Suche löschen...
Pulsnitzer Tageblatt : 14.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193102144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19310214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19310214
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-02
- Tag 1931-02-14
-
Monat
1931-02
-
Jahr
1931
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Fayeblatt ANLL DÄd^-'iR^LL'L Bezirksanzeiger Erscheint an jede« We,kt«g Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zcürmg oder der BeförderungscinriLtungen, bat der Deneber keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung der Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 E bei freier Zustellung: bei Abholung wöchentlich 0.55 Ätk; durch die Post monatlich 2.60 freibleibend Osl) »in§ 4 Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pnlsnitz u V Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Puls: Anzeigcn-Grnndzahlen in Die 41 mm breite Zeile (Mosse's Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 A//, in der Amtshanptmannschaft Kamenz 8 O/; amtlich 1 mm 80 und 24 BH/; Reklame 25 BH/. Tabellarischer Satz 50 °/o> Aufschlag. —Bei zwcmgsu-ciicr Cinüebuug der Auzcigcngcbühren durch Wage oder in KonkurSfällcn gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis '/-io Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderüte Grotznaundors und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt tzauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften de« Pulsnitzer LmtsgertchtSbezirkS: Puwniy. Pulsnitz M. S-, Großröhrsdorf. Brelnig, HanSwalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und NtederÜchtenau, FriederSdors, Thiemendorf, Mittelbach, Großnamidorst Licht.'::' - >. KleiudiltmannSdorf Geschäftsstelle: PulSuitz, Albertstraß« Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. Forst« r» Orden lZnh. Z. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Nummer 38 Sonnabend, den 14. Februar 1931 83. Jahrgang Amtlicher Teil In dem Konkursverfahren über das Vermögen de« Schuhmachermeisters und Schuh- warenhündlers Gustav Friedrich Rammler ia Bretnig, Bischofswerdaer Straße 44 k, ist in' folge eines von dem Gemeinschulvner gemachten Vorschlages zu einem Zwang-Vergleiche Ber- gletchstermia auf de« 9. März 1931, vormittags 9 Ahr vor dem Amtsgerichte Pulsnitz aaberaumt worden. Der Dergleichsoorschlag und die Erklärung des Gläublgerausschufles find aus der Ge schäftsstelle des Konkursgerichts zur Einficht der Beteiligten niedergelegt. In diesem Termine sollen die nachträglich angemeldeten Forderungen geprüft werden. Amtsgericht Pulsnitz, den 13 Februar 1931. Was das Osthilfe - Gesetz bringt Ausdehnung der Osthilfe — Billigere Frachten — Nene Eisenbahnen — StenererleiHteenngen Goebbels gegen den Terror von LtnlS Im Laufe der Besprechungen zwischen der Reichs- regierung und den Parteien über die Durchführung der Ost hilfeaktion hatte der Reichskanzler am Freitag die Vertreter des Landvolks empfangen, um sich mit ihnen über ver schiedene technische Fragen und auch über die politischen Durchführungsmöglichkeiten zu unterhalten. Außerdem fanden Verhandlungen zwischen dem Reich und den zu ständigen preußischen Ressorts statt. Wie gerüchtweise verlautet, soll der Plan einer Nutzbar machung der Aufbringungsumlage aus der Industrie zur Grundlage für die Sanierung der Landwirtschaft des deutschen Ostens verwirklicht werden. Die Bank für deutsche Industrieobligationen soll einen Betrag von mindestens KOO Millionen RM bereitstellen, und zwar für die Jahre 1931 bis 1936. — Neu ist, daß das Osthllfegesetz auf die gesamten Provinzen Pommern, Brandenburg und Niederschlesten sowie auf die Länder Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz aus gedehnt wird. Zur Durchführung der neuen Maßnahmen ist die Er- richtung von neuen Land st eilen in Aussicht genommen. In den Rechnungsjahren 1931 bis 1937 werden durch das Reich je 36 Millionen RM für Entschuldungszwecke eingesetzt werden. In den Rechnungsjahr«! 