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Dresdner Journal : 19.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187308191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18730819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18730819
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-08
- Tag 1873-08-19
-
Monat
1873-08
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Journal : 19.08.1873
- Autor
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^S1S1 1873 Dienstag,' den IS. August. Lkvouvmentsprsl»» r lör--«»—» trittjltbrllob i I'btr 8t«mpeI^edaUr, »L—«rk»Id dv» deut^cbell ksiobe« ?o»t und Io» d«»U«k«o U-tcL» SSbrUvt» . . . S Lblr. jt^LkrUel»: I rUr. lb Uxr. Lunelos Kuwillsrn: 18teL pvlru»ebt»^ bw»u. » Ia^r»te»prel»»r « kür den k»uw einer seepitUeneo sinter „Lio^e«urdt" die 2«ilv: S ^>sr. . Lr„eU«loei>r 1'I^UoU, mit Xn«r»kms der 8onu- und keiert»^*, Xb«ods kür den sollenden l'»^ AreMerIMmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »u8«Nrt«: LetpiiU: -V. d?ra»»d»tetter, Oommi«>aoLr de« * Dresdner dournsls; skend»«.: ^tAen F'o-'k u. /< F>«^«^, S^mdar^ Lsrlin- VtE-I^tp»1^->»»«I->r»»l»il-rr«nkkurt »H : 7/<i««en»c«in <S kodier, NerUo -Vtso »»mdnr^-rr»8 l-»tp»i,-kr»ok- t»r» ».U.-»ü»«k«n . /i«d. Alo««, LsrUn: X lteteme^er, /^vai»d«n<tümt, Xt^«ckt, Lremvo i L Lc/üott«, Nr««- l«»I L,.^a^A«n',Lare»u; vkemntt»: A>. koiot, kr»nk- k»r««».U.: L da«A«^scke u.F.O.>/er-mann'»eke8uekk , Oo; vürlit»: tl A/Äier, L»nnov«r: ,- k»rt», ^/ava«, lxi^tk«, ; «tattert: l-aut« -d Ov., <8Udd. Ann»n«er, Lüreav, Vien: Xi Nerituixedvrr Nüviel. k.rpediiion de, Uresdnsr dourn^Is, Dresden, !1»r^»retken^»«8 kio. l. sm-«" 7 ' . —> . i -H Nichlnuitticher Thell. Ueirersicht. relegrapbische Nachrichten. LageS-eschichte. (Dresden. Berlin. Königsberg i.Pr. Gumbinnen. Posen. Breslau. Köln. Fulda. München. Fürth. Wien. Troppau. Paris. Bern. Rom. Madrid. Kopenhagen. Helstngör. St. Petersburg. Konstanti nopel. Athens Dresdner Nachrichten Provinzialnachrichteu. (Leipzig. Freiberg.) »erwischtes. Statistik «ud LolkSwirthschaft. EingrsandteS. Keuillrtou. Inserate. LageSkalevder. vörse«nach- richten. Celkyr.iMche Nachrichten. Prag, Montag, 18. August, BormittagS (Tel. des Dresdn. Journ.) Die gestrige katholische Wau- dervrrsammlung in Haid rst wegen vorgekommener Statutenwidrigkeiten von Seiten der Behörde aufgelöst worden. toie Ruhe blieb ungestört. Paris, Sonntag, 17. August, Mittags. (W. T. B.) Die anwesenden Mitglieder der,.Union rö. publicaine" (äußerste Linke der Nationalversammlung) hatten sich heute versammelt, um eiurn Bericht über die gegenwärtige politische Lage eutgegeuzu nehmen. Derselbe ronstatirt, daß die Machinatio nen für die Einführung der Monarchie in den De partements wenig Boden finden und erklärt, daß die demokratische Partei auf ihrer abwartenden, wachsamen und festen Haltung zu beharren ent- schloffen sei. Der Bericht erwähnt ferner, daß nach den vorliegenden Nachrichten auS den Departements, in denen Nachwahlen zur Nationalversammlung stattfinden werden, die Wahlen allenthalben für die republikanische Partei auSfallen dürften. Paris, Montag, 18. August. (W. T. B.) Die in den letzten Tagen stattgrbadten Berathunaru der Monarchisten haben zu dem Ergebnisse geführt, daß von der Einberufung der Nationalversamm lung vor Ablauf der Ferien definitiv abgesehen werden soll. AuS Wien eingetroffenen Nachrichten zufolge wird der Graf v. Chamdord zunächst in Lausanne seinen Aufenthalt nehmen. Rom, Sonntag, 17. August, BormittagS. (W. T. B.) Der „Voce della Beritü ' zufolge haben die Präfecten neue Verbote gegen die Pilgerfahrten erlafien. Tagcsgcschichte. Dresden, 18. August. Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin werden heute Abend nach Wien abrcisen. Zn der Be gleitung Höchstderselben werden sich befinden: die Hof dame Comtesse v. Einsiedel, der Hofmarschall Sensit v. Pilsach, der persönliche Adjutant des Kronprinzen Hauptmann v. Treitschke und der Ordonnanzoffizier Premierlieutenant v. Schimpfs. Die Abwesenheit Ihrer königlichen Hoheiten dürfte etwa 14 Tage dauern. * Berlin, 17. August. Die neuesten Nachrichten aus Gastein bestätigen, daß Se. Majestät der Kaiser Feuilleton. (Redigirt von Otto Banck.) Ein Denkmal für Melchior Mryr. Das sittenreine, künstlerisch liebevolle Wirken dieses hochgebildeten Geistes hat sich auch in Norddeutschland und speciell in Dresden durch die edel aufgefaßten „Erzählungen aus dem Rieß", sowie durch andere Novellendichtungen, Bühnenwerke und religiöse Poesien einen seltenen Grad von Achtung erworben. Seinem warmen Streben für die moralische Bildung der Menscb- heit ist auch eine äußere Anerkennung zu Theil geworden. Ueber Melchior Meyr's in Nördlingen er richtetes Monument schreibt dir „AUg. Ztg.: Nach vorhergegangcner Einladung zur Betheiligung fand am 11. August Vormittags 11 Uhr die Enthüllung des dem Dichter Melchior Meyr gewidmeten Denkmals dahier statt. Dieses Denkmal entstand auf Anregung mehrer Freunde und Verehrer des Dichters, und es bildete sich auS diesen ein konnte, welcher durch Samm lung freiwilliger Beiträge die Kosten für ein solches Denkmal aufbrachtr. Als ein Beweis für die Liede und Anhänglichkeit, deren sich Melchior Meyr nicht nur unter den Rießer Bewohnern, aus deren Leben manLe seiner schönsten Erzählungen entnommen sind, sondern auch in den weitesten und dis zu den höchsten Kreisen erfreute, darf dienen, daß die Kosten für dieses Denkmal sehr schnell aufgebracht waren. Anfänglich war alS Standort da- Geburt-Haus Meyr'S in Ehrin- gen, einem eine halbe Stunde von Nördlingen entfern ten Dorfe, an der Hauptstraße von Augsburg über Nördlingen nach Dinkelsbühl gelegen, bestimmt; seine vielen Freunde aber, die er in Nördlingen besitzt und Wilhelm sich der rüstigsten Gesundheit erfreut. — Der Kronprinz des deutschen Reichs hat gestern Abend von Grip-Holm aus die Rückreise angetreten. In Stockholm hatte derselbe vorgestern, wie telegraphisch hierher gemeldet wird, noch einer Sitzung der Frei maurerloge beigewohnt und an einem ihm zu Ehren vom Gesandten des deutschen Reichs, Frhrn. v. Richt hofen, auf Haselbacken gegebenen Diner Theil genom men. Von Gripsholm, bis wohin Ihre Majestäten der König und die Königin von Schweden ihm das Geleit gegeben, begab sich der Kronprinz zunächst über Südertelge nach Malmö, von wo die Rückreise an Bord der Nacht „Grille" fortgesetzt werden soll. Bei seiner heute Mittag in Malmö erfolgten Ankunft