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.Merübuug zur Haft gebrachte böhmische Mer wurde am Freitage vom Kgl. Schöffen- snn. den auer- l« an 907. rrer stes- utor Ge- für Part- , Küche, r, sowie Zubchöl FNttNeovk, ck. 2S. il«. INß». sdvnil 7 Uki» Atzung des Stadtgemeiuderates. Die Tages- "rdnung hängt iin Flur des Rathauses aus. Rabenau, am 23. Seplbr. 1907. llen 8üngvnmvi»1vi». Wittig. — Im Biwak bei Börnersdorf be lustigten sich Artilleristen damit, Steine in das i Feuer zu werfen, dabei wurde ein Soldat , direkt hinter dem Ohre getroffen, so daß er eine schwere Gehirnerschütterung erlitt und den andern Morgen mit den Krankenwagen nach dem Garnifonslazarett in Pirna gefahren . werden mußte. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. — Die Statistik des letzten Verwaltungs- > und Betriebsberichtes für das Elektrizitätswerk im Plauenschen Grunde (1905/06) gibt wissens- : werte Aufschlüffe über die Aufwendungen in l den einzelnen Verbandsgemeinden für Straßen- - beleuchtung, Pcivatbeleuchtung und Kcaftstrom- - verbrauch. Betrachtet man die Gesamtauf- i Wendungen für diese drei Verbrauchsarten seit ' Bestehen des Werkes bis zum Ende des Br- - triebsjahreS 1905/06, so ergibt sich die Summe - von 14/, Millionen Mark, genau 1 429 978,45 Mk. Hiervon entfallen mehr als der dritte l Teil, 579 295,43 Mark, allein auf Deuben, während Potschappel bisher nur 284 609,40 Mark, also halb soviel wie Deuben, für Strombezug aufwandte. In Rabenau gab man mit 145 255,24 Mk. wiederum die Hälfte der Aufwendungen in Potschappel aus, wäh rend Tharand mit 124564,57 Mk., Rie de rh äs lich mit 114 227,18 Mark und Hainsberg mit 104403,16 Mk. ziemlich dicht hinter Rabenau rangieren. Den kleinsten Betrag zeigen Somsdorf-Coßmanns- dorf (77653,47 Mk); es stellt dieser Betrag etwa den 8. Teil der Deubener Slromaus- gaben dar. — Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man allein die Strom einnahmen im Betriebsjahre 1905/06 betrachtet. Deuben mit 71133 Mark und Potschappel mit der Hälfte hiervon (35 037,91 Mark) stehen auch in diesem Jahre an 1. u. 2. Stelle. An 3. und 4. Stelle folgen Tharandt 23 888,14 M. und Rabenau mit fast ebensoviel, mit 23 641,47 Mark. Die 5. und 6. Stelle nehmen Hainsberg mit 11 996,41 Mk. und Nieder- häslich mit 11 926,46 Mk. ein. Somsdorf- Coßmannsdorf stehen auch hier, etwa ihrer Einwohnerschaft entsprechend, an letzter Stelle mit dein immerhin für 2 kleinere Landge meinden nennenswerten Betrag von 10 084,18 M. Für die öffentl. Straßenbeleuchtung wird in Deuben am meisten ausgegeben 1905/06: 8050,54 Mark. Dem steht Pot schappel mit 6004,45 Mk. mn nnr den 4. Teil nach. In Tharandt wendet man fast halb soviel auf wie in Deuben (3880 Mk.), während für Rabenau etwa der 3. Teil (2640 Mk.) in Frage kommt. Die übrigen drei Gemeinden folgen sich dem Betrage nach ziemlich dicht hintereinander und zwar Nieder- häslich mit 1980 Mk., Hainsberg mit 1679,26 M. und Somsdorf-Coßmannsdorf mit 1460 M. Die Abnahme in Licht ström für Privat konsumenten bringt die Eiklärung für den großen Abstand zwischen Deuben und Pot schappel, der bei den Zahlen für die Gesamt stromentnahme auffallend wirkte. In Deuben brachten die Pcivatlichtkonsumenten 56 062,15 Mark in Potschappel dagegen nur 27 297,59 Mark, also noch nicht die Hälfte ein, in dem verhältnismäßig kleinen Tharandt kam man mit 18 960,73 Mark bis auf ^/» an den Potschappeler Betrag heran; es ist dies der dritte Teil der Deubener Ent»ahme. Wesentlich kleiner als der zu Tharandt ist der aus Rabenau in die Elektrizitätskasse geflossene Betrag, der sich auf 11649,37 Mk. belief. Niederhäslich folgt kurz darauf mit 9619,02 Mark, dann reihen sich an