte, die auch dem ehemaligen Feinde zu Herzen dringen müssen; Worte voll Hochherzig keit und echter, wahrhaftiger Versöhnungsfreudigkeit, daß vor ihnen aller Grimm, alle Rachegedanken verwehen müßten, wie Spreu vor dem Winde.' Und doch zugleich auch stolze Worte! Denn sie kann nur Der sprechen, der mit dem Erreichten zufrieden ist und nichts weiter wünscht und fordert. Diese Worte unseres Kaisers, sie werden hinüberklingen über die Grenze und die Herzen finden, die sich nicht absichtlich ihnen verschließen. Ja auch die Feinde, die hier geblutet und gefallen, wir wollen sie ehren, haben sie uns doch auch zu dem herrlichen Erfolge »erhoffen und zum Ruhme des deutschen Reiches beige tragen durch ihren Fall. Das Denkmal stellt den Erz engel Michael dar, der sich, hoch aufgerichtet mit erhobenen Flügeln, a f das Schwert stützt, dessen Knauf er mit starker Faust umklammert hält: Ein Wahrzeichen und ein Mahnzeichen treuer Hut und Wacht! Auf Befehl des Kaisers nimmt in diesem Jahre an den großen Herbstmanövern der Flotte ein Major des großen Generalstabes theil, um die Frage eines gemein samen Operirens von Flotte und Armee zu studiren. Der selbe nimmt an Bord des Flotten-Flaggschiffes Aufenthalt. Die unter Leitung des General-Inspekteurs der Marine, Admirals Koester, stattfindenden Manöver haben gestern begonnen und dauern genau einen Monat, also bis zum 16. September. Keine Kaiserbegegnung. Nach einer Meldung aus Petersburg ist auch den dortigen unterrichteten Kreisen von einer Zusammenkunft des Kaisers Nikolaus II. mit den Kaisern Franz Joseph und Wilhelm II. nichts bekannt. Wiener Meldungen zufolge soll die Zusammenkunft des Grafen Goluchowski mit dem Fürsten Hohenlohe in den letzten Tagen des August stattfinden. Der Reichs- kanzler kehrt am 28. August nach Aussee zurück. Graf > Goluchowski trifft am 28. August im kaiserlichen Hoflager in Ischl ein und erstattet dem Kaiser Bericht. Graf Go- chMt für MckM Tharandt, Nolten, Sieöentehn und die Umgegenden. A Straßenbahnlinien, neue Eisenbahnen, aus n ^Wehende Paläste, Kasernen und Forts, steck! w°", Mhsen wimmelt es von Schiffen. Ueberall M Reinlichkeitspflege: die Anzeichen Wohlbefindens. Ader scheint ohneAn- n Thm°1 tz? Antheil Arbeit an einem gemeinsamen Mick vAM.ohne sich um den Nachbar zu kümmern. «odm-M ^enormen Artikel-lieber!chnften, die von durch die Straßen geheult werden. MA°r Ungeduld, den Skandal des Tages und zu erfahren, von wem uud auf grüne Mland wieder einmal verrathen oder ge- müie.G^ Mine Generale, die abgesetzt werden müßten. AI., unr auf ihren Kasernenhöfen, bei den . "nd den Manövern. Kaum daß man tropn. A Machen hört. Und auch keine Richter, ückoss-n,^ r lauw^N n vriMA s°vas kann es sich Bascou freilich nicht ver- t di-s 1°. Me-Jdee eine kleine Verbeugung zu machen, ! Innung ausspricht es würde trotz alledem t g -c tdio gingen, die deutsche Einigkeit einmal )äs G-A Aber die Hoffnung kommt ihm nicht das nA) A Aerkl man seinen Worten an, während Sckm^ i L M spontane, ungekünstelte Ausdruck seiner u L-'A ^erscheint. Mische Rundschau. AbM,A'llien Kapers bei der Enthüllung -.Mn A von St. Privat, die auf eine Ver- Ä aük Een Deutschland und Frankreich .mMMommen. Die Mehrheit derJour- will indessen von einem Verzicht absolut nichts wissen. Etwas Amtsblatt Agl. Amtshauptmannschast Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Wilsdruff sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, olde mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu berg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, . Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen. Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp. Wildbcrg. Wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pou bezogen 1 Mk. 55 Pf. Ale werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Ubr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. . Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. u deitm^,« wend Kinder d Di, Hui»'" uuv uns tN ocn rruiupiru uuicrcr luucrcu lick s-i^Nchten." AM "»deren Stelle aber läßt sich der Verfasser Ä hl ' "Der Kontrast zwischen dem, was bei l sMd dem, was da unten (d. i. in Deutsch- zM einigermaßen grausam. Bei uns eine bksmcbc:''' Malion, dort die zielbewußte Verwendung als s°>'A j Orgien. Die deutschen Städte werden zu Exnad- »iner mehr anwachsende Bevölkerung. Ueberall rdinnci^' !?^vn, vervollkommnet man. Man sieht