wurde der deutsche Kronprinz von dem Kronprinzen von Däne mark, welcher kurz vorher auf der Fregatte „Själland" von Kopenhagen daselbst eingetroffen war, überrascht. Einer von demselben überbrachten Einladung folgend, wird der deutsche Kronprinz sich nunmehr zu einem Besuche der dänischen Königsfamilie nach FredenSborg begeben und unter Aufgabe des anfänglichen Reiseplans die weitere Reise über Korsör und Friedericia zurück legen. — Gestern Nachmittag ist auch das StaatS- ministerium hier wieder zu einer Sitzung zusammen- getreten, und zwar unter dem Vorsitz deS Finanzministers Camphausen. — Die Arbeiten der deutschen Cholera commission schreiten rüstig fort; man erwartet, nach der „Sp. Z.", ihren Abschluß in den ersten Tagen der nächsten Woche. Die Commission erfreute sich von Seiten des Bun deskanzleramts einer eben so einsichtigen, als besonders überraschend schnellen Förderung. Wie dies schon von der prompten Erfüllung des Wunsches galt, mit den ge eigneten Behörden der Einzelstaaten in directe Beziehun gen treten zu können, so ist weiterhin auch sofort geneh migt worden, daß Professor Hirsch nach Beendigung der Berathungen im Gebiete der Weichsclniederungcn und fetwa von Thorn bis Danzig) persönlich Untersuchungen und Erhebungen über den bisherigen Gang der Epidemie an stelle. — Zur Beiwohnung der Einweihung des dm Gefalle nen des Gardecorps bei Saint-Privat-la-Montagne errichteten Denkmals sind als Deputation commandirt worden und haben sich gestern nach Metz begeben: Der Prinz August von Württemberg, General der Cavalerie und commandirender General des Gardecorps, der Generalliculenant und Commandeur der 1. Garde infanteriedivision v. Pape, der Generallieutenant und Commandeur der Gardecavaieriedivision Graf v. Bran denburg, brr Generallieutenant und Commandeur der 12. Division Prinz Kraft zu Hohenlohe-Ingelfingen, der Generalmajor und Commandeur der 4. Gardeinfan teriebrigade v. Dannenberg, der Generalmajor und Commandeur der 3. Gardeinfanteriebrigade Knappe v. Knappstädt und der Hauptmann im Generalstabe des Gardecorps Graf v. Keller. Der Deputation des Gardecorps hat sich ferner eine größere Anzahl von Offizieren des Gardecorps freiwillig angeschlossen. — Das Uebungsgeschwader (bestehend aus den Cor- vetten „Ariadne , „Hertha", „Vineta", „Arcona" und Kanonenboot „Nautilus"), welches von Norwegen zu rückgekehrt und seit einigen Tagen von Bülk vor Anker lag, ging Donnerstag Morgen zur Abhaltung eines Manövers in See. Bei demselben — schreibt die „Kiel. Ztg." — ereignete sich der Unfall, daß, nachdem der Befehl gegeben, die „Hertha" mit Torpedos anzugrei fen, und gleichzeitig die „Arcona" die Weisung erhalten, die „Hertha" zu rammen, ein Zusammenstoß zwischen diesen beiden Korvetten erfolgte, welcher für die „Ar- cona" den Verlust des Vorderschiffes und für die „Hertha" eine Beschädigung des Spiegels zur Folge hatte. Ein Matrose soll dabei schwere Verletzungen erlitten haben. Am Nachmittag kehrte das Geschwader von der See dienstübung zurück, lief in die Kieler Bucht ein und ging im Hafen vor Anker. — Den Torpedos wird eine ganz besondere Aufmerksamkeit zugcwendet. Man beabsichtigt sie auch zur Landesvertheidigung zu verwen den, wo dieselben dann