1932 bis 1936 werden ferner jeweils SO Millionen RM zur Förderung der landwirtschaftlichen Siedlung eingesetzt. Ueber .diese Maßnahme wird ein besonderer Gesetzentwurf vom Reichsarbeitsminister noch vorgelegt werden. Bei der Entschuldung wird künftig Voraussetzung sein, für die Gewährung eines Zuschusses oder einer Beihilfe, daß der Schuldner einen Teil seines Besitztums an das Reich zediert. Zur Durchführung und besseren Ueberwachung der Entschuldungsmaßnahmen sollen sogenannte Haftungsverbände gebildet werden, in denen sich die Schuldner freiwillig oder auf Wunsch der Regierung zwangsmäßig zusammenschließen. Diese Haftungsverbände haben nachher mit den Landstellen über die Abdeckung der Schulden Abdeckungspläne auf zustellen, die der Genehmigung der Bank für Industrie obligationen unterliegen. Für die bisherigen O st hilfegebiete sind noch besondere Erleichterungen vorgesehen. Dazu gehört außer der landwirtschaftlichen Siedlung noch eine Lastensenkung, d. h. Frachtenerleichterung und Senkung kommunaler Lasten. Ferner wird die Reichsregierung für die Rechnungsjahre 1932 bis 1936 jährlich mindestens 20 Millionen NM zur Behebung der wirtschaftlichen und gewerblichen Notlage zur Verfügung stellen. Hinzu tritt, daß die Reichsregierung den Zinssatz für landwirtschaftliche Meliorations darlehen aufs äußerste verbilligen kann. Zum Bau von neuen Eisenbahnlinien und Verkehrsstraßen soll ein Betrag von 150 Millionen RM je nach Bedarf für die nächsten Jahre eingesetzt werden, der aus einer Anleihe gewonnen werden soll. Es sind sowohl neue Bahnlinien in Ostpreußen als auch in Oberschlesien, Niederschlesien und der Grenzmark Posen-Westpreußen projektiert. Schon bestehende Linien sollen zweigleisig ausgebaut werden. Die Landkreise sind verpflichtet, den zum Bau der Eisenbahnlinien erforder lichen Boden unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Nur in besonders notleidenden Kreisen soll hiervon abgesehen werden. Senkung der Steuerlasten. Im Haushaltsausschuß des Reichstags machte Ministerialdirektor Da mann vom Reichsinnen. Ministerium Mitteilungen über die Erleichterung kommunaler Lasten im Nahmen der Osthilfe, Die Mittel sollen in dem Osthilfegebiet dergestalt verwendet werden, daß die Steuerlast durch Senkung des Aufkommens an gemeindlicher Grund- vermögensteuer von landwirtschaftlichen, forstwirtschaft lichen oder gärtnerischen Zwecken dienendem Grundbesitz und an Gewerbesteuer in der Weise gemindert wird, daß die gemeindlichen Zu schläge in der Höhe gesenkt werden, die der für das be treffende Gebiet und die betreffende Steuer zur Verfügung stehende Betrag der Reichshilfe ermöglicht. Einzelne beson ders notleidende Gebiete sollen besonders berücksichtigt wer- den. Durch die für das laufende Rechnungsjahr zur Ver fügung stehenden Mittel wird den Gemeinden des Osthilfe gebiets eine Senkung der Realsteucrzuschläge bei der Grundvermögensteuer bei dem oben genannten Grund besitz um 30 bis 55 Prozent, bei der Gewerbesteuer um 15 bis 35 Prozent ermöglicht. Für Frachterleichterungen seien 10 Millionen Mark für Ostpreußen, 2 Millionen Mar! für Ostpommern (mit Schlochau und Flatow) vorgesehen. Die Frachterstattungsaktion käme der Landwirtschaft, der In dustrie und dem Gewerbe zugute. Man verfahre so, daß die Wettbewerbsverhältnisse in den übrigen Gebieten des Reiches Nicht gefährdet würden. Minister Treviranus über die Osthilfe Im Haushaltsausschuß des Reichstags gab Reichsminister Treviranus eine Uebersicht Uber die Per sonalzahl der bei der Oststelle der Reichskanzlei und den Land stellen in Königsberg, Köslin, Schneidemühl, Breslau und Oppeln beschäftigten Beamten und Angestellten. In Stellen von Kommissaren, Abteilungsleitern und Sachbearbeitern sind 50 von anderen Behörden abgeordnete Beamte beschäf tigt. Hinzu träten noch 25 Beamte des mittleren Dienstes an Expedientenstellen. Dazu kommen 200 Angestellte. Bis her sind bei den fünf Landstellen rund 50 000 Anträge vor- gelcgt werden. Von den Anträgen sind bisher mit eingehen dem Material belegt und durchgeprüft etwa je 600 in Königs berg und Köslin, 361 in Schneidemühl, 766 in Breslau und 226 in Oppeln. Zur beschleunigten Bearbeitung ist den Land räten die Entscheidung über Umschuldungsanträge für Klein betriebe bis zu einem Mindestbetrag von 5000 RM Umschul dungsdarlehen übertragen worden. Dem Vorwurf der Lang- samkeit und Umstandigkeit des Verfahrens muß durch den Hinweis begegnet werden, daß eine peinlich genaue individuelle Prüfung jedes einzelnen Umschuldungsfalles im Interesse der Schuldner und Gläubiger geboten ist und die von mancher Seite propagierte generelle Hilfe praktisch einen Ausfall der nicht an erster Stelle gesicherten Gläubigerforderungen zur Folge haben würde. Jur Ausführung des gegenwärtig der Reichsregierung zur Beschlußfassung vorliegenden neuen Osthilfegesetzes wird nicht ein Pfennig mehr angefordert werden, als gegenwärtig im Etat steht. Der Minister wandte sich dann gegen den