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Anzeiger. > . — - Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. M 242. Freitag den 30. August Ml. Bekanntmachung. An Stelle des verstorbenen DirectorialmitgliedeS der DarlehrrSanstalt für Gewerbtreibende allhier Herrn Franz Ludwig Gebhardt ist der hiesige Bürger und Zimmermeister Herr Carl Heinrich Christian Frieke ^un. in das Directorium der Anstalt eingetretcn und bringen wir dies in Gemäßheit §. 23 der Statuten hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig am 28. August 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Im Bau- und Holzhofe sollen Dienstag den S. September d. I. früh von 8 Uhr an folgende Gegenstände: l Anzahl eiserne Fenstergitter und Eisenstäbe, 1 - Kanonofen, ^ l - Ofenkasten mit und ohne Aufsätze, l - . Ofenaufsätze, . l - Thüren, Läden und Fenster, L - Schultafeln, . l - Schwarten, l - Schaalbreter, 6 Ellen lang, I - Spündebreter, 6 bis 8 Ellen lang, 1 - hartes und weiches Brennholz, . 1 Stück eiserne Winde, 2 - Fußwinden, 4 - Maschinenwagen (Windenwagen) in kleineren Partien gegen entsprechende Anzahlung und unter den an Ort und Stelle bekannt zu »lachenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 28. August 1861. Des Raths Deputation zum Holz- und Bauhofe. Bekanntmachung. Die auf dem HoSvitalplatz in Haufen aufgesetzten alten Mauersteine und anderes hartes Baumaterial sollen kommenden Donnerstag den S. Septbr. e. früh 8 Uhr daselbst an den Meistbietenden gegen baare Zahlung versteigert werden. . - Leipzig, den 29. August 1861. , DeS Raths Baudeputation. Die Stiftungen für unbemittelte Lranke in Sa- Elster. ES bestehen dermalen in Bad Elster zwei dergleichen. 1. Die Johanna-Stiftung. Der Anfang dieser Stiftung war so bescheiden als originell. Im Jahre 1849 hatte sich zu Elster, nach dem Vorgänge einiger ehrenwerthen Männer, die Mehrzahl cher Badegäste ver einigt, die lästige und curwidrige Sitte des HutabnehmenS beim Grüßen unter sich abzuschaffen und da, wie überall, Ge wohnheit sich mächtiger zeigte, als Vernunft und guter Wille, so wurde für jede Uebertretung eine kleine Conventionalstrafe fest- gef ht. Bald waren durch dergleichen Zahlungen einige Thaler zusammengrkommen und man beschloß nun, diese zu verwmdm, „nicht zu einem vorübergehenden Zwecke der Mlldthätigkeit" — wie eS in dem darüber aufgenommenen Protokolle vom 27. Juli 1849 heißt — „sondern zu Bildung eines Fonds, der die dauernde Bestimmung habe, unbemitteltm Kranken den Gebrauch des Ba des zu ermöglichen oder doch zu erleichtern". Dies war der Anfang der „Johanna-Stiftung* und ihren Namen erhielt sie zu Ehren „einer hochachtbaren, wohlthätigen Frau, deren Gatten die Stiftung selbst ihre erste Begründung hauptsächlich verdankt und welche im Vaterland« viele Namens schwestern edler, menschenfreundlicher Gesinnungzählt". I« Vertrauen auf die Mildthätigkeit der Menschen und auf den göttlichen Segen hatte man daS Werk begonnen — und diese Zuversicht ist nicht zu Schanden geworden. Der anfangs unbe deutende Stiftungsfond- bot schon nach zwei Jahren die Mittel dar, aus dem Ainsenertrage mehrere arme Patienten beim Ge brauch der Quellen mit verhältnißmäßig ansehnlichen Geldspenden zu unterstützen. Wiederholte Privatsammlungen am Curorte selbst, wie auch anderwärts, verhalfen bald zu größeren Erfolgen. Mit- Anerkennung ist auch hier da-mildthätige Leipzig zu erwähnen; Sammlungen, in den Jahren 1853 und 1858 durch Gönner und Freunde der Stiftung daselbst veranstaltet, ergaben jedeSmal meh rere hundert Thaler Ertrag. Von dem — nun verewigten — Fürsten Otto Victor von Schönburg erhielt dieselbe 1857 einen Zuschuß von 100 Tblr. durch Vermittelung des Herrn Hofrath Martini zu Waldenburg. So stiegen auch die Summen, welche alljährlich zur Unter stützung armer Patienten verwendet werden konnten, schnell immer höher; in dm letzten 3 Jahren z. B. auf zusammen 970 Thlr. — DaS Capitalvermögen der Johanna - Stiftung beträgt gegenwärtig etwa- über 2400 Thlr., größtentheil- hypothekarisch zu 5 Proc. untergebracht. Die fürsorgliche Gunst unserer Regierung hat sich übrigens an der Stiftung u. A. darin erwiesen, daß vom königl. Finanz ministerium alljährlich zehn Stipendiaten der letzteren die Wohl- that unentgeltlicher Fahrt auf der Westlichen StaatSbahn zu Lheil wird.