mincnartig wirken würden, na mentlich zur Unsichermachung des Vorterrains von die als der leitende Theil des ganzen Unternehmens zu betrachten sind, brachten es dahin, daß das Denk mal Meyr's nach Nördlingen selbst, und zwar in die hübsche Anlage vor dem Reimlinger Thor, zu stehen kam. Die Enthüllungsfeierlichkeit begann unter großer Theilnahmc nicht nur der Bewohner Nördlingens und der Umgegend, sondern auch der Verehrer und Freunde Meyr's aus weitern Kreisen. Das Standbild selbst besteht aus einer Granitunterlage, auf der aus rothem Stuttgarter Sandstein das Postament, welches die Bronzcbüste Meyr's träqt, steht, und läßt bezüglich der Schönheit der Ausführung nichts zu wünschen übrig. Auf der Vorderseite des Postamentes steht tue Aufschrrft „Melchior Meyr", und an der Büste liest man einge- gossen „Konrad Knoll kscit München 1872, CH. Lenz ruuckit Nürnberg". ES wird dieser Festtag in der Geschichte Nördlingen's für alle Zeiten als Ehrentag glänzen. Wir fügen dieser Nachricht hinzu, daß dem Vernehmen nach der Verleger Brockhaus in Leipzig mit den Testamentsexecutoren und Verwandten Melchior Meyr'S üdereingekommen ist, dessen hinterlassene Schrif ten: „Gedanken über Religion, Aesthettk u. s. w.", so wie dessen „Leben und Briefe" noch im Spätherbst dieses Jahre- erscheinen zu lassen. M. Meyr, bei dem die wissenschaftliche und dichterische Thätigkeit Hand in Hand gingen, ist — nachdem ihm fast alle Wünsche seine- irdischen Leben- bloseS Ideal geblieben waren — doch über da- Grab dinau- eine pietätvolle Freund schaft, die auch dem Lebenden über so manche dunkle Augenblicke hinweghalf, treu geblieben. Seine Freunde — M. Karriere, der Genrralstad-chef und Genrral- lieutenant Graf Bothmer — werden dir Hrrau-gabe des Nachlasse- besorgen. Zur Vervollständigung de- diographtschrn Theile» aber, den Graf Bothmer verfaßt, fehlen so manche Briefe M. Meyr'-, die noch in den Festungen; zu diesem Zwecke werden die Torpedos ver grabe« und im Moment de- Passtrens von Truppen auf galvautschem Wege entzündet. Wohl davon zu un terscheide« sind die Torpedos mit Selbstentzündung — bewirkt durch zwei Glascylinder, einen mit Ehlorkali, den andern mit Schwefelsäure gefüllt. Die Versuche für den Land gebrauch sollen, wie die „Schl. Htg." schreibt, von der ArtillerieprüfungScommisston aus dem Artillerieschießplätze bei Tegel angestellt werden, und handelt es sich hauptsächlich um den Entzündungsmodus. Bekanntlich sind die im Hauptetat der kaiserlichen Ma rine für 1874 zur Vollendung des Baues derTorpedo- casrrne in Wilhelm-Haven geforderten 89,000 Thlr. be willigt worden, ein gleiches Etablissement nebst Depot wird in Friedrichsort errichtet; das Torpedowesen hat sein eigenes Zeugpersonal, aus 2 Lieutenants, 2 Feld webeln und 4 Sergenten bestehend, und daneben noch einen Elektrotechniker. Zur Beschaffung von Torpedo - kriegsmaterial werden für das Jahr 1873 100,000 Thlr. und für das Jahr 1874 200,000 Thlr. dem durch das Gesetz vom 8. Juli 1872 einstweilen reservirten Theile der französischen Kriegskostenentschädigung entnommen. — Die deutsche AussteUungscommission macht bereits im „Reichs-Anz." bekannt, daß die feiten der deutschen Reichs auSgeführtrn 10 Stück Erweiterungsbauten auf der Wiener Weltausstellung auf Abbruch ver kauft werden sollen. Kauflustige werden gebeten, ihre versiegelten Offerten mit der Aufschrift „Verkauf der deutschen Pavillonbauten" bis zum 3l. August o., Mor gens I I Uhr, an das technische Bureau der deutjchen Centralcommisston, Elisabethstraße Nr. 9 in Wien, zu richten. * Königsberg i. Pr., 15. August. Die durch Propst Dinber verhinderte Beerdigung eines Altkatholiken auf dem katholischen Kirchhofe wird jedenfalls zu Remonstrationen führen. Die Wittwe des Verstorbenen weigerte sich, die Leiche ihres Mannes in dem Platze für Verbrecher in ungeweihter Erde be graben zu lassen. Die Polizeibehörde fand keinen An halt, gegen die Anordnungen des Propstes Dinder vorzugchen, und mußte sanitätspolizeilich die Beerdigung fordern. Die Angelegenheit wird der altkatholi chen Gemeinde Anlaß geben, in Berlin energische Maßregeln gegen ähnliche Vorkommnisse und zu ihrer Sicherstellung zu beantragen. * Gumbinnen, 16. August. Heute ist hier der erste Cholerasall vorgekommen und zwar bei einem Soldaten der hiesigen Garnison. * Posen, 16. August. Am 14. d. ist gegen den Propst Brzezinski in Storchnest dieExecution wegen der ihm zuerkannten Strafe von 1M Thlr. vollstreckt worden. BreSlau, 17. August. Zum Ullersdorfer Glockenstreit geht der „ Schief. Ztg." folgende Mit- theilung zu: Der Conflict zwischen dem evangelischen und katholischen Pfarramte in Ullersdorf, in der Graf schaft Glatz, ist durch Oberpräsidialvcrfügung dadurch gelöst, daß das Landrathsamt angewiesen worden ist, zwei Schlüssel zu dem Glockenthurme anfertigen zu lassen, von denen der eine dem evangelischen Kirchen collegium, der andere der Polizeiverwaltung zu über geben ist. Zugleich ist dem Landrathsamte aufgegeben worden, dem Pfarrer zu eröffnen, daß er für etwaige Aenderung des Thürschlosses oder andere Prohibitiv- maßregeln unnachstchtlich bestraft und das Geläut event. mit Gewalt von der Polizeibehörde würde erzwungen werden. Köln, 17. August. (K.Z.) Gestern Abend traf Ihre königl. Hohelt die Kronprinzessin von Italien mit dem rheinabwärts eintreffenden Zuge hier ein, stieg im „Hotel du Nord" ab und setzte heute Vormittag mit dem Schnellzuge ihre Reise nach Ostende weiter fort. Kulda, 17. August. (Fr. I.) In der Anklage sache gegen den hiesigen Bischof ist Verhandlungs termin auf den 26. d. M. anberaumt. München, 16. August. Die längst erwartete aller höchste Entschließung über die Verhandlungen der Händen der Adressaten sind und um deren Einsendung nach München (an den Neffen des Verstorbenen: Bahn assistent Hermann Schmitt, Zwcibrückenstraße) gebeten wird, falls ihre Veröffentlichung im Wunsche ihrer Inhaber liegt. Erfindungen. Seit kurzer Zeit wird, wie die „K. Z." aus London meldet, dir Stadt Chichester zur Hälfte durch Gas erleuchtet, welches auf neue Art zubereitet wird. Das Verfahren ist die Erfindung eines gewissen Ruck und wird durch eine Aktiengesell schaft ausgebeutet. Der Zweck ist Ersparniß an Koh len. Das Gas wird durch Zerlegung von Wasser dämpfen hergestcllt, welche in eisernen, mit Cokes und Eisenstückrn angefüllten Retorten erzeugt werden. Der CokcS dient zur Beimengung des nöthigcn Kohlenstoffes. In glühenden Eisenröhren geht die Zerlegung vor sich, und das so erzeugte GaS wird vor der Reinigung durch eine Pctroleumkammrr geleitet. Hier saugt cs Pctro- leumdämpfc ein, die sein Volumen von 132,000 Ku- dikfuß auf 165,000 vergrößern. Da zur Bereitung Cokes nöthig ist, der selbst wieder nur durch gewöhnliche GaSberertung herzustellen ist, so gehen beide Fabrika- tionsproceffe neben einander vor sich und das Fabrikat beider wird zu gleichen Theilen gemengt. Immer aber ermöglicht da- neue Verfahren die Ersparniß der Hälfte de- bisher verbrauchten Kohlenquanium», worauf es hauptsächlich abgesehen ist. Die 1000 Kubikfuß Gas auf neuem Wege sollen 1H Sh. kosten. Die Einrich tung wurde von einer Kommission, deren Mitglieder sämmtlich entweder in der städtischen Verwaltung oder der GaLbrreitung interesstrt sind, besichtigt und für zweckdienlich befunden. letzten vereinigten protestantischen Generalsyno den zu Ansbach ist am 8. August erfolgt und gelangt heute zur Publtcation. Die Alterszulagen der Geist lichen sollen, laut dem „N. C.", wie die bisher ge währten Congrualergänzungen, nicht als Dotation-er- gänzungen der Pfarrstellen, sondern als widerrufliche Zuschüsse deS Staatsärars und als persönliche Zulagen auch ferner betrachtet werden. Eine Erhöhung des Emeritengehaltes bi- zu 600 Fl. sei in einzelnen Fäl len eingetretrn; ob eine weitere Erhöhung zulässig, bleibe näherer Entscheidung Vorbehalten. — Wie be kannt, erkrankten auf dem Truppenmarsche von Möziöres nach Sedan mehrere Soldaten von Mann schaften des 3. Infanterieregiments und der 2. Com pagnie des 1. Pionnierbataillons. Es wurden nun feiten des k. Kriegsministeriums Erhebungen über die Ursache jener Erkrankungen und Todesfälle gepflogen, welche ergaben, daß keinem der betreffenden Comman- deure irgend eine Schuld an jenen Erkrankungen und Todesfällen beizumessen ist, sondern lediglich die Ur sache derselben in der an dem Marschtage herrschenden abnormen hohen Hitze zu finden ist. Fürth, 15. August. (N. C.) Der Vertrauensmann der hiesigen social demokratischen Arbeiterpartei hatte bei dem Magistrate ein Gesuch um Gestattung der Ab haltung des (vom Bezirksamt Nürnberg verbotenen) social-deanokratisch en Arbeitercongresses ein gereicht. Da das Gesuch nicht — wie erwartet — inzwischen zurückgezogen wurde, mußte der Magistrat in seiner heutigen Sitzung über diesen, bereits einmal vertagten Gegenstand, Beschluß fassen. Das Collegium beschloß nun in geheimer Srtzung, daß es gegen die Abhaltung des Kongresses in hiesiger Stadt keine Erinnerung zu machen habe. * Wie«, 17. August. Morgen, am Geburtsfeste Sr. Majestät des Kaisers, erfolgt in der k. k. Hofburg die feierliche Preisvertheilung anläßlich der Welt ausstellung durch den Erzherzog-Protector in Gegen wart der Erzherzöge, der zur Zeit anwesenden fremden höchsten Herrschaften, der Minister, des diplomatischen Corps u. s. w. — Zur Lösung der Militärgrenz frage ist vor wenigen Tagen ein weiterer entscheiden der Schritt erfolgt. Ein kaiserliches, vom 8. August datirtes Manifest kündigt den Grenzern der noch nicht provinzialisirten Gebiete der kroatisch-slawonischen Grenze unter dem Ausdrucke des allerhöchsten Dankes für die bisher für Thron und Vaterland bewiesene Treue und