beim Etat des Reichsernährungsministeriums vom,Abg. Quantz (Dn.) gestellten Antrag auf Bereitstellung von 50 Millionen Reichsmark als erste Rate der Osthilse und ersuchte den Aus schuß um Ablehnung, da der Antrag keine Angaben darüber enthalte, in welchem Sinne dieser Betrag verwendet werden solle. Für die vom Abg. Iadasch (Komm.) kritisierte Durch führung der früheren Ostpreußenhilfe trage er nicht die Ver antwortung. Aus den dabei gemachten Erfahrungen habe man jetzt die Lehren gezogen. Die Regierung ist davon über zeugt, daß jede Osthilfe vergeblich ist, wenn es nicht gelingt, mehr Menschen in dem Osten zu verwurzeln. Das Ergebnis -er Haussuchungen »ei »er N. S. D. A. p. Berlin. Die Politische Polizei ist immer noch mit der Nachprüfung und Sichtung des bei der Haussuchung in den NSDAP.-Geschäftsstellen beschlagnahmen Materials be schäftigt. Eine große Anzahl von Beamten ist mit dem Aus sondern der Schriftstücke beschäftigt. Es wurde viel photo graphiert und abgeschrieben. Ueber die Ausbeute der ganzen Aktion verlautet bisher nur, daß angeblich festgestellt worden sei, daß Beziehungen der NSDAP., Gauleitung Berlin, und einem SA.-Führer, Hauptmann a. D. Maltitz, der sich in Innsbruck aufhält, bestanden haben. Diese Beziehungen sollen so gewesen sein, daß SA.-Leute, die von der preußischen Polizei verfolgt wurden, gewissermaßen von Hand zu Hand weitergereicht und dann Uber Innsbruck in das weitere Ausland befördert wurden. Diese Feststellung der Polizei soll besonders für die drei des Totschlags aus der Hufelandstraße verdächtigen Leute, Becker, Hauschke und Kollatz, zutreffen. Hauptmann Maltitz ist in Innsbruck bereits verhaftet worden und hat zu gegeben, daß täglich etwa acht bis zehn stellungslose National sozialisten zu ihm kämen, um seine Unterstützung zu erbitten. Unter diesen vielen Leuten könne sich vielleicht auch der von der Polizei gesuchte Becker befunden haben. Unter dem beschlagnahmten Material hatte die Polizei auch einen Bries entdeckt, aus dem man auf angebliche Beziehungen zwischen der NSDAP, und dem Reichswehrministerium schloß. Auf Grund der Aussagen des in Oberaudorf an der bayerisch-österreichischen Grenze festgenommenen Maurer lehrlings Kollatz soll es gelungen sein, den Weg fest zustellen, den Kollatz und die beiden Schützen aus der Hufe- landstrahe, Hauschke und Becker, genommen haben, um sich vor einer strafrechtlichen Verfolgung im Ausland in Sicher heit zu bringen. Beweise dafür, daß ihnen dabei offizielle Stellen der Nationalsozialisten behilflich gewesen wären, sind jedoch nicht vorhanden. Allerdings ist der Führer eines Sturmtrupps der NSDAP, in Neu-Strelitz, der Kaufmann Walter Schreibener, unter dem Verdacht der Begünstigung festgenommen und dem Untersuchungsrichter vorgeführt, ein zweiter Sturmtruppführer aus einer kleinen Ort schaft in Mecklenburg in emem Krankenhaus, in dem er sich augenblicklich befindet, unter Polizeiaufsicht gestellt worden. Beide geben zu, daß sie drei Burschen, die der Personalbeschreibung nach Kollatz, Becker und Hauschke sein konnten, Unterkunft gewährt Hütten, erklären jedoch über- einstimmend, daß ihnen die Namen der Burschen nicht be kannt gewesen wären, sie auch nicht wußten, daß es sich um Leute handelt, die von der Polizei verfolgt werden, und daß es sich bei ihrer Handlung lediglich um eine Unterstützung unterwegs befindlicher Parteigenossen gehandelt hätte. Von einem beabsichtigten Verbot der SA. ist bei keiner der in Frage kommenden Stellen bisher etwas be kannt. Entscheidungen, so wird erklärt, könnten erst nach Prüfung des Materials der polizeilichen Ermittlungen ge troffen werden. Reichswehrministenum und Berliner Polizei gegen falsche Gerüchte Die Berichte einzelner Blätter, die Berliner Polizei habe Verbindungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Reichsrvehrministerium entdeckt, haben das Reichswehr. Ministerium und die Leitung der Berliner Polizei zu Richtig stellungen veranlaßt. Von beiden Seiten wird erklärt, daß nur ein Brief bei den Nationalsozialisten beschlagnahmt sei, der sich auf einen Angestellten der Reichswehr beziehe, daß aber auch dieser Brief nichts über politische Verbindungen zwischen der Reichswehr und den Nationalsozialisten sest- stelle. Der Brief sei vielmehr eine moralisch einwandfreie Bewerbung eines wissenschaftlichen Hilfs arbeiters im Reichswehrministerium um eine Stellung innerhalb der Nationalsozialistischen Partei.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite