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P»Ssq»ck«»»t» LUPP» »»«««.— Lem«lnd«gN°!°nt» 14. — «aut. l»nto DirmftSdtn v°nk gweIgnIk»k,l«ffun,HohaiI>e«n-»nilN»,l — U»rerl»n^ «c»ieson»t« Manuskript« w«rden nicht «urLäze. schickt. Linsend unzen «hn« piamentnennnuz sinden keine tlufnepm« undAnjkiM Sei »lazen, ttanlurien, «er,l«Iche» Mw. N»r» »er chruetodeerag » «echnun, ,-stellt. Im Falle »dherer »ewelc — «m«, -t« lankiM irgend weicher Storung de« vetrte»«» »er Leitung, »«- Lieseranten »de der Beförderung«ernrichtuugen — »al der De» gieper keinen Lmprnch auf Lieferung »der »rachlteserung »er Leitung »der aus RÜLiaplung te» ve»ug»preiit». Hohensteln-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Ceneralanzetger für Hohenstein» Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen» bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und deS StadtratL zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verarrtwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch > Der Preis «er «Inlvalllaen Anzetgenzetle betrüg« «8. Till'. 1/4 I der Neklamenetle 48 Goldpiennig«. fttir den Nachweis I Mrven «8 Golüvlenntg« berechnet. Sonnabend, den 3V. Mai 1925 veguaSoretS balbmvoatlich 80 Gvldvlenniae etnlchlteklich iräacrlobn. I IS. «e MN«W Eine Erklärung des Reichsbankdirektoriums Auf eine vom Verband Sächsischer Industrieller bei der Reichsbank gestellte Anfrage, ob die immer wieder auftauchenden Gerüchte über eine angeblich bevorstehende zweiteInfkation irgendeine Grundlage in den Verhältnissen hätten, teilte das Reichs bankdirektorium folgendes mit: Die Annahme, bah die dcutsche Wäh - rung wieder inflationistische Mo mente zeige, wie die immer stärker einsetzenden Lohn- und Preisbewegungen, die nur durch eine Geldentwertung zu erklären seien, erwiesen, er scheint uns abwegig. Es sind allerdings im Herbst vorigen Jahres, ebenso auch zu Beginn des lausenden Jahres, auf vielen Gebieten Preis steigerungen zu verzeichnen gewesen. Der Eroß- handeloindex ist vou 115,tt im Durchschnitt des Monats Juli 1924 auf 132,2 im Monat Oktober und auf 138,2 im Monat Januar 1925 gestiegen, um, auf den Stichtag des 15. April des Jahres berechnet, wieder auf 131,4 zurückzugehcn. Diese Bewegungen stellen aber keineswegs nur eine innerdeutsche Ssnderentwicllung dar, sondern stehen im Zusammenhang mit der Preisbil dung am Weltmarkt, und sind, soweit die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse Vic Gestaltung der Indexziffer beeinflussen, auch durch den schlechten Ausfall der deut schen Ernte des letzten Jahres mit bedingt. Die Schwankungen des Preisniveaus berechtigen daher durchaus nicht ohne weiteres zu dem Schluß, daß hierbei Kaufkrasiveränderungen auf der Ecldscite vorlicgen. Schließlich möchten wir noch betonen, daß die Stellung der Reichsbank heute so stark ist, daß sie ohne weiteres allen Bedrohungen der Währung entgegen zutreten vermag. Wir müssen cs aufs schärfste ocrurtei- l e n, wenn durch unverantwortliche Zeitungs artikel eine Atmosphäre des Mißtrauens gegen die Währung geschaffen wird in einer (feit, in der eine ruhige Entwicklung namentlich im Hinblick auf die fortgesetzten Bemühungen zur Wiederbelebung des Spartricbcs doppelt wünschenswert erscheint. WM M ZMM Eine englische Denkschrift zur Sicherheitssrage * England wird energisch: die Bolschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube! Wie