Ergebenheit an, daß die Grenzinfanterieregimenter von Nr. 1 bis 4, das von Nr. 7 bis 1l mit dem 1. Octbr. d. I. aufgelöst werden und daß von diesem Zeitpunkte an die betreffenden Gesetzartikel vom Jahre 1868 über die Wehrkraft, die Landwehr und den Landsturm für jene Gebiete in Wirksamkeit zu treten haben. — Das älteste Wiener Journal „Wanderer" ist soeben einge gangen. Im Jahre 1809 gegründet und bis 1848 ein Lheaterblatt vormärzlicher Art, hatte es in den letzten Jahren zahlreiche politische Wandlungen durch gemacht. — Bezüglich der Ausweisung französischer Communards erfährt man, daß die niederösterreichlsche Statthalterei den Recurs der Sprachlehrer Anton Hu- genot und Benjamin Sachs und des Ciselcurs Aristi des Barrs gegen die auf Grund des § 2 des Gesetzes vom 27. Juli 1871 verhängte Abschaffung aus den im Retchsrathe vertretenen Königreichen und Ländern zn- rückgewiesen hat. Prag, 17. August. Der böhmische Episkopat scheint offenbar die Bedenken nicht zu theilen, welche der Olmützer Erzbischof gegen die Publicirung des jüngsten Staatsvertrages mit Italien, betreffend die Ausfertigung von Todtenscheinen für in Oester reich verstorbene italienische Staatsangehörige, erhoben bat. Wenigstens hat der hiesige Erzbischof, Cardinal Fürst Schwarzenberg, wie man vernimmt, keinen An stand genommen, die Veröffentlichung des erwähnten Staatsvertrages in dem Pastoralblatte der Prager Erzdiöcese zu veranlassen, und auch die Bischöfe von Butweis, Königsgrätz und Leitmcritz dürften binnen * Die britische und ausländische Bibelge sellschaft ist im Jahre 1804 gegründet worden. Sie bat in 70 Jahren mehr als 7,000,000 Pfd. St. für Ucbersctzung, Druck und Verbreitung der Bibel ver ausgabt, und mehr als 68,000,000 ganze Bibeln, neue Testamente und einzelne Theile, in mehr als 200 Sprachen und Mundarten, in Umlauf gebracht. Die Verbreitung des Londoner Depots allein beläuft sich durchschnittlich auf ungefähr 5000 Bände täglich, und von den verschiedenen auswärtigen Niederlagen ist die Verbreitung zusammengenommen noch größer. Drucke reien werden von der Gesellschaft nicht nur in London, sondern noch in 22 andern Städten der civilisirten und halbcivilisirten Welt beschäftigt. -j- In London starb der 85 Jahre alte Sir Francis Ronald. Durch die Bekanntschaft mit einem fran zösischen Gelehrten gewann er rin lebhaftes Interesse an Elektricitätserfcheinungen, und er widmete fein ganzes Leben diefem wissenschaftlichen Zweige. Im Jahre 1816 machte er der englischen Admiralität den Vorschlag, einen elektrischen Telegraphen zwischen dem St. James-Pa lace in London und Brighton, wo sich der Regent fast stets aufhiclt, herzustellen, erhielt aber zur Antwort, daß für jetzt — der Krieg mit Napoleon war kürzlich beendigt — die vorhandenen Telegraphen auSreichen. Sir FranciS hat sich noch durch viele andere Erfin dungen einen berühmten Namen gemacht. Die Ehre, zurrst den elektrischen Telegraphen erfunden zu haben, lehnte er selbst bescheiden ab und behauptete, nur einen elektrischen, völlig zweckdienlichen Apparat im Jahre 1816 erfunden und benutzt zu haben. Im Jahre 1857 wurde er zum Direktor de- Observatorium- in Kew- Garden- ernannt.
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