Somsdorf-Coßmannsd. mit 7869,13 M. u. zum Schluß Ha insberg mit 686 6,42 M. Die Kraft ström entnähme in 1906/07, scheint ein unvermutetes Bild über die Be wertung der elektrischen Kraft zu entrollen, sobald man die schwierige Lage des Hand werks und Kleingewerbes im Plauenschen Grund nicht in Betracht zieht, die durch die Groß industrie sowohl, noch mehr aber vielleicht durch die Nähe Dresdens bedingt sein dürfte. Der wichtigste Kraftkunde sind die Gewerbe treibenden zu Rabenau, die der Elcktrizi- tätswerkskasse 9352,10 Mark znführten. Deuben steht mit 7020,31 Mark erst an 2. Stelle. Das kleine Hainsberg hatte mit 3450,76 Mark das Doppelte von Potschappel mit 1735,87 Mark. Tharandt weist 1047,41 Mark, Somsdorf- Coßmannsdorf weisen 755,05 Mark und Nieder- hästich schließlich weist 327,44 Mark, das ist im Vergleich mit Rabenau fast nur der 29. Teil. — Ein seltener Fall von Anhänglichkeit eines Papageies wurde dieser Tage bei der Beerdigung einer Frau auf dem Kirchhofe zu Kleinzschachwitz beobachtet. Die Frau hielt den Papagei bereits seit Jahren rind be sorgte ausschließlich dessen Fütterungund Pflege. Nach dem Tode der Frau verweigerte der Vogel jede Nahrungsannahme; am zweiten Tage flog er, da er sich stets frei im Zimmer bewegte, in benachbarte Bäume. Bei der Be erdigung kam der Papagei auf den in der Nähe gelegenen Friedhof geflogen, setzte sich auf dem Deckel nieder und blieb selbst bei der Einsenkung auf dem Deckel sitzen. Er flog erst davon, als der Sarg sich tiefer senkte, mehrere Tage später konnte er wieder cingefangen werden. — Einen ernsteren Unfall erlitt Hilfs geistlicher K- in Kleinzschachwitz. Als er die Haustüce zu seiner Wohnung öffnete, siel ein Oberlichtfenster herab, gerade auf den Kopf des Geistlichen, der nur durch seinen steifen Hut vor ernsteren Verletzungen bewahrt blieb. Etliche Glassplitter sind ihm aber dennoch in den Arm gedrungen. Da diese sofort durch einen Arzt entfernt wurden, maß er der Sache keine weitere Bedeutung bei. Nach einigen Tagen aber stellten sich heftige Schmerzen ein und nun mußte erneut ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Der Geistliche wird längere Zeit sein Amt nicht ausüben können. — Die von einer Reise heimkehrende Ehe frau des Holzhändlers und früheren Besitzers der Hartmannsmühle bei Lauenstein H. fand ihren Ehemann in ihrer Wohnung erschossen vor. — In Kleinnaundorf bereitete der bejahrte pensionierte Bahnwärter Kalbreiec in folge Schwermuts seinem Leben durch Erschießen ein vorzeitiges Ende. — Eine angenehm; Ueberraschung wurde einem Arbeiter in Grünau zuteil. Ec erhielt an seiner Arbeitsstätte eine Drahtnachricht, nach welcher er in der Noten Kreuz-Lotterie 20 000 Mark gewonnen hat. — Die für Freitag vor der Strafkammer des Landgerichts Freiberg anberaumt ge wesene Hauptverhandlung gegen die Bürger meisterstochter aus Brandist in letzter Stunde aufgehoben und die Zeugen sind abbestellt worden. Die Vertagung ist erfolgt, weil in zwischen in der Strafsache eine weitere Ver haftung erfolgt ist. Es handelt sich um einen Kaufmann M. aus Dresden, zu dem die An. geklagte Beziehungen unterhalten hat. — Als nachts der Grünwarenhändler Heller aus Wurzen mit seinem Geschirr nach Leipzig fuhr, um dort Grünwaren einzukaufen, wurde er zwischen Gerichshain und Borsdorf über fallen und beraubt. Es sprangen plötzlich meh rere unbekannte Männer auf den Wagen, während ein anderer dem Pferde in die Zügel fiel. Infolge eines heftigen Schlages auf den Kopf verlor Heller das Bewußtsein und konnte, als er wieder zu sich kam, nur die Wahr nehmung machen, daß man ihm eine Bein kleidertasche, in der sich seine 285 Mark betra gende Barschaft befand, herausgeschnitten hatte. — Der Schmiedelehrling Schnorr in Waldheim wurde wegen Brandstiftung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. — In Nauberg bei Leisnig wurden zwei Knechte festgenommen und an das Amts gericht eingeliefert; sic hatten auf Veranlassung zweier Spielleule den Unteroffizier T- vo» der 11. Kompanie des 107. Infanterie-Regiments schwer mißhandelt. Die Anstifter werden sich vor dem Kriegsgericht zu verantworten haben — Kleine Notizen. — Zwei Zwillings ¬ bruder im Aller von 87 Jahren starben in Cunewalde innerhalb 8 Tagen. Der erstere, Christian Vogel, wurde am Sonnabend beerdigt; sein Bruder Traugott verschied am Mittwoch. — Der Gutsbesitzer Dölling inBärendorf bei Brambach, der das Amt des Ortsvorstandes bekleidet, war vor einiger Zeil von einem Rind durch einen Hornstoß verletzt worden und ist jetzt dieser Verletzung erlegen. — Sein siebzigjähriges Dvktorjubiläum begeht dieser Tage der in Dresden wohn hafte Arzt Dr. med. Mattersdorf. Der alte Herr, der sich noch verhältnismäßig großer Rüstigkeit erfreut, hat erst vor wenigen Woche», im August dieses Jahres in der Sommerfrische Oybin bei Zittau, die er alljährlich aufzusuchen pflegt, sein 98. Lebensjahr vollendet. Seine ärztliche Praxis übte er früher in Glogau in Schlesien aus. — Aus dem Fenster stürzte der 3jährige Knabe Reichel im Grundstück Gambrinunsstcaße 15 inDresdc n. Er hatte sich mit noch einem Kinde an dem im ersten Stockwerk gelegenen Fenster zu schaffen gemacht. Das Kind ist schwer verletzt. — Eingebrochen wurde in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in der Verkaufsstelle Dohna des Konsumvereins„Vorwärts" Pirna. Dem oder den Dieben fielen reichlich 700 M. m baren Geld in die Hände, auch sind dabei Waren der verschiedensten Art, deren Wert noch nicht festgesteUt ist, gestohlen worden. Vermutlich haben sich der oder die Spitzbuben einschließen lassen und sind dann durch die Fenster entwichen. — Der im ganzen Deutschen Reiche ge setzlich erlaubte Prämien- und Serienlos-Ver- cin „Brmwnia" hat der heutigen Nummer unserer Zeitung einen Peosp ekt, betreffend Bei tritt, beifüge» lassen. Da bei diesem Unterneh men jedes Mitglied gewinnen muß, so dürfte die Beteiligung an der großen Gewinnziehung am 1. Oktober wieder eine sehr zahlreiche wer den. Schleunige Anmeldung ist daher bei dem Geschäftsführer Carl Schönemann, Braun schweig, Bohlweg 30, erforderlich, welcher auch Prospekte kostenlos versendet. — In Leipzig hat am Mittwoch am Hellen Nachmittag ein Unbekannter vor einem im Salzgäßchen angebrachten verschlossenen Schaukasten gestanden, diesen erbrochen und daraus eine größere Anzahl goldener Uhren und Ringe gestohlen. — Nachdem die ministerielle Genehmigung zur Einverleibung Oberreichenbachs in Reichen bach eingegangeu rst, wird die offizielle Ueber- gabe den 1. November erfolge». Zwickau Ertru»ken aufgefunden wurde am 1. Pfingstfeiertage im Schwanenteiche in Zwickau eine unbekannte Frauensperson. Erst jetzt ist es gelungen, die Persönlichkeit der Toten festzusteUen. Es ist die Anfang der 20er Jahre stehende Näherin Karoline Kastelitz aus Plauen, welche am Pfingstheiligabend ihre Angehörigen in Plaue» verlassen hatte und seitdem vermißt wurde. Was das Mädchen in den Tod getrieben hat, ist nicht bekannt. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, war Frl- Kastelitz aus Plauen nach Dresden zu Ver wandten gereist und hatte sich von dort aus Milte Mai nach Zwickau begeben. — Aus Upingto n wird dem Reuterscheu Bureau berichtet, daß das Kommando des Majors Elliot Morenga bei Witpan i» der Kalahari angegriffen habe, als er auf dem Wege war, sich mit Simon Köpper zu ver einigen. Morenga, sein Sohn, sein Onkel und drei seiner Anhänger sollen gelötet sei», wäh- re»d auf Seiten der Briten ein Korporal ge lötet und ein Gemeiner verwundet worden sein soll. Welschhufe. Am Sonnabend ertränkte sich in Poisenteiche, sog. „Försterteichc", der hiesige Bergarbeiter Heine mit seiner 13jährigen Tochter. Die Leichname wurde» in die Pvßm- dorfer Totenhalle überführt > — Ein Manöver-Zuschauer büßte am Mnerstag bei Dippoldiswalde sein Mn ein. Der Kaufmann Gustav WolfDiet- U aus Dresden brach am Fürstenwcge plötz- vom Herzschlage getroffen tot zusammen, Mß der Leichnam polizeilich aufgehoben ^den mußte. . — Beim Rangieren des r/,4 Uhr nachm. ?> Dippoldiswalde nach Hainsberg fahrenden ^erzuges Verunglückle Donnerstag der Eisen- Mdiätist Ebert so schwer, daß sich seine Überführung nach Dresden erforderlich machte. . — Der Handlungsgehilfe Albert Schilling Dippoldiswalde hat sich zu Berlin der Wohnung seiner Geliebten, die mit brechen wollte, erschossen. — Der vor einigen Wochen in Kreischa 'öm Bettelns, Werfen mit Steinen und Un- o-Pfimd- rsen »«inä' 88lkk- . 'eien hrmtg Leid ns»- Mt Dippoldiswalde wegen dieser Straftaten 1*6 Tage» Haft und wegen Beleidigung Bedrohung des Schutzmannes Köhler Oldies noch zu 9 Tagen Gefängnis verurteilt. M der Verurteilte wegen Bettelns schon Mach Vorstrafen erlitten hatte, erfolgte seine j ^Weisung an die Landespolizeibehörde, ' seine Unterbringung in ein Arbeitshaus ? später seine Ausweisung als lästiger Aus- "ber aus dem deutschen Reiche zur Folge hat- eher di.i,» tilge sind. itsk ritzmW' Hur Nav una fern. Rabenau, den 23. September. — Nach einer vom Wahlkommissar für 5. städtischen Wahlkreis im Anzeiger für Mrandt erlassenen Bekanntmachung werden Herren Wahlmänner des 5. städt. Wahl- Ws, zu dem auch unsere Stadtgemeinde ge- mt, kingeladen, sich zur Vornahme der Wahl Donnerstag, den 26. September 1907 vormittag 11 Uhr in Dresdenim „Zacherl- .drüu" König-Johannstraße Nr. 8, 1 Stock- v>erk einzufinden. — Ein 18jähriger, bei seiner Mutter in ^oßmannsdorf wohnender Kaufmann Me sich vor dem Schöffengericht Tharandt verantworten. Er legte, angeblich in be- »chtem Zustande, beim Nachhausegehen von Mn Vergnügen Steine auf die Schienen der Mmau-Kipsdorfer Sekundärbahnlinie. Vom Ortsschutzmann wurde er hierbei beobachtet M zur Rede gestellt. Wegen nächtlichen Armens, Ruhestörung und öffentlicher Be- Mm-Beleidigung wurde er zu 100 Mark Mase und Tragung sämtlicher Kosten verurteilt. M sich nun der junge Mann einen Rechts- Gand genommen hatte, dürfte ihm der Al- Ml dieses einen Abends zirka 150 Mark Mn; denn nur letzterem gab er die Schuld io. daß er sich zu diesem jugendlichen Streiche Messen. — Die beiden weiteren noch zur Mhandlung anstehenden Sachen waren Be- Mgungsklagen zweier Rabe nauer Par- nen, die jedoch durch die Geduld und durch Miches Zureden des Vorsitzenden zurückge- voniinen und dadurch aus der Welt geschafft Mden. — Beiläufig sei nur noch erwähnt, M die eine Sache einem Fabrikbesitzer aus "oben au trotz Zurücknahme sehr teuer zu Mn kommen dürfte, denn außer seiner Zeit- Mäumnis und den Kosten seines Vertreters os Deuben, war ein Rechtsanwalt derGegen- Vortei extra aus — Halle zu dieser Verhand- b"g erschienen. . — Am Freitag nacht erhängte sich in v0ßmannsdorf der bei Kommerzienrat Mel beschäftigte Gärtner Altermann. Die gliche zum Selbstmord soll in Schwermut zu "chen s»in. llbemuer Anzeiger Zeitung sirr Wrand, SeiserÄsrsi Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Laban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Pnblikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nnmmer 113. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Dienstag, den 24. September 1907. Fernsprecher: Amt Denben 114. 20 Jahrgang