ost wollte England schon energisch werden, wollte Frank reich gegenüber austrumpfen und sich seine Politik nicht mehr von ihm vorschrciben lassen, und wie ost, ach, wie sehr oft, hat cs sich von den Herren Clemen ceau oder Poincaree oder Briand oder Foch und wie sie alle Heiden, unsere westlichen „Freunde", ins Bocks horn jagen lassen und hat nachgcgeben, ist umgefallen. So war es erst kürzlich in der Entwassnungsfrage — Frankreich ging einen Schritt, England aber zehn Schritte zurück — und so wird es wohl leider in der Frage des Sicherheitspaktes werden, wenn England auch heute, wie die nachstehenden Meldungen zeigen, noch so energische Töne anschlägt. Diese Meldungen sind die folgenden: London, 29. Mai Das Reuterbüro teilt mit: Das Kabinett hat die verschiedenen Fragen geprüft, welche sich aus dem in Beantwortung der deutschen Vorschläge von Frankreich ausgearbeiteten Entwurf einer Note über die Sicherheitssrage ergeben. Die Angelegen heit ist nunmehr fowcit gefördert worden, dah es jetzt möglich ist, der französischen Regierung gewisse Vor schläge zu machen und es besteht die Hoffnung, dah als Ergebnis dieser Vorschläge demnächst eine Mit- Erundlage für ein diese Frage betreffendes Ucber- einkommen unter den Alliierten darstellen wird. Wenn diese Hoffnung erfüllt ist, so darf die fran zösische Antwort als Ansicht der Alliierten betrachtet werden. Diese Auffassung gründet sich allerdings auf die Hoffnung und den Glauben, da» Frankreich die von England vertretenen Ansichten annchmcn wird Die französische Regierung hat der englischen Regie rung Erklärungen hinsichtlich der genauen Bedeu ¬ tung gewisser Teile des Notencntwurfes, die noch nicht klar waren, übermittelt. Das englische Kabinett ip über die Stellungnahme, zu der es gelangt ist, völlig einer Meinung. Es kann als sicher angenommen wer den, dah England noch immer seinen Standpunkt auf recht erhält, wonach die Erörterung eines weitläufi gen oder unbegrenzten. Planes abzulehnen sei, und dah es für einen begrenzten und beschränkten Plan cintritt. Ein Vertragsentwurf ist freilich noch nicht vorhanden und kann aus diesem Grunde den Domi nions nicht unterbreitet werden, aber die ttebersee- regierungen sind selbstverständlich über die verschiede nen Vorschläge, welche Frankreich gemacht wurden, unterrichtet worden. London, 29. Mai Nach dem „Daily Telegraph" sind folgende -Kabi nettsbeschlüsse gefabt worden, deren Inhalt in die Denkschrift gegossen werden soll: 1. Die englische Negierung ist nicht in der Lage, der französischen Auffassung in formaler oder in an nähernd materieller Hinsicht zuzustimmcn. 2. Die englische Regierung wird die französische Regierung darauf aufmerksam machen, dak die Note, die von Paris übermittelt wurde, nicht das geeig nete Mittel ist, um sachlich erfolgreiche Verhandlun gen über die deutschen Vorschläge anzubahnen. 3. Die französische Negierung wird darauf auf merksam gemacht werden, dah sie jetzt, und zwar in allernächster Zeit, wählen müsse, ob sie sich an dem A b s ch'l u h eines Sicherheitspaktes mit Eng land, Belgien und Italien ausschliehlich auf Grund des materiellen Inhalts der deutschen Vorschläge und ausschliehlich beschränkt aus die westlichen Grenzen Deutschlands beteiligen will, oder ob sie es vorzieht, die Sicherheit Frankreichs durch »in Militärbündnis mit Polen, Belgien und der Tschechoslowakei hcrbci- zuführen, an dem England unter keinen Umständen sich irgendwie beteiligen würde. 4. Die englische Negierung wird Frankreich darauf aufmerksam machen, dab, wenn sich das Pariser Kabi nett zugunsten der militärischen Einkreisung Deutsch lands entschlichen sollte, England sich die Formulie rung einer anderen europäischen Politik Vorbehalte und F r a n k r c i ch u i ch t länger auf englische U n t e r st iitz u.n g im Falle eines Kontincntalkric- gcs rechnen könne. 5. England lehnt jede wcitcrgchcnde Festlegung Deutschlands in der Frage der Revision der Ostgrcn- zcn und der Anbahnung des Anschlusses an Oester reich ab, soweit sie über den materiellen Inhalt des Artikels 13 der Völkerbundssatzung und des Artikels 80 des Fricdensvertragcs hinausgeht London, 29 Mal Die Beschlüsse der englischen Kabincttssitzu .g stel len eine sehr schroffe Warnung an Paris dar, die ganze Frage der Befriedung Europas nicht länger zu sabotieren. Sic werden in einer D e n k- jchrist an den französischen Außenminister Briand übermittelt werden. Man kann mit Sicherheit Voraussagen, dah diese Denkschrift in Paris einen wahren Schreck Hervor rufen wird, da sie die Pariser Rechnung klipp und klar vor die Alternative stellt, den englischen Standpunkt eines nur westlichen Sichcrhcitspak- tes anzunchmen oder mit seinen kleinen östlichen Bun desgenossen allein zu bleiben, was die englische Denk schrift spitz genug als eine militärische Einkreisung Deutschlands, also als ausgesprochen fricdensfcindlich, definiert. Entspannung in Muhen? Im Laufe der letzten Woche scheinen die Ver handlungen zwischen der Deutschen Volkspartei und dem Zentruin in Preußen zu einem gewissen Abschluß ge- kommen^zu sein. Es ist beabsichtigt, auf Grund der zwischen diesen beiden Fraktionell verabrede ten Richtlinien nach Pfingsten den Besprechungen eine weitere Basis zu geben. Volkspartei und Zentrum wollen Einladungen ergehen lassen an die Deutschnationalen und an die Parteien der Weimarer Koalition, uni über die Bildung eines überparteilichen Kabinetts zu ver handeln. Der gleiche Plan stand ja schon öfters zur Debatte, und es war beabsichtigt, vom Zen trum und den Sozialdemokraten je zwei, von den Demokraten und der Wirtschaftspartei je einen parteilich gebundenen Minister zu entsenden, wahrend parteigemäß ungebundene Minister von den Deutschnationalen und der Volkspartei vorgeschlagen werden sollten. Bisher war dieses Kompromiß an der Persönlichkeit des jetzigen preußischen Innenministers Severing geschei tert. Nun besteht die Möglichkeit, daß .die So zialdemokraten einen anderen Vorschlag machen und daß vor allem das Präsidium vom Zentrum übernommen wird, womit die Sicherheit einer wirklich überparteilichen Führung der Geschäfte vorliegt. Zentrum und Bayrische Vokkspartci Verschiedene Pressemeldungen lassen immer deutlicher werden, daß zwischen dem Zentrum und der Bayrischen Volkspartei tat sächlich ernsthafte Verhandlungen über eine Vereinigung gepflogen werden. Bei der augenblicklichen Haltung des Zentrums ist der Erfolg der Verhandlungen durchaus nicht unmöglich, besonders da beide Parteien zweifel los starkes Interesse an einem Zusain - menschluß haben. Die Aufstellung von Sonderkandidatcn des Zentrums in Bayern hat erwiesen, baß das Zentrum in Bayern nicht gegen dürfte es für die Stärke der katholischen Volks- die Bayrische Volkspartei arbeiten kann. So Partei entscheidend sein, wenn sie den abge sprengten bayrischsten Flügel wieder zu sich heranziehen könnte. Für die Bayrische Volks- Partei bedeutet der Zusammenschluß die Möglich keit, vielleicht stärker auch die Wahrung der bayrischen Interessen bei den jetzt schwebenden Verhandlungen um die Schaffung einer Re visionsmöglichkeit gegen die Urteile der bayrischen Volksgcrichtc anzubahnen als bisher. Allgemein politisch dürfte der Anschluß eine Stärkung des rechten Zentrumsslügels bedeuten. Noch kein Nheinlandbesuch Hindenburgs Wie aus Düsseldorf gemeldet wird, rechnet man dort damit, daß der Reichspräsident aus Anlaß der Iahrtausendfeicr Mitte Juli die Nheinlande besucht. Der Düsseldorfer „Mittag" gibt hierzu eine persönliche Unterre dung mit dem Reichspräsidenten wie der, in der dieser seine Genugtuung darüber aus gesprochen habe, wenn er seinen ersten Besuch als Reichspräsident dem Rheinlands machen könne. Wie an gut unterrichteter Stelle in Berlin ver lautet, ist jedoch nicht damit zu rechnen, daß der Reichspräsident in nächster Zeit die Nheinlande besuchen wird. Der Grund hierfür liegt aber keineswegs in der von dein genannten Düsseldorfer Blatt angedeuteten Möglichkeit diplomatischer Verwicklungen mit den Be satzungsmächten. Das Rätselraten um Amundsen hört nicht auf, aber an Nachrichten liegt nur die fol gende vor: Berlin, 29. Mai. Aus O s l o wird gemeldet: Die Expeditionsbegleit- schisfc „Fram" und „Hobby" machen täglich mehrere Erkundungsfahrten und sind bereits bis auf 40 Kilometer an die Insel Amsterdam herangekom men. Da am Nordpol prachtvolles Wetter herrscht, glaubt man, dab Amundsen am Nordpol gelan det ist und seinen Aufenthalt dort verlängert. Vor üüncr Abreise zum Pol gab er den Schiffen den Be fehl, zwei Wochen lang in der Gegend der dänischen Mseln Amsterdam zu warten und dann nordwärts zu ahrcn. Es sollte dann vier Wochen lang an der Eis grenze gekreuzt werden, da Amundsen schon bei der Abreise mit der Möglichkeit rechnete, fünf bis sechs Wochen unterwegs zu sein. Die norwegische Luftver- cinigung hat gestern die Frage einer Hilfsexpe- dition für Amundsen besprochen und beim Lustver- tcidigungsministerium beantragt, zwei Flugzeuge nach Spitzbergen' zu entsenden. Nach einer über Paris gekommenen Nachricht von Bord der „Fram" hat Amundsen vor dem Abflug nach dem Nordpol gesagt: „Wenn wir klares Wetter zwölf Stunden hindurch haben, werden wir den Nordpol erreichen. Die NUck- -ahrt dürfte dann vielleicht vierzehn Tage in An- pruch nehmen." Wir halten es für unmöglich, dab dis beiden Flug zeuge den Bcnzinvorrat aufgebraucht haben und zur Landung auf Spitzbergen gezwungen wurden. Die allgemeine Auffassung geht dahin, dab das schöne Wetter die Flieger veranlaßt hat, ihren Aufenthalt auf dem Pol zu verlängern, um möglichst umfassende Beobachtungen vorzunehmcn. Da das schöne Wette» anhält, so brauchen wir uns noch keine Sorgen zu machen, obwohl die Vermutung nicht von der Hand zu weisen ist, dab die Flieger vielleicht nach Kap Columbia unterwegs sind, falls die Flugzeuge bei der Fahrt zum Pol beschädigt wurden. Andererseits ist es nicht ausgeschlossen, dak die Flieger auf ihrer Rückfahrt Schaden erlitten haben und dab die Flie ger jetzt zu Fub den Weg nach Spitzbergen zuriick- legen müssen. Der marokkanische Krieg Neue Angriffe der Nifkabylcn Das in N a b a t ausgcgcbcne offizielle K o m- munique besagt: Die Lage im Westen von Französisch-Marokko ist ruhig. Die Verluste, welche die Dscheballahs am 25. Mai bei Bibane erlitte«« haben, belaufen sich auf 1000 Tote und Verwundete. Ihre Begeisterung für Abd el Krim scheint belrächlich zu schwinden. Der Feind hat Verstärkungen in das Bibane- gebirge gesandt. Der dortige französische Postell ist erneut angegriffen worden. Der Angriff wurde jedoch ohne Verluste für die Franzosen leicht zurückgewiesen. Im mittleren Front abschnitt ist die Lage unverändert. Die Verluste, welche die Beni Zcrual am 26. Mai gehabt ha ben, sind sehr bedeutend. Im Abschnitt der Gruppe Freydenberg, den der Oberbefehlshaber, General Dangan besichtigt hat, sind die Feinde a«r einer Stelle eingebrochen und haben ein star kes Feuer auf den französischen Posten von Vi- ba««e eröffnet. Die Rifabteilung von Tizortinie fordert Verstärkungen. Auf einige Stämme wird ein heftiger Gegendruck ausgeübt. Frankreich verwendet verbotene Gasgranaten Die „Berliner Börsenzeitung" bringt einen Fuakspruch aus Lyon über militärische Er fahrungen im M a r o l k o k r i e g. Darin wird u. a. festgestellt, daß die Beschießung des Feindes mit Gasgranaten sich nur unter be stimmten Umstünden als wirkungsvoll erwiesen habe. Die französische Heeresleitung gibt also zu, daß sie Gasgranaten im Kampf getzen die Rif- kabylen angewendet. In den Kampfvorschrislen für die französische Artillerie befindet sich aber die Weisung, daß Frankreich sich durch inter nationale Verträge verpflichtet habe, Erasgrana- ten nur zu verwenden, wenn der Gegner zuerst mit Gasgranaten zu schießen anfängt. Da Frank reich nicht den Versuch machen wird, die Welt glauben zu machen, daß Abd el Krim zuerst mit Gasgranaten habe schützen lassen, sei Frankreich hier bei einer flagranten Verletzung internatio naler Verträge ertappt worden. Sächsischer KcmNsa Die Novelle zur Gemeindeordnung endgültig angenommen Die unmittelbar bevorstehenden Psingstseiertage haben anscheinend auch auf die Opposition mildernd und begütigend gewirkt. Auch sie wollte friedlich in die Psingstserien gehen und verzichtete deshalb in der 3. Lesung am Freitag aus die bisherigen O b- st r u k t i o n s m e t h o d c n, sodak die Beratungen verhältnismäbig rasch zum Schluß gebracht werden konnten. Der Redner der Linkssozialisien Nebrig leistete sich allerdings noch einmal eine fast zweistün dige Wiederholung des in erster und zweiter Lesung schon unzählige Mal Gesagten, ilmso kürzer begrün dete der Abg. Kaula den Standpunkt der Deutsch- nationalen, die der Vorlage zustimmtcn, obwohl sie ihren Wünschen in vielen Punkten noch nicht ent spricht. Der Kommunist Lieberasch kam von der Gemeindeordnung auf die Politik in Bulgarien. Innenminister Müller bezeichnete die Erregung gegen die Vorlage als künstlich gemacht und erklärte, die Mehrheit der Arbeiterschaft sei von der Linken jahrelang belogen worden. Zum Schluk verlas der Abg. Nebrig noch eine Erklärung der sozialistische^ Fraktionsmindcrhcit, in der sie feststellt, da» sie in Uebereinstimmung mit der sozialdemokratischen Par tei Deutschlands und den sächsischen Landcsinstanzen gegen die Vorlage protestiert, für deren Einbringung nicht die geringste Notwendigkeit vorgelegen habe. Die Haltung der 23 sei ein beispielloser Verrat an der Arbeiterklasse (Zuruf von den